Methocarbamol-neuraxpharm 750 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.09.2019

Hersteller: neuraxpharm Arzneimittel GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Methocarbamol
Darreichnungsform: Filmtablette

Rezeptpflichtig

Wirkung

Methocarbamol-neuraxpharm 750 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Methocarbamol.

 

Methocarbamol wird eingesetzt, um Muskelverspannungen und Krämpfe zu lösen. Solche Verspannungen treten zum Beispiel bei Erkrankungen wie Hexenschuss auf.

Der Wirkstoff wird in Form von Tabletten eingenommen, als Injektion gespritzt oder als Infusion gegeben.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Methocarbamol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Muskelrelaxanzien, zu welcher der Wirkstoff Methocarbamol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • schmerzhafte Muskelverspannungen, insbesondere bei Hexenschuss

Dosierung

Erwachsene nehmen dreimal täglich zwei Filmtabletten mit ausreichend Wasser ein. Zu Beginn der Behandlung wird der Arzt möglicherweise eine Dosis von viermal täglich zwei Tabletten empfehlen. In schweren Fällen können bis zu zehn Tabletten pro Tag eingenommen werden.

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach den Beschwerden der Muskelverspannung, soll jedoch 30 Tage nicht überschreiten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Croscarmellose-Natrium
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 3350
  • Natriumdodecylsulfat
  • pflanzliches Magnesiumstearat
  • Poly(vinylalkohol)
  • Povidon K 29/32

Nebenwirkungen

 

Tabletten
Seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Fieber, Gesichtsschwellungen (angioneurotisches Ödem), Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht, Bindehautentzündung, Nasenschleimhautschwellung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Sehstörungen, Benommenheit, Zittern, Unruhe, Angst, Verwirrtheit,
Essensverweigerung.

Injektion, Infusion
Seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerz, Fieber, angioneurotisches Ödem, niedriger Blutdruck, Schwindel, Metallgeschmack, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht, Bindehautentzündung, Nasenschleimhautschwellung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Hitzewallung, allergische Reaktionen, Herzschlagverlangsamung, Bewusstseinsverlust, Übelkeit und Erbrechen, Augenzittern, Sehstörungen, Doppeltsehen, Benommenheit, Zittern, Krampfanfall, Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Essensverweigerung.

Besonderheiten:
Durch zu hohe Injektionsgeschwindigkeit bei Gabe als Spritze kann der Wirkstoff gelegentlich Benommenheit, Schwindelanfälle, Mattigkeit und leichte Übelkeit auslösen.

Spritzen in den Muskel verursachen gelegentlich ein Brennen an der Injektionsstelle.

Wechselwirkungen

Alkohol und andere Wirkstoffe, die die Gehirntätigkeit abdämpfen und müde machend wirken, können in ihrer Wirkung verstärkt werden sowie die Nebenwirkungen des Methocarbamols verstärken. Solche Wirkstoffe sind zum Beispiel:

Abschwächend wirkt Methocarbamol hingegen auf den Wirkstoff Pyridostigmin, der zur Behandlung von Myasthenia gravis und als Gegenmittel gegen Muskelrelaxanzien genutzt wird.

Methocarbamol kann Tests auf Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) und Vanillinmandelsäure (VMA) verfälschen, die beide eine Rolle bei Untersuchungen auf Krebserkrankungen spielen.

 

Gegenanzeigen

Methocarbamol darf nicht angewendet werden bei

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Patienten, die sich im Koma oder ähnlichen bewußtseinsgetrübten Zuständen befinden
  • Gehirnerkrankungen wie zum Beispiel Epilepsie
  • Myasthenia gravis.

Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen darf Methocarbamol nur nach ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und unter steter Kontrolle gegeben werden.
 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Methocarbamol darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung in der Schwangerschaft gibt. Es wurden auch nicht im ausreichenden Maße Tierversuche zu den Auswirkungen auf Schwangerschaft, Entwicklung des Ungeborenen, Geburt und Entwicklung des Neugeborenen angestellt, um das Risiko für den Menschen abzuschätzen.

Es ist nicht bekannt, ob Methocarbamol und/oder seine Stoffwechselprodukte beim Menschen in die Muttermilch übergehen. Bei Hunden werden sie in die Milch ausgeschieden. Methocarbamol darf daher auch in der Stillzeit nicht angewendet werden. Wenn der Arzt den Einsatz für unumgänglich hält, sollte abgestillt werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwölf Jahren dürfen nicht mit Methocarbamol behandelt werden.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann Tests auf Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) und Vanillinmandelsäure (VMA) verfälschen, die zur Krebsdiagnostik herangezogen werden.
  • Bei Einnahme von Alkohol während der Behandlung mit dem Medikament kann es zu einer unerwünschten Wirkungsverstärkung kommen.
  • Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
50 Stück Filmtabletten
750 Milligramm Methocarbamol
100 Stück Filmtabletten
750 Milligramm Methocarbamol
20 Stück Filmtabletten
750 Milligramm Methocarbamol

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Methocarbamol-neuraxpharm 750 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Methocarbamol (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.