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Allergene: 14 Lebensmittel, die oft Allergien auslösen
Grundsätzlich kann jedes Lebensmittel eine Allergie auslösen. Welche Nahrungsmittel besonders häufige Verursacher sind, variiert je nach geografischer Lage und entsprechenden Ernährungsgewohnheiten stark.
In Deutschland müssen derzeit 14 Allergene gekennzeichnet werden. Dabei handelt es sich um bestimmte Eiweißstoffe, die das Immunsystem bei vergleichsweise vielen Menschen als gefährlich einstuft. Die Folge: Es kommt zu einer Abwehrreaktion, die mitunter lebensbedrohlich sein kann. Welche Allergene hierzulande besonders häufig Lebensmittelallergien auslösen, sehen Sie in der Bildergalerie.

Glutenhaltiges Getreide: Allergen A löst oft Allergien aus
Gluten (Allergen A) ist ein Getreideeiweiß. Es ist zum Beispiel in Weizen, Hafer, Dinkel, Roggen, Gerste und Emmer enthalten und steckt damit in vielen Brotsorten. Das Allergen befindet sich aber auch in Nudeln, Kuchen, Bier und Fertiglebensmitteln. Wer an einer Glutenunverträglichkeit, etwa durch Zöliakie, leidet, muss ausnahmslos auf glutenhaltige Lebensmittel verzichten, da sonst die Darmschleimhaut geschädigt wird.

Krustentiere: Allergen Tropomyosin verursacht Unverträglichkeiten
Krustentierallergien sind vor allem in mediterranen Ländern verbreitet, in denen Garnelen, Shrimps, Krabben und Hummer häufig auf dem Speiseplan stehen. Verantwortlich ist das Allergen B (Tropomyosin). Betroffene müssen nicht nur Krebstiere aus ihrer Ernährung streichen, sondern auch auf Lebensmittel verzichten, die mit entsprechenden Erzeugnissen angereichert sind. Dazu zählen diverse Saucen, Brühe, Feinkostsalate sowie verschiedene Fertiggerichte.

Hühnereier: Allergen C oft als Bindemittel enthalten
Das Eiweiß des Hühnereis (Allergen C) löst bei vielen Menschen eine Immunreaktion aus. Betroffene müssen sämtliche Hühnereiweiß-Produkte meiden und sollten bei verarbeiteten Lebensmitteln immer die Verpackungsangaben studieren. Produkte, die häufig Ei enthalten, sind zum Beispiel Teigwaren, panierte Lebensmittel, Saucen und Mayonnaise, aber auch Fleisch- und Wurstprodukte sowie Brotaufstriche.

Fisch enthält Allergen D: Vorsicht bei diesen Lebensmitteln
Für die meisten Fischallergien sind Parvalbumine (Allergen D) verantwortlich. Bislang sind 21 verschiedene Parvalbumine bekannt, die in insgesamt zwölf Fischarten nachgewiesen werden konnten – darunter Lachs, Makrele, Thunfisch, Hering, Kabeljau und Karpfen. Wichtig: Es reicht nicht aus, Fisch zu meiden. Denn zahlreiche Lebensmittel wie Fleisch- und Wurstwaren, Saucen, Suppen und Brotaufstriche enthalten ebenfalls Fischerzeugnisse.

Erdnüsse: Allergen E zählt zu den häufigsten Allergie-Auslösern
Erdnüsse (Allergen E) können besonders schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Auf Packungsangaben muss daher immer angegeben sein, wenn Erdnüsse oder Spuren von Erdnüssen enthalten sind. Das betrifft zahlreiche Lebensmittel wie Teigwaren (Brot, Kuchen, Gebäck), Frühstückscerealien, Brotaufstriche wie Schokocreme oder Margarine, aber auch Eiscreme.

Soja ist ein weit verbreitetes Allergen
Vor allem Kinder sind gegen Sojabohnen (Allegen F) allergisch. Die Allergie verschwindet aber meist vor dem 10. Lebensjahr von selbst wieder. Sind Erwachsene betroffen, dann meist im Rahmen einer Kreuzallergie. So leiden einige Menschen mit Pollenallergie zusätzlich an einer Sojaallergie. Gemieden werden müssen Sojaprodukte wie Sojamilch, Sojasauce und Tofu sowie einige Fertiggerichte.

Milcheiweißallergie: Allergen G löst oft Immunreaktionen aus
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist besonders die Milcheiweißallergie (Allergen G) weit verbreitet. Ab dem 5. Lebensjahr verliert sich die Allergie gegen Kuhmilch zwar meist. Dennoch sind betroffene Kinder später oft anfälliger für andere Allergien. Neben Milch müssen Betroffene auch auf Kuhmilchprodukte wie Joghurt, Quark, Käse, Sahne, Butter und Kefir verzichten.
Lesetipp: Typische Symptome bei Calciummangel

Milchallergie bei Erwachsenen – oder Laktoseintoleranz?
Auch im Erwachsenenalter kann man eine Kuhmilchallergie entwickeln. Typische Beschwerden sind Magen-Darm-Probleme und Hautausschlag. Einige Betroffene leiden zudem unter Asthma.
Achtung: Oft wird die Milchallergie mit einer Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) verwechselt. Die Beschwerden (Durchfall, Bauchschmerzen etc.) können sich zwar ähneln. Die Ursachen sind jedoch verschieden, dementsprechend kommen auch unterschiedliche Therapien zum Einsatz. Für Klarheit sorgt ein Besuch in einer allergologischen Praxis.

Schalenfrüchte: Allergehn H kann Beschwerden verursachen
Zu den Schalenfrüchten (Allergen H), auch Schalenobst genannt, zählen Nüsse und Kerne wie Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Pistazien, Pekannüsse, Paranüsse und Mandeln sowie daraus gewonnene Erzeugnisse. Das können verschiedene Produkte wie Teigwaren, aber auch Milchprodukte wie Käse und Joghurt sowie zahlreiche verarbeitete Lebensmittel sein.

Sellerie: Allergen L oft als Kreuzallergie
Wer allergisch gegen Sellerie (Allergen L) ist, reagiert meist auch auf andere Allergene – etwa auf Pollen von Beifuß oder Birke. Aufgrund seines würzigen Geschmacks setzt die Lebensmittelindustrie Sellerie in zahlreichen Produkten ein. Betroffene sollten vor allem bei verarbeiteten Nahrungsmitteln auf die Zutatenliste achten, etwa bei Gewürzmischungen und Brühwürfeln, Salatdressings, Mayonnaisen und Remouladen sowie Fertiggerichten, Fleisch- und Wurstwaren.

Senf: Starke allergische Reaktionen durch Allergen M möglich
Auch die Senfallergie (Allergen M) tritt meist als Kreuzallergie auf. Isoliert kommt sie nur selten vor. Menschen, die gegen Senf allergisch sind, haben oft mit besonders heftigen Beschwerden zu kämpfen, da das Allergen hitzeresistent ist und sein Allergiepotenzial daher auch im verarbeiteten Zustand nicht verliert. Senf oder Spuren von Senf sind vor allem in Fleisch- und Wurstwaren, Saucen, Suppen, Salatdressings und Gewürzmischungen sowie Konserven und Käse enthalten.

Sesamsamen: Allergen N kann Beschwerden hervorrufen
Sesam (Allergen N) kann bei Menschen mit Allergie besonders heftige Beschwerden hervorrufen. Eine Sesamallergie entwickelt sich meist erst im Erwachsenenalter und bildet sich nicht zurück. Erzeugnisse des Ölgewächses finden sich etwa in Teigwaren, Eis, Müsli, Gewürzmischungen, Brotaufstrichen und Fertiggerichten. Zudem werden viele asiatische Speisen mit Sesamöl zubereitet.

Schwefeldioxid und Sulfite: Vorsicht bei Allergen O
Wenig bekannt, aber nicht minder riskant: Schwefeldioxid und Sulfite (Allergen O) kommen unter anderem als Konservierungsmittel zum Einsatz. Betroffen sind etwa Obsterzeugnisse wie Trockenfrüchte, Marmelade, Fruchtsaft und Wein. Auch eingelegtes Gemüse wie Sauerkraut sowie Suppen und Saucen, aber auch Teigwaren wie Brot, Kuchen, Kekse und Pizzateig können das Allergen enthalten.

Lupinen haben ein großes Allergiepotenzial
Lupinen (Allergen P) zählen zu den Hülsenfrüchten und sind vor allem in mediterranen Ländern beliebt. Hier werden sie zum Beispiel als Vorspeise oder in Salaten verzehrt. Die Schmetterlingsblütler werden auch zu Lupinenmehl und -schrot verarbeitet und finden so ihren Weg in Teigwaren wie Nudeln, Pizza, Brot, Kuchen oder Kekse. Daneben sind Lupinen auch in zahlreichen glutenfreien Lebensmitteln und Fleischersatzprodukten wie Brotaufstrichen enthalten.

Weichtiere: Allergen R kann ernste Reaktionen hervorrufen
Allergien gegen Weichtiere (Allergen R) wie Muscheln, Schnecken und Tintenfische sind in Deutschland zwar nicht weit verbreitet. Sie können jedoch als Kreuzallergie bei Menschen mit einer Insektengift- oder Hausstauballergie auftreten und lebensbedrohliche Reaktionen hervorrufen. Betroffene sollten vor allem bei stark gewürzten und verarbeiteten Lebensmitteln wie Feinkostsalaten, Suppen, Saucen und Pasteten achtsam sein.
Grundsätzlich kann jedes Lebensmittel eine Allergie auslösen. Welche Nahrungsmittel besonders häufige Verursacher sind, variiert je nach geografischer Lage und entsprechenden Ernährungsgewohnheiten stark.
In Deutschland müssen derzeit 14 Allergene gekennzeichnet werden. Dabei handelt es sich um bestimmte Eiweißstoffe, die das Immunsystem bei vergleichsweise vielen Menschen als gefährlich einstuft. Die Folge: Es kommt zu einer Abwehrreaktion, die mitunter lebensbedrohlich sein kann. Welche Allergene hierzulande besonders häufig Lebensmittelallergien auslösen, sehen Sie in der Bildergalerie.
- Online-Informationen des Lebensmittelverbands Deutschland: Allergene und Allergenkennzeichnung: https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/kennzeichnung/allergene (Abruf: 04/2025)
- Online-Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): Allergenkennzeichnung ist Pflicht: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittel-kennzeichnung/pflichtangaben/allergenkennzeichnung.html (Abruf: 04/2025)
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): Lebensmittelallergien: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/der-leitfaden-ernaehrungstherapie-in-klinik-und-praxis/lebensmittelallergien/ (Abruf: 04/2025)
- Online-Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): Lebensmittelallergien: https://www.bfr.bund.de/de/lebensmittelallergien-61267.html (Abruf: 04/2025)
- Online-Informationen der Verbraucherzentrale: Allergenkennzeichnung bei Lebensmitteln: Diese Angaben sind Pflicht: https://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/allergenkennzeichnung-bei-lebensmitteln-diese-angaben-sind-pflicht (Abruf: 04/2025)
- Online-Informationen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL): Kennzeichnung von Allergenen: https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/kennzeichnung/allergene/allergene_lebensmittel/allergene_kennzeichnung.htm (Abruf: 04/2025)
- Online-Informationen des European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF): Wie kann ich Milchprodukte bei einer Milcheiweißallergie ersetzen? Tipps und Rezepte: https://www.ecarf.org/wie-kann-ich-milchprodukte-bei-einer-milcheiweissallergie-ersetzen-tipps-und-rezepte/ (Abruf: 04/2025)
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