Togal CLASSIC Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.09.2007
Hersteller: TOGAL-WERK AG
Wirkstoffkombination: Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Togal CLASSIC Tabletten enthalten die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Togal CLASSIC Tabletten.

Die Kombination wird bei Schmerzen (leicht bis mäßig stark) eingesetzt. Dazu zählen zum Beispiel Kopfschmerzen und Zahnschmerzen sowie Wundschmerzen nach Entfernung von Zähnen.

Bewährt hat sich die Wirkstoffkombination auch bei Regelschmerzen, Nervenschmerzen auch im Kieferbereich, Schmerzen bei Bandscheibenbeschwerden, bei Hexenschuss und Ischiasbeschwerden, Glieder-, Gelenk- und Kreuzschmerzen, Nacken- und Muskelschmerzen und bei Entzündungen.

Des Weiteren dient die Kombination der Senkung von Fieber, auch bei Erkältungskrankheiten. Sie lindert ebenfalls die Beschwerden bei rheumatischen Erkrankungen und akute Schmerzen bei Gelenkverschleiß (Arthrose) und Weichteilrheumatismus.

Die Acetylsalicylsäure in der Kombination ist auch unter dem Kurznamen ASS bekannt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schmerzen, zum Beispiel Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen, Nervenschmerzen, Schmerzen bei Bandscheibenbeschwerden, auch bei Hexenschuss
  • Entzündungen
  • Fieber, auch bei Erkältungskrankheiten
  • rheumatische Erkrankungen, Weichteilrheumatismus

Dosierung

Dosierung und Dauer der Behandlung sind abhängig von Art und Schwere der Erkrankung. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an Ihren Arzt.

Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen.

Dosierungsempfehlung für Erwachsene ab 18 Jahren:

Bei rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen bis zu dreimal täglich ein bis drei Tabletten; in Ausnahmefällen kann die Dosis vorübergehend bis auf viermal täglich ein bis drei Tabletten erhöht werden.

Bei Schmerzen, Fieber und Erkältungskrankheiten bis zu viermal täglich ein bis drei Tabletten.

Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen wenden sich bitte an den behandelnden Arzt, da in diesen Fällen eine veränderte Dosierung gilt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Aluminiumhydroxiddistearat
  • Carmellose-Natrium

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden, Magenschmerzen, geringfügige Blutverluste aus dem Magen-Darm-Bereich.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfälle.

Seltene Nebenwirkungen:
Magenblutungen, Magengeschwüre, vor allem bei Asthmatikern Überempfindlichkeitsreaktionen wie Atemnotanfälle und Hautreaktionen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Verminderung der Blutzuckerwerte, schwere Hauterkrankungen (Erythema exsudatium multiforme), Verminderung der Blutplättchen, Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen, Entwicklung einer zerstörenden Gewebsentzündung.

Besonderheiten:
Bei längerdauernder oder chronischer Anwendung können Kopfschmerzen,
Schwindel, Erbrechen, Ohrensausen, Sehstörungen oder Schläfrigkeit sowie Blutarmut durch Eisenmangel (Eisenmangelanämie) auftreten.

Bei Anwendung hoher Dosen und bei entsprechender Veranlagung kann es zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts sowie zur Natrium- und Wassereinlagerung im Gewebe kommen.

Bei chronischer Einnahme von Acetylsalicylsäure können Kopfschmerzen auftreten, die zu erneuter Einnahme verleiten und so zu einem Fortbestehen der Kopfschmerzen führen können.

Ganz allgemein kann die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens
führen.

Wechselwirkungen

Die Kombination erhöht die Wirkung von Stoffen, die die Blutgerinnung hemmen wie Heparin. Besonders gefährlich sind dabei Kombinationen mit Clopidogrel und Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin, Dicoumarol). Auch die Wirkung des Herzmittels Digoxin, von Schlafmitteln (Barbituraten), von Lithium, oraler Antidiabetika, des Krebs- und Rheumamittels Methotrexat, der Sulfonamid-Antibiotika einschließlich Cotrimoxazol sowie des SchilddrüsenhormonsTrijodthyronin kann verstärkt werden. Es addieren sich auch Wirkungen und Nebenwirkungen anderer nicht-steroidaler Antiphlogistika mit der Kombination.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Kortikoiden oder bei gleichzeitigem Alkoholkonsum steigt das Risiko einer Magen-Darm-Blutung.

Die Kombination wirkt sich vermindernd auf die Effekte folgender Medikamente aus: der Entwässerungsmittel Spironolacton, Canrenoat, Furosemid und ähnlicher, blutdrucksenkender Arzneimittel sowie Gichtmittel wie
Probenecid und Sulfinpyrazon.

Ist eine Dosierung von mehr als 3 Gramm Acetylsalicylsäure pro Tag notwendig, muss bedacht werden, dass einige Antazida die Blutspiegel der Acetylsalicylsäure verringern können.

Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf nicht eingenommen werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten
  • erhöhter Blutungsneigung
  • Magen- und Zölffingerdarmgeschwüren.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Beurteilung durch einen Arzt darf die Wirkstoffkombination eingenommen werden bei:
  • gleichzeitiger Einnahme gerinnungshemmender Medikamente (Antikoagulanzien)
  • einem seltenen Fermentdefekt (Glukose-6-Phosphatdehydrogenasemangel)
  • Überempfindlichkeit gegen andere schmerz- und entzündungshemmende Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika)
  • Nierenschäden
  • schwerer Leberfunktionsstörung
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren in der Vorgeschichte
  • Allergikern oder Patienten mit chronischen Atemwegsinfekten. Diese Patienten können auf die Einnahme der Wirkstoffkombination mit einem Asthma-Anfall reagieren.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In hohen Dosen darf die Kombination auf keinen Fall in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft eingesetzt werden. Nach der 36. Schwangerschaftswoche ist die Anwendung ganz verboten. Vor der Anwendung ist in der Schwangerschaft immer ein Arzt zu befragen.

In verschiedenen Beobachtungsstudien an Menschen ist mit der Einnahme hoher Dosierungen von Salicylaten wie Acetylsalicylsäure in den ersten vier Schwangerschaftswochen ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen beim Kind in Zusammenhang gebracht worden. Das Risiko scheint jedoch bei normalen therapeutischen Dosen gering zu sein.

Die Hemmung der Prostaglandinproduktion durch Acetylsalicylsäure führt im letzten Schwangerschaftsdrittel zur Verzögerung und Verlängerung der Geburt, zu Wehenhemmung und einem vorzeitigen Verschluss der Hauptversorgungsarterie des Ungeborenen. Bei der Geburt kann es zu einem erhöhten Blutverlust, bei Neugeborenen zu einer Blutung im Gehirn kommen. Chinin hat in den üblichen therapeutischen Dosen auf die Gebärmuttermuskulatur vor Wehenbeginn keine Wirkung. Allerdings können zu hohe Konzentrationen eine Fehlgeburt verursachen.

Bei mit Lithium behandelten manisch-depressiven Schwangeren wurde eine über die Normalbevölkerung hinausgehende Häufung (ein bis drei Prozent) von Missbildungen bei Kindern festgestellt.

Salicylate wie Acetylsalicylsäure gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da bei gelegentlicher Einnahme nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht beobachtet wurden, wird ein Unterbrechen des Stillens während der Behandlung in der Regel nicht erforderlich sein. Bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen ist das Risiko für die Entwicklung einer Neugeborenen-Gelbsucht nicht auszuschließen, so dass bei unbedingt nötiger Einnahme ein frühzeitiges Abstillen mit dem Arzt besprochen werden sollte.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sollten mit der Kombination nicht behandelt werden.

Warnhinweise

  • Bei häufiger und längerer Anwendung des Medikaments kann es in seltenen Fällen zu Magengeschwüren und zu schweren Magenblutungen kommen. Bei Auftreten von schwarzem Stuhl (Teerstuhl) ist sofort der Arzt zu benachrichtigen.
  • Treten während der Anwendung des Medikaments Zeichen einer Infektion neu auf oder verschlimmern sich, wird dem Patienten empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen.
  • Schwindel und Ohrenklingen können, insbesondere bei älteren Patienten, Symptome einer Überdosierung des Medikaments sein.
  • Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei hierfür gefährdeten Patienten kann die Einnahme des Medikaments daher unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.
  • Das Medikament ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet.
  • Ohne Rücksprache mit dem Arzt soll das Medikament nicht über einen längeren Zeitraum oder in höheren Dosen eingenommen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
14 Tabletten Tabletten
42 Tabletten Tabletten
98 Tabletten Tabletten

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Togal CLASSIC Tabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.