Protaphane Penfill 100 I.E./ml Injektionssuspension in einer Zylinderampulle

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.09.2007
Hersteller: NOVO NORDISK Pharma GmbH
Wirkstoff: Humaninsulin
Darreichnungsform: Suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

Protaphane Penfill 100 I.E./ml Injektionssuspension in einer Zylinderampulle enthält den Wirkstoff Humaninsulin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Protaphane Penfill 100 I.E./ml Injektionssuspension in einer Zylinderampulle.

Humaninsulin wird bei Diabetes mellitus vom Typ 1 (absolutem Insulinmangel) und Diabetes mellitus vom Typ 2 (relativem Insulinmangel) eingesetzt, um den Insulinmangel auszugleichen und so den Blutzuckerspiegel zu normalisieren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Humaninsulin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Insuline, zu welcher der Wirkstoff Humaninsulin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Zuckerkrankheit.

Dosierung

Das Mittel wird nach individuellem Bedarf gegeben. Über die Dosierung sollte man Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten.

Protaphane Penfill 100 I.E./ml Injektionssuspension in einer Zylinderampulle sind 3 Milliliter-Behältnisse, welche für die Anwendung mit einem so genannten Pen gedacht sind. Dieser ist eine Spritze mit langem, dünnem Hohlraum, um eine möglichst genaue Dosierung zu ermöglichen. Er besitzt eine Skalierung, an der die gewünscht Menge abgelesen werden kann. Zusätzlich hierzu sollte vor der ersten Anwendung die spezielle Gebrauchsanweisung für den Pen beachtet werden oder ein Arzt wegen der fachgerechten Benutzung zur Rate gezogen werden. Das Mittel wird für die Anwendung mit Hilfe des Pen aus der 3 Milliliter-Ampulle aufgezogen.

Das Mittel sollte nur unter die Haut gespritzt werden. Dies kann zum Beispiel am Oberarm, Oberschenkel, Gesäß oder an der Bauchhaut geschehen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, nicht öfter als einmal im Monat dieselbe Einstichstelle zu wählen. Eine Spritzung in die Vene muss auf jeden Fall vermieden werden. Man sollte sich an einen Arzt wenden, um die fachgerechte Spritzung unter Anweisung zu erlernen. Die Nadel (Kanüle) muss mindestens für sechs Sekunden in der Haut verbleiben, damit sichergestellt ist, dass die gesamte zu spritzende Dosis unter die Haut gelangt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • m-Cresol
  • Natriumhydroxid
  • Natriummonohydrogenphosphat 2H2O
  • Phenol
  • Protaminsulfat
  • Salzsäure
  • Wasser für Injektionszwecke
  • Zinkchlorid

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen, Störungen der Nervenempfindungen (periphere Neuropathien), Sehstörungen (Refraktionsanomalie), Fettgewebszerstörung an der Einstichstelle, Überempfindlichkeitsreaktion der Haut an der Einstichstelle (Rötung, Schwellung, Juckreiz, Schmerzen, Bluterguss).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Hautausschlag am ganzen Körper, Schwitzen, Störungen des Magen-Darm-Traktes, Atembeschwerden, Herzklopfen, niedriger Blutdruck und Ohnmacht/Bewusstlosigkeit, bleibende Veränderungen am Auge (diabetische Retinopathien), Wasseransammlung im Gewebe.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme folgender Wirkstoffe wird die Wirkung von Humaninsulin verstärkt u und Abkömmlinge
  • MAO-Hemmer
  • Betablocker
  • ACE-Hemmer
  • das Antiarrhythmikum Disopyramid
  • Fibrate (Cholesterinsenker)
  • das Psychopharmakon Fluoxetin
  • das opioide SchmerzmittelPropoxyphen
  • Pentoxifyllin (gegen Asthma)
  • Antibiotika aus der Gruppe der Sulfonamide
  • Salicylsäure.
  • Im Gegensatz dazu wird die Wirkung von Humaninsulin vermindert und damit der Insulinbedarf erhöht bei gleichzeitiger Anwendung von:
    • Glukokortikoiden
    • Schilddrüsenhormonen
    • Diuretika
    • Beta-2-Sympathomimetika
    • Danazol (zur Hemmung der Produktion des HypothalamushormonsGonadotropin)
    • Wachstumshormonen
    • Glukagon und Diazoxid (gegen Unterzuckerung)
    • Östrogenen und Gestagenen (in der "Pille" und in Östrogen-Gestagen-Kombinationen gegen Wechseljahresbeschwerden)
    • dem Tuberkulosemittel Isoniazid
    • Psychopharmaka aus der Gruppe der Phenothiazine sowie Olanzapin und Clozapin
    • den Asthma-Mitteln Salbutamol und Terbutalin
    • HIV-1-Proteasehemmern (gegen AIDS).
    Betablocker, der BlutdrucksenkerClonidin, Lithium (gegen Depressionen) oder Alkohol können sowohl zu einer Verstärkung als auch zu einer Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Insulin führen.

    Das Amöben abtötende Pentamidin kann eine Unterzuckerung, gelegentlich mit nachfolgendem Zuckerüberschuss, verursachen.

    Zusätzlich kann unter der Wirkung von Betablockern, den Blutdrucksenkern Clonidin, Guanethidin und Reserpin die Gegenregulation bei Unterzuckerung (Engstellung der Blutgefäße, beschleunigter Herzschlag) abgeschwächt sein oder fehlen.

    Gegenanzeigen

    Bei Überempfindlichkeit gegen Humaninsulin und bei Unterzuckerung (Hypoglykämie) darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Humaninsulin kann in der Schwangerschaft uneingeschränkt angewendet werden, da es ausschließlich im Körper der Mutter wirkt und nicht zum Ungeborenen gelangt. Für eine geplante oder laufende Schwangerschaft ist eine gute Stoffwechseleinstellung sogar für die normale Entwicklung des Kindes unerlässlich. Unterzuckerung sowie Überzuckerung sollten möglichst vermieden werden, da hierdurch die Risiken für Fehlbildungen und Tod des ungeborenen Kindes steigen. Humaninsulin kann auch während der Stillzeit verwendet werden.

    Während der Schwangerschaft und Stillzeit verändert sich allerdings durch die veränderten Hormonspiegel auch der Blutzuckerverbrauch und damit der Insulinbedarf. Eine Anpassung der Dosierung von Humaninsulin kann dadurch erforderlich werden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Der Wirkstoff ist für Kinder jeder Altersklasse geeignet.

    Warnhinweise

    • Durch Anwendung des Medikaments kann das Reaktionsvermögen so weit beeinträchtigt werden, dass Autofahren, die Maschinenführung und Arbeiten ohne sicheren Halt gefährlich sind.
    • Durch die Anwendung von Herz-Kreislauf-Medikamenten und Beschwerden, die mit einem höheren Lebensalter verbunden sind, können Warnzeichen einer Unterzuckerung (zum Beispiel beschleunigten Herzschlag und Muskelzittern) manchmal schwer erkennbar sein.
    • Während der Anwendung des Medikaments muss der Patient seinen Blutzucker regelmäßig überwachen und die ärztlichen Untersuchungstermine einhalten.
    • Bei Auslassen einer Mahlzeit und/oder ungeplanter, anstrengender körperlicher Aktivität besteht die Gefahr einer Unterzuckerung.
    • Die Grundlage jeder Behandlung bei Zuckerkrankheit ist die vom Arzt verordnete Diät. Ohne genaue Einhaltung dieser Diät ist auch mit den entsprechenden Wirkstoffen keine wirksame Behandlung möglich.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Suspension)
    15 Milliliter Suspension
    100 Internationale Einheiten Humaninsulin
    30 Milliliter Suspension
    100 Internationale Einheiten Humaninsulin

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Protaphane Penfill 100 I.E./ml Injektionssuspension in einer Zylinderampulle sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Humaninsulin (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.