Eine Ärztin untersucht eine junge Frau auf Hautkrebs
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Basaliom: Lebenserwartung mit Basalzellkarzinom

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 04.06.2024 - 14:15 Uhr

Das Basaliom (Basalzellkarzinom) ist die weltweit häufigste Form von Hautkrebs. Es hebt sich farblich kaum von der Haut ab und zählt zum weißen Hautkrebs. Meist betrifft es Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, etwa die Nase. Wird ein Basaliom im Anfangsstadium erkannt, verläuft es selten tödlich. Lesen Sie, wie Sie weißem Hautkrebs vorbeugen können und wie sich ein Basalzellkarzinom bemerkbar macht.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Basaliom

Ein Basaliom ist ein bösartiger Tumor. Tödlich ist diese Form des weißen Hautkrebses in der Regel aber nicht, da sie im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs nur sehr selten Metastasen (Tochtergeschwulste) bildet. Unbehandelt kann ein Basalzellkarzinom jedoch in angrenzendes Gewebe wachsen und dieses zerstören.

Je früher ein Basaliom entfernt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto weniger Gewebe muss herausgeschnitten werden. Daher ist es ratsam, ein Basalzellkarzinom möglichst zügig zu operieren.

Risikofaktoren sind vor allem langjährige UV-Belastung, heller Hauttyp, häufige Sonnenbrände und genetische Veranlagung.

Basaliom: Was ist ein Basalzellkarzinom?

Ein Basaliom, von Fachleuten als Basalzellkarzinom bezeichnet, ist ein bösartiger Tumor, der aus der untersten Hautschicht der Oberhaut (Basalzellen) und bestimmten Hautzellen in der Haarwurzel herauswächst.

Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs- (malignes Melanom), der aus Pigmentzellen entsteht, gehören Basaliome gemeinsam mit dem Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) zum weißen Hautkrebs. Diese Hautkrebsart erscheint heller und unterscheidet sich farblich häufig nur wenig vom Rest der Haut.

Basaliome bilden in der Regel keine Metastasen, wuchern aber in umliegendes Gewebe und können Knochen und Knorpel zerstören.

Wer ist besonders gefährdet, ein Basaliom zu entwickeln?

Von Basaliomen sind meist ältere Menschen betroffen.

Gefährdet sind vor allem Personen, die

  • sich regelmäßig starker UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium aussetzen,
  • helle Haut haben,
  • häufig Sonnenbrände hatten (vor allem in der Kindheit) und
  • viele Muttermale haben.

Weißer Hautkrebs: Basaliome häufig im Gesicht

Basaliome treten nur an behaarten Körperteilen auf, also beispielsweise nie an Hand- und Fußflächen. Vorwiegend entwickeln sie sich an Stellen, die regelmäßig mit Sonnenlicht in Kontakt kommen, wie:

  • im Gesicht (vor allem an der Nase)
  • auf der Kopfhaut
  • am Dekolleté
  • an Hals und Nacken
  • seltener am Handrücken

Basaliom im Anfangsstadium erkennen: Symptome des Basalzellkarzinoms

Basaliome entwickeln sich spontan, und nicht aus einer Vorstufe heraus. Sie bereiten zunächst keine Schmerzen, können jedoch bluten oder jucken. Zu weiteren Beschwerden kommt es meist erst, wenn Basalzellkarzinome tiefer ins Gewebe vordringen.

Typische Symptome eines Basalioms sind vor allem oberflächlich sichtbare Hautveränderungen. Häufig zeigt sich ein Basaliom zunächst als wenige Millimeter große grauweiße Verdickung der Haut.

Wächst es heran, entwickelt sich daraus typischerweise ein wachsartiges, glänzendes Knötchen mit folgenden Merkmalen:

  • hautfarben bis rötlich
  • bei Menschen mit dunkler Hautfarbe auch pigmentiert, also dunkler
  • häufig mit perlschnurartiger Umrandung
  • geweitete Blutgefäße an der Hautoberfläche (Teleangiektasien)

Basaliome können jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Beispielsweise gibt es oberflächliche, flache Varianten sowie Erscheinungsformen, die über die Hautoberfläche hinauswachsen und von Krusten bedeckt sind. Basaliome können aussehen wie rote Flecke oder narbige Veränderungen.

Fortgeschrittene Basaliome

Wächst ein Basaliom weiter, bildet es häufig ein nässendes oder blutendes Geschwür, das nur vorübergehend oder gar nicht abheilt.

Ob es sich bei einer Hautveränderung um ein Basaliom handelt oder nicht, kann nur ein*e Hautarzt*Hautärztin beurteilen. Daher sollte jeder Verdacht auf Hautkrebs ärztlich abgeklärt werden.

Basaliom: Ursachen für weißen Hautkrebs

Heller Hautkrebs entsteht, wenn sich das Erbgut bestimmter Hautzellen verändert. Die wichtigste Ursache dafür ist die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung. Diese schädigt die DNA. In der Folge können sich Zellen unkontrolliert teilen und vermehren.

Das erklärt, warum Basaliome vorwiegend an Hautpartien des Kopf-Hals-Bereichs auftreten, die häufig der Sonne ausgesetzt sind.

Allerdings gibt es auch andere Einflüsse, die weißen Hautkrebs begünstigen können. Beim Basaliom hängt das Erkrankungsrisiko auch stark von erblichen Faktoren wie zum Beispiel dem Hauttyp ab.

Seltenere Ursachen

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von weißem Hautkrebs sind etwa:

  • ionisierende Strahlen (neben UV-Strahlen z. B. auch Röntgenstrahlen)
  • Kontakt mit chemischen Schadstoffen wie Teer, Arsen oder Ruß
  • geschwächtes Immunsystem, etwa nach einer Organtransplantation

In manchen Fällen entsteht heller Hautkrebsauf Narben und gutartigen Fehlbildungen der Haut oder stehen in Zusammenhang mit:

Basaliom: Wie wird ein Basalzellkarzinom festgestellt?

Ob es sich bei einer Hautveränderung um weißen Hautkrebs handelt, können Fachleute häufig bereits mit bloßem Auge erkennen. Um eine sichere Diagnose zu stellen, wird eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie), die anschließend von einem Labor untersucht wird.

Handelt es sich tatsächlich um weißen Hautkrebs, muss festgestellt werden, wie weit die Krebserkrankung bereits fortgeschritten ist. Dazu sind weitere Untersuchungen erforderlich. Zum Beispiel kann mithilfe eines CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) ermittelt werden, wie weit sich der Tumor bereits ausgedehnt hat.

Weißer Hautkrebs: Behandlung eines Basalioms

In der Regel wird ein Basalzellkarzinom operativ entfernt. Die*der Ärztin*Arzt schneidet den Tumor mit einem Sicherheitsabstand von etwa drei bis zehn Millimetern heraus, um zu verhindern, dass aus verbleibenden Krebszellen ein neuer Tumor erwächst.

Die Ränder der entfernten Haut werden anschließend unter dem Mikroskop untersucht. Sind sie nicht tumorfrei, muss in einem zweiten Schritt mehr Haut um das Basaliom herum herausgeschnitten werden.

Andere Therapien bei Basalzellkarzinom

Nur wenn eine Operation – etwa aufgrund der Lage des Tumors oder des gesundheitlichen Zustandes von Patient*innen – nicht möglich ist, kommen andere Therapien infrage, etwa:

  • Creme-Therapie
  • photodynamische Therapie
  • Strahlentherapie

Der Nachteil nichtoperativer Verfahren ist, dass eine Untersuchung des Gewebes nicht möglich ist. Zudem besteht ein höheres Risiko, dass der Tumor erneut auftritt(Rezidiv).

Creme-Therapie

Ein oberflächliches Basaliom lässt sich mit einer Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod behandeln. Dies soll die Abwehrreaktion der Haut gegen Krebszellen anregen. Betroffene tragen die Creme über sechs Wochen mehrmals wöchentlich auf. 

Darüber hinaus ist es möglich, oberflächliche Basaliome mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil in Cremeform zu behandeln, der die Vermehrung der Tumorzellen hemmt. Diese Therapie dauert vier bis sechs Wochen. Die befallenen Hautstellen entzünden sich nach ein bis zwei Wochen und die Hautoberfläche verändert sich. 

Photodynamische Therapie

Die photodynamische Therapie ist eine vergleichsweise unkomplizierte und schonende Therapiemöglichkeit. Dabei wird eine spezielle Salbe auf den Tumor aufgetragen. Sie enthält einen Wirkstoff, der die Tumorzellen gegen Licht empfindlich macht. Dann wird der Tumor mit intensivem Licht bestrahlt. Dadurch sterben die Tumorzellen. Das gesunde umliegende Gewebe bleibt hingegen erhalten. Es bilden sich keine Narben, die Behandlung ist jedoch schmerzhaft.

Diese Therapieform kommt bei oberflächlichen Basalzellkarzinomen zum Einsatz. Sie ist beispielsweise dann eine Möglichkeit, wenn eine Operation zu entstellenden Narben im Gesicht führen würde.

Kryotherapie bei weißem Hautkrebs

Kleine, oberflächliche Tumoren an Rumpf, Armen oder Beinen können mittels Kältetherapie mit flüssigem Stickstoff vereist werden.

Lasertherapie

Eine Lasertherapie kann bei Basalzellkarzinomen mit günstiger Prognose zum Einsatz kommen. Mithilfe des Lasers wird die erkrankte Haut schichtweise abgetragen.

Basaliom: Lebenserwartung und Prognose

Erfolgt eine frühzeitige Behandlung, können rund 95 Prozent der Basalzellkarzinome geheilt werden. Zwar kommen Rückfälle nach der Entfernung des Tumors häufig vor, aber auch sie lassen sich, frühzeitig diagnostiziert, gut behandeln. Wichtig ist daher, regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen.

Unbehandelt wachsen Basaliome insbesondere bei älteren Menschen häufig nur sehr langsam und bleiben lange klein. Sie können mitunter aber auch schneller in umliegende Areale wachsen. 

Metastasen in anderen Körperregionen bilden Basalzellkarzinome meist nicht. Daher endet die Erkrankung selten tödlich. Nur 1 von 1000 Patient*innen stirbt daran.

Lässt sich einem Basaliom vorbeugen?

Um weißem Hautkrebs vorzubeugen, ist es vor allem wichtig, die Haut vor intensiver Sonnenbestrahlung zu schützen.Folgende Tipps helfen dabei:

  • Mittagssonne meiden
  • Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe tragen
  • nicht zu lange in der Sonne aufhalten,
  • Sonnencreme mit für den eigenen Hauttyp geeignetem Lichtschutz auftragen
  • ausreichend Sonnencreme verwenden

Regelmäßig zum Hautkrebs-Screening

Außerdem ist es ratsam, die Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen. Ab dem Alter von 35 Jahren haben gesetzlich Versicherte alle zwei Jahre Anspruch darauf. Die Kosten für dieses sogenannte Hautkrebs-Screening übernehmen die Krankenkassen.

Selbst auf Veränderungen achten

Hauttumoren lassen sich mit dem bloßen Auge erkennen. Jeder Mensch sollte deshalb seine Haut auf mögliche Veränderungen hin beobachten – das gilt besonders für Bereiche, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, wie Gesicht, Dekolleté und Unterarme.