Echinacin Liquidum Madaus

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.09.2007
Hersteller: MADAUS AG
Wirkstoff: Sonnenhut
Darreichnungsform: Lösung
Rezeptfrei

Wirkung

Echinacin Liquidum Madaus enthält den Wirkstoff Sonnenhut. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Echinacin Liquidum Madaus.

Der Sonnenhut ist als alte Heilpflanze bekannt. Schon die Indianer Nordamerikas nutzten den Sonnenhut als Heilpflanze gegen Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung. Heute wird der Wirkstoff zur Unterstützung der Heilung bei Atemwegs- oder Harnwegs-Infekten eingesetzt. Außerdem wird Sonnenhut zur Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte angewendet, besonders bei Erkältungskrankheiten und Grippe. Äußerlich kommt Sonnenhut in Salben bei schlecht heilenden Wunden zum Einsatz.

Genau genommen kann der Wirkstoff Sonnenhut von drei verschiedenen Pflanzen stammen: den Sorten Echinacea purpurea, pallida und angustifolia. Von Echinacea purpurea, dem Purpursonnenhut, wird die die Wurzel, aber auch gesamte Pflanze verwendet. Vom Blassen Sonnenhut (E. pallida) und dem Schmalblättrigen Sonnenhut (E. angustifolia) wird hingegen nur die Wurzel genutzt.

Meist wird der Wirkstoff in Form eines flüssigen oder getrockeneten Presssaftes verarbeitet, vom Purpursonnenhut werden allerdings auch Auszüge (Extrakte) der oberirdischen Pflanzenteile oder das getrocknete Kraut als Tee verwendet.

In der Homöopathie werden vor allem die Echinacea-Sorten angustifolia und purpurea bei schweren und fieberhaften Infektionen verwendet. Ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirkung konnte bisher nur für die Sorte Purpursonnenhut erbracht werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sonnenhut sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Sonnenhut gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • häufig wiederkehrende Infekte im Bereich der Atemwege
  • häufig wiederkehrende Infekte im Bereich der ableitenden Harnwege

Dosierung

Nehmen sie die Tropfen dreimal täglich in etwas Flüssigkeit ein.

Kinder zwischen vier und sechs Jahren erhalten je 1,25 Milliliter, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren erhalten jeweils zwei Milliliter der Lösung, Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre nehmen jeweils 2,5 Milliliter des Medikaments ein.

Eine ununterbrochene Behandlung sollte zwei Wochen Dauer nicht überschreiten.

Treten trotz Behandlung mit dem Medikament bei Atemwegsinfekten Atemnot, Fieber, eitriger oder blutiger Auswurf sowie bei Harnwegsinfekten Blut im Urin, Fieber und Anhalten der Beschwerden über fünf Tage auf, sollte ein Arzt befragt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Ethanol
  • Wasser

Nebenwirkungen

Einnahme
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Blutdruckabfall, Atemnot, Schwindel, Gesichtsschwellung, Hautausschlag, Juckreiz.

Äußerliche Anwendung
Seltene Nebenwirkungen: Überempfindlichkeitsreaktionen wie örtliche allergische Reaktionen, Hautausschläge.

Wechselwirkungen

Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff sollte nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Sonnenhut oder gegen andere Korbblütler (Blütenpflanzen wie zum Beispiel Kamille, Löwenzahn und Sonnenblume)
  • Blutkrebs (Leukämie)
  • Tuberkulose
  • HIV-Infektionen und AIDS
  • Multipler Sklerose
  • chronischen Viruserkrankungen wie beispielsweise Leberentzündung
  • Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen).
Wenn Erkältungskrankheiten oder Harnwegsinfektionen über längere Zeit anhalten, muss immer ein Arzt zu Rate gezogen werden. Schwere bakterielle Infektionen müssen mit Antibiotika behandelt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Zubereitungen aus Sonnenhut vorsichtshalber nicht eingenommen werden, weil nicht bekannt ist, ob sie das Kind schädigen können.

Zubereitungen zur äußerlichen Anwendung wie Mundsprays, Cremes oder Salben dürfen auch in der Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Hier sind die Herstellervorschriften zu beachten, die sich hinsichtlich der Altersgrenzen für die Anwendung ihrer Sonnenhut-haltigen Medikamente zum Teil deutlich unterscheiden. Diese Unterschiede sind jedoch meist nicht durch den Wirkstoff selbst, sondern die Darreichungsformen und ihre Inhaltsstoffe (zum Beispiel Alkohol) begründet.

Warnhinweise

  • Medikamente mit Sonnenhut-Zubereitungen sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
  • Das Medikament enthält 22 Volumenprozent Alkohol.
  • Das Medikament ist nicht zur Anwendung bei Kindern unter vier Jahren geeignet.
  • Das Medikament sollte nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
  • Nach Anbruch ist das Medikament maximal drei Monate haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Lösung)
50 Gramm Lösung
1680 Milligramm Sonnenhut
100 Gramm Lösung
1680 Milligramm Sonnenhut

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Echinacin Liquidum Madaus sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Sonnenhut (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.