Frau sitzt am Schreibtisch und reibt sich ihre brennenden Augen.
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Brennende Augen: Ursachen und was bei Augenbrennen hilft

Von: Dr. rer. nat. Geraldine Nagel (Medizinredakteurin), Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 08.03.2023

Brennende Augen gehen oft mit weiteren Augenbeschwerden einher. Welche Ursachen für Augenbrennen infrage kommen, was hilft, wenn die Augen brennen und wann ärztlicher Rat notwendig ist. 

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Brennende Augen: Mögliche Ursachen

Für brennende Augen kommen unterschiedliche Ursachen infrage, wie zum Beispiel:

  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis) durch Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen
  • trockene Augen (Sicca-Syndrom)
  • Entzündung des Gewebes zwischen Lederhaut und Bindehaut (Episkleritis)
  • Lidrandentzündung (Blepharitis)
  • Verletzungen der Augenoberfläche
  • Augengrippe

Weitere mögliche Ursachen für Augenbrennen sind außerdem:

  • Allergien (z. B. Heuschnupfen, Hausstauballergie oder allergische Reaktion auf Kosmetika)
  • Überanstrengung der Augen, etwa nach langer Arbeit an einem Bildschirm oder durch veränderte Sehstärke
  • Reizung der Augen, beispielsweise durch Staub, Rauch, Klimaanlage oder Zugluft
  • Reiz- bzw. Giftstoffe wie Chlor, Formaldehyd oder Amalgam
  • Fremdkörper im Auge

Brennende Augen können auch durch eine altersbedingte Bindehautveränderung, dem Lidspaltenfleck (Pinguecula), hervorgerufen werden. Dabei handelt es sich um eine harmlose Veränderung am Auge: Seitlich der Iris, im weißen Bereich des Auges, bildet sich ein gelblicher, meist flacher Fleck.

Seltene Ursachen für brennende Augen

Seltener haben brennende Augen folgende Ursachen:

  • Entzündung der Lederhaut des Auges (Skleritis)
  • sogenanntes Flügelfell (Pterygium), eine Wucherung von gefäßhaltigem Gewebe der Bindehaut auf der Hornhaut
  • Hornhautentzündung (Keratitis)

Brennende Augen: Begleitende Symptome

Augenbrennen tritt oft zusammen mit weiteren Symptomen auf. Mögliche Begleitsymptome sind zum Beispiel:

  • trockene Augen
  • Druckgefühl im Auge
  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • gerötete Augen oder Augenlider
  • Jucken der Augen
  • verklebte Augen beim Aufwachen
  • tränende Augen
  • wässriges, schleimiges oder eitriges Sekret in den Augen
  • Schuppen auf den Augenlidern oder am Wimpernkranz

Brennende Augen: Wie erfolgt die Behandlung?

Bei Augenbrennen richtet sich die Therapie nach der jeweiligen Ursache. Ist der Grund für die brennenden Augen eine Überanstrengung, zum Beispiel infolge einer Sehschwäche, kann diese mit einer Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) korrigiert werden.

Bei brennenden, gereizten Augen infolge einer bakteriellen Augeninfektion kann die*der Augenärztin*Augenarzt Antibiotika in Form von Augentropfen verschreiben. Wer berufsbedingt einer Bildschirmarbeit ausgesetzt ist oder an einer ansteckenden Bindehautentzündung leidet, erhält möglicherweise eine Krankschreibung. 

Augenentzündungen durch Viren, etwa eine Augengrippe, lassen sich meist nicht ursächlich behandeln. Die Therapie beschränkt sich deshalb darauf, die Beschwerden zu lindern, bis die Entzündung von allein ausheilt. Eine Ausnahme sind Augeninfektionen mit Herpesviren (Augenherpes): Wirkstoffe wie Aciclovir (z. B. in Form von Augentropfen) hemmen die Vermehrung der Herpesviren.

Augenbrennen bei Allergie behandeln

Wenn die Augen aufgrund einer Allergie (etwa Heuschnupfen) brennen, jucken und schmerzen, ist der erste Schritt der Therapie, den allergieauslösenden Stoff möglichst zu meiden. Um die Beschwerden zu lindern, können Augentropfen mit Antihistaminika helfen. Vorbeugend können Augentropfen mit sogenannten Mastzellstabilisatoren zum Einsatz kommen. Eine ursächliche Behandlung der Allergie kann mithilfe einer Hyposensibilisierung erfolgen.

Tritt Augenbrennen als akuter Notfall auf, weil (meist flüssige) Reiz- oder Giftstoffe in das Auge gelangt sind, ist es wichtig, das Auge sofort mit Wasser auszuspülen und schnellstmöglich ärztlichen Rat einzuholen.

Brennende Augen: Tipps und Hausmittel

Neben der ärztlich angeordneten Therapie können bei brennenden Augen auch einige Tipps und Hausmittel helfen. In bestimmten Fällen sind jedoch etwa kalte Kompressen nicht geeignet, weshalb vor der Anwendung ärztliche Rücksprache ratsam ist.

  • kalte Kompressen: Bei brennenden Augen können kurzfristig Hausmittel wie kalte Kompressen helfen. In kaltes Wasser getauchte Tücher oder Kühlpacks (eingewickelt in ein Tuch) solange auf die Augen legen, wie es angenehm ist.

  • Kompressen mit Tee: Auch Kompressen mit abgekühltem Kräutertee (vor allem Kamille oder Salbei) können bei Augenbrennen helfen. 

  • den Augen Pausen gönnen: Wer am Computer arbeitet und somit einer langen Bildschirmzeit ausgesetzt ist, sollte regelmäßig Pausen einlegen.

  • künstliche Tränen: Künstliche Tränenersatzflüssigkeit kann zudem die Augen befeuchten. Der künstliche Tränenfilm geht meist zugleich gegen den Juckreiz vor und verhindert so, dass sich Betroffene an den Augen reiben. Die künstliche Tränenflüssigkeit ist in Form von Augentropfen in der Apotheke und im Drogeriemarkt erhältlich.

  • reizende Stoffe meiden: Wenn die Augen etwa aufgrund von reizenden Stoffen oder anderen Auslösern wie Pollen in der Luft brennen, sollte der Kontakt möglichst vermieden werden.

Augenbrennen: Wann ist ärztlicher Rat nötig?

Brennende Augen können harmlos sein und von allein wieder verschwinden. Augenbrennen kann jedoch auch auf eine Erkrankung hinweisen. Wenn die Augen bereits längere Zeit brennen und weitere Beschwerden bestehen, sollten die Beschwerden ärztlich abgeklärt werden.

Brennende Augen: Diagnose und Untersuchungen

Um die Ursache für das Augenbrennen festzustellen, stellt die*der Augenärztin*Augenarzt zunächst Fragen, wie zum Beispiel:

  • Seit wann besteht das Augenbrennen?
  • Ist nur ein Auge betroffen oder beide?
  • Tritt das Augenbrennen nur in bestimmten Situationen auf?
  • Wird häufig am Computer gearbeitet?
  • Kommen die Augen während Arbeit mit Stäuben, Gasen oder giftigen Stoffen in Kontakt?

Anschließend untersucht die*der Ärztin*Arzt die Augen und achtet dabei auf Entzündungszeichen wie Schwellungen oder Rötungen der Augen und Augenlider oder andere Auffälligkeiten wie Fremdkörper. Meist wird auch ein Sehtest durchgeführt, um eine mögliche Überanstrengung der Augen durch eine nicht festgestellte Sehschwäche auszuschließen.

Je nach vermuteter Ursache der brennenden Augen kommen weitere Untersuchungen zum Einsatz, wie zum Beispiel:

  • Spaltlampen-Untersuchung (um tiefere Augenabschnitte zu beurteilen)
  • Untersuchung der Tränenflüssigkeit
  • Allergietest 
  • mikroskopische Untersuchung eines Abstrichs aus dem Auge, bei der mögliche Erreger festgestellt werden können