- Home
- Krankheiten
- Phobie
- Arten von Phobien
Flugangst bis Sozialphobie: Welche Phobien gibt es?
Wer an einer Phobie leidet, hat eine übermäßig große Angst vor einem Tier, Objekt oder einer Situation. Das kann für einen hohen Leidensdruck sorgen und Betroffene in ihrem Alltag stark einschränken. Ob "Klassiker" wie Höhenangst oder ausgefallenere Phobien wie die Angst vor Knöpfen: Das Spektrum ist schier unerschöpflich. Klicken Sie sich durch unsere Galerie, um zu erfahren, welche Phobien es gibt.

Arachnophobie: Weit verbreitete Phobie
Besonders häufig sind Phobien vor bestimmten Tieren (Zoophobie). Eine der verbreitetsten Tierphobien ist die Arachnophobie – die übermäßige Angst vor Spinnen und Spinnentieren. Rund fünf Prozent der deutschen Bevölkerung leidet darunter. Fachleute vermuten als Ursache die unberechenbaren Bewegungen der Achtbeiner.

Katzen, Schlangen, Insekten: Weitere Tierphobien
Neben Spinnen und Hunden können auch andere Tiere zum Gegenstand einer Phobie werden. Verbreitet ist etwa die starke Angst vor Katzen (Ailurophobie), Schlangen (Herpetophobie), Insekten, Reptilien oder Mäusen. Oft löst schon der Gedanke an das gefürchtete Tier bei Betroffenen Panik aus.

Dentalphobie: Angst vor dem Zahnarzt
Ein Besuch in der zahnärztlichen Praxis macht kaum jemandem Freude. Bei einer Dentalphobie (auch Dentophobie oder Odontophobie) ist die Angst vor der Behandlung jedoch so groß, dass sich viele Betroffene gar nicht mehr zahnärztlich behandeln lassen – trotz Beschwerden. Die Zahnarztangst entwickelt sich meist in der Kindheit, häufig als Folge von unangenehmen Erlebnissen in der Praxis.

Soziale Phobie: Mehr als Schüchternheit
Die soziale Phobie zählt zu den häufigsten Angsterkrankungen. Betroffene haben zum Beispiel Angst davor, in der Öffentlichkeit zu reden oder zu essen. Sie fürchten, sich zu blamieren.
Finden Sie mit dem Sozialphobie-Test heraus, ob Sie womöglich betroffen sind.

Klaustrophobie: Wenn Enge Angst macht
Wenn der Aufenthalt in engen oder geschlossenen Räumen übertriebene Angst macht, handelt es sich um eine Klaustrophobie. Dabei kann es sich etwa um den Aufenthalt in Aufzügen oder Verkehrsmitteln wie Flugzeugen oder U-Bahnen, aber auch mit Menschenmengen gefüllten Diskotheken handeln. Schätzungsweise sieben bis acht Prozent der deutschen Bevölkerung sind von der Phobie betroffen.

Flugangst: Aviophobie schränkt Betroffene ein
Das Flugzeug zählt zu den sichersten Verkehrsmitteln – trotz dieses Wissens fürchten sich Menschen mit Aviophobie vor dem Fliegen. Viele wagen es gar nicht erst, ein Flugzeug zu betreten. Sie vermeiden Flugreisen und nehmen lange Umwege in Kauf oder verzichten je nach Reiseziel sogar ganz.

Agoraphobie: Häufige Angststörung
Ob volle Plätze, überfüllte Kaufhäuser oder auch einfach die Entfernung von zu Hause: Menschen mit Agoraphobie fürchten Orte, von denen im Falle einer Panik eine Flucht schwierig wäre. Die Phobie wird auch als Platzangst bezeichnet. Ist die psychische Störung stark aufgeprägt, verlassen Betroffene mitunter kaum mehr das Haus.

Blut- oder Verletzungsphobie
Für Menschen mit einer Blut- oder Verletzungsphobie ist die Blutabnahme ein Graus. Auch fürchten sich Betroffene davor, dass eine Person in ihrem Umfeld oder sie selbst sich verletzen und zu bluten beginnen. Ein natürlicher Reflex (sog. vasovagaler Reflex) kann dazu führen, dass die Phobiker*innen durch den Anblick von Blut ohnmächtig werden – harmlos, aber lästig. Gefährlich wird es, wenn Betroffene aufgrund ihrer Angst wichtige Termine in der ärztlichen Praxis meiden.

Emetophobie: Angst vor dem Erbrechen
Erbrechen ist für niemanden angenehm – Menschen mit Emetophobie haben jedoch übertriebene Angst davor, sich zu übergeben oder andere Menschen zu sehen, die gerade erbrechen. Fachleute vermuten als Auslöser ein traumatisches Erlebnis. Betroffene sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt, da sie aufgrund ihrer Phobie zahlreiche soziale Situationen vermeiden.

Akrophobie: Höhenangst ist eine verbreitete Phobie
Viele Menschen haben Höhenangst – auch Akrophobie, Altophobie oder Hypsophobie genannt – und trauen sich zum Beispiel nicht, über eine Brücke zu gehen. Bei stark ausgeprägter Akrophobie fürchten sich Betroffene unter Umständen schon davor, auf eine Leiter zu steigen.

Ungewöhnliche Phobie: Angst vor Knöpfen
Manche Phobien erscheinen für Außenstehende äußerst skurril – so zum Beispiel die Angst vor bestimmten Gegenständen. Einige Menschen fürchten sich bespielsweise panisch vor Knöpfen (Koumpounophobie) und weichen entsprechend auf Reiß- oder Klettverschlüsse aus. Die Phobie entwickelt sich meist in der frühen Kindheit. Die Ursachen sind allerdings noch unklar.

Paraskavedekatriaphobie: Angst vor Freitag, dem 13.
Aberglaube kann auch zu einer Paraskavedekatriaphobie führen: Betroffene entwickeln eine übermäßige Angst vor Freitag, dem 13. Sie befürchten, dass an dem Unglückstag etwas Schlimmes passiert. Die Angst kann sich auch körperlich äußern, etwa durch Herzrasen und Schweißausbrüche.

Astraphobie: Phobische Angst vor Gewitter
Manche Menschen haben panische Angst vor Naturphänomenen wie Gewitter, Blitzen und Donner. Dann sprechen Fachleute von einer Astraphobie. Beginnt es zu gewittern, reagieren Betroffene mit körperlichen Angstsymptomen wie Zittern, Herzrasen, Schwitzen oder Schwindel. Typischerweise suchen sie an einem vermeintlich sicheren Ort Schutz und verstecken sich etwa im Keller oder verkriechen sich unter der Bettdecke.

Erythrophobie: Form der sozialen Angst
Die panische Angst davor, rot zu werden, wird als Erythrophobie bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Unterform der sozialen Phobie. Die Errötungsangst ist ein echter Teufelskreis: Betroffene versuchen mit aller Kraft, nicht rot zu werden – wodurch genau das eintritt.

Telefonphobie: Angst vor dem Telefonieren
Der Griff zum Telefonhörer ist für viele Menschen unangenehm. Ist die Angst vor dem Telefonieren aber so stark, dass Betroffene ausschließlich auf anderen Wegen kommunizieren und keine eingehenden Anrufen annehmen, kann es sich um eine Telefonphobie handeln. Zwar ist die Angst vor dem Telefonieren noch nicht offiziell klinisch erfasst. Fachleute bemerken aber einen deutlichen Anstieg – vermutlich durch die Digitalisierung.

Therapie von Phobien durch Konfrontation
Die gute Nachricht: Die Prognose bei der Behandlung von Phobien ist meist günstig. Bewährt hat sich zum Beispiel die Verhaltenstherapie. Hier lernen Betroffene schrittweise, sich mit dem angstmachenden Reiz zu konfrontieren und ihn auszuhalten, bis die Angst deutlich nachlässt. Je früher eine Therapie begonnen wird, desto besser sind die Aussichten auf Heilung.
Wer an einer Phobie leidet, hat eine übermäßig große Angst vor einem Tier, Objekt oder einer Situation. Das kann für einen hohen Leidensdruck sorgen und Betroffene in ihrem Alltag stark einschränken. Ob "Klassiker" wie Höhenangst oder ausgefallenere Phobien wie die Angst vor Knöpfen: Das Spektrum ist schier unerschöpflich. Klicken Sie sich durch unsere Galerie, um zu erfahren, welche Phobien es gibt.
- Online-Informationen des Pschyrembel: Spezifische Phobie: https://www.pschyrembel.de/Spezifische%20Phobie/K00CT (Stand: 04/2020; Abruf: 07/2022)
- S3-Leitlinie zur Behandlung von Angststörungen. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 051/028: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-028.html (Stand: 04/2021; Abruf: 07/2022)
- Payk, T.: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2013
F41

