Physiotens 0,2/-0,3/-0,4

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 08.10.2007
Hersteller: Solvay Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Moxonidin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Physiotens 0,2/-0,3/-0,4 enthält den Wirkstoff Moxonidin.

Moxonidin wird angewendet, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Moxonidin sollte bei Patienten mit Bluthochdruck und Herzmuskelschwäche zurückhaltend verordnet werden, da es nach den bisherigen Forschungsergebnissen die Behandlungsaussichten verschlechtern kann.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Moxonidin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Moxonidin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck ohne erkennbare organische Ursache
  • durch andere Erkrankungen verursachte Formen des Bluthochdrucks

Dosierung

Die Filmtabletten sind mit 200 Mikrogramm, 300 Mikrogramm und mit 400 Mikrogramm des Wirkstoffs Moxonidin erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erhalten, können auch mehrere niedriger dosierte Filmtabletten zusammen eingenommen werden

Physiotens sollte stets nach einer individuellen Dosierung eingenommen werden, die tägliche therapeutische Dosis liegt zwischen 200 und 400 Mikrogramm Moxonidin. Es wird meist mit der niedrigsten Dosis von 200 Mikrogramm täglich begonnen, dies entspricht einer Filmtablette Physiotens 200 Mikrogramm (Einnahme morgens). Falls die Wirkung nicht ausreichend ist, kann die Dosierung nach frühestens drei Wochen auf 400 Mikrogramm pro Tag (Einnahme morgens und abends) gesteigert werden. Die tägliche Höchstdosis von 600 Mikrogramm Moxonidin bzw. die Einzeldosis von 400 Mikrogramm sollte nicht überschritten werden.

Die Tabletten werden während oder nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.

Die Therapie mit Physiotens sollte nicht abrupt abgebrochen werden.

Wenn das Medikament mit einem Betablocker in Kombination gegeben wird, sollte dieser als Erstes abgesetzt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O
  • Crospovidon
  • Eisenoxid
  • Ethylcellulose
  • Hypromellose
  • Macrogol 6000
  • Magnesiumstearat
  • Povidon
  • Talkum
  • Titandioxid

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit.

Häufige Nebenwirkungen:
Gestörte Denkprozesse, Schlafstörungen, Übelkeit, Verstopfung, Müdigkeit, Schwäche.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwächegefühl in den Beinen, Depressionen, Angstgefühle, Wasseransammlungen, Ohnmacht, Appetitlosigkeit,
Schmerzen in der Ohrspeicheldrüse, Harnverhalt oder Harninkontinenz, allergische Hautreaktionen, trockene Haut, Juckreiz, trockene Augen, Brennen der Augen, niedriger Blutdruck, Missempfindungen an den Gliedmaßen, Raynaud-
Syndrom, arterielle Durchblutungsstörungen, Brustdrüsenvergößerung des Mannes, Impotenz, Libido-Verlust.

Seltene Nebenwirkungen:
Magenbeschwerden, Darmbeschwerden.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, Gallenabflussstauung.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Monoxidin und anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen wie beispielsweise Diuretika, Hydralazin, Dihydralazin, Nifedipin, Captopril und Guanethidin wird die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt.

Monoxidin verstärkt die Wirkung von im Gehirn wirkenden dämpfenden Wirkstoffen wie trizyklischen Antidepressiva, Tranquilizern, Hypnotika und Sedativa sowie Alkohol. Gleiches gilt für die schlaffördernde Wirkung von Benzodiazepinen.

Moxonidin schränkt bei gleichzeitiger Einnahme von Lorazepam die Denkfunktionen geringfügig ein.

Moxonidin kann zusammen mit Digitalisglykosiden, Insulinen, Sulfonylharnstoffen, Nitraten, Antirheumatika, Lipidsenkern, Allopurinol, Colchicin, Probenecid zu einer verlängerten Wirkung aller Wirkstoffe führen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Tolazolin wird die Wirkung von Moxonidin geschwächt oder aufgehoben.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei:
  • bekannter Überempfindlichkeit
  • bestimmten Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen
    des Herzens wie Sinusknoten-Syndrom oder AV-Block II. und III. Grades
  • einer Herzschlagfolge unter 50 Schlägen pro Minute (Bradykardie)
  • schweren Herzrhythmusstörungen
  • hochgradiger Herzmuskelschwäche
  • schwerer arterieller Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, der Beine sowie beim Raynaud-Syndrom
  • Angina Pectoris
  • fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung
  • Wasseransammlungen
  • Parkinsonkrankheit
  • Epilepsie
  • schweren Lebererkrankungen
  • grünem Star
  • Depressionen
  • schwangeren und stillenden Frauen
  • Kindern unter 16 Jahren.


Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Moxonidin sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder unter 16 Jahren nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens sind möglich.
  • Das Reaktionsvermögen kann so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Wirkstoff bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten zu Beginn der Therapie engmaschig ärztlich überwacht werden.
  • Bei Beendigung der Kombinationsbehandlung des Wirkstoffs zusammen mit Betablockern sollte dieser Wirkstoff zuerst abgesetzt werden.
  • Während der Behandlungsdauer sollte die Einnahme von Alkohol vermieden werden.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion benötigen geringere Dosierungen.
  • Die Behandlung wird mit einer niedrigen Dosis begonnen, die dann schrittweise bis zur optimalen Dosis erhöht wird.
  • Die Dosierung wird individuell für den einzelnen Patienten festgelegt.
  • Nach einer längeren Anwendung muss die Dosierung zum Beenden der Therapie schrittweise reduziert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
28 Stück Filmtabletten
200 Mikrogramm Moxonidin
98 Stück Filmtabletten
200 Mikrogramm Moxonidin
28 Stück Filmtabletten
300 Mikrogramm Moxonidin
98 Stück Filmtabletten
300 Mikrogramm Moxonidin
28 Stück Filmtabletten
400 Mikrogramm Moxonidin
98 Stück Filmtabletten
400 Mikrogramm Moxonidin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Physiotens 0,2/-0,3/-0,4 sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Moxonidin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.