Reactine

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.09.2014

Hersteller: Johnson & Johnson GmbH
Wirkstoff: Cetirizin
Darreichnungsform: Filmtablette

Rezeptfrei

Wirkung

Reactine enthält den Wirkstoff Cetirizin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Reactine.

 

Cetirizin wird zur Behandlung von allergischen Reaktionen der Haut angewendet. Dazu gehören bestimmte Formen der Neurodermitis, Nesselsucht, Juckreiz oder Hautreaktionen nach Insektenstichen.

Auch bei allergisch bedingten Bindehautentzündungen der Augen kann Cetirizin eingesetzt werden. Diese gehen oft mit Rötung, Juckreiz oder gesteigertem Tränenfluss einher.

In den Atemwegen dient der Wirkstoff zur Behandlung von allergischem Schnupfen (Heuschnupfen) und allergisch bedingtem Asthma bronchiale.

Bei jungen Frauen und Afro-Amerikanern kommt es nach der Einnahme bestimmter Wirkstoffe, dem Genuss verschiedener Nahrungsmittel, nach Insektenstichen oder nach physikalischen Reizen (zum Beispiel Wärme, Kälte und Licht) zu einer Gesichts- und Halsschwellung (Angioödem). Auch in diesen Fällen kann Cetirizin angewendet werden.

Der Wirkstoff wird als Tablette, Tropfen oder Saft verabreicht.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cetirizin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Cetirizin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • chronische Nesselsucht mit Beschwerden wie Juckreiz, Quaddelbildung und Rötung der Haut
  • ganzjähriger allergischer Schnupfen und Heuschnupfen (saisonal) mit Beschwerden wie Niesen, Nasenlaufen, Nasenjucken, Nasenverstopfung, Rötung beziehungsweise Jucken der Augen sowie Tränenfluss
  • Asthma-artige Zustände auf Grund einer Allergie

Dosierung

Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene nehmen eine Filmtablette täglich. Die Dosis kann bei Erwachsenen zur unterstützenden Behandlung von allergischem Asthma auf zwei Filmtabletten täglich erhöht werden, vorzugsweise eine morgens und eine abends.

Kinder von zwei bis zwölf Jahren erhalten eine dem Körpergewicht angepasste Dosierung. Wiegen sie weniger als 30 Kilogramm, erhalten sie eine halbe Filmtablette. Bei über 30 Kilogramm können sie eine ganze Filmtablette erhalten, in Einzelfällen kann es günstig sein, diese Gabe auf eine halbe Tablette morgens und abends zu verteilen.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollte die empfohlene Dosis
halbiert werden.

Nehmen Sie die Filmtabletten unzerkaut mit Flüssigkeit vorzugsweise am Abend ein. Die Wirkung wird durch Mahlzeiten nicht beeinflusst; das Medikament kann also unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Die Behandlungszeit richtet sich nach Art, Dauer und Verlauf der Beschwerden und wird vom Arzt bestimmt. Bei Heuschnupfen sind im allgemeinen drei bis sechs Wochen - bei kurzfristiger Pollenbelastung auch nur eine Woche - ausreichend. Bei der unterstützenden Behandlung von allergischem Asthma gibt es bisher Erfahrungen mit einer Behandlungsdauer von bis zu sechs Monaten. Bei chronischer Nesselsucht und chronischem allergischen Schnupfen sind schon Patienten ein Jahr lang behandelt worden. Die Anwendungsdauer für Kinder ab zwei Jahren beträgt im Allgemeinen zwei bis vier Wochen, bei Neurodermitis wurden Kinder mit dem Medikament schon bis zu 18 Monate lang therapiert.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 400
  • Magnesiumdistearat

Nebenwirkungen

 

Gelegentliche Nebenwirkungen (nur bei zweimal täglicher Einnahme von 10 Milligramm Cetirizin-Dihydrochlorid):
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Magen-Darm-Beschwerden.

Seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Aufregung, Müdigkeit, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Leberfunktionsstörungen (Leberentzündungen, Blut-Leberwert-Erhöhung ((Transaminasen)).

Besonderheiten:
Bei einigen Patienten kann die Langzeitanwendung von Cetirizin wegen Mundtrockenheit zu einem erhöhten Kariesrisiko führen. Die Patienten sollten daher eine besonders sorgfältig die Zähne reinigen und das Zahnfleisch pflegen.

Wechselwirkungen

Cetirizin kann die dämpfende Wirkung von Alkohol und Psychopharmaka verstärken.

 

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Cetirizin darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden. Auch bei schweren Funktionsstörungen der Nieren (Kreatinin-Clearance unter zehn Milliliter/Minute) ist die Behandlung mit Cetirizin nicht erlaubt.

Bei leichten bis mittelschweren Funktionsstörungen der Niere sowie bei Patienten mit Neigung zu epileptischen Anfällen ist der Wirkstoff vom Arzt mit Vorsicht einzusetzen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In Tierversuchen ergaben sich bisher keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen auf die Trächtigkeit und die Entwicklung der Nachkommen. Für den Menschen gibt es bisher zu wenige Studien, die die Unbedenklichkeit von Cetirizin während der Schwangerschaft nachgewiesen. Daher sollte der Wirkstoff in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Cetirizin geht in die Muttermilch und damit in den Säugling über. Um Schädigungen des Kindes auszuschließen, muss vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwei Jahren dürfen nicht mit Cetirizin behandelt werden, da die Unbedenklichkeit einer Anwendung in dieser Altersgruppe noch nicht gezeigt wurde. Die Hersteller machen je nach Wirkstärke der Präparate unterschiedliche Angaben für die Altersbegrenzung. Es ist daher im Zweifelsfalle die Packungsbeilage zu lesen oder der Arzt zu befragen.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch die Behandlung mit dem Medikament verringert sein, was Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich macht. Dies gilt vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Filmtablette Filmtablette)
7 Filmtablette Filmtabletten
8,42 Cetirizin
14 Filmtablette Filmtabletten
8,42 Cetirizin
21 Filmtablette Filmtabletten
8,42 Cetirizin

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Reactine sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cetirizin (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.