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Depression

Letzte Änderung: 26.10.2020
Verfasst von Wiebke Posmyk • Medizinredakteurin
Geprüft von Dr. med. Bernhard Riecke • Psychiater und Psychotherapeut

Unsere Inhalte basieren auf fundierten wissenschaftlichen Quellen, die den derzeit anerkannten medizinischen Wissensstand widerspiegeln. Wir arbeiten eng mit medizinischen Experten zusammen.

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Die Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen: 16 bis 20 von 100 Menschen erleben irgendwann einmal eine depressive Episode. Depressive Menschen fühlen sich meist niedergeschlagen und freudlos. Sie haben das Interesse an vielen Dingen verloren und können sich nur schwer zu Aktivitäten aufraffen.

Rückansicht eines Mannes, der auf dem Bett sitzt. © Getty Images

Inhaltsverzeichnis

  • Überblick
  • Erste Hilfe
  • Symptome
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Behandlung
  • Verlauf
  • Vorbeugen
  • Quellen

Phasen von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit sind in einem gewissen Rahmen ganz normal – sie gehören zum Leben dazu. Halten sie aber länger an, könnte es sich um eine Depression handeln. 

Bei schlechter Laune oder einer kurzzeitigen Verstimmung ist schnell von Depressionen die Rede. Doch eine Depression ist weit mehr als ein vorübergehendes Stimmungstief. Sie ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die den Alltag des Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann.

Depressive Phasen können in jedem Alter entstehen. Vorwiegend erkranken zwar Ältere, aber auch viele junge Menschen sind betroffen. Bei Frauen wird eine Depression doppelt so häufig diagnostiziert wie bei Männern.

Video: 11 Symptome, die Anzeichen einer Depression sein können

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Was ist eine Depression?

Die Depression zählt zu den affektiven Störungen. Das sind Erkrankungen, die sich durch Schwankungen der Stimmung und des Antriebs auszeichnen. Im Vordergrund einer Depression stehen Symptome wie

  • eine gedrückte Stimmung,
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie
  • ein verminderter Antrieb.

Bestehen zwei oder mehr dieser Hauptsymptome über mindestens zwei Wochen hinweg, spricht man von einer Depression. Depressionen verlaufen in der Regel in Phasen. Eine einzelne depressive Phase bezeichnen Ärzte als depressive Episode.

Die Symptome sind meistens morgens besonders ausgeprägt. Man spricht dann vom sogenannten Morgentief.

Eine Depression hat viele Gesichter. Neben den charakteristischen Hauptsymptomen kann sie mit zahlreichen weiteren Beschwerden verbunden sein, die von Person zu Person ganz unterschiedlich ausfallen. Manche Betroffene spüren die Depression vorwiegend körperlich. Sie leiden dann zum Beispiel unter Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Kreislaufproblemen. Wenn solche Symptome im Vordergrund stehen, kann eine Depression lange unerkannt bleiben, weil die Ursachen zunächst auf körperlicher Ebene gesucht werden.

Eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Wer Anzeichen einer Depression bemerkt, sollte sich daher nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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Uni- und bipolare Depression

Eine Depression kann im Wechsel mit einer Manie auftreten. Während einer manischen Phase fühlen sich die Betroffenen extrem leistungsfähig –und sind es oft auch – sowie gut gelaunt. Sie sind in Hochstimmung, auch, wenn es keinen objektiven Grund dafür gibt. Sie neigen in dieser Zeit zu starker Selbstüberschätzung, sind euphorisch und voller Tatendrang. Es gibt allerdings auch die Variante der gereizten Manie, bei der die euphorische Stimmung durch Gereiztheit ersetzt ist, sodass sich die Betroffenen oft störend verhalten.

Wenn sich Episoden von Depression und Manie abwechseln, spricht man von einer bipolaren Störung. Zwischen den Hochs und Tiefs können Phasen liegen, in denen die Stimmung der Person in einem gesunden Rahmen liegt.

Eine Depression ohne Manie bezeichnet man als unipolare Depression. Die unipolare Form kommt wesentlich häufiger vor als eine bipolare Störung. Reine Manien ohne anschließende Depression sind selten.

Die Umrisse zweiter Köpfe, einer schwarz, einer weiß.

Bipolare Störung

Bei einer bipolaren Störung wechseln sich depressive und manische Phasen ab.

Zum Artikel

Verschiedene Ausprägungen und Verläufe

Eine depressive Episode kann unterschiedlich schwer ausgeprägt sein:

  • Bei einer leichten Depression sind die Symptome eher mild ausgeprägt.
  • Die mittelgradige Depression bedeutet hingegen schon eine starke Einschränkung im Alltag.
  • Bei einer schweren Depression sind die Beschwerden so belastend, dass der Betroffene kaum noch in der Lage ist, selbst kleine Dinge zu verrichten – zum Beispiel, morgens aufzustehen (Morgentief).

Zudem lässt sich eine unipolare Depression nach ihrem Verlauf unterscheiden:

  • vollständige Remission (= vollständige Genesung): Der Betroffene hatte eine depressive Episode, von der er sich vollständig wieder erholt hat.
  • unvollständige Remission: Der Betroffene hat die depressive Phase überwunden, es geht ihm jedoch nicht mehr so gut wie vor der Depression.
  • rezidivierende (= wiederkehrende) Depression: Die Person leidet wiederholt an depressiven Phasen.
  • chronische Depression: Die Symptome einer Depression halten länger als zwei Jahre an.
  • Dysthymie: Die Stimmung ist dauerhaft getrübt, die depressiven Symptome sind jedoch nur mild ausgeprägt (depressive Verstimmung).

Depressionen können sich darüber hinaus in ganz unterschiedlichen Formen bemerkbar machen. Bei manchen tritt die depressive Episode zu bestimmten Jahreszeiten auf (ein typisches Beispiel ist die Winterdepression). Frauen können in den ersten Wochen nach einer Entbindung eine sogenannte Wochenbettdepression (bzw. postpartale oder postnatale Depression) entwickeln.

Agitierte Depression: die "Jammerdepression"
Eine seltenere Sonderform ist die agitierte Depression. Sie wird im psychiatrischen Jargon auch Jammerdepression genannt. "Hier ist das adrenerge System nicht in seiner Funktion vermindert – wie üblicherweise bei den gehemmten Formen – ,sondern überaktiv", erklärt der Psychiater und Psychotherapeut Dr. Bernhard Riecke. "Die Folge ist eine Aktivitätssteigerung in mehreren motorischen Bereichen. Die Patienten laufen ständig umher, klagen über ihr Schicksal, sprechen dabei jeden an und sind nicht fähig, an irgendeiner Therapie – selbst an Einzelgesprächen – teilzunehmen. Sie haben einen besonders ausgeprägten Leidensdruck und können sich kaum noch steuern. Besonders das sozial-familiäre Umfeld ist bei dieser Depressionsform enorm belastet, sodass eine ambulante Behandlung kaum möglich ist."

Depression: Erste Hilfe

In depressiven Phasen haben viele Menschen Suizidgedanken. Dieses Symptom ist Teil der Erkrankung. Konkrete Suizidgedanken sind ein Notfall. Wer solche Gedanken hat oder einen betroffenen Angehörigen hat, sollte nicht zögern, sich an die nächste psychiatrische Klinik zu wenden oder alternativ den Notruf (112) zu wählen. Besonders ist der Sozialpsychiatrische Dienst (SpDi) bei den Gesundheitsämtern als Ansprechpartner geeignet.

Eine weitere Anlaufstelle kann zum Beispiel die anonyme und kostenlose Telefonseelsorge sein.

Für Anrufer aus Deutschland:

  •  (0)800 1110111
  •  (0)800 111 0 222 oder
  • www.telefonseelsorge.de

Für Anrufer aus Österreich:

  • 142 oder
  • www.telefonseelsorge.at

Personen, die in der Schweiz leben, finden bei der Einrichtung "Die Dargebotene Hand" unter der Telefonnummer 143 oder unter www.143.ch Hilfe.

Depression: Symptome

Typische Symptome (Hauptsymptome) einer Depression sind

  • eine gedrückte, depressive Stimmung, besonders morgens
  • Interessenverlust, Freudlosigkeit sowie
  • ein verminderter Antrieb und rasche Ermüdbarkeit (schon nach kleinsten Anstrengungen).

Diese Symptome können ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Manche Betroffene beschreiben ein "Gefühl der inneren Leere". Andere haben so wenig inneren Antrieb, dass sie sich nicht aufraffen können, einer Aktivität nachzugehen. Bei wieder anderen stehen Gefühle von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit im Vordergrund. Viele Betroffene machen sich Selbstvorwürfe und fühlen sich minderwertig. Sie glauben, selbst an ihrer Situation Schuld zu sein und blicken der Zukunft pessimistisch entgegen. Auch Erfolge oder angenehme Aktivitäten können die Symptome nicht lindern. Für Außenstehende, die noch nie depressiv waren, ist es manchmal schwer nachvollziehbar, wie sich eine depressive Person fühlt.

Traurigkeit: Nicht immer Anzeichen einer Depression

Vor allem nach belastenden Ereignissen (wie Liebeskummer oder dem Verlust eines geliebten Menschen) sind Phasen einer vorübergehenden gedrückten Stimmung ganz normal. Die meisten Menschen sind auch während dieser Zeit in der Lage, kurzfristig ihren Kummer zu vergessen: Sie können sich zum Beispiel im Gespräch mit Freunden oder Bekannten von ihren traurigen Gefühlen ablenken.

Bei einem "normalen" Trauerprozess lassen Gefühle der Traurigkeit oder der Niedergeschlagenheit mit der Zeit nach. Bleiben sie jedoch über lange Zeit bestehen, kann sich der Zustand zu einer Depression entwickeln. Ablenkung und der Zuspruch anderer verschaffen einem depressiven Menschen keine Erleichterung.

Ebenfalls wichtig zu wissen: Viele Depressive empfinden eine tiefe Traurigkeit. Umgekehrt ist nicht jeder Depressive automatisch traurig. Manche berichten eher von Gefühlen innerer Leere oder der Unfähigkeit, Gefühle empfinden zu können.

Video: Depression

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Weitere Anzeichen einer Depression

Zu den Hauptsymptomen können weitere Anzeichen einer Depression hinzukommen, so zum Beispiel:

  • Konzentrationsstörungen
  • Appetitlosigkeit; die Betroffenen verlieren häufig stark an Gewicht
  • Schlafstörungen, häufig in Form von Schlaflosigkeit
  • Suizidgedanken und/oder -versuche
  • Schuldgefühle
  • Minderwertigkeitsgefühle
  • mangelndes Selbstwertgefühl, sinkendes Selbstvertrauen
  • Pessimismus ("Schwarzsehen"), Angst vor der Zukunft
  • Angstgefühle
  • Reizbarkeit
  • sozialer Rückzug

Bei ausgeprägten Depressionen berichten die Betroffenen häufig von einem lähmenden Gefühl der Gefühllosigkeit.

Viele Patienten wachen in den frühen Morgenstunden auf und können nicht mehr schlafen. Morgens sind die Beschwerden häufig besonders stark ausgeprägt; Ärzte sprechen von einem Morgentief.

Depression

Eine Frau sitzt am Fenster und trinkt ein Glas Rotwein. © iStock

Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die wichtigsten Anzeichen einer Depression sind eine gedrückte Stimmung, Interessenverlust / Freudlosigkeit und verminderter Antrieb sowie rasche Ermüdbarkeit.

Zwei gleich gekleidete Frauen, eine hält ein Schild mit einem lachenden, die andere ein Schild mit einem traurigen Smiley hoch. © Jupiterimages/iStockphoto

Eine Depression gehört zu den affektiven Störungen. Bei einer affektiven Störung fühlen sich die Betroffenen entweder ohne Grund euphorisch (manisch) und / oder niedergeschlagen (depressiv).

Menschenmenge © Jupiterimages/Hemera

Etwa 16 bis 20 Prozent aller Deutschen entwickeln eine Depression, …

Hand zeichnet eine Wiegebalken mit Mann und Frau © iStock

… dabei wird die Erkrankung bei Frauen häufiger diagnostiziert als bei Männern.

Ein älteres Mädchen. © Jupiterimages/PhotoDisc

Depressionen können sich in jedem Alter entwickeln – auch im jungen Erwachsenenalter treten sie häufig auf.

Ein traurig wirkendes Mädchen im Teenageralter sitzt auf einer Steintreppe. © Jupiterimages/iStockphoto

Gefühle von Traurigkeit und Niedergeschlagenheit kennt jeder Mensch. Bleiben sie jedoch über lange Zeit bestehen, kann sich der Zustand zu einer Depression entwickeln.

Ein Mädchen sitzt allein auf einer Bank am Waldrand, die Ellenbogen auf die Knie und den Kopf auf die Hände gestützt. © iStock

Statt mit tiefer Traurigkeit sind Depressionen auch oft mit einer quälenden emotionalen Leere verbunden.

Der Umriss einer Person, die mit gesenktem Kopf im Dunkeln sitzt. © Jupiterimages/iStockphoto

Bei ausgeprägten Depressionen tritt ein lähmendes Gefühl der Gefühllosigkeit auf. Die Stimmungslage ist weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen – Erfolge oder angenehme Aktivitäten bessern die Symptome nicht.

Das Bild zeigt einen niedergeschlagenen Mann. © Jupiterimages/Polka Dot Images

Die Stimmung ist gedrückt – Dinge, die früher Freude gemacht haben, bereiten jetzt keinen Spaß mehr.

Eine junge Frau blickt nachdenklich aus dem Fenster. © Jupiterimages/iStockphoto

Die Betroffenen fühlen sich hoffnungslos und sehen keinen Sinn mehr in ihrem Leben.

Eine Frau steht an einer Straßenecke und hat große Angst. © iStock

Ebenfalls nicht selten bei Depressionen: Angstzustände und Schuldgefühle.

Das Bild zeigt einen Geschäftsmann am Schreibtisch, der sichtlich gestresst wirkt. © Jupiterimages/Creatas Images

Depressive können sich oft nur schwer konzentrieren.

Ein junger Mann abseits einer Menschengruppe. © iStock

Sie ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück …

Eine Frau schläft auf dem Sofa © Jupiterimages/Creatas Images

… und verlieren zunehmend den inneren Antrieb.

Dreckiges Geschirr in einer Spüle. © Jupiterimages/Lifesize

Ihnen gelingt es häufig nur schwer, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, wie sie zum Beispiel im Haushalt anfallen.

Das Bild zeigt einen Mann, der vor mehreren Türen steht und sich für eine entscheiden muss. © iStock

Der Antrieb ist oft so vermindert, dass die Betroffenen nur schwer Entscheidungen treffen können.

Man sieht eine schlaflose Frau neben einem schlafenden Mann. © Jupiterimages/iStockphoto

Zudem können zahlreiche körperliche Beschwerden im Rahmen einer Depression auftreten – ohne organische Ursache. Hierzu zählen beispielsweise Schlafstörungen, …

Das Bild zeigt eine Frau, die im Essen stochert. © Jupiterimages/Hemera

… Appetitlosigkeit oder aber auch gesteigerter Appetit, …

Das Bild zeigt eine nervöse Frau, die ihren Kopf hält. © Jupiterimages/Pixland

… Schwindelgefühle, …

Eine Frau hat die Stirn auf eine Hand gestützt. © Jupiterimages/Stockbyte

… Kopfschmerzen, …

Das Bild zeigt eine Frau, die sich mit den Händen um den Hals fasst. © Jupiterimages/iStockphoto

… ein Kloßgefühl im Hals …

Das Bild zeigt einen Mann, der sich mit seiner Hand an sein Herz fasst. © Jupiterimages/Zoonar

… sowie Herzrasen, Herzstolpern oder Atemnot.

Ein  nachdenklicher Mann sitzt im Nachtanzug auf der Bettkante. © Jupiterimages/Wavebreak Media

Viele Depressive haben kein Interesse mehr an Sex.

Man sieht vier unterschiedlich große Tampons. © Jupiterimages/iStockphoto

Bei Frauen kann die Monatsblutung ausbleiben.

Eine Frau liegt, sie sieht müde aus. © Jupiterimages/Goodshoot

Manche Betroffene fühlen sich in ihrem körperlichen Ausdruck (Bewegungen, Mimik) gehemmt.

Eine nervös aussehende junge Frau. © iStock

Andere kommen nur schwer zur Ruhe und müssen sich ständig bewegen.

Eine gereizt wirkende junge Frau auf einem Sofa. © Jupiterimages/Stockbyte

Auch starke Ängste und Reizbarkeit können begleitende Beschwerden bei einer Depression sein.

Die Hand einer Frau auf dem Boden, daneben ein offenes Röhrchen mit Tabletten. © Jupiterimages/iStockphoto

Symptom einer ausgeprägten Depression: Selbstmordgedanken.

Ein Paar im Bett, der Mann hält die Frau im Arm. © Jupiterimages/Polka Dot Images

Auch Ablenkung und der Zuspruch von Freunden und Angehörigen verschaffen depressiven Menschen keine Erleichterung.

Ein Mann in Geschäftskleidung lehnt ängstlich an einer Wand. © Jupiterimages/Digital Vision

In seltenen, schweren Fällen können psychotische Symptome auftreten: Die Betroffenen hören dann zum Beispiel Stimmen, die sie beschimpfen, oder sie entwickeln Wahnvorstellungen.

Eine glückliche Frau im Regen. © Jupiterimages/iStockphoto

Eine Depression kann sich mit Phasen starker Euphorie abwechseln. Man spricht dann von einer bipolaren Störung.

Das Bild zeigt eine Frau, die sich die Finger an die Schläfen presst. © Jupiterimages/Stockbyte

Besonders wenn eine erhöhte Anfälligkeit für Depressionen besteht, können belastende Lebensereignisse eine depressive Erkrankung auslösen. In diesen Fällen liegt eine primäre Depression vor.

Ein junges Paar steht in der Küche und streitet. © iStock

Mögliche Auslöser einer primären Depression sind zum Beispiel Belastungen wie Stress im Berufsleben, Beziehungsprobleme, …

Eine traurig aussehende Frau hält ein rotes Herz in der Hand. © iStock

… Liebeskummer oder …

Eine Bank auf einem Friedhof. © Jupiterimages/iStockphoto

… der Verlust eines geliebten Menschen.

Das Bild zeigt eine glückliche junge Familie © iStock

Wie Depressionen entstehen und was sie aufrechterhält, hängt unter anderem vom Ausmaß positiver Erfahrungen ab, die man als Reaktion auf sein Verhalten erlebt. Zum einen beeinflussen die Lebensumstände eines Menschen, wie oft er positive Gefühle erlebt, …

Eine junge Frau legt ihre Arme von hinten um eine andere junge Frau; beide lachen. © iStock

… zum anderen beeinflusst das eigene Verhalten den Grad an angenehmen Folgen: Wer auf andere offen zugehen kann, erhält mehr positive Rückmeldungen von seinen Mitmenschen. Depressives Verhalten hingegen zeichnet sich durch Passivität aus, was wiederum zu negativen Rückmeldungen führt.

Das Bild zeigt die schematische Darstellung eines Kopfes mit verschiedenen Puzzleteilen. © iStock

Bei Depressionen ist meist der Hirnstoffwechsel verändert: Die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin sind bei einigen Depressiven in geringerem Ausmaß vorhanden. Diese Botenstoffe spielen bei der Entstehung und Regulation von Gefühlen eine wichtige Rolle.

Man sieht Mutter und Tochter. © Jupiterimages/Pixland

Das Risiko für eine Depression ist erhöht, wenn nahe Verwandte bereits depressiv sind oder waren.

Ein kleines Mädchen sitzt traurig auf dem Boden an eine Tür gelehnt. © Jupiterimages/iStockphoto

Auch psychologische Faktoren können eine Rolle spielen: In der Kindheit erworbene negative Denkmuster tragen zur Entstehung einer primären Depression bei.

Kinderzeichnung von eonem Alkohol trinkenden Mann und einem weinenden Kind. © iStock

Gleiches gilt für negative Erfahrungen mit früheren Bezugspersonen, wie beispielsweise Missachtung durch die Eltern oder Gewalt. Solche Erlebnisse führen häufig zu Gefühlen der Selbstablehnung.

Eine Frau sitzt alleine am Fenster. © iStock

Der Umgang mit Misserfolgen ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Entstehung von Depressionen. Wer depressiv ist, hat häufig Situationen erlebt, in denen es nicht möglich war, die Umstände zu beeinflussen oder zu kontrollieren. Daraus entstand ein Gefühl der Hilflosigkeit.

Eine nachdenklich aussehende Frau sitzt auf einer mit herbstlichen Blättern bedeckte Treppe. © Jupiterimages/Hemera

Menschen mit erhöhter Anfälligkeit für Depressionen neigen bei negativen Ereignissen dazu, die Ursachen allein bei sich selbst zu suchen. Verlieren sie beispielsweise ihren Job, sehen sie die Gründe für die Kündigung in ihren angeblich mangelnden Fähigkeiten.

Psychotherapeut sitzt seinem Patienten gegenüber © iStock

Eine Depression kann aber auch das Symptom für eine andere psychische oder körperliche Erkrankung sein: In dem Fall liegt eine sogenannte sekundäre Depression vor.

Tabletten Pillen Boxen Schmerzmittel © iStock

Auch Medikamente, die etwa in der Krebsbehandlung zum Einsatz kommen, können eine Depression verursachen.

Man sieht eine Frau im Gespräch mit einer Ärztin. © iStock

Bei Verdacht auf eine Depression sind zur Diagnose ausführliche Gespräche unerlässlich: Nur so kann der Arzt oder Psychologe feststellen, welche und wie viele Anzeichen einer Depression vorliegen.

Das Bild zeigt eine älteren Herren beim Arzt. © Jupiterimages/AbleStock.com

Um andere Erkrankungen auszuschließen, sind körperliche und neurologische Untersuchungen notwendig.

Patientin sitzt ihrer Psychotherapeutin gegenüber © iStock

Bei einer Depression besteht die Therapie meist aus Psychotherapie und / oder Medikamentengabe. Die Kombination beider Ansätze ermöglicht es oft, eine Depression leichter zu überwinden.

Pillen, Tabletten, Box, Arzneimittel, sortiert © iStock

In der medizinischen Therapie sind sogenannte Antidepressiva besonders wichtig: Diese Medikamente beeinflussen das Gleichgewicht der Hirnbotenstoffe.

Eine Frau sitzt in einem Sessel und gähnt. © Jupiterimages/iStockphoto

Anfangs führen Antidepressiva häufig zu Nebenwirkungen, zum Beispiel Müdigkeit. Die gewünschte Wirkung tritt jedoch erst nach zwei bis drei Wochen ein. Erst nach dieser Zeit können Sie feststellen, ob Ihnen das verabreichte Medikament hilft.

Man sieht einen Tablettenblister mit weißen Tabletten. © Jupiterimages/Digital Vision

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) hemmen die Wiederaufnahme der Botenstoffe Noradrenalin und / oder Serotonin in die Nervenzelle, sodass sie im Hirn länger wirken. Das hellt Ihre Stimmung auf und lindert Ängste.

Man sieht ein Glas mit Wasser und Tabletten. © Jupiterimages/Stockbyte

Neben SSRI und SNRI stehen weitere Medikamente zur Verfügung, die ebenfalls zu den Antidepressiva gehören: sogenannte MAO-Hemmer wie Moclobemid und tri- und tetrazyklische Antidepressiva wie Doxepin.

Gruppentherapie-Sitzung mit Psychotherapeutin © iStock

Neben der medikamentösen Therapie kann eine Psychotherapie dazu beitragen, die Erkrankung zu überwinden. Die psychotherapeutische Behandlung hat unter anderem zum Ziel, depressive Verhaltensweisen und Denkstrukturen abzubauen und durch positive zu ersetzen. Hier kann auch eine Gruppentherapie helfen.

Man sieht ein Kalenderblatt mit einem markierten Tag. © iStock

Um gegen den für Depressionen typischen Aktivitäts- und Interessenverlust anzugehen, erarbeitet Ihr Therapeut mit Ihnen eine aktivere Tagesstruktur. Sie können wieder positive Erfahrungen sammeln und verlorene Interessen mit zunehmender Zeit neu entdecken.

Das Bild zeigt eine junge Joggerin, die im Herbst vor einer Wiese steht. © iStock

Wenn Sie eine Depression haben, fällt es Ihnen zu Beginn der Therapie womöglich schwer, Ihr Leben wieder aktiver zu gestalten. Mit der Zeit spüren Sie aber wahrscheinlich, dass die Aktivierung Ihre Stimmung aufhellt.

Eine junge Frau leistet einer älteren, im Bett liegenden Frau, Beistand. © Jupiterimages/Creatas Images

In schweren Fällen von Depression kann es sinnvoll sein, sich in einer Klinik behandeln zu lassen (stationäre Therapie). Gegen leichte oder mittelschwere Depressionen reicht in der Regel eine ambulante Psychotherapie aus.

Psychoanalytische Sitzung mit Patienten auf der Couch © iStock

Wenn die akuten Symptome Ihrer Depression abgeklungen sind, kann es hilfreich sein, in einer psychoanalytischen oder tiefenpsychologischen Behandlung den Ursachen genauer auf den Grund zu gehen.

Ein Mann hält sich die Hände vors Gesicht. © Jupiterimages/Hemera

Depressionen können sehr unterschiedlich verlaufen. Wie sich eine Depression im Einzelfall entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, so etwa von Anzahl bisher erlebter depressiver Episoden, der Länge dieser Episoden und dem Schweregrad der Depression.

Ein Mann und eine Frau mittleren Alters gehen an einem Herbsttag mit einem Golden Retriever spazieren. © iStock

Eine depressive Episode dauert ohne Therapie etwa sechs bis acht Monate – die Behandlung kann diese Zeitspanne deutlich verkürzen!

Blick durch eine Fensterscheibe in den Regen, zu sehen ist eine Bank. © Jupiterimages/iStockphoto

Das Risiko, einen Selbstmord zu begehen, ist bei Depressiven um das 30-fache erhöht. In den meisten Fällen lassen sich Depressionen jedoch gut behandeln! Wenn Sie Selbstmordgedanken haben, …

Eine Frau telefoniert. © iStock

… scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen! Das kann zum Beispiel ein Telefonat mit der Telefonseelsorge sein – aber auch der Gang in eine Klinik. Die Telefonseelsorge erreichen Sie anonym und kostenlos rund um die Uhr unter 0800 - 111 0 111 und 0800 - 111 0 222.

Vier Menschen mit Rucksäcken wandern mit einem Hund über eine Wiese, während die untergehende Sonne hinter einer Felswand verschwindet. © iStock

Mit Unterstützung sieht das Leben oft gleich positiver aus!

Eine Frau verschränkt die Arme hinter dem Kopf und schaut mit geschlossenen Augen ins Sonnenlicht. © iStock

Niemand ist zu 100 Prozent vor Depressionen geschützt. Sie können jedoch durch bestimmte Verhaltensweisen bedingt vorbeugen. Loben Sie sich für kleine Erfolge und denken Sie positiv! Besonders in schwierigen Lebensphasen sind solche Verhaltensweisen besonders wichtig!

Eine junge Frau telefoniert mit sorgenvoller Miene. © iStock

Wenn Sie depressiv verstimmt sind und diese Symptome beispielsweise trotz einer Verbesserung Ihrer Lebenssituation andauern, nehmen Sie lieber rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch!

Ein älteres Paar am Strand. © Jupiterimages/Digital Vision

Bei ersten Warnzeichen für eine (wiederkehrende) Depression können Sie dann schnell gegensteuern – indem Sie sich professionelle Hilfe suchen oder indem Sie Strategien anwenden, die Sie in der Therapie gelernt haben! Zum Depressionstest

In seltenen schweren Fällen treten bei einer Depression psychotische Symptome auf. Das bedeutet: Der Bezug zur Realität oder zum eignen Selbst ist vorübergehend gestört. Zu psychotischen Symptomen zählen etwa Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Betroffene glauben etwa, vor dem finanziellen Ruin zu stehen (sog. Verarmungswahn) oder sie sind davon überzeugt, große Schuld auf sich geladen zu haben.

Lesen Sie mehr zum Thema: 11 Symptome, die Anzeichen einer Depression sein können

Körperliche Symptome einer Depression

Nicht zuletzt können diverse körperliche Symptome, für die keine körperliche Ursache zu finden ist, Anzeichen einer Depression sein. Neben Schlafstörungen und Appetitlosigkeit zählen dazu etwa:

  • Schwindel
  • Gewichtsverlust
  • Kopfschmerzen
  • Kreislaufprobleme
  • Kloßgefühl im Hals
  • Herzrhythmusstörungen, Herzrasen
  • Atemnot
  • verringertes sexuelles Interesse

Manche Menschen mit einer Depression sind ihrem körperlichen Ausdruck (Bewegungen, Mimik) gehemmt. Sie fühlen sich wie erstarrt und bewegen sich langsamer als sonst. Andere kommen dagegen nur schwer zur Ruhe und haben einen starken Bewegungsdrang.

In einigen Fällen sind die körperlichen Symptome der Depression so stark ausgeprägt, dass die psychischen Anzeichen der Depression in den Hintergrund geraten. Dies bezeichnet man als maskierte oder larvierte Depression. Vor allem bei Kindern äußern sich Depressionen häufig in körperlichen Symptomen wie zum Beispiel Bauchschmerzen oder Übelkeit.

Eine Frau sitzt nachdenklich im Bett.

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Depression: Ursachen

Eine Depression kann viele Ursachen haben, die nicht immer eindeutig auszumachen sind. Wie genau eine Depression entsteht, dazu gibt es unterschiedliche Hypothesen und Erklärungsmodelle.

Experten gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren im Zusammenspiel eine Depression auslösen. Dabei spielen sowohl psychosoziale als auch biologische Einflüsse eine Rolle.

Zu mögliche Risikofaktoren zählen:

  • genetische Faktoren: Depressionen treten in manchen Familien gehäuft auf. Das Risiko für eine Depression ist deutlich erhöht, wenn nahe Verwandte bereits depressiv sind oder waren.
  • belastende Lebensereignisse: Wenn eine Person zu Depressionen neigt, können belastende Lebensereignisse oder Lebensumstände die Erkrankung auslösen, z.B.
    • lang andauernde Überforderung/Stress im Berufsleben,
    • Beziehungsprobleme,
    • Arbeitslosigkeit,
    • körperlicher oder psychischer Missbrauch,
    • Liebeskummer oder
    • der Tod eines geliebten Menschen.
  • Traumata in der Kindheit, z.B. der Verlust eines Elternteils, sexueller Missbrauch
  • Lichtmangel: Einige Personen reagieren im Herbst und Winter mit Depressionen, wenn sie zu wenig Licht ausgesetzt sind.
  • frühere Depressionen: Wer bereits eine oder mehrere depressive Phasen erlebt hat, hat ein höheres Risiko, erneut zu erkranken. Das gleiche gilt für frühere Suizidversuche.
  • belastende körperliche oder psychische Erkrankungen: Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall oder auch hormonelle Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion können Depressionen begünstigen.
  • Alkohol-, Drogen- oder Tablettenmissbrauch können das Risiko ebenfalls erhöhen.
  • mangelnde soziale Unterstützung: Menschen, die kein soziales Netz haben, das sie bei Problemen auffängt, werden eher depressiv als andere.
  • hormonelle Veränderungen, etwa nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
  • bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, z.B. mangelndes Selbstvertrauen

Der Gehirnstoffwechsel ist bei einer Depression verändert; die Konzentration beziehungsweise Wirkung verschiedener Botenstoffe zwischen den Nervenzellen (z.B. Serotonin, Noradrenalin) ist dabei aus dem Gleichgewicht geraten. Die auch als Neurotransmitter bezeichneten Botenstoffe spielen bei der Entstehung und Regulation von Gefühlen eine wichtige Rolle.

Depressive Symptome durch andere Erkrankungen oder Medikamente

Eine depressive Stimmung kann auch ein Symptom einer anderen psychischen oder körperlichen Erkrankung sein. Ärzte sprechen von einer sekundären Depression. Eine sekundäre Depression kann zum Beispiel im Rahmen einer Epilepsie oder einer Schilddrüsenerkrankung entstehen. Auch Medikamente können eine sekundäre Depression verursachen, etwa bestimmte Arzneimittel im Rahmen einer Krebsbehandlung.

Depressionen erkennen

Eine Depression bleibt oft lange Zeit unbehandelt. Viele Betroffene – besonders Männer – schämen sich für ihre Beschwerden und suchen daher möglicherweise den Arzt nicht auf. Auch kann es sein, dass körperliche Symptome im Vordergrund stehen, sodass die Depression nicht auf Anhieb erkannt wird.

Um die Diagnose Depression zu stellen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Bei einer Depression hat der Betroffene

  • mindestens zwei der drei Hauptsymptome (gedrückte Stimmung, Interessenverlust/ Freudlosigkeit, Antriebsminderung/erhöhte Ermüdbarkeit) und
  • diese Symptome bleiben mindestens zwei Wochen lang bestehen.

Je nachdem, wie viele Zusatzsymptome bestehen, ist die Depression leicht, mittel oder schwer ausgeprägt. Zu solchen Zusatzsymptomen zählen zum Beispiel Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen oder Schuldgefühle.

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Bei Verdacht auf eine Depression ist ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt oder Psychologen unerlässlich. Er wird zum Beispiel Fragen stellen wie:

  • Welche Beschwerden haben Sie?
  • Seit wann haben Sie die Beschwerden?
  • Fühlen Sie sich seit einiger Zeit niedergeschlagen, hoffnungslos oder bedrückt?
  • Haben Sie in letzter Zeit kaum noch Freude an Dingen, die Ihnen früher Spaß gemacht haben?
  • Haben Sie weniger Antrieb als früher? Können Sie sich einfach zu nichts mehr aufraffen?
  • Sind Sie schneller erschöpft als früher?
  • Haben sich die Beschwerden verstärkt?
  • Leiden Sie unter Schlaflosigkeit?
  • Haben Sie an Gewicht verloren oder ungewöhnlich viel zugenommen?
  • Verändern sich die Symptome im Laufe des Tages?
  • Haben Sie Konzentrationsprobleme?
  • Inwiefern können Sie Ihrer Arbeit/Ihren täglichen Pflichten nachgehen?
  • Denken Sie manchmal darüber nach, dass das Leben nicht mehr lebenswert ist?

Mithilfe von speziellen Fragebögen kann der Arzt besonders gut erfassen, ob eine Depression vorliegt und wie stark sie ausgeprägt ist.

Andere psychische Erkrankungen können zu Symptomen führen, die einer Depression ähneln, oder können sie können mit Depressionen einhergehen. Dazu zählen zum Beispiel Angststörungen, eine posttraumatische Belastungsstörung , Alkohol- und Medikamentenmissbrauch oder eine Zwangserkrankung. Daher wird der Arzt/Psychologe möglicherweise gezielt nach weiteren Symptomen fragen, die auf eine solche Erkrankung hinweisen könnten.

Körperliche Erkrankungen ausschließen

Depressionen können auch als Begleitsymptom verschiedener Erkrankungen auftreten. Um solche Erkrankungen auszuschließen, gehören zur Diagnose auch immer körperliche und neurologische Untersuchungen.

Ein älterer Mann steht am Strand und schaut aufs Meer.

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Depression: Behandlung

Zur Behandlung einer Depression haben sich vor allem zwei Therapieansätze bewährt:

  • Psychotherapie und
  • die Gabe von Antidepressiva.

Bei einer besonders schweren Depression sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, ihren Haushalt zu führen. Manche haben Suizidgedanken oder -absichten. Dann ist es sinnvoll, sich in einer Klinik behandeln zu lassen (stationäre Therapie). Bei leichten oder mittelschwere Depressionen reicht in der Regel eine ambulante Psychotherapie aus.

Welche Behandlung im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen spielen die persönlichen Wünsche des Betroffenen eine Rolle, zum anderen aber auch die Schwere der Erkrankung. 

Schweregrad der Depression Empfohlene Behandlung
leicht Bei leichten Depressionen kann man zunächst, ob sich die Beschwerden auch ohne Therapie bessern (sog. "watchful waiting"). Tritt nach zwei Wochen keine Besserung ein, sollte mit der Behandlung begonnen werden. Im Falle einer leichten Depression wird eine Psychotherapie empfohlen. Medikamente sollten hingegen eher zurückhaltend zum Einsatz kommen. Der Grund: Antidepressiva zeigen bei leichten Depressionen kaum Wirkung.
mittel Bei einer mittelschweren Depression empfiehlt sich entweder eine Psychotherapie oder eine Behandlung mit Medikamenten.
schwer Schwere depressive Episoden sollten bevorzugt mit einer Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie behandelt werden.

Wichtig ist bei der Behandlung einer Depression auch die richtige Unterstützung durch Angehörige: Nahestehende Personen können zur Genesung beitragen, indem sie die Person mitfühlend und geduldig unterstützen.

Psychotherapie

Es gibt viele verschiedene Formen von Psychotherapie. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen derzeit die Kosten für die Verhaltenstherapie sowie für zwei psychoanalytisch begründeten Verfahren: die tiefenpsychologisch fundierte und die analytische Psychotherapie:

  • Grundannahme der Verhaltenstherapie ist, dass sich Denken, Verhalten und Gefühle gegenseitig beeinflussen. Das bedeutet zum Beispiel: Negative Gedanken wirken sich zugleich auch auf das Verhalten und die Stimmung negativ aus. Ziel der Therapie ist, solche Muster zu erkennen und schrittweise zu verändern.
  • In den psychoanalytisch begründeten Therapien geht es vor allem darum, mögliche Konflikte aufzudecken und aufzulösen, die zu der Depression geführt haben könnten. Dies können Konflikte sein, die bereits in der Kindheit entstanden sind, aber auch aktuelle Probleme.

Als besonders wirkungsvoll bei Depressionen hat sich die Verhaltenstherapie erwiesen. Welche Therapie jedoch im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt auch von den persönlichen Vorlieben des Patienten ab.

Ein Mann lacht glücklich.

Psychotherapie

Hier erfahren Sie alles Wichtige über psychologische Behandlungsverfahren.

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Antidepressiva

Bei der medikamentösen Behandlung einer unipolaren Depression spielen vor allem die Antidepressiva eine Rolle. Es gilt: Je schwerer die Depression, desto wirkungsvoller sind Antidepressiva.

Antidepressiva wirken nicht direkt nach der ersten Einnahme. Es dauert in der Regel bis zu zwei, manchmal auch bis zu vier Wochen, bis eine Besserung eintritt.

Bei einer Depression können unter anderem Medikamente aus folgenden Wirkstoffgruppen hilfreich sein:

  • tri- und tetrazyklische Antidepressiva
  • selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
  • MAO-Hemmer
  • Lithium
  • Johanniskraut

Was machen Antidepressiva?

Antidepressiva beeinflussen auf unterschiedliche Weise das Gleichgewicht verschiedener Botenstoffe im Gehirn (sog. Neurotransmitter), vor allem der Botenstoffe Serotonin und/oder Noradrenalin. Neurotransmitter sind im menschlichen Körper unerlässlich. Egal, ob der Mensch ein Bild betrachtet, jemandem zuhört oder sich über etwas freut: Jedes Mal werden im Gehirn ganze Netzwerke an Nervenzellen aktiv. Die Nervenzellen besitzen Kontaktstellen, sogenannte Synapsen, die es ermöglichen, Informationen in Form von elektrischen Impulsen von Nervenzelle zu Nervenzelle an ihren Zielort weiterzuleiten. Sobald sie einem Reiz ausgesetzt werden, werden die dafür zuständigen Nervenzellen erregt und leiten die Information weiter.

Zwischen jeder Kontaktstelle einer Nervenzelle befindet sich ein Spalt, den ein elektrischer Impuls ohne Hilfsmittel nicht überwinden könnte. Damit ein elektrischer Impuls von Zelle zu Zelle "springen" kann, kommen die chemischen Botenstoffe, die Neurotransmitter, ins Spiel. Sie werden bei Bedarf von einer Nervenzelle ausgeschüttet und überbrücken den Spalt zur benachbarten Nervenzelle. Haben die Transmitter ihre Aufgabe erfüllt, werden sie von der ausschüttenden Nervenzelle wiederaufgenommen oder vom Körper abgebaut.

Wie gut eine Person auf ein Antidepressivum anspricht, kann sehr unterschiedlich sein. Auch können je nach Person und Wirkstoff verschiedene Nebenwirkungen auftreten, insbesondere zu Beginn der Einnahme. Zudem muss der Arzt mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachten, bevor er ein Antidepressivum verschreibt.

Geht es dem Patienten trotz einer eventuellen Dosiserhöhung nicht besser, wird der Arzt unter Umständen eine Behandlung mit einem anderen Antidepressivum in Erwägung ziehen. Das gleiche gilt, wenn die Nebenwirkungen zu stark sind oder nach den ersten zwei bis drei Wochen nicht nachlassen.

Wenn die Symptome der Depression abgeklungen sind, sollte der Patient die Antidepressiva noch eine Zeit lang weiter einnehmen – in der Regel mindestens sechs Monate. Diese Erhaltungstherapie senkt die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall.

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva beeinflussen die Konzentration unterschiedlicher Botenstoffe im Gehirn, indem sie ihre Aufnahme in die Nervenzellen hemmen. So stehen die Botenstoffe, die für die Weiterleitung von Reizen zuständig sind, in höherer Konzentration zwischen den Nervenzellen zur Verfügung. Da tri- und tetrazyklische Antidepressiva gleich mehrere Botenstoffe beeinflussen, zeigen sie meist eine gute Wirkung – sind aber auch mit relativ vielen Nebenwirkungen verbunden.

Zu den tri- und tetrazyklischen Antidepressiva zählen zum Beispiel die Wirkstoffe Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin, Nortriptylin und Trimipramin.

Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Herzrhythmusstörungen, Gewichtszunahme, Verstopfung, Sehstörungen, trockener Mund , Probleme beim Wasserlassen und Schwindel.

SSRI und SSNRI

Die Abkürzungen SSRI und SSNRI stehen für:

  • selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI = Selective Serotonin-Reuptake-Inhibitor), dazu gehören z.B. Citalopram, Fluoxetin und Sertralin
  • Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI = Selective Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor) wie Venlafaxin und Duloxetin

SSRI und SSNRI beeinflussen die Konzentration der Hirnbotenstoffe Serotonin beziehungsweise Serotonin und Noradrenalin. Die Medikamente verhindern, dass ausgeschüttete Botenstoffe in die Nervenzelle wiederaufgenommen werden, sodass diese im Gehirn länger wirken können. Mögliche häufige Nebenwirkungen der Therapie sind Herz-Kreislauf-Beschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit und Verdauungsprobleme.

Zu Beginn der Behandlung kann in seltenen Fällen ein sogenanntes Serotoninsyndrom entstehen. Dazu kommt es, wenn zu viel Serotonin vorhanden ist. Ein Serotoninsyndrom kann lebensbedrohlich sein. In der Regel besteht die Gefahr eines solchen Syndrom jedoch nur, wenn ähnlich wirkende Medikamente miteinander kombiniert werden. Daher muss der Arzt bei der Wahl der Medikamente sorgfältig auf solche Wechselwirkungen achten. Mögliche Anzeichen eines Serotoninsyndroms sind motorische Störungen, Schwitzen, Verwirrtheit oder Fieber. Auch Suizidgedanken sind möglich.

Nach Beendigung der Therapie kann es zu Absetzerscheinungen kommen. Mögliche Symptome sind Schwindel, Schlaf- und Verdauungsprobleme, Krämpfe oder Gleichgewichtsstörungen. Um solche Absetzphänomene zu lindern beziehungsweise zu verhindern, ist es wichtig, die Dosis schrittweise und langsam zu reduzieren.

MAO-Hemmer

MAO-Hemmer wie Moclobemid oder Tranylcypromin beeinflussen das Enzym Monoaminoxidase (MAO), das normalerweise die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin abbaut. Durch den MAO-Hemmer wird die Wirkung des Enzyms unterdrückt, sodass die Botenstoffe in höherer Konzentration zur Verfügung stehen.

Nebenwirkungen sind zum Beispiel Mundtrockenheit, Unruhe, Schlafstörungen oder Blutdruckveränderungen. Die Einnahme von Tranylcypromin erfordert zudem eine spezielle Diät, bei der Patienten zum Beispiel auf Käse und Rotwein verzichten müssen.

Lithium

Lithium sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn andere Antidepressiva nicht ausreichend geholfen haben und wenn der Patient von einem erfahrenden Facharzt begleitet wird. Lithiumsalze zählen nicht zu den Antidepressiva, können aber die Wirkung von Antidepressiva verstärken. Mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel Durchfälle, Muskelschwäche und vermehrte Harnausscheidung.

Weitere Medikamente

Alpha-2-Antagonisten wie Mianserin und Mirtazapin unterdrücken Stoffe, die verhindern, dass sich Serotonin und Noradrenalin bilden können. Mögliche Nebenwirkungen sind etwa Gewichtszunahme oder Müdigkeit.

Se­lektive No­radrenalin- und Dopamin-Wie­der­auf­nahme-Hem­mer mit dem Wirkstoff Bu­propi­on verhindern, dass die Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin von der ausschüttenden Nervenzelle wiederaufgenommen werden können. Zu unerwünschten Wirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Mundtrockenheit, Schlafstörungen und Krämpfe.

Der Wirkstoff Agomelatin beeinflusst den Tag-Nacht-Rhythmus und soll den Schlaf und die Stimmung verbessern. Agomelatin ist chemisch mit dem Botenstoff Melatonin verwandt. Mögliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel und Veränderungen der Leberwerte.

Johanniskraut gegen leichte Depressionen

Wer eine leichte Depression hat, kann zunächst eine Therapie mit Johanniskraut versuchen: Gegen eine leichte bis mittelgradige depressive Episode können pflanzliche Medikamente auf Basis von Johanniskraut wirksam sein.

Vor der Einnahme ist es ratsam, sich vom behandelnden Arzt über die geeignete Dosierung beraten zu lassen. Außerdem ist zu bedenken, dass ein pflanzliches Arzneimittel nicht automatisch harmloser ist als ein Medikament. Bei der Therapie mit Johanniskraut sind ebenfalls Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich. Die Behandlung mit Johanniskraut kann unter anderem

  • allergische Hautreaktionen, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit verursachen sowie
  • die Wirksamkeit der Pille, anderer Antidepressiva, blutgerinnungshemmender Medikamente  und verschiedener Mittel gegen Epilepsie herabsetzen.

Hilfe aus der Apotheke

Rezeptfreie Medikamente bei leichten Depressionen

Weitere Therapiemöglichkeiten

Neben Psychotherapie und Medikamenten können bei einer Depression noch weitere Behandlungsmöglichkeiten hilfreich sein, so etwa:

  • Wachtherapie: Mithilfe von Schlafentzug kann sich das Befinden kurzzeitig bessern. Häufig verschlechtern sich die Symptome erneut, wenn der Patient wieder eine Nacht geschlafen hat. Dennoch kann allein die Erfahrung, dass eine zumindest kurzfristige Besserung möglich ist, dem Patienten neue Hoffnung geben.
  • Lichttherapie: Die Behandlung mit künstlichem Licht ist insbesondere für Personen geeignet, die an einer saisonal abhängigen Depression leiden.
  • Sport: Regelmäßige, moderate Bewegung kann Symptome einer Depression lindern. Studien zufolge kann Sport in einem gewissen Maße dazu beitragen, das Wohlbefinden zu steigern. Als alleinige Therapie gegen eine Depression ist körperliche Aktivität jedoch nicht geeignet. Es entstehen dabei sogenannte Myokine, die sowohl die psychische Stabilität als auch das Immunsystem positiv beeinflussen.
  • Elektrokrampftherapie (Elektrokonvulsive Therapie, EKT): Die EKT kommt vor allem bei schweren Depressionen infrage, wenn andere Therapien nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Besonders bei der schwersten Form einer gehemmten Depression, dem depressiven Stupor (Erstarrung), ist die EKT geeignet. Bei der EKT wird das Gehirn mit Elektroden versehen und unter Narkose gezielt mit Stromstößen gereizt, um einen epileptischen Anfall auszulösen. Warum die EKT bei vielen Patienten hilft, ist noch nicht bekannt. Besonders bei Schwangeren kann man dadurch auf die problematischeren Antidepressiva verzichten. Der Eingriff findet in der Regel im Krankenhaus statt und muss mehrmals wiederholt werden. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen vorübergehende Gedächtnisstörungen, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Bleibende Schäden verursacht die EKT nach dem jetzigen Forschungsstand jedoch nicht.

Depression: Verlauf

Der Verlauf einer Depression hängt von verschiedenen Faktoren ab, so etwa von

  • der Anzahl bisher erlebter depressiver Episoden,
  • der Länge dieser Episoden und
  • dem Schweregrad der Depression.

Die einzelnen Krankheitsphasen sind meist begrenzt und klingen häufig auch ohne eine Behandlung ab. Mit einer geeigneten Therapie geht die depressive Episode jedoch meist schneller vorüber. Darüber hinaus sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine erneute depressive Episode.

Während manche Betroffene nur eine einzelne depressive Episode erleben und sich danach vollständig wieder erholen, erleben andere erneute Phasen von Depression. Schätzungen zufolge erleiden etwa 50 bis 70 von 100 Betroffenen irgendwann einen Rückfall. Es kann passieren, dass sich der Patient nach einer depressiven Episode zwar wieder besser fühlt, jedoch nicht mehr so gut wie vor der Depression. Bei etwa zwei von zehn Betroffenen wird eine Depression chronisch – das heißt, die Beschwerden halten mindestens zwei Jahre hinweg an.

Folgen einer Depression

Eine Depression kann die Leben je nach Schwere und Dauer stark beeinträchtigen:

  • Manchen Betroffenen ist es während einer depressiven Episode nicht möglich, ihrer Arbeit nachzugehen oder eigenständig den Haushalt zu führen.
  • Weil sich Depressive häufig zurückziehen, haben sie oft nur wenige soziale Kontakte – was Gefühle von Einsamkeit und innerer Leere weiter verstärken kann.
  • Eine Depression kann zu Konflikten in Partnerschaft und Familie führen; Angehörige müssen oft ein hohes Maß und Verständnis und Geduld mitbringen.

Nicht zuletzt kann eine Depression mit Suizidgedanken und -absichten einhergehen. Das Risiko, dass sich eine depressive Person das Leben nimmt, ist etwa 30-mal so hoch wie bei einem gesunden Menschen. Daher ist es besonders wichtig, rechtzeitig zu reagieren und professionelle Hilfe zu holen.

Depressionen vorbeugen

Viele verschiedene Einflüsse bestimmen, ob jemand an einer Depression erkrankt oder nicht. Daher lässt sich ihr nur bedingt vorbeugen.

Faktoren, die das Risiko einer Depression senken, sind zum Beispiel:

  • ein gutes soziales Netz mit hoher Unterstützung
  • Aktivität, z.B. in Form von Sport oder anderen Hobbies
  • konstruktive Bewältigungsstrategien: Personen, die gelernt haben, Probleme konstruktiv zu lösen – zum Beispiel, indem sie aktiv nach einem Ausweg suchen, anstatt sich zurückzuziehen –, können einer Depression ein Stück weit vorbeugen.

Menschen, die zu Depressionen neigen, können erneuten Schüben vorbeugen. Bei ersten Anzeichen für eine wiederkehrende Depression können sie gegensteuern – indem sie sich professionelle Hilfe suchen oder konsequent die Strategien anwenden, die sie in einer Therapie gelernt haben.

ICD-10-Diagnoseschlüssel:

Hier finden Sie den passenden ICD-10-Code zu "Depression":

  • Rezidivierende depressive Störung
  • Anhaltende affektive Störungen

Onmeda-Lesetipps:

  • Selbsttest Depression Depressive Verstimmungen Burnout-Syndrom Chronisches Erschöpfungssyndrom Depressionen bei Kindern und Jugendlichen: Anzeichen erkennen Depression – Tipps & Hilfe für Angehörige

Linktipps:

  • www.deutsche-depressionshilfe.de Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe setzt sich für die Forschung der Erkrankung ein und möchte die Versorgung depressiver Menschen verbessern.

Selbsthilfegruppen/Beratungsstellen:

  • Deutsche DepressionsLiga e.V.
    Oppelner Straße 130
    53119 Bonn
    www.depressionsliga.de
  • Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker e.V. (BApK)
    Oppelner Straße 130
    53119 Bonn
    +49 (0)228 71 00 24 00
    +49 (0)228
    71 00 24 29
    bapk@psychiatrie.de www.bapk.de
  • Horizonte e.V. – Verein zur Förderung affektiv Erkrankter
    c/o kbo-Isar Amperklinikum
    Klinik München Nord
    Haus 7
    Sekretariat Frau Käser-Gottwald
    Kölner Platz 1
    80804 München
    www.verein-horizonte.de
  • Emotions Anonymous EA-Selbsthilfe e.V.
    +49 (0)6031 160 4 168 (Donnerstags von 19-21 Uhr, sonst AB)
    www.ea-selbsthilfe.net

Buchtipps:

Ratgeber Depression

D. Illy
102 Seiten Urban &

Hilfe zur Selbsthilfe: Die 30 kurzen Kapitel helfen Ihnen, ein umfassendes Verständnis über die Erkrankung Depression zu bekommen. Dabei geben Sie Ihnen wichtige Anregungen, was Sie selbst tun können, damit es Ihnen besser geht und wann es ratsam ist, sich in professionelle Hände zu begeben – sei es bei einem Arzt oder einem Therapeuten. Der Ratgeber klärt auf, ohne zu beschönigen. Er macht aber auch Mut, dass jeder selbst in kleinen Schritten etwas für sich tun kann, um aus dem „schwarzen Loch" heraus zu kommen. Am Ende jedes Kapitels finden Sie Zusammenfassungen und hilfreiche Fragen, die Sie individuell für sich beantworten können. So lernen Sie, wie Sie ungünstige Verhaltensweisen verändern können und bekommen konkrete Tipps, wie Sie aktiv ein Umdenken erreichen. Der Autor, ein erfahrener Arzt, beantwortet in diesem Buch all die Fragen rund um das Thema, die ihm seine Patienten im Praxisalltag stellen.

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Quellen:

Online-Informationen der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK):www.bptk.de (Abrufdatum: 9.4.2019)

Online-Information der Stiftung Deutsche Depressionshilfe: www.deutsche-depressionshilfe.de (Abrufdatum: 9.4.2019)

Depression. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Februar 2019)

Herold, G.: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2019

Depression. Ein Leitfaden für Betroffene und Angehörige. Deutsche DepressionsLiga e.V., Online-Publikation: www.depressionsliga.de (Stand: März 2018)

Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN): Unipolare Depression. AWMF-Reg. Nr. nvl/005 (Stand: 2017)

Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 14. Dezember 2016)

Möller, H., et al.: Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2015

Tölle, R., Windgassen, K.: Psychiatrie. Springer, Berlin 2014

Cooney G. et al.: Exercise for depression. Cochrane Database of Systematic Reviews 2013, Issue 9, Art. No. CD004366.

Letzte inhaltliche Prüfung: 15.04.2019
Letzte Änderung: 26.10.2020

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