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  3. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Letzte Änderung: 12.11.2020
Verfasst von Till von Bracht • Medizinredakteur

Unsere Inhalte basieren auf fundierten wissenschaftlichen Quellen, die den derzeit anerkannten medizinischen Wissensstand widerspiegeln. Wir arbeiten eng mit medizinischen Experten zusammen.

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Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) können sehr unterschiedlich sein, je nachdem wie alt der Betroffene ist. Typisch sind jedoch beispielsweise Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit.

Erschöpfte Frau am Tisch. © iStock

Inhaltsverzeichnis

  • Überblick
  • Symptome
  • Behandlung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Verlauf
  • Vorbeugen
  • Quellen

Eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt sich meist nach und nach, darum zeigen sich Symptome oft erst spät. Die Behandlung der Hypothyreose erfolgt grundsätzlich medikamentös (L-Thyroxin, Levothyroxin), um den Mangel an Hormonen auszugleichen.

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bedeutet, dass der Körper nicht ausreichend mit den Schilddrüsenhormonen Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) versorgt wird. Dafür kommen unterschiedliche Ursachen infrage.

Häufigkeit

Die Schilddrüsenunterfunktion zählt zu den häufigsten hormonellen Erkrankungen. Die Häufigkeit der Schilddrüsenunterfunktion nimmt mit dem Alter zu:

  • 1 von 5.000 Neugeborenen kommt mit einer Schilddrüsenunterfunktion zur Welt.
  • Etwa 1 bis 2 von 200 Menschen sind von einer Unterfunktion der Schilddrüse betroffen, Frauen häufiger als Männer.

Video: Anatomie, Funktion und Erkrankungen der Schilddrüse

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Hier finden Sie weitere Informationen zur Schilddrüse und möglichen Erkrankungen:

  • Die Schilddrüse
  • Schilddrüsenüberfunktion und Selbsttest
  • Schilddrüsenentzündung
  • vergrößerte Schilddrüse (Kropf)
  • Morbus Basedow
  • Schilddrüsenkrebs

Schilddrüsenunterfunktion: Symptome

Im Erwachsenenalter entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion meist schleichend. Anfangs bemerkt der Betroffene meist keine oder kaum Beschwerden. Symptome treten in der Regel erst bei einer stärkeren Unterfunktion auf und können individuell verschieden sein.

Es gibt jedoch einige für eine Schilddrüsenunterfunktion typische Symptome:

  • Leistungsabfall: Müdigkeit und gesteigertes Schlafbedürfnis
  • Antriebsarmut
  • Verlangsamung
  • Konzentrationsstörungen
  • Desinteresse
  • Kälteempfindlichkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung (Obstipation)
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • kühle, trockene, schuppige, blassgelbe Haut
  • brüchiges, strohiges Haar
  • brüchige Nägel
  • raue, heisere Stimme
  • Gewichtszunahme (verringerter Grundumsatz)
  • verlangsamter Herzschlag (Bradykardie)
  • frühzeitig einsetzende Arterienverkalkung (Arteriosklerose) aufgrund erhöhter Cholesterinwerte
  • Zyklusstörungen (bei Frauen)
  • Störungen von Fruchtbarkeit, Libido und Potenz
  • abgeschwächte Muskeleigenreflexe

Welche Symptome deuten auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin?

Illustration eines Oberkörpers mit hervorgehobener Schilddrüse © imagines-plantarum.de

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ruft ein Mangel an Schilddrüsenhormonen vielfältige Symptome hervor, die sich oft schleichend entwickeln.

Eine Frau sitzt in einem Sessel und gähnt. © Jupiterimages/iStockphoto

Durch die fehlenden Hormone arbeitet der Stoffwechsel langsamer und die Leistungsfähigkeit nimmt ab. Sowohl Müdigkeit und gesteigertes Schlafbedürfnis ...

Junge Frau schläft auf dem Sofa. © Jupiterimages/Creatas Images

... als auch Antriebsarmut können auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten.

Das Bild zeigt den oberen Teil des Kopfes einer Frau, die sich die Schläfen hält. © Jupiterimages/iStockphoto

Auch Konzentrationsstörungen treten bei einer Unterfunktion der Schilddrüse auf.

Eine junge Frau stützt den Kopf auf den Arm und starrt lustlos auf ihren Laptop. © iStock

Bei manchen Menschen zeigt sich eine Schilddrüsenunterfunktion außerdem in Desinteresse.

Eine Frau wärmt sich die Hände © iStock

Durch den langsamen Stoffwechsel sinkt die Körpertemperatur, sodass Betroffene empfindlich auf Kälte reagieren.

Das Bild zeigt zwei Hände und einen Cremetopf. © Jupiterimages/iStockphoto

Weitere Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind brüchige Nägel ...

Das Bild zeigt ein Mädchen, das seine Haare betrachtet. © Jupiterimages/Fuse

... und sprödes, strohiges Haar.

Das Bild zeigt eine Frau, die sich im Spiegel anschaut. © Jupiterimages/Creatas Images

Hormonell bedingt lagern sich Zuckereiweißverbindungen des Bindegewebes in Haut-, Unterhaut- und Muskelgewebe ab.

Das Bild zeigt eine Frau mit einem Handtuch auf dem Kopf, die sich das Gesicht eincremt. © Jupiterimages/iStockphoto

Dadurch wird die Haut teigig, trocken und schuppig. Sie nimmt außerdem eine blassgelbe Farbe an.

Das Bild zeigt eine Frau, die hustet. © Jupiterimages/iStockphoto

Auch Stimmbänder und Zunge können davon betroffen sein: Die Stimme klingt rau, verwaschen und heiser.

Das Bild zeigt eine Frau, die im Essen stochert. © Jupiterimages/Hemera

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu Appetitlosikeit führen, ...

Das Bild zeigt zwei Füße auf einer Waage. © Jupiterimages/Hemera

... durch den verringerten Grundumsatz können Betroffene aber auch erheblich an Gewicht zunehmen.

Man sieht mehrere Tampons. © Jupiterimages/iStockphoto

Bei Frauen kann eine Unterfunktion der Schilddrüse Zyklusstörungen hervorrufen.

Das Bild zeigt eine Frau, die auf einen Schwangerschaftstest schaut. © Jupiterimages/BananaStock

Auch die Fruchtbarkeit ...

Das Bild zeigt ein frustriertes Paar im Bett. © Jupiterimages/Polka Dot Images

... sowie Libido und Potenz können beeinträchtigt werden.

Das Bild zeigt einen Mann, der krank im Bett liegt. © Jupiterimages/Stockbyte

Der gestörte Stoffwechsel verursacht weitere Probleme: So ist der Körper anfälliger für Infekte ...

Eine Frau sitzt im Badezimmer und schaut verzweifelt. © Jupiterimages/Stockbyte

... und auch die Verdauung gerät aus dem Gleichgewicht, was sich in Form von Verstopfung äußern kann.

Das Bild zeigt eine verwunderte Frau. © Jupiterimages/iStockphoto

Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion bleiben oft lange Zeit unbemerkt.

Das Bild zeigt eine Ärztin, die den Hals einer Patientin abtastet. © Jupiterimages/iStockphoto

Beobachten Sie Ihren Körper deshalb genau und suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie Veränderungen feststellen! Alle Bildergalerien

Was ist ein Myxödem-Koma?

Ein seltenes Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion ist das Myxödem-Koma:

Als Folge einer vermehrten Einlagerung bestimmter Substanzen (Eiweiß-Zucker-Säure-Verbindungen) in das Unterhautfettgewebe ist die Haut bei Menschen mit Hypothyreose häufig teigig aufgetrieben (sog. Myxödem), besonders in der Region um die Augen und auf den Handrücken. Durch Myxödeme der Stimmbänder und der Zunge kann die Stimme rau und verwaschen klingen.

Eine sehr seltene, schwere Ausprägung des Myxödems ist das Myxödemkoma. Es kann entstehen, wenn eine Hypothyreose lange Zeit unzureichend behandelt wird oder nicht erkannt wird und weitere Faktoren hinzukommen, die den Patienten schwächen (z.B. Infektion, Operation). Symptome des Myxödemkomas sind:

  • Schwäche,
  • Reglosigkeit,
  • niedriger Blutdruck (Hypotonie),
  • stark erniedrigte Körpertemperatur sowie
  • eine verlangsamte oder zu oberflächliche Atmung (Hypoventilation). 

Ein Myxödemkoma ist ein Notfall, der auf der Intensivstation behandelt werden muss.

Symptome bei älteren Personen

Gerade bei älteren Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion sind häufig nur einige der Symptome vorhanden. Leichte Formen einer Hypothyreose werden daher oft übersehen. Ältere Menschen sollten darum auf eine Schilddrüsenunterfunktion getestet werden, wenn ihr körperlicher und geistiger Zustand nicht ihrem Alter entspricht oder wenn Depressionen und Gedächtnisstörungen auftreten.

Man sieht eine Ärztin, die den Hals einer Frau abtastet.

Selbsttest Schilddrüsenunterfunktion

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Symptome bei Kindern & Neugeborenen

Infolge einer nicht behandelten Schilddrüsenunterfunktion verzögert sich bei Neugeborenen sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung. In Deutschland gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Reihenuntersuchung (Screening) aller Neugeborenen auf eine Schilddrüsenunterfunktion. Wird eine Hypothyreose festgestellt, erfolgt im direkten Anschluss eine Therapie mit Tabletten.

Neugeborene mit Hypothyreose weisen nach der Geburt folgende Symptome auf:

  • Sie trinken wenig (Trinkfaulheit).
  • Sie leiden unter Verstopfung (Obstipation).
  • Sie bewegen sich wenig (Bewegungsarmut).
  • Ihre Haut bleibt länger gelb gefärbt (sog. Icterus prolongatus; verlängerter Neugeborenenikterus).

Kinder, deren Schilddrüsenunterfunktion nicht behandelt wird, können folgende Symptome entwickeln:

  • Kleinwuchs mit gedrungenem Körperbau
  • gestörtes Sprachvermögen
  • verzögerte Pubertät
  • herabgesetzte Intelligenz
  • Schwerhörigkeit
  • Sprachstörung
  • extrem selten: Kretinismus

Schilddrüsenunterfunktion: Behandlung

Eine Schilddrüsenunterfunktion wird mit Medikamenten behandelt, welche die nötigen Schilddrüsenhormone enthalten. Die jodhaltigen Schilddrüsenhormone T3 und T4 regen unter anderem den Zellstoffwechsel an und sind für ein normales Körperwachstum notwendig. Ein Wirkstoff, der bei einer Schilddrüsenunterfunktion häufig zur Behandlung eingesetzt wird, ist Levothyroxin (L-Thyroxin).

Das eigentlich wirksame Hormon ist dabei Trijodthyronin – es wird im Blut aus L-Thyroxin gebildet, indem von diesem ein Jodatom abgespalten wird.

Besteht eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion, müssen die fehlenden Hormone umgehend ersetzt werden, damit die Entwicklung des Gehirns und anderer Organe nicht beeinträchtigt wird. Dank des Neugeborenen-Screenings erkennen Ärzte die angeborenen Formen der Schilddrüsenunterfunktion heute in den ersten Tagen nach der Geburt, sodass die Behandlung umgehend beginnen kann. Betroffene müssen die Hormone lebenslang regelmäßig einnehmen.

Erwachsene mit einer ausgeprägten (manifesten) Hypothyreose müssen regelmäßig und dauerhaft Schilddrüsenhormone einnehmen, um eine ausreichende Konzentration zu erreichen. 

Die Behandlung mit Schilddrüsenhormonen beginnt gewöhnich mit einer niedrigen Dosis, die dann langsam gesteigert wird. Der Hormonstatus sollte in regelmäßigen Abständen mithilfe einer Blutuntersuchung überprüft werden, um die Dosis wenn nötig anpassen zu können. Nebenwirkungen treten bei korrekter Dosierung nicht auf.

Mehr zum Thema: Rezeptpflichtige Medikamente bei Schilddrüsenunterfunktion

Behandlung eines Myxödem-Komas

Wenn eine Schilddrüsenunterfunktion nicht behandelt wird, kann das in seltenen Fällen ein sogenanntes Myxödemkoma zur Folge haben. Dann ist intensivmedizinische Hilfe notwendig. Sie umfasst:

  • Atemhilfe,
  • die Zufuhr von Steroidhormonen (Glukokortikoide),
  • eine Glukoseinfusion,
  • die Regulation des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes,
  • die Gabe von Levothyroxin (L-Thyroxin) und
  • bei Bedarf eine Wiedererwärmung.

Schilddrüsenunterfunktion: Ursachen

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann vielfältige Ursachen haben:

  • Ist die Funktion der Schilddrüse selbst gestört, spricht man von einer primären Hypothyreose. Sie ist die mit Abstand häufigste Form der Schilddrüsenunterfunktion.
  • Bei der seltenen sekundären Hypothyreose schüttet die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) – das Steuerungszentrum vieler Drüsen – zu wenige Hormone aus, sodass die Schilddrüse nicht stimuliert wird.
  • Äußerst selten ist die Funktion des sogenannten Hypothalamus gestört. Der Hypothalamus ist ein Teil des Zwischenhirns und steuert die Hirnanhangsdrüse als übergeordnetes Zentrum. Die wissenschaftliche Bezeichnung für eine Schilddrüsenunterfunktion, die durch Störungen im Hypothalamus entsteht, lautet tertiäre Hypothyreose.

Video: Schilddrüsenerkrankung

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Primäre Hypothyreose

Wenn ein Defekt der Schilddrüse zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt, handelt es sich um eine primäre Hypothyreose. Die Ursache liegt dann also im Organ selbst.

Eine solche Schilddrüsenunterfunktion kann angeboren sein, zum Beispiel wenn die Schilddrüse komplett fehlt oder zu klein ist. Eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion kann auch auftreten, wenn die Jodverwertung durch einen Genfehler gestört ist. Das heißt, dem Körper steht zwar genügend Jod zur Verfügung, er kann es jedoch nicht in die Schilddrüsenhormone einbauen.

Wesentlich häufiger wird die Schilddrüsenunterfunktion aber im Lauf des Lebens erworben. Die Ursach dafür ist meist ein Verlust oder eine Zerstörung von ursprünglich funktionsfähigem Schilddrüsengewebe, zum Beispiel nach:

  • Entzündungen der Schilddrüse (Thyreoiditis), vor allem als Folge einer Autoimmunerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis), bei der der Körper seine Abwehrstoffe gegen das Gewebe der Schilddrüse richtet und dieses zerstört
  • Schilddrüsenoperationen z.B. aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Bestrahlung der Schilddrüse
  • der Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Thyreostatika)
  • einer Radiojodtherapie

Eine Radiojodtherapie wird zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt. Mittels radioaktiver Strahlung wird übermäßig hormonproduzierendes Gewebe zerstört. In manchen Fällen führt dies zu einer Schilddrüsenunterfunktion.

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann in seltenen Fällen auch durch einen extremen Mangel des lebenswichtigen (essenziellen) Spurenelements Jod bedingt sein. Dies wird dadurch begünstigt, dass in Deutschland einige Regionen zu Jodmangelgebieten zählen.

Sekundäre Hypothyreose

Eine sekundäre Hypothyreose liegt vor, wenn es aufgrund von Störungen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), zum Beispiel durch Tumoren, zu einer Fehlversorgung der Schilddrüse mit dem Thyreoidea-stimulierenden-Hormon (TSH) kommt. Die Schilddrüse selbst ist dabei völlig intakt. Diese Form der Schilddrüsenunterfunktion ist sehr selten.

Tertiäre Hypothyreose

Bei der tertiären Hypothyreose liegt eine Störung des Hypothalamus vor, sodass nicht genügend Thyreotropin-Releasing-Hormone (TRH) produziert werden. Dadurch ist der Regelkreis zwischen Gehirn und Schilddrüse unterbrochen und die Schilddrüse wird nicht angeregt, Schilddrüsenhormone zu produzieren.

Als Ursachen kommen Anlagedefekte, Tumoren oder Entzündungen infrage. Diese Form der Schilddrüsenunterfunktion kommt sehr selten vor.

Schilddrüsenunterfunktion: Diagnose

Bei einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) wird die Diagnose dank einer gesetzlichen Bestimmung heutzutage meist sehr früh gestellt: Bei jedem Neugeborenen wird zwischen dem dritten und fünften Lebenstag die Schilddrüsenfunktion (sog. Neugeborenen-Screening) untersucht. Dabei wird mithilfe einiger Tropfen Blut, die aus der Ferse entnommen werden, die Konzentration bestimmter Schilddrüsenhormone bestimmt. Diese Untersuchung erfolgt auch, wenn bei älteren Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen der Verdacht auf eine Hypothyreose besteht.

  • Ein normaler TSH-Wert schließt Störungen der Schilddrüse aus, ein erhöhter Wert bestätigt eine Hypothyreose.
  • Ein erniedrigter Wert des freien Thyroxin bestätigt eine Schilddrüsenunterfunktion.

Die Schilddrüsenwerte geben außerdem einen Aufschluss darüber, welche Form einer Schilddrüsenunterfunktion vorliegt.

Tabelle: Einteilung anhand der Schilddrüsenhormone

TSH (TSH basal) Thyroxin (frei)
latente Hypothyreose erhöht    normal
manifeste Hypothyreose erhöht zu niedrig

Da oft eine bestimmte Form der Schilddrüsenentzündung, die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis, Ursache einer Unterfunktion der Schilddrüse ist, sollte eine Blutprobe auf das Vorhandensein spezieller Antikörper untersucht werden. Sie entstehen im Rahmen dieser Autoimmunerkrankung und heißen TPO-Antikörper und Thyreoglobulin-Antikörper. Sie greifen gesundes körpereigenes Gewebe an, das daraufhin seine Funktion einbüßt.

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) kann außerdem die Beschaffenheit der Schilddrüse überprüft und festgestellt werden, ob beispielsweise Knoten vorliegen. Aussagen über die Funktionstüchtigkeit der Schilddrüse können auf diesem Wege allerdings nicht getroffen werden.

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Schilddrüsenunterfunktion: Verlauf

Wenn eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) mit den nötigen Schilddrüsenhormonen behandelt wird, kann man gewöhnlich mit einem unkomplizierten Verlauf rechnen: Leistungsfähigkeit oder Lebensdauer sind in keiner Weise eingeschränkt.

Komplikationen

Wird eine Schilddrüsenunterfunktion bei Babys rechtzeitig mit Medikamenten behandelt, ist die Entwicklung des Säuglings nicht gefährdet. Eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion kann jedoch unbehandelt zu Komplikationen führen: Kinder mit einer unbehandelten angeborenen Hypothyreose bleiben geistig zurück und zeigen eine Entwicklungsstörung (sog. Kretinismus).

Typische Spätfolgen einer Schilddrüsenunterfunktion im Kindesalter sind:

  • Sprachstörungen
  • Wachstumsrückstand (verminderte Körpergröße)
  • Reifungsrückstand (Knochen- und Zahnalter)
  • geistige und psychische Retardierung (Kinder sind in der Entwicklung zurückgeblieben)
  • Schwerhörigkeit
  • Sprachstörungen

Eine ungenügend behandelte oder nicht erkannte Schilddrüsenunterfunktion kann in seltenen Fällen im Verlauf zum sogenannten Myxödem-Koma führen, welches sich durch

  • Schwäche,
  • Reglosigkeit,
  • niedrigen Blutdruck, (Hypotonie)
  • Untertemperatur sowie
  • eine verlangsamte oder zu oberflächliche Atmung (Hypoventilation) auszeichnet.

In diesem Fall ist sofort intensivmedizinische Hilfe notwendig.

Schilddrüsenunterfunktion: Vorbeugen

Es ist nicht möglich, einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vorzubeugen, ebensowenig, sie zu heilen. Man kann lediglich die Symptome mithilfe der Behandlung in Schach halten.

Verursacht ein starker Jodmangel die Hypothyreose, können Sie durch die konsequente Verwendung jodierter Speisesalze die Jodversorgung verbessern. Es wird empfohlen, zudem zweimal wöchentlich Seefisch zu essen, da Seefisch viel Jod enthält. Um den täglichen Bedarf sicher zu decken, können Sie in Rücksprache mit Ihrem Arzt zusätzlich Jodpräparate einnehmen.

Aber Achtung: In Schwangerschaft und Stillzeit gelten andere Richtwerte für den Jodbedarf!

ICD-10-Diagnoseschlüssel:

Hier finden Sie den passenden ICD-10-Code zu "Schilddrüsenunter­funktion (Hypothyreose)":

  • Angeborenes Jodmangelsyndrom
  • Sonstige Hypothyreose
  • Endokrine und Stoffwechselstörungen nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert

Onmeda-Lesetipps:

  • Schilddrüse
  • Schilddrüsenwerte
  • Hashimoto-Thyreoiditis: Symptome & Behandlung
  • Forum Schilddrüsenunterfunktion & Co.: Stellen Sie unserem Experten Prof. Janßen Ihre Fragen

Linktipps:

  • www.jodmangel.de Informationen zum Jodmangel

Quellen:

Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 2.5.2017)

Online-Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung: www.bfr.bund.de (Abrufdatum: 2.5.2017)

Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016

Hahn, J.M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Zechmann, C. M., Haufe, S. E.: Nuklearmedizinische und radiologische Diagnostik und Therapie der Schilddrüsenerkrankungen, Teil 1. Der Radiologe, Ausgabe 7, Jg. 52, S. 661-677, Springer Medizin Verlag (18. Juli 2012)

Bullmann, C.: Schilddrüsendiagnostik und -therapie in der täglichen Praxis. Gynäkologische Endokrinologie, Vol. 1, pp. 41-51 (11. Februar 2011)

Cordes, T. et al.: Schilddrüsenunterfunktion und -überfunktion – Gynäkologische Aspekte. Gynäkologische Endokrinologie, Vol. 7, pp. 247-252 (11. Oktober 2009)

Letzte inhaltliche Prüfung: 02.05.2017
Letzte Änderung: 12.11.2020

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