Desloratadin + Pseudoephedrin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.03.2015

Allgemeines

Die Kombination wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren angewendet zur Behandlung von Heuschnupfen mit begleitender Schwellung der Nasenschleimhaut.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • allergische Reaktion mildern
  • Schleimhäute abschwellen
  • Naselaufen stoppen
  • Entzündungsreaktion unterdrücken

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Desloratadin + Pseudoephedrin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Desloratadin + Pseudoephedrin nicht verwendet werden?

Die Kombination darf nicht eingesetzt werden beiNur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
  • Patienten mit Herzrhythmusstörungen
  • Bluthochdruck
  • einem Herzinfarkt in der Vorgeschichte

  • Zuckerkrankheit
  • einer Verengung des Harnblasenausgangs in der Vorgeschichte
  • Bronchialkrämpfen in der Vorgeschichte
  • einschnürenden Magengeschwüren oder Verengung des Magenausgangs oder Zwölffingerdarms
  • Migräne-Patienten, besonders wenn sie gleichzeitig mit gefäßverengenden Mutterkornalkaloiden behandelt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierexperimente weisen weder auf direkt noch indirekt schädigende Wirkungen in der Schwangerschaft hin. Als Vorsichtsmaßnahme ist die Anwendung dennoch während der Schwangerschaft möglichst zu vermeiden.

Desloratadin + Pseudoephedrin wurden im Blut gestillter Neugeborener und Säuglingen behandelter Mütter nachgewiesen. Über die Auswirkungen gibt es nur wenig Informationen. Allerdings stellen manche Mütter bei der Einnahme von Pseudoephedrin eine verminderte Milchproduktion fest. Daher sollte die Kombination in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination bei Kindern unter zwölf Jahren wurde nicht in klinischen Studien nachgewiesen. Die Anwendung bei diesem Personenkreis liegt in der Verantwortung des Arztes.

Welche Nebenwirkungen können Desloratadin + Pseudoephedrin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Desloratadin + Pseudoephedrin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Verminderter Appetit, Schlaflosigkeit, Benommenheit, Schlafstörungen, Nervosität, Schwindel, seelisch bedingte Überaktivität, Herzrasen, Halsentzündung, Verstopfung, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Mundtrockenheit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Durst, Zucker im Harn, erhöhter Blutzucker, Aufregung, Angstgefühl, Reizbarkeit, Zappeligkeit, Verwirrtheitszustand, verschwommenes Sehen,trockene Augen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen (von oberhalb der Herzkammer ausgehend), Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Nasenbluten, Nasenreizung, Naselaufen, Rachentrockenheit, eingeschränkter Geruchssinn, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Magen-Darm-Entzündung, Stuhlveränderungen, Juckreiz, Störungen beim Wasserlassen, Schüttelfrost, Hautrötung, Hitzewallung, Erhöhung der Leberwerte.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (wie allergischer Schock, Gesichtsschwellung, Atembeschwerden, Juckreiz, Hautausschlag und Nesselsucht), Wahnvorstellung, Krampfanfälle, Erbrechen, Durchfall, Leberentzündung, Muskelschmerzen, Erhöhung des Bilirubin-Wertes im Blut.

Besonderheiten:
Pseudoephedrin kann im Gehirn zu Krampfanfällen führen oder einen Herz-Kreislauf-Zusammenbruch mit begleitendem Blutdruckabfall verursachen. Diese Wirkungen sind bei Jugendlichen ab zwölf Jahren, älteren Patienten oder im Fall einer Überdosierung wahrscheinlicher.

Welche Wechselwirkungen zeigen Desloratadin + Pseudoephedrin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die gleichzeitige Anwendung mit folgenden Wirkstoffen ist verboten, weil sie das Risiko für das Auftreten einer Gefäßverengung und eines Bluthochdrucks und Schlaganfalls erhöht:Die Kombination darf auch nicht zusammen mit Herzglykosiden wie Digoxin angewendet werden, weil sie die Gefahr für Herzrhythmusstörungen verstärkt.

Auch sollten Sie das Trinken von Alkohol während der Behandlung vermeiden.

Nimmt man säurehemmende Mittel ein, kann die Aufnahme von Pseudoephedrin in den Körper erhöht und durch Kaolin gemindert werden.

Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Alpha-Sympathomimetika wie Appetitzüglern oder antriebssteigernden Drogen (Speed), Blutdrucksenkern, trizyklischen Antidepressiva oder anderen H1-Antihistaminika gegen Allergien kann zu kritischem Blutdruckabfall führen.

Sympathomimetika wie Pseudoephedrin vermindern die blutdrucksenkende Wirkung von Alpha-Methyldopa, Mecamylamin, Reserpin, Zubereitungen aus Weißem Germer und Guanethidin.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Die Behandlung mit dem Medikament kann zu positiven Ergebnissen bei Doping-Tests führen.
  • Die Einnahme des Medikaments ist mindestens 48 Stunden vor der Durchführung von Haut-Tests zu beenden, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Desloratadin + Pseudoephedrin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Desloratadin + Pseudoephedrin enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Desloratadin + Pseudoephedrin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Desloratadin + Pseudoephedrin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympathomimetika, Antiallergika, zu welcher die Wirkstoffkombination Desloratadin + Pseudoephedrin gehört.

Anwendungsgebiet der Wirkstoffkombination Desloratadin + Pseudoephedrin

Die Kombination wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren angewendet zur Behandlung von Heuschnupfen mit begleitender Schwellung der Nasenschleimhaut.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Desloratadin + Pseudoephedrin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Desloratadin + Pseudoephedrin

Desloratadin gehört zur Wirkstoffgruppe der Antiallergika und dort zu der Gruppe der H1-Antihistaminika. Es ist eine langwirksame Substanz, die nicht müde macht, da die Substanz nicht in das Gehirn übertritt. Nach der Einnahme hemmt Desloratadin gezielt die Histamin-H1-Rezeptoren der Schleimhäute. Desloratadin hemmt die Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen (Zytokinen) aus menschlichen Mastzellen und Basophilen-Zellen, verhindert aber auch die Anheftung der Allergene an die oberflächlichen Schleimhautzellen.

Pseudoephedrin gehört zur Wirkstoffgruppe der Alpha-Sympathomimetika. Nach der Einnahme verengt es die Blutgefäße und wirkt so auf die Nasenschleimhaut abschwellend. Außerdem tritt so weniger Flüssigkeit aus dem Blutgefäßen aus, was die Schleimbildung drosselt. Allerdings kann die Einnahme von Pseudoephedrin weitere Wirkungen hervorrufen, wie etwa eine Erhöhung des Blutdrucks, Herzklopfen oder eine Erregung des Gehirns, die sich in Nervosität und/oder Schlafstörungen äußert.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.