Vitamin C

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.12.2013

Allgemeines

Vitamin C wird immer dann angewendet, wenn es nicht möglich ist, den Vitamin-C-Bedarf ausreichend zu decken. Dies ist insbesondere der Fall bei
  • Rauchern, die das Vitamin zur Entgiftung des Körpers benötigen
  • beruflich Angespannten und Sportlern zum Ausgleich des Stress
  • Personen mit Diäten zur Gewichtsabnahme, weil sie sich oft einseitig ernähren
  • Schwangeren und Stillenden, die für sich und das Kind eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung sicherstellen müssen
  • Diabetikern und Tumorkranken, die einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf haben.
Darüber hinaus findet der Wirkstoff auch örtlich Anwendung, beispielsweise in der Scheide. Hier macht man sich die saure Eigenschaft der Ascorbinsäure zu Nutze, um schädliche Bakterienstämme bei der Vermehrung zu hemmen.


Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • körperliche Abwehrkräfte stärken
  • freie Radikale abfangen
  • örtlich für saures Milieu sorgen
  • Gewebe schützen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Vitamin C im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Vitamin C nicht verwendet werden?

Vitamin C darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Ascorbinsäure (Vitamin C) besteht.

Nur nach Rücksprache mit einem Arzt darf Vitamin C innerlich eingesetzt werden, wenn der Patient Nierensteine aus Oxalat bildet. Bei Patienten, die dazu neigen, Nierensteine zu bilden, können besonders hohe Dosen von Vitamin C (2000 bis 3000 Milligramm/Tag) diese Neigung fördern. Bei nierengesunden Personen wird eine Einnahme von bis zu 5000 Milligramm/Tag für unschädlich gehalten.

Ebenfalls erst den Arzt befragen müssen Patienten mit bestimmten Erkrankungen, bei denen zuviel Eisen im Körper gespeichert wird (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblastische Anämie). Auch die sehr seltene Stoffwechselerkrankung Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel kann die Einnahme hoher Dosen (über 4000 Milligramm/Tag) von Vitamin C gefährlich machen. Hier kann es zum Zerfall der Blutzellen (Hämolyse) kommen. Eine Überschreitung der angegebenen Dosisempfehlung ist daher zu vermeiden.

Bei Patienten mit bekannten Atemwegsbeschwerden (Asthma, COPD, chronische Bronchitis) kann es in Einzelfällen bei Behandlung mit hohen Dosen (ab 7,5 Gramm Vitamin C) zu akuter Atemnot kommen. Bei diesen Patienten wird der Arzt die Behandlung mit niedrigeren Dosierungen beginnen.

Bei der Anwendung in der Scheide darf Vitamin C nicht bei Patienten mit einer Hefepilzinfektion eingesetzt werden. Diese wird durch Vitamin C nicht geheilt und die bestehenden Beschwerden können durch die Ansäuerung verstärkt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Ein besonderes Risiko stellt die Einnahme von Vitamin C in Schwangerschaft und Stillzeit nicht dar. Allerdings sollten die von den jeweiligen Herstellern angegebenen Anwendungsmengen nicht überschritten werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Vitamin C bei Kindern ist unbedenklich.

Bei der Anwendung als Injektion sollte bei der Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren eine Dosierung von täglich 5 bis 7 Milligramm Vitamin C/Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten werden.

Wird Vitamin C zur Therapie des Methämoglobin-Überschusses im Kindesalter eingesetzt, sollte nicht mehr als täglich 100 Milligramm Ascorbinsäure/Kilogramm Körpergewicht zum Einsatz kommen.

Welche Nebenwirkungen kann Vitamin C haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Vitamin C. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei Einnahme sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Bei Einsatz in der Scheide kann es dort in gelegentlichen Fällen zu Brennen und Juckreiz kommen.

Bei der Injektion treten sehr selten Überempfindlichkeitsreaktionen der Atemwege oder der Haut auf. In Einzelfällen kann es kurzfristig zu Kreislaufstörungen mit Schwindel, Übelkeit oder Sehstörungen kommen. Bei akuten Infektionen treten in sehr seltenen Fällen Reaktionen wie Schüttelfrost und Temperaturanstieg auf.

Welche Wechselwirkungen zeigt Vitamin C?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die Anwendung von Vitamin C führt zu einer vermehrten Aufnahme von Eisen aus dem Magen-Darm-Kanal. Dies ist zu beachten, wenn beispielsweise Eisenpräparate eingenommen werden müssen.

Nach Gabe von Vitamin C in Grammdosierungen kann die Konzentration des Wirkstoffs im Harn so weit ansteigen, dass die Messung verschiedener
Urinwerte wie Glucose, Harnsäure, Kreatinin und anorganischem Phosphat gestört ist. Ebenso kann es nach Grammdosen zu falsch negativen Ergebnissen bei versuchtem Nachweis von Blut im Stuhl kommen. Vor der Durchführung solcher Tests ist die Einnahme für mindestens zwei Tage zu unterbrechen. Allgemein können chemische Nachweismethoden, die auf Farbreaktionen beruhen, durch die Anwendung von Vitamin C beeinträchtigt werden.

Bei Bluttests auf bestimmte Laborwerte kann Vitamin C die Messung von bestimmten Leberwerten (Transaminasen, Lactatdehydrogenase, Bilirubin) verfälschen.

Salicylate wie beispielsweise Acetylsalicylsäure erhöhen die Ausscheidung von Vitamin C und behindern die Aufnahme des Vitamins in die weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Umgekehrt behindert Vitamin C die Ausscheidung von Acetylsalicylsäure.

Weibliche Sexualhormone (Östrogene verbessern) die Aufnahme von Vitamin C in den Körper.

Seinerseits mindert Vitamin C die Wirkung von Blutverdünnern (Antikoagulantien).

Vitamin C ist eine Säure und kann daher andere Wirkstoffe chemisch verändern. Bei gemeinsamer Gabe muss daher die Verträglichkeit gegenüber anderen Substanzen im Einzelfall überprüft werden.

Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C und dem Psychopharmakon Fluphenazin führt zu einer verminderten Konzentration von Fluphenazin im Blut.

Bei einer Krebsbehandlung mit Zytostatika oder bei einer Antibiotika-Therapie sollte die Anwendung von höheren Dosen Vitamin C zeitversetzt erfolgen (um einen bis drei Tage), da es keine Erkenntnisse zu möglichen Wechselwirkungen gibt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Besonders bei hoher Dosierung kann das Medikament Labortests verfälschen, die auf Färbemethoden beruhen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Vitamin C?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Vitamin C enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Retardkapseln
Injektionslösung
Vaginaltabletten

So wirkt Vitamin C

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Vitamin C. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Vitamine, zu welcher der Wirkstoff Vitamin C gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Vitamin C

Vitamin C wird immer dann angewendet, wenn es nicht möglich ist, den Vitamin-C-Bedarf ausreichend zu decken. Dies ist insbesondere der Fall bei
  • Rauchern, die das Vitamin zur Entgiftung des Körpers benötigen
  • beruflich Angespannten und Sportlern zum Ausgleich des Stress
  • Personen mit Diäten zur Gewichtsabnahme, weil sie sich oft einseitig ernähren
  • Schwangeren und Stillenden, die für sich und das Kind eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung sicherstellen müssen
  • Diabetikern und Tumorkranken, die einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf haben.
Darüber hinaus findet der Wirkstoff auch örtlich Anwendung, beispielsweise in der Scheide. Hier macht man sich die saure Eigenschaft der Ascorbinsäure zu Nutze, um schädliche Bakterienstämme bei der Vermehrung zu hemmen.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Vitamin C sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Vitamin C

Vitamin C übernimmt im Körper vielfältige Aufgaben. So fängt es die sogenannten freien Radikale ab, die bei der Sauerstoff-Verbrennung im Gewebe entstehen, was das Gewebe vor Schäden schützt. Im Gewebe selbst fördert der Wirkstoff die Herstellung von Haltestrukturen aus dem Eiweißstoff Kollagen und sorgt damit für die nötige Straffheit von Geweben und Gefäßen. Des Weiteren regt Vitamin C das Immunsystem an. Außerdem wird Vitamin C für die Bildung von Carnithin benötigt, das für die Fettverbrennung wichtig ist. Im Stoffwechsel ist das Vitamin an der Bildung von Nervenbotenstoffen beteiligt, was die Seelenlage positiv beeinflusst. Letztlich spielt Vitamin C auch eine wichtige Rolle bei der Entgiftung von Medikamenten.

Bei der örtlichen Anwendung (beispielsweise in der Scheide) kommt die saure Eigenschaft der Ascorbinsäure zum Tragen. Sie verändert das Scheidenmilieu und schafft so für schädliche Bakterienstämme ein ungünstiges Umfeld.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.