Insulin B. Braun Basal 40 I.E. / ml

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.10.2007
Hersteller: Braun (B. Braun Melsungen AG)
Wirkstoff: Humaninsulin
Darreichnungsform: Injektions­suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

Insulin B. Braun Basal 40 I.E. / ml enthält den Wirkstoff Humaninsulin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Insulin B. Braun Basal 40 I.E. / ml.

Humaninsulin wird bei Diabetes mellitus vom Typ 1 (absolutem Insulinmangel) und Diabetes mellitus vom Typ 2 (relativem Insulinmangel) eingesetzt, um den Insulinmangel auszugleichen und so den Blutzuckerspiegel zu normalisieren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Humaninsulin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Insuline, zu welcher der Wirkstoff Humaninsulin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • mit Insulin zu behandelnde Zuckerkrankheit
  • Ersteinstellung der Zuckerkrankheit.

Dosierung

Die Dosierung erfolgt nach individuellem Bedarf und muss mit dem Arzt abgeklärt werden. Sie erfolgt 30 Minuten vor einer Mahlzeit.

Das Mittel wird unter die Haut (subcutan) gespritzt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • Dinatriumhydrogenphosphat
  • m-Cresol
  • Natriumhydroxid
  • Phenol
  • Protaminsulfat
  • Salzsäure
  • Wasser für Injektionszwecke
  • Zinkchlorid

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen, Störungen der Nervenempfindungen (periphere Neuropathien), Sehstörungen (Refraktionsanomalie), Fettgewebszerstörung an der Einstichstelle, Überempfindlichkeitsreaktion der Haut an der Einstichstelle (Rötung, Schwellung, Juckreiz, Schmerzen, Bluterguss).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Hautausschlag am ganzen Körper, Schwitzen, Störungen des Magen-Darm-Traktes, Atembeschwerden, Herzklopfen, niedriger Blutdruck und Ohnmacht/Bewusstlosigkeit, bleibende Veränderungen am Auge (diabetische Retinopathien), Wasseransammlung im Gewebe.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme folgender Wirkstoffe wird die Wirkung von Humaninsulin verstärkt u und Abkömmlinge
  • MAO-Hemmer
  • Betablocker
  • ACE-Hemmer
  • das Antiarrhythmikum Disopyramid
  • Fibrate (Cholesterinsenker)
  • das Psychopharmakon Fluoxetin
  • das opioide SchmerzmittelPropoxyphen
  • Pentoxifyllin (gegen Asthma)
  • Antibiotika aus der Gruppe der Sulfonamide
  • Salicylsäure.
  • Im Gegensatz dazu wird die Wirkung von Humaninsulin vermindert und damit der Insulinbedarf erhöht bei gleichzeitiger Anwendung von:
    • Glukokortikoiden
    • Schilddrüsenhormonen
    • Diuretika
    • Beta-2-Sympathomimetika
    • Danazol (zur Hemmung der Produktion des HypothalamushormonsGonadotropin)
    • Wachstumshormonen
    • Glukagon und Diazoxid (gegen Unterzuckerung)
    • Östrogenen und Gestagenen (in der "Pille" und in Östrogen-Gestagen-Kombinationen gegen Wechseljahresbeschwerden)
    • dem Tuberkulosemittel Isoniazid
    • Psychopharmaka aus der Gruppe der Phenothiazine sowie Olanzapin und Clozapin
    • den Asthma-Mitteln Salbutamol und Terbutalin
    • HIV-1-Proteasehemmern (gegen AIDS).
    Betablocker, der BlutdrucksenkerClonidin, Lithium (gegen Depressionen) oder Alkohol können sowohl zu einer Verstärkung als auch zu einer Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Insulin führen.

    Das Amöben abtötende Pentamidin kann eine Unterzuckerung, gelegentlich mit nachfolgendem Zuckerüberschuss, verursachen.

    Zusätzlich kann unter der Wirkung von Betablockern, den Blutdrucksenkern Clonidin, Guanethidin und Reserpin die Gegenregulation bei Unterzuckerung (Engstellung der Blutgefäße, beschleunigter Herzschlag) abgeschwächt sein oder fehlen.

    Gegenanzeigen

    Bei Überempfindlichkeit gegen Humaninsulin und bei Unterzuckerung (Hypoglykämie) darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Humaninsulin kann in der Schwangerschaft uneingeschränkt angewendet werden, da es ausschließlich im Körper der Mutter wirkt und nicht zum Ungeborenen gelangt. Für eine geplante oder laufende Schwangerschaft ist eine gute Stoffwechseleinstellung sogar für die normale Entwicklung des Kindes unerlässlich. Unterzuckerung sowie Überzuckerung sollten möglichst vermieden werden, da hierdurch die Risiken für Fehlbildungen und Tod des ungeborenen Kindes steigen. Humaninsulin kann auch während der Stillzeit verwendet werden.

    Während der Schwangerschaft und Stillzeit verändert sich allerdings durch die veränderten Hormonspiegel auch der Blutzuckerverbrauch und damit der Insulinbedarf. Eine Anpassung der Dosierung von Humaninsulin kann dadurch erforderlich werden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Der Wirkstoff ist für Kinder jeder Altersklasse geeignet.

    Warnhinweise

    • Durch Anwendung des Medikaments kann das Reaktionsvermögen so weit beeinträchtigt werden, dass Autofahren, die Maschinenführung und Arbeiten ohne sicheren Halt gefährlich sind.
    • Durch die Anwendung von Herz-Kreislauf-Medikamenten und Beschwerden, die mit einem höheren Lebensalter verbunden sind, können Warnzeichen einer Unterzuckerung (zum Beispiel beschleunigten Herzschlag und Muskelzittern) manchmal schwer erkennbar sein.
    • Während der Anwendung des Medikaments muss der Patient seinen Blutzucker regelmäßig überwachen und die ärztlichen Untersuchungstermine einhalten.
    • Bei Auslassen einer Mahlzeit und/oder ungeplanter, anstrengender körperlicher Aktivität besteht die Gefahr einer Unterzuckerung.
    • Die Grundlage jeder Behandlung bei Zuckerkrankheit ist die vom Arzt verordnete Diät. Ohne genaue Einhaltung dieser Diät ist auch mit den entsprechenden Wirkstoffen keine wirksame Behandlung möglich.
    • Nach Wechsel der Insulinart von tierischem auf humanes Insulin kann es vorkommen, dass Patienten die Warnsignale einer drohenden Unterzuckerung nicht deutlich genug oder anders wahrnehmen als bei ihrem vorherigen Mittel.
    • Krankheiten wie beispielsweise Erkältungen oder seelische Störungen können den Insulinbedarf steigern.
    • Der Insulinbedarf kann bei bestehender Nierenschädigung und bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion vermindert sein. Allerdings kann bei Patienten mit einer chronischen Leberfunktionsstörung auch ein erhöhter Insulinbedarf notwendig sein.
    • Nach einem Medikamentenwechsel ist eventuell eine Dosisanpassung erforderlich.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Injektions­suspension)
    50 Milliliter Injektions­suspension
    40 Internationale Einheiten Humaninsulin

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Insulin B. Braun Basal 40 I.E. / ml sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Humaninsulin (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.