X-SYSTO 400 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.03.2016
Hersteller: LEO Pharma GmbH
Wirkstoff: Pivmecillinam
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

X-SYSTO 400 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Pivmecillinam. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von X-SYSTO 400 mg Filmtabletten.

Pivmecillinam wird bei Erwachsenen zur Behandlung einer akuten unkomplizierten Harnwegsinfektion, und zwar einer Harnblasenentzündung, verwendet. Voraussetzung ist, dass die Entzündung durch Bakterien verursacht wird, die Mecillinam-empfindlich sind.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pivmecillinam sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Penicilline, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Pivmecillinam gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akute unkomplizierte Entzündung der Harnblase

Dosierung

Es wird dreimal täglich eine Tablette eingenommen. Normalerweise beträgt die Behandlungsdauer drei Tage.

Nehmen Sie die Filmtabletten mindestens mit einem halben Glas Flüssigkeit ein. Die Einnahme kann zu den Mahlzeiten erfolgen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • mikrokristalline Cellulose
  • Hartparaffin
  • pflanzliches Magnesiumstearat
  • Simethicon-Emulsion 30%

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektion der Scheide, Durchfall, Übelkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dickdarmentzündung durch den Keim Clostridium difficile, Blutplättchenmangel, allergische Reaktion, niedrige Blutkonzentration der Aminosäure Carnitin, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Erbrechen, Bauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Speiseröhren-Geschwüre, Speiseröhrenentzündung, Mundgeschwüre, Beeinträchtigung der Leberfunktion, Hautauschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Müdigkeit.

Besonderheiten:
Tritt nach der Einnahme starker Durchfall auf, kann auch eine Infektion mit dem Keim Clostridium difficile die Ursache sein. In solchen Fälle ist ein Arzt zu befragen.

Pivmecillinam darf wegen der Gefahr eines Carnitinmangels nur mit Vorsicht langfristig oder für häufig wiederholte Behandlungen verwendet werden. Anzeichen eines Carnitinmangels sind Muskelschmerzen, Müdigkeit und Verwirrung.

Neben den genannten kann es auch zu typischen Nebenwirkungen der Wirkstoffgruppe Penicilline und Cephalosporine kommen. Diese sind ein leichter und vorübergehender Anstieg der Leberwerte (ASAT, ALAT, alkalische Phosphatase und Bilirubin) sowie Blutbildveränderungen (Mangel an Neutrophilen und unreifen Blutzellen).

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Verabreichung des GichtmittelsProbenecid vermindert die Ausscheidung von Mecillinam und erhöht dementsprechend den Blutspiegel des Antibiotikums.

Die Ausscheidung des EntzündungshemmersMethotrexat kann durch die gleichzeitige Anwendung von Penicillinen wie Pivmecillinam vermindert werden. Der Arzt wird dann die Methotrexat-Dosierung ensprechend senken.

Die gleichzeitige Behandlung mit Antiepileptika wie Valproinsäure und deren Verbindungen oder anderen Wirkstoffen, die Pivalinsäure freisetzen, sollte aufgrund des erhöhten Risikos eines Carnitinmangels vermieden werden.

Die bakterienabtötende Wirkung von Mecillinam kann durch die gleichzeitige Gabe von Wirkstoffen mit wachstumshemmender Wirkung auf die Bakterien, wie beispielsweise Erythromycin und Tetrazykline, beeinträchtigt werden.

Gegenanzeigen

Pivmecillinam darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Penicilline oder Cephalosporine ganz allgemein
  • Bedingungen, die den Durchgang durch die Speiseröhre beeinträchtigen
  • erblichen Stoffwechselstörungen, die zu einem schweren Mangel an der Aminosäure Carnitin führen, wie beispielsweise Carnitin-Transporter-Defekte, einer Übersäuerung des Urins mit Methylmalonsäure (Methylmalonazidurie) und Übersäuerung des Blutes mit Propionsäure (Propionazidämie).
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff bei Patienten, die an Porphyrie erkrankt sind, eingesetzt werden, da Pivmecillinam eine akute-Porphyrie-Attacke auslösen kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In Studien hat sich Pivemcillinam für Schwangere als nicht gefährlich erwiesen und kann, falls es der Arzt für erforderlich hält, während der Schwangerschaft eingenommen werden.

Das Abbauprodukt Mecillinam wird in die Muttermilch ausgeschieden, hat aber keine Auswirkungen auf gestillte Kinder. Daher darf der Wirkstoff auch in der Stillzeit eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Pivmecillinam soll nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden, da die Wirksamkeit und Sicherheit bisher noch nicht erwiesen ist.

Warnhinweise

  • Bei Auftreten von Muskelschmerzen, Müdigkeit und Verwirrung, den Anzeichen eines Carnitinmangels, sollte sofort ein Arzt befragt werden.
  • Kommt es nach der Einnahme des Medikaments zu starken Durchfällen, ist ein Arzt aufzusuchen.
  • Wegen der Gefahr von Speseröhrenschädigungen sollten die Tabletten mit mindestens einem halben Glas Wasser eingenommen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
10 Stück Filmtabletten
369,36 Milligramm Pivmecillinam
15 Stück Filmtabletten
369,36 Milligramm Pivmecillinam

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über X-SYSTO 400 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pivmecillinam (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.