BETADERMIC Salbe

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.09.2007
Hersteller: GALENpharma GmbH
Wirkstoffkombination: Betamethason + Salicylsäure
Darreichnungsform: Salbe
Rezeptpflichtig

Wirkung

BETADERMIC Salbe enthält die Wirkstoffkombination Betamethason + Salicylsäure. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von BETADERMIC Salbe.

Die Wirkstoffkombination aus Betamethason und Salicylsäure wird als äußerlich anzuwendendes Medikament bei chronischen, trockenen, entzündlichen Hauterkrankungen eingesetzt, die auf die äußerliche Behandlung mit stark wirksamen Glukokortikoiden ansprechen. Dazu gehören chronische nicht-infektiöse Ekzeme, allergische Hautentzündungen, Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), Knötchenflechte (Lichen ruber planus)und die Fischschuppenkrankheit.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Betamethason + Salicylsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Mittel gegen Schuppenflechte und Verhornungsstörungen, Entzündungshemmer, zu welchen die Wirkstoffkombination Betamethason + Salicylsäure gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • dauerhafte oder nicht-akute trockene Hauterkrankungen, die auf äußerliche stark wirksame Kortison-Präparate ansprechen, wie Schuppenflechte, dauerhafte Ausschläge und allergische Hautentzündungen, Knötchenflechte, Fischschuppenkrankheit

Dosierung

Betadermic Salbe wird zweimal täglich, am besten morgens und abends, vollständig auf die befallenen Hautstellen aufgetragen und leicht eingerieben.

Bei leichteren Beschwerden oder nach deren Besserung ist das einmalige tägliche Auftragen ausreichend.

Es sollten nicht mehr als 50 Gramm Betadermic Salbe pro Woche aufgetragen werden. Daneben sollte keine großflächige (also mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche abdeckende) und keine langzeitige (das heißt eine länger als vier Wochen dauernde) Anwendung erfolgen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Paraffin dickflüssiges
  • Vaselin, weißes

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktionen der Haut (Juckreiz, Rötung, Reizung), Kontaktallergie gegen die Wirkstoffkombination.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Hautstreifenbildung (Striae), Hautrückbildung (Atrophie), Hautgefäßerweiterung, punktförmige Blutungen (Purpura), Steroidakne, Dermatitis perioralis, Körperbehaarungszunahme (Hypertrichose), Haarbalgentzündung (Follikulitis), Hautbrennen, Pigmentierungsveränderungen, Juckreiz, trockene Haut.

Wechselwirkungen

Bei kleinflächiger örtlicher Auftragung sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt. Allerdings verstärkt die Kombination die Aufnahme anderer Wirkstoffe, die auf die Haut aufgetragen werden, und damit deren Wirkung.

Bei großflächiger Auftragung der Wirkstoffkombination in hoher Konzentration kann diese in den Körper aufgenommen werden und dort Wechselwirkungen verursachen. So wird die Wirkung und damit auch die Giftigkeit von Methotrexat (in der Krebstherapie oder als Immunologikum eingesetzt) verstärkt, da Salicylsäure dessen Ausscheidung hemmt. Entsprechend können auch Sulfonylharnstoffe und Abkömmlinge, die zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verwendet werden, durch die gleichzeitige Einnahme von Salicylsäure in ihrer Wirkung verstärkt werden. Dies kann zu einer übermäßigen Absenkung des Blutzuckerspiegels führen (Hypoglykämie).

Gegenanzeigen

die Kombination darf bei einer Überempfindlichkeit gegen Betamethason oder Salicylsäure nicht eingesetzt werden.

Die Anwendung der Wirkstoffkombination bei schweren Hautinfektionen durch Pilze oder Bakterien (wie etwa bei Akne, Tuberkulose, Syphilis oder einem entzündeten Ekzem) sowie durch Viren (beispielsweise bei Windpocken) ist nicht erlaubt. die Kombination darf auch bei Hautreaktionen nach Impfungen nicht angewendet werden. Auch Hauterkrankungen wie Dermatitis perioralis und Rosazea dürfen nicht mit der Kombination behandelt werden.

Eine großflächige (mehr als 10 Prozent der Körperoberfläche) oder längerfristige (länger als vier Wochen) Behandlung, besonders unter dicht verschlossenen Verbänden, sollte vermieden werden, da es in diesem Fall zu einer verstärkten Aufnahme von Betamethason und Salicylsäure in den Körper kommen kann. Dies gilt besonders für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder für Säuglinge und Kleinkinder.

Die Wirkstoffkombination darf nicht am Auge verwendet werden. Die Anwendung im Gesichts- und Schambereich sollte nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte eine langfristige Behandlung mit der Kombination auf großen Flächen vermieden werden. Insbesondere Salicylsäure kann über die Haut in den Körper aufgenommen werden und zu Vergiftungserscheinungen bei Mutter und Kind führen.

Während der Stillzeit sollte die Wirkstoffkombination nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Betamethason und Salicylsäure gehen in die Muttermilch und damit in den Säugling über. Schädigungen des Kindes sind jedoch bislang nicht bekannt. Die Wirkstoffkombination sollte auf keinen Fall im Brustbereich aufgetragen werden, da der Säugling nicht in Kontakt mit ihr kommen soll.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte eine großflächige Behandlung mit der Kombination vermieden und die Behandlungsdauer auf eine Woche beschränkt werden. Je nach Dosierung kann die Behandlung mit dem Wirkstoff bei Kindern auch anders geregelt sein. Den Angaben der Hersteller in der Patienteninformation ist in jedem fall Folge zu leisten oder ein Arzt zu befragen.

Warnhinweise

  • Das Medikament sollte nicht an der gleichen Hautstelle zusammen mit Zinkoxid-haltigen Medikamenten verwendet werden.
  • Das Medikament sollte nicht langfristig und/oder großflächig angewendet werden. Besonders bei Kindern darf die Behandlungszeit eine Woche nicht überschreiten.
  • Bei Patienten mit Nierenschäden muss die Anwendung des Medikaments besonders kurz und kleinflächig sein.
  • Luftdicht schließende Verbände können das Auftreten von Nebenwirkungen und Zweitinfektionen mit Bakterien oder Pilzen begünstigen.
  • Die im Medikament enthaltenen Hilfsstoffe dickflüssiges Paraffin und weißes Vaselin können bei gleichzeitiger Anwendung die Reißfestigkeit und Sicherheit von Latex-Kondomen beeinträchtigen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
100 Gramm Salbe
50 Gramm Salbe
25 Gramm Salbe

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über BETADERMIC Salbe sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Betamethason + Salicylsäure (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.