Bicalutamid-Uropharm 50 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.04.2016
Hersteller: Uropharm AG
Wirkstoff: Bicalutamid
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Bicalutamid-Uropharm 50 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Bicalutamid.

Der Wirkstoff wird zur Behandlung von fortgeschrittenem Krebs der Vorsteherdrüse (Prostata) eingesetzt, um das Wachstum der Krebszellen zu verlangsamen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bicalutamid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antiandrogene, Zytostatika, zu welcher der Wirkstoff Bicalutamid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • fortgeschrittener Krebs der Vorsteherdrüse - bei Unterdrückung der Testosteron-Produktion durch Hypophysenhormon oder nach einer Kastration

Dosierung

Nehmen Sie täglich eine Filmtablette unzerkaut mit Wasser ein. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Sie sollte stets zur gleichen Tageszeit erfolgen, um ein Vergessen zu vermeiden.

Die Behandlung mit dem Medikament sollte ununterbrochen mindestens drei Tage vor Beginn einer Behandlung mit einem Hypophysenhormon (LHRH-Analogon) oder zur gleichen Zeit wie eine Kastration begonnen werden.

Die Therapie wird dann so lange weitergeführt, wie es der Arzt für sinnvoll hält.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Titandioxid (E 171)
  • Crospovidon
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 4000
  • Natriumdodecylsulfat
  • Povidon K-29/32

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Spannungsgefühl der Brust, Brustdrüsenvergrößerung, Hitzewallungen, verminderte Libido, Potenzstörungen bis zur Impotenz, Funktionsstörungen der Nieren und Harnwege.

Häufige Nebenwirkungen:
Juckreiz, schnelle Ermüdbarkeit, Übelkeit, Durchfall, Leberfunktionsstörungen, Verstopfung, Blutarmut, Schwindel, Schläfrigkeit, Hautausschlag, Schwitzen, Hirsutismus, Gewichtszunahme, Diabetes mellitus, Ödeme, Beckenschmerzen, Schmerzen allgemein, Schüttelfrost.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schwellungen und Hautausschlag, Lungenerkrankungen, Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Störungen der Gallenblase, Schlafstörungen, Atemnot, nächtliches Wasserlassen, Haarausfall, Erhöhung des Blutzuckerspiegels, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Brustschmerzen, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Erbrechen.

Seltene Nebenwirkungen:
Trockene Haut.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Herzschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche, EKG-Veränderungen, Verminderung der Blutplättchenanzahl.

Wechselwirkungen

Es besteht die Möglichkeit, dass bestimmte Wirkstoffe den Abbau von Bicalutamid verzögern. Solche Wirkstoffe sind beispielsweise Cimetidin, Ketoconazol, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid und Ciclosporin. Dadurch kann es zu einer verstärkten und verlängerten Wirkung von Bicalutamid kommen.

Blutgerinnungshemmende Mittel (Antikoagulanzien) vom Cumarintyp wie beispielsweise Warfarin können in ihrer Wirkung verstärkt werden. Daher ist eine genaue Überwachung der Gerinnungswerte erforderlich (Laborkontrolle).

Ein Testosteronmangel kann Herzrhythmusstörungen (Verlängerung des QT-Intervalls) nach sich ziehen. Daher wird der Arzt Bicalutamid mit Substanzen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, oder Torsades de pointes hervorrufen können, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung gleichzeitig verschreiben. Zu diesen Wirkstoffen gehören Antiarrhythmika der Klasse IA (wie Chinidin, Disopyramid) oder Klasse III (wie Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid), der Drogen-Ersatzstoff Methadon, das AntibiotikumMoxifloxacin und Neuroleptika.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit sowie bei Leberfunktionsstörungen darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Bicalutamid eingesetzt werden bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen (QT-Intervall-Verlängerung, Torsades de pointes oder Risikofaktoren dafür), weil ein Testosteron-Entzug diese verstärken kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff darf von Frauen prinzipiell nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff darf von Kindern nicht eingenommen werden.

Warnhinweise

  • Bei schweren Leberfunktionsstörungen muss die Behandlung mit dem Medikament sofort beendet werden.
  • Während der Behandlung müssen vom Arzt regelmäßige Leberfunktionstests (Bilirubin, Transaminase, alkalische Phosphatase) durchgeführt werden.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
30 Stück Filmtabletten
50 Milligramm Bicalutamid
90 Stück Filmtabletten
50 Milligramm Bicalutamid

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bicalutamid-Uropharm 50 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bicalutamid (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.