Osteotriol 0,25/ -0,5 Mikrogramm Kapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.07.2012
Hersteller: TEVA Generics GmbH
Wirkstoff: Calcitriol
Darreichnungsform: Kapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Osteotriol 0,25/ -0,5 Mikrogramm Kapseln enthalten den Wirkstoff Calcitriol.

Calcitriol wird angewendet bei
  • Knochenerkrankungen, die regelmäßig einer Blutwäsche (Dialyse) durch eine künstliche Niere bedürfen
  • Knochenerweichungen durch Vitamin-D-Mangel bei Kindern (Rachitis)
  • Funktionsstörungen der Nebenschilddrüsen mit einem Mangel an Parathormon
  • schwacher bis mäßig starker Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris).
Zur Anwendung gegen die Schuppenflechte wird Calcitriol äußerlich als Salbe aufgetragen. Für alle anderen Erkrankungen wird der Wirkstoff in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Calcitriol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Vitamin D-Abkömmlinge, Vitamine, zu welcher der Wirkstoff Calcitriol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Knochenveränderungen und Störungen des Mineralstoffwechsels durch chronische Nierenfunktionsstörung
  • Knochenbrüchigkeit (Osteoporose) bei Patienten mit chronischer Störung der Nierenfunktion - als Begleittherapie (nur bei 0,25 Mikrogramm)

Dosierung

Zur Vermeidung eineS Calciumüberschusses im Blut wird der Arzt die Dosis der Reaktion des Patienten individuell anpassen. Um eine wirksame Behandlung zu gewährleisten, muss auf eine angemessene tägliche Calciumaufnahme geachtet werden. Wenn erforderlich, ist dafür die Ernährung umzustellen oder auch zusätzlich Calcium zuzuführen.

Bei vielen Patienten mit Knochenveränderungen und Störungen des Mineralstoffwechsels durch chronische Nierenfunktionsstörung (Osteodystrophie) ist die dauerhafte Anwendung von Calcitriol unwirksam. Bei Ihnen hat sich eine unterbrochene, zwei- bis dreimalig wöchentliche Einnahme bewährt. Ansonsten werden im Allgemeinen zu Behandlungsbeginn 0,25 Mikrogramm Calcitriol täglich eingenommen. Eine Dosis von 0,25 Mikrogramm jeden zweiten Tag kann bei Patienten mit normaler bis geringfügig erniedrigter Calcium-Konzentration im Blut ausreichen. Der Arzt wird diese Dosis um 0,25 Mikrogramm Calcitriol innerhalb von zwei bis vier Wochen erhöhen, falls kein Behandlungserfolg zu erzielen war.

Als Begleittherapie von Osteoporose bei Patienten mit chronischer Störung der Nierenfunktion werden zweimal täglich 0,25 Mikrogramm Calcitriol eingenommen.

Schlucken Sie die Weichkapseln mit Wasser.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Eisen(II,III)-oxid (E 172)
  • Glycerol
  • Sorbitol
  • Titandioxid (E 171)
  • Butylhydroxyanisol
  • Butylhydroxytoluol
  • Chinolingelb (E 104)
  • Gelatine
  • Patentblau (E 131) (nur bei 0,5 Mikrogramm)
  • raffiniertes Kokosfett

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Cacliumüberschuss im Blut.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag, Harnwegsinfektionen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Erbrechen, erhöhter Kreatinin-Wert im Blut.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
schwere Hautreaktionen mit Rötungen.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Nesselsucht, Durst, übermäßige Flssigkeitsaufnahme, Austrocknung, Teilnahmslosigkeit, Muskelschwäche, Empfindungsstörungen, Verstopfung, Magenschmerzen, Hautrötung, Juckreiz, Wachstumsverzögerung, häufiges Wasserlassen, Verkalkungen, Fieber, Gewichtsverlust.

Besonderheiten:
Patienten mit normaler Nierenfunktion müssen während der Behandlung eine Austrocknung vermeiden. Es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Wechselwirkungen

Calcitriol sollte nicht gleichzeitig mit anderen Vitamin D-Abkömmlingen eingesetzt werden, da sich die Wirkungen gegenseitig verstärken.

Die Wirkung von Calcitriol wird abgeschwächt bei der gemeinsamen Anwendung mit
  • Colestyramin, einem Wirkstoff zur Bindung von Gallensäuren
  • Glukokortikoiden (entzündungshemmende Wirkstoffe)
  • Schlafmitteln aus der Gruppe der Barbiturate
  • Mitteln gegen Epilepsie (Antiepileptika).
Thiazide und thiazidähnliche Entwässerungsmittel sowie Herzglykoside wie Digitalis führen in Kombination mit Calcitriol zu erhöhtem Kalziumspiegel im Blut. Die Dosierung von Digitalisglykosiden muss eventuell ärztlich angepasst werden.

Aluminiumhaltige Wirkstoffe, wie sie etwa gegen Magenübersäuerung oder als Abführmittel eingesetzt werden, beeinflussen den Phosphat- und damit auch den Kalziumspiegel im Blut. Eventuell ist einer Dosierungsanpassung dieser Wirkstoffe erforderlich.

Gegenanzeigen

Calcitriol sollte nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Erkrankungen mit einem erhöhtem Kalzium-Gehalt im Blut
  • Einnahme von anderen Wirkstoffen zur Regulierung des Kalzium-Haushalts
  • Kalzium-Stoffwechselstörungen
  • Verdacht auf Vitaminüberversorgung
  • Nieren- oder Leberfunktionsstörungen.
In folgenden Fällen sollte Calcitriol nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden:
  • frühere Nierensteine (Nephrolithiasis)
  • gleichzeitige Behandlung mit Thiaziden und thiazidähnlichen Entwässerungsmitteln, die den Gehalt an Kalzium im Blut weiter erhöhen
  • eingeschränkter Beweglichkeit oder Bettlägerigkeit
  • Sarkoidose (schwere Erkrankung mit Lymphknotenschwellungen und Gewebeveränderungen in der Lunge)
  • erhöhtem Vitamin D3-Bedarf aufgrund eines scheinbaren Mangels an Parathormon (Pseudohypoparathyroidismus)
  • .

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Eine Behandlung mit Calcitriol in der Schwangerschaft kann das Kind körperlich und geistig schädigen, falls der Kalziumspiegel im Blut zu stark erhöht wird. Die Anwendung von Calcitriol während der Schwangerschaft sollte deshalb nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch und somit in den Säugling über. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Calcitriol kann bei Säuglingen nach dem Abstillen und bei Kindern angewendet werden.

Warnhinweise

  • Der Gehalt des Blutes an Calcium, Phosphat und Magnesium muss regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Bei eingeschränkter Nierenfunktion dürfen während der behnadlung mit dem Medikament keine magnesiumhaltigen Wirkstoffe eingenommen werden.
  • Es sind während einer Langzeitbehandlung regelmäßige ärztliche Kontrollen der Leber- und Nierenwerte sowie des Blutbildes nötig.
  • Das Medikament enthält den Zuckerstoff Sorbitol, der von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Kapseln)
20 Stück Kapseln
0,25 Mikrogramm Calcitriol
50 Stück Kapseln
0,25 Mikrogramm Calcitriol
100 Stück Kapseln
0,25 Mikrogramm Calcitriol
20 Stück Kapseln
0,5 Mikrogramm Calcitriol
50 Stück Kapseln
0,5 Mikrogramm Calcitriol
100 Stück Kapseln
100 Mikrogramm Calcitriol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Osteotriol 0,25/ -0,5 Mikrogramm Kapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Calcitriol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.