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Rachenkrebs (Pharynxkarzinom)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 10.12.2021

Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) ist ein bösartiger Tumor im Rachenraum. Wer raucht und regelmäßig größere Mengen Alkohol trinkt, hat ein besonders hohes Risiko für einen bösartigen Rachentumor. Entsprechend tritt Rachenkrebs überwiegend bei Menschen über 60 Jahren auf – bei Männern früher und öfter als bei Frauen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Die genaue Ursache für Rachenkrebs ist allerdings nicht bekannt. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung von Krebs im Rachen gehören neben Alkohol- und Tabakkonsum Infektionen mit bestimmten Viren (v.a. HPV = humanes Papillomvirus), häufiger Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre, regelmäßiger Kontakt mit bestimmten Schadstoffen und eine einseitige, vitaminarme Ernährung mit übermäßigem Fleischkonsum.

Als erste Rachenkrebs-Symptome fallen oft vergrößerte, nicht schmerzhafte Halslymphknoten auf. Welche weiteren Symptome der Rachenkrebs auslöst, hängt davon ab, wo im Rachen sich der Krebs befindet. Jeder Abschnitt im Rachenraum kann von einem Pharynxkarzinom betroffen sein – und im fortgeschrittenen Stadium folgende Auswirkungen haben:

  • Ein im oberen Rachen (= Nasenrachenraum bzw. Nasopharynx) auftretender Rachenkrebs (sog. Nasopharynxkarzinom) kann unter anderem die Nasenatmung behindern, wiederkehrendes Nasenbluten und Kopfschmerzen auslösen,
  • ein im mittleren Rachen (= Mundraum bzw. Oropharynx) liegender Tumor (sog. Oropharynxkarzinom) kann beispielsweise zu Halsschmerzen und Schluckbeschwerden (Dysphagie) führen und
  • ein auf Höhe des Kehlkopfs im unteren Rachen (= Hypopharynx) entstehender Krebs (sog. Hypopharynxkarzinom) kann neben Hals- und Schluckbeschwerden Heiserkeit, Atemnot und Auswurf mit Blutbeimischung verursachen.

Typischerweise breitet sich Rachenkrebs in seinem Verlauf recht früh in benachbarte Gewebestrukturen aus und bildet über die Lymphwege Tochtergeschwulste (sog. Metastasen) in den Halslymphknoten. Auch die Richtung, in der sich das Pharynxkarzinom ausbreitet, hat Einfluss darauf, welche Beschwerden sich entwickeln.

Um Rachenkrebs zu diagnostizieren, kommt eine Endoskopie zum Einsatz: Hierbei entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe aus dem Rachentumor, um sie mikroskopisch zu untersuchen (sog. Biopsie). Wie die anschließende Behandlung im Einzelfall aussieht, hängt davon ab, wo sich das Pharynxkarzinom befindet, wie weit es sich ausgedehnt hat und ob Metastasen in den Lymphknoten vorhanden sind.

Ist der Rachenkrebs noch nicht zu weit fortgeschritten, zielt die Krebsbehandlung grundsätzlich darauf ab, ihn durch eine Operation zu heilen. Neben der Operation stehen eine Strahlen- und Chemotherapie zur Verfügung. Die Aussicht auf Heilung ist beim Pharynxkarzinom umso besser, je früher die Behandlung beginnt.

Definition

Rachenkrebs – auch Pharynxkarzinom genannt (Pharynx = Rachen) – ist ein bösartiger Tumor im Rachen und gehört damit zu den Kopf-Hals-Tumoren.

Wie die Mehrzahl der bösartigen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich sind die meisten Rachentumoren vom Gewebe her (histologisch) sogenannte Plattenepithelkarzinome – das heißt, sie gehen von der Schleimhaut des Rachenraums aus. Typisch für Rachenkrebs ist, dass er frühzeitig in benachbarte Gewebestrukturen eindringt und über die Lymphwege Tochtergeschwulste (sog. Metastasen) in den Halslymphknoten bildet.

Rachenkrebs kann sich in jedem der drei Abschnitte des Rachenraums entwickeln. Entsprechend unterscheidet man drei Arten von Pharynxkarzinomen:

  1. Nasopharynx = oberer Teil des Rachens, Nasenrachenraum; bei Rachenkrebs in diesem Abschnitt spricht man von einem Nasopharynxkarzinom
  2. Oropharynx = mittlerer Teil des Rachens, Mundraum; einen Rachentumor in diesem Abschnitt bezeichnet man als Oropharynxkarzinom
  3. Hypopharynx = unterster Teil des Rachens auf Höhe des Kehlkopfs; ein Karzinom in diesem Abschnitt nennt man Hypopharynxkarzinom

 

 

 

Nasopharynx

Entwickelt sich ein Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) im Nasenrachenraum (= Nasopharynx oder Epipharynx), spricht man von einem Nasopharynxkarzinom. Im Nasenrachenraum liegen die Rachenmandeln (umgangssprachlich oft "Polypen" genannt). Hier mündet außerdem die Ohrtrompete (eustachische Röhre) – ein Gang, über den die Belüftung und der Druckausgleich des Mittelohrs erfolgen.

In Europa und Nordamerika tritt jährlich 0,5 bis 1 neuer Fall von Rachenkrebs im Nasopharynx pro 100.000 Einwohnern auf. In Asien ist das Nasopharynxkarzinom wesentlich häufiger. Hier erkranken etwa 30 von 100.000 Menschen. Männer sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.

Rachenkrebs im Nasopharynx geht meist von den seitlichen Wänden und vom Dach des Nasenrachens aus. Diese Nasopharynxkarzinome breiten sich schon früh bis in die Nasenhöhle und die Nasennebenhöhlen aus und können auch die Hirnnerven schädigen. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind in neun von zehn Fällen bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) in den Halslymphknoten vorhanden. Auf dem Blutweg breitet sich ein Nasopharynxkarzinom eher selten aus. In fortgeschrittenen Stadien dieser Krebserkrankung finden sich allerdings auch Fernmetastasen in anderen Organen des Körpers.

Oropharynx

Einen Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) im Mundrachenraum (= Oropharynx) nennt man Oropharynxkarzinom. Der Oropharynx reicht bis zum Kehldeckel, der den Eingang zum Kehlkopf verschließt. Er trennt den Luft- vom Speiseweg. Der Oropharynx enthält die hinteren Gaumenbögen mit den Gaumenmandeln (meist gemeint, wenn von "Tonsillen" die Rede ist). Der Zungengrund gehört ebenfalls zum Mundrachenraum.

Rachenkrebs im Oropharynx tritt mit einer Häufigkeit von 0,5 bis 2 Fällen pro 100.000 Einwohnern auf. Männer erkranken etwa 3- bis 4-mal so häufig wie Frauen. Die meisten Betroffenen sind 60 bis 70 Jahre alt.

Zum Rachenkrebs im Mundrachenraum gehören

  • die Zungengrundkarzinome,
  • die Tonsillenkarzinome sowie
  • die Karzinome des weichen Gaumens.

Dabei neigt vor allem ein Zungengrundkarzinom dazu, sich rasch in die Umgebung auszubreiten: Oft reicht diese Form von Rachenkrebs bis zum Kehlkopf. Fernmetastasen finden sich in 10 bis 20 von 100 Fällen.

Hypopharynx

Bildet sich ein Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) im unteren Rachenraum auf Höhe des Kehlkopfs (= Hypopharynx), bezeichnet man ihn als Hypopharynxkarzinom. Der Hypopharynx dehnt sich vom Kehldeckel bis zum Eingang der Speiseröhre aus und liegt hinter dem Kehlkopf.

Der Anteil von Rachenkrebs im Hypopharynx an den Kopf-Hals-Tumoren liegt bei 5 bis 10 von 100 Fällen. Männer haben 5-mal häufiger Pharynxkarzinome als Frauen. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.

Rachenkrebs im Hypopharynx breitet sich bevorzugt nach oben, in Richtung des Mundrachens, und nach unten in die Speiseröhre aus. Häufig dehnt sich dieser Krebs auch auf den Kehlkopf aus. Fernmetastasen sind selten.

Ursachen

Welche Ursachen ein Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) hat, ist nicht vollständig geklärt. Möglicherweise können erbliche Faktoren, Umwelteinflüsse und Mangelernährung an der Entwicklung von Krebs im Rachen beteiligt sein.

Allerdings sind verschiedene Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung von Rachenkrebs begünstigen:

  • Rauchen
  • regelmäßiger hoher Konsum von Alkohol,
  • Virusinfektionen (v.a. humanes Papillomvirus bzw. HPV)
  • häufiger Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre (sog. gastroösophagealer Reflux)
  • häufiger Umgang mit bestimmten Schadstoffen (z.B. Asbest oder chrom- und nickelhaltige Farben und Lacke)
  • vitaminarme, einseitige Ernährung mit viel Fleisch

Vor allem das Rauchen spielt unter den Rachenkrebs-Ursachen eine große Rolle. Alkohol verstärkt die negative Wirkung des Tabakkonsums zusätzlich. Daher gilt:

Wer raucht oder regelmäßig Alkohol in größeren Mengen trinkt, hat ein besonders hohes Risiko für Rachenkrebs. Beides kombiniert gilt als besonders schädlich.

Dass ein erhöhtes Risiko für Rachenkrebs seine Ursachen auch in bestimmten Virusinfektionen haben kann, zeigt sich dadurch, dass das Rachenkarzinom verstärkt im Zusammenhang mit dem Epstein-Barr-Virus oder dem humanen Papillomvirus (HPV) auftritt. Auch ein fehlerhaft arbeitendes Immunsystem gilt als Risikofaktor für Rachenkrebs. Es gelingt immer öfter, das Pharynxkarzinom mit HPV in Verbindung zu bringen, das häufig auch für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich ist. Dieses Virus (wie auch mehrere andere Viren) löst die Entwicklung von Rachenkrebs zwar nicht direkt aus, ist aber ein wichtiger zusätzlicher Faktor.

Symptome

Bei Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) treten als erste Symptome häufig vergrößerte, nicht schmerzhafte Halslymphknoten auf. Die weiteren Rachenkrebs-Symptome hängen davon ab, wo im Rachen der Krebs entsteht und welche benachbarten Strukturen er durch seine Ausbreitung in Mitleidenschaft zieht.

Nasopharynxkarzinom

Rachenkrebs-Symptome im Nasenrachenraum (= Nasopharynx) sind selten. Ein solches Nasopharynxkarzinom kann im fortgeschrittenen Stadium folgende Symptome verursachen:

Oropharynxkarzinom

Häufiger sind Rachenkrebs-Symptome im Mundrachenraum (= Oropharynx). Ein solches Oropharynxkarzinom bildet sich überwiegend im Bereich der Gaumenmandeln (Tonsillen) und am Zungengrund. Typische Symptome für ein Oropharynxkarzinom in späteren Stadien sind:

Breitet sich der Rachenkrebs bis in die Kaumuskeln aus, kann es zu einem Kaumuskelkrampf mit schmerzhafter Kieferklemme (sog. Trismus) kommen: Dann können die Betroffenen den Mund nicht richtig öffnen.

Hypopharynxkarzinom

Ebenfalls häufiger sind Rachenkrebs-Symptome im unteren Abschnitt des Rachenraums (= Hypopharynx). Ein solches Hypopharynxkarzinom macht sich in fortgeschrittenen Stadien durch folgende Symptome bemerkbar:

Da das Hypopharynxkarzinom auf den Kehlkopf drückt, können außerdem die Atemwege eingeengt sein. Daher sind bei dieser Form von Rachenkrebs zusätzlich Symptome einer Atemnot möglich.

Diagnose

Bei Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) kommt zur Diagnose eine Endoskopie zum Einsatz, mit deren Hilfe der Arzt den Nasen-Rachen-Raum genau betrachten kann. Ein Karzinom im Bereich des mittleren Abschnitts im Mundraum (Oropharynx) ist unter Umständen schon mit bloßen Auge zu erkennen.

Um die Rachenkrebs-Diagnose zu sichern, entnimmt der Arzt bei der Endoskopie eine Gewebeprobe und untersucht diese anschließend unter dem Mikroskop (sog. Biopsie).

Rachenkrebs dringt typischerweise frühzeitig aus dem Rachenraum in benachbarte Gewebestrukturen ein und bildet über die Lymphwege Tochtergeschwulste (sog. Metastasen) in den Halslymphknoten. Daher sind bei Rachenkrebs zu weiteren Diagnose zusätzliche Untersuchungen nötig: Um festzustellen, wie weit sich das Pharynxkarzinom ausgebreitet hat, kommen Schnittbildverfahren – Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) – zum Einsatz. Die Halslymphknoten kann der Arzt bei diesen Untersuchungen ebenfalls zuverlässig beurteilen; sie sind aber auch mit Ultraschall meist gut darstellbar. Um Metastasen in der Lunge auszuschließen, erfolgt eine Röntgenaufnahme. Wenn der Verdacht besteht, dass das Pharynxkarzinom Absiedelungen in den Knochen gebildet hat, kommt eine Skelettszintigraphie zum Einsatz.

Bei der Rachenkrebs-Diagnose beurteilt der Arzt außerdem das Stadium der Krebserkrankung (sog. Staging) – und zwar mit dem sogenannten TNM-System: Diese Einteilung ist wichtig, um im Anschluss an die Diagnose die richtige Therapie für das Pharynxkarzinom bestimmen und eine Prognose treffen zu können. Die Buchstaben TNM bedeuten Folgendes:

  • T steht für die Tumorgröße, die man von T1 für kleine Tumoren bis T3 oder T4 für große Tumoren einstufen kann.
  • N steht für einen möglichen Befall der Lymphknoten (bzw. Nodi lymphoidei).
  • M steht für Metastasen in anderen Organen (etwa der Lunge oder den Knochen).

Therapie

Bei Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) stehen zur Therapie verschiedene Verfahren zur Verfügung: Operationen, Strahlentherapie und Chemotherapie. Welches der Verfahren für Ihre Behandlung am besten geeignet ist oder ob eine Kombinationstherapie sinnvoll ist, hängt davon ab, wo im Rachen (Pharynx) sich der Krebs befindet, wie weit sich das Karzinom ausgedehnt hat und ob Sie Tochtergeschwulste (Metastasen) in den Lymphknoten haben.

Wie bei anderen Kopf-Hals-Tumoren ist es auch beim Rachenkrebs wichtig, dass die Ärzte bei der Therapie funktionelle Aspekte besonders berücksichtigen: Die bestmögliche Behandlung hat zum Ziel, die wichtigsten Funktionen im Kopf-Hals-Bereich zu erhalten, damit das Pharynxkarzinom Ihre Lebensqualität so wenig wie möglich einschränkt.

Nasopharynxkarzinom

Wenn Sie Rachenkrebs im Nasenrachenraum (= Nasopharynx) haben, ist eine Operation zur Therapie eher ungeeignet. Der Grund: Ein solches Nasopharynxkarzinom ist wegen seiner Lage im oberen Teil des Rachens schwer zugänglich – dies macht es meist unmöglich, den Tumor operativ zu entfernen.

Das Nasopharynxkarzinom ist aber sehr strahlensensibel – das heißt: Ein im Nasenrachenraum liegender Rachenkrebs spricht sehr gut auf eine Therapie durch Bestrahlung an. In frühen Tumorstadien besteht die Behandlung daher vorwiegend darin, das Nasopharynxkarzinom zu bestrahlen. Ist das Pharynxkarzinom schon fortgeschrittener, erfolgt die Strahlentherapie nach Möglichkeit in Kombination mit einer Chemotherapie (sog. Radiochemotherapie).

Oropharynxkarzinom

Bei Rachenkrebs im Mundrachenraum (= Oropharynx) ist es für die Therapie entscheidend, wo genau das Karzinom liegt. Da ein solches Oropharynxkarzinom gut zugänglich ist, empfiehlt sich besonders in frühen Stadien eine Operation. Womöglich kommen zur Behandlung auch laserchirurgische Maßnahmen in Betracht.

Ist es nicht möglich, das Oropharynxkarzinom operativ zu entfernen, erfolgt eine Strahlentherapie. Auch eine Radiochemotherapie – eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie – kann gegen weit fortgeschrittenen Rachenkrebs im Mundrachenraum sinnvoll sein.

Hypopharynxkarzinom

Bei Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) im unteren Abschnitt des Rachenraums (= Hypopharynx) besteht die Therapie nach Möglichkeit darin, das Hypopharynxkarzinom vollständig zu entfernen und gleichzeitig den Erhalt der Sprechfunktion sicherzustellen. Da der untere Teil des Rachenraums aber unmittelbar hinter dem Kehlkopf liegt, kann dieser bei Operationen nicht immer erhalten bleiben.

Welches Verfahren bei Rachenkrebs im Hypopharynx zur Therapie zum Einsatz kommt, hängt in hohem Maß von seiner Ausbreitung ab: Ein kleineres Hypopharynxkarzinom entfernt man häufiger operativ. Dagegen kommt bei einem größeren Pharynxkarzinom und bei Tochtergeschwulsten (Metastasen) in den Lymphknoten eine Operation mit nachfolgender Bestrahlung oder auch eine Strahlentherapie zusammen mit einer Chemotherapie zum Einsatz.

Fortgeschrittener Rachenkrebs

Gegen einen ausgedehnten, metastasierenden (d.h. Tochtergeschwulste bildenden) Rachenkrebs reicht zur Therapie ein örtlicher Eingriff im Rachen nicht aus: Ein solch fortgeschrittener Rachenkrebs macht eine umfassendere Operation notwendig. Gängiges Verfahren bei einem fortgeschrittenen Pharynxkarzinom ist die sogenannte Neck Dissection: Dabei entfernt der Operateur sowohl den Rachentumor als auch die Halslymphknoten – und unter Umständen weitere Strukturen im Hals in unterschiedlichem Ausmaß.

  • Radikale Neck Dissection (RND): Neben allen Halslymphknoten nimmt der Operateur eine Vene und einen Nerv, die am Hals verlaufen, sowie einen Muskel heraus.
  • Modifiziert radikale Neck Dissection (MRND): Der Operateur entfernt alle Lymphknoten im Hals; mindestens eine oder mehrere nicht-lymphatische Strukturen bleiben aber erhalten.
  • Selektive Neck Dissection (SND): Der Operateur entfernt nur bestimmte Lymphknotengruppen; nicht-lymphatische Strukturen bleiben möglichst erhalten.
  • Erweiterte radikale Neck Dissection (ERND): Der Operateur dehnt den chirurgischen Eingriff auf zusätzliche Lymphknotengruppen oder andere Körpergewebe aus.

Verlauf

Prognose

Bei Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) sind Verlauf und Prognose schwer vorherzusagen: Die Heilungsraten bei Krebs im Rachen hängen von vielen Faktoren ab – beispielsweise ganz erheblich davon, in welchem Stadium sich der Rachentumor befindet, wie weit er sich ausgedehnt hat und ob sich Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet haben. Es ist deshalb nicht möglich, Angaben zur mittleren Lebenserwartung ohne Weiteres auf den Einzelfall zu übertragen.

Komplikationen

Ein Rachenkrebs kann im weiteren Verlauf mit erkrankungs- oder auch behandlungsbedingten Komplikationen verbunden sein. So können durch das Pharynxkarzinom vor allem schwerwiegende Atem- und Sprechstörungen auftreten. Weitere mögliche Komplikationen von Rachenkrebs sind Störungen beim Kauen und Schlucken und sich daraus ergebende Probleme beim Essen. Diese können die Lebensqualität erheblich mindern.

Nachsorge

Wenn die Behandlung von Rachenkrebs abgeschlossen ist, ist im weiteren Verlauf eine regelmäßige Nachsorge sehr wichtig. Ein wesentlicher Teil besteht darin, den gesamten Kopf-Hals-Bereich zu untersuchen, besonders durch eine Endoskopie, Biopsie, CT und MRT: So ist es möglich, eine Resterkrankung, ein erneut auftretendes Pharynxkarzinom (sog. Rezidiv) oder andere Tumoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Vorbeugen

Wenn Sie einem Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) vorbeugen möchten, ist eine gesunde Ernährung und Lebensweise zu empfehlen. Das bedeutet unter anderem, übermäßigen Alkohol- und Tabakkonsum zu vermeiden, denn: Raucher haben ein besonders hohes Risiko, ein Rachenkarzinom zu entwickeln – und durch Alkohol steigt dieses Risiko zusätzlich. Auch ist ein Verzicht auf Kaffee nicht ratsam, denn: Regelmäßiger Kaffeekonsum senkt womöglich das Risiko für Mundhöhlen- und Rachenkrebs.

Rachenkrebs vorbeugen bedeutet auch auf eine gesunde Mundhygiene achten. Da außerdem Sodbrennen oder die Refluxkrankheit das Risiko für ein Pharynxkarzinom erhöhen, ist es ratsam, diese entsprechend zu behandeln: Bei häufigem Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre können möglicherweise schon rezeptfreie Säureblocker (sog. Antazida) das Rachenkrebs-Risiko deutlich senken.