Candida
Die Gattung Candida gehört zu den Hefepilzen und beinhaltet zahlreiche Vertreter, die beim Menschen zu Pilzbesiedelungen von Haut oder Schleimhäuten (Soor) und anderen Pilzerkrankungen führen können. Die durch Candida ausgelösten Pilzinfektionen fasst man unter dem Begriff Candidose zusammen.

Inhaltsverzeichnis
Etwa 80 Prozent aller Candida-Infektionen werden dabei durch Candida albicans hervorgerufen. Für die restlichen 20 Prozent sind Candida parapsilosis, Candida tropicalis, Candida glabrata, Candida krusei und einige seltenere Candida-Arten verantwortlich.

Der Candida-Pilz lebt in geringen Mengen als Bestandteil der normalen Flora auf der Haut und den Schleimhäuten von Mensch und Tier. Erkrankungen durch Candida entstehen hauptsächlich, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist. Eine Pilzinfektion kann zum Beispiel leicht entstehen, wenn die Bakterienflora auf Haut und Schleimhäuten durch die Einnahme von Antibiotika beeinträchtigt ist – ihre Schutz- und Barrierefunktion ist dann nicht mehr gewährleistet.
Auch die Haut von Säuglingen ist anfällig für Pilzinfektionen – durch Feuchtigkeit und Reibung der Windel kann die sogenannte Windeldermatitis entstehen.
Weitere begünstigende Faktoren für eine Infektion durch Candida sind:
- Krankheiten, die mit einer geschwächten Infektabwehr einhergehen, wie z.B. AIDS oder Leukämie
- Transplantationen
- Bestrahlung
- die Einnahme von Zytostatika (Medikamente, die die Zellteilung hemmen)
- Stoffwechselkrankheiten (z.B. bei Diabetes mellitus)
Am häufigsten kommt eine Pilzinfektion durch Candida auf den Schleimhäuten vor. Infektionen in der Mundhöhle zum Beispiel äußern sich durch weiße Beläge auf Wangenschleimhaut und Zunge.
Besonders wohl fühlt sich der Hefepilz an feuchten, warmen und dunklen Körperstellen, so wie in den Zehenzwischenräumen oder zwischen den Fingern. Dort zeigen sich Candida-Infektionen der Haut durch rote Papeln. Die infizierten Hautstellen können aufquellen und einreißen. Auch eine Infektion im Vaginalbereich ist möglich (Vulvovaginitis candidomycetica). Hier zeigt sich der Pilzbefall durch weiße linsengroße Partikel auf der Vaginalhaut. Außerdem kann sich die Infektion durch Jucken und Brennen äußern.
Der Hefepilz Candida kann im Labor auf Nährböden angezüchtet werden. Dort bildet er nach zwei Tagen runde, weißliche Kolonien mit rauer Oberfläche.
Sprosspilze wie Candida sind sehr vielseitig. Sie haben ein ganzes Repertoire an Genen. Dadurch können sie sich an die jeweiligen Verhältnisse verschiedener Organe anpassen und an frei zugängliche Haut- und Schleimhautzellen heften.