Hexoral

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.09.2017
Hersteller: Johnson & Johnson GmbH
Wirkstoff: Hexetidin (zur Anwendung im Mund)
Darreichnungsform: Lösung
Rezeptfrei

Wirkung

Hexoral enthält den Wirkstoff Hexetidin (zur Anwendung im Mund). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Hexoral.

Hexetidin wird zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie von Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches eingesetzt. Beispiele dafür sind Halsentzündungen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Rachen- und Kehlkopfentzündungen (Pharyngitis/Laryngitis), Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), Zahnbettentzündung (Parodontitis) und Zahnfleischbluten.

Zusätzlich kommt Hexetidin auch bei Pilzinfektionen des Mund- und Rachenraums, beispielsweise Soor, zur Anwendung, um die Pilze abzuöten und einhergehenden Mundgeruch zu mindern. Bei Verletzungen und nach Eingriffen im Mund- und Rachenraum kann Hexetidin Infektionen vorbeugen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hexetidin (zur Anwendung im Mund) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe antiseptische Mittel, zu welcher der Wirkstoff Hexetidin (zur Anwendung im Mund) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • zur vorübergehenden Keimzahlverminderung im Mundbereich und Rachenraum
  • vorübergehende unterstützende Behandlung bei bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen (ergänzend zur mechanischen Reinigung) und Mundschleimhautentzündungen sowie vor und nach operativen Eingriffen im Mundbereich und Rachenraum
  • entzündliche und infektiöse Erkrankungen im Mundbereich und Rachenraum
  • Erkältungskrankheiten
  • Zahnfleischbluten
  • Entzündungen des Zahnhalteapparats
  • schmerzhafte rundliche Schleimhautschäden im Mund, die von einem entzündlichen Randsaum umgeben sind
  • Pilzinfektionen, insbesondere Soor
  • Mundgeruch
  • Mundhygiene

Dosierung

Mit unverdünntem Hexoral etwa 1/2 Minute lang spülen oder gurgeln, niemals die Lösung schlucken. Der Wirkstoff haftet an der Mundschleimhaut und entfaltet dadurch eine Langzeitwirkung. Im Allgemeinen sollte die Behandlung zweimal täglich stattfinden, und zwar morgens und abends nach den Mahlzeiten. Bei Bedarf ist auch eine häufigere Anwendung möglich.

Das Medikament kann auch bei Kindern angewendet werden, allerdings sollten sie nicht jünger als zwei Jahre sein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Anisöl
  • Azorubin (E 122)
  • Citronensäure-Monohydrat
  • Ethanol 96%
  • Eukalyptusöl
  • gereinigtes Wasser
  • Levomenthol
  • Methylsalicylat
  • Nelkenöl
  • Pfefferminzöl
  • Polysorbat 60
  • Saccharin-Natrium

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
vorübergehende Geschmacksstörungen, Brennen, Taubheitsgefühl, vorübergehende Zahnverfärbungen, Zungenverfärbungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Schleimhautgeschwüre, Überempfindlichkeitsreaktionen, Kontaktallergie.

Wechselwirkungen

Hexetidin wird durch Seifen und andere waschaktive Substanzen (Syndets) unwirksam gemacht. Auch Zahnputzmittel enthalten in der Regel solche waschaktiven Produkte. Die Anwendung von Hexetidin als Antiseptikum sollte daher möglichst nach dem Einsatz von kosmetischen Reinigungsmitteln oder kosmetischen Spülungen erfolgen.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Hexetidin darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Auch muss ein Einsatz auf Wunden, Geschwüren und anderen schweren Hautveränderungen mit Abschuppungen unterbleiben.

Bei bestehender Kontaktallergie gegen quartäre Ammoniumverbindungen sollte der Einsatz von Hexetidin gut bedacht werden. Diese quartären Ammoniumverbindungen kommen zum Beispiel als antiseptische Mittel, in Desinfektions- oder Holzschutzmitteln vor.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Für die Anwendung von Hexetidin in der Schwangerschaft oder Stillzeit liegen noch keine ausreichenden klinischen Ergebnisse vor. Deshalb darf der Wirkstoff nur unter besonderer Vorsicht in der Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden. So sollte eine häufigere tägliche Anwendung vermieden werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder sollten nicht mit Hexetidin behandelt werden. Bei Schulkindern und Jugendlichen kann der Wirkstoff eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Der Wirkstoff ist bei sachgemäßem Gebrauch ungiftig, sollte aber dennoch möglichst nicht geschluckt werden.
  • Zum Spülen oder Gurgeln sollte der Wirkstoff nur angewendet werden, wenn der Patient in der Lage ist, die Lösung wieder auszuspucken.
  • Hexoral-Lösung enthält 5,1 Vol.% Alkohol
  • wegen Gehalt an Azorubin (E 122), Levomenthol, Pfefferminzöl und Eucalyptusöl keine Anwendung bei Säuglingen und Kindern bis zu zwei Jahren
  • wegen Gehalt an Azorubin (E 122), Levomenthol, Pfefferminzöl und Eucalyptusöl keine Anwendung bei Asthma bronchiale oder anderen Atemwegserkrankungen mit ausgeprägter Überempfindlichkeit der Atemwegsschleimhaut
  • bei tief gehenden Veränderungen der Mundschleimhaut nicht anwenden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Lösung)
200 Milliliter Lösung
1 Milligramm Hexetidin (zur Anwendung im Mund)

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Hexoral sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Hexetidin (zur Anwendung im Mund) (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Lösung
Mundspray

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.