Levocetirizin-ratiopharm 5 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.03.2016
Hersteller: ratiopharm GmbH
Wirkstoff: Levocetirizin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptfrei

Wirkung

Levocetirizin-ratiopharm 5 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Levocetirizin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Levocetirizin-ratiopharm 5 mg Filmtabletten.

Levocetirizin lindert allergische Reaktionen wie Niesreiz und Verstopfung der Nase bei:
  • Heuschnupfen
  • Bindehautentzündung
  • Entzündungen der Nasenschleimhaut (Rhinitis) einschließlich der damit verbundenen Augenbeschwerden
  • chronischer Nesselsucht (Urtikaria) ohne offensichtlich erkennbare Ursache (ideopathisch).
Auch bei Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen kann der Wirkstoff eingesetzt werden.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Levocetirizin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Levocetirizin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Beschwerden der Nase und der Augen bei Heuschnupfen
  • Beschwerden der Nase und der Augen bei ganzjährigem allergischem Schnupfen
  • chronische Nesselsucht ohne erkennbare Ursache

Dosierung

Kinder ab sechs Jahren, Jugendliche und Erwachsene nehmen täglich eine Filmtablette ein.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Patienten, die gleichzeitig eine fehlerhafte Leberfunktion haben, legt der Arzt die Zeitabstände zwischen den Einzelgaben je nach Nierenfunktion (anhand der Kreatinin-Clearance) individuell fest. Dabei gelten folgende Richtwerte:
  • Kreatinin-Clearance 50 bis 80 Milliliter pro Minute und darüber: täglich eine Tablette
  • Kreatinin-Clearance 30 bis 49 Milliliter pro Minute: alle zwei Tage eine Tablette
  • Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter pro Minute: alle drei Tage eine Tablette
  • bei einer Kreatinin-Clearance unter zehn Milliliter pro Minute (Nierenschäden im Endstadium, Dialysepatienten) ist die Anwendung des Medikaments nicht erlaubt
Nehmen Sie die Tablette unzerkaut mit Flüssigkeit zu oder unabhängig von den Mahlzeiten ein.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art, Dauer und Verlauf der Beschwerden. Bei Heuschnupfen sind im Allgemeinen drei bis sechs Wochen, bei kurzfristiger Pollenbelastung auch nur eine Woche ausreichend. Mit dem chemischen Verwandten Cetirizin sind Patienten mit chronischem allergischen Schnupfen und chronischer Nesselsucht schon ohne Probleme bis zu ein Jahr lang, Patienten mit Neurodermitis bis zu 18 Monate lang behandelt worden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 400

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit; Müdigkeit; Kopfschmerzen; Mundtrockenheit; Schnupfen; Rachenentzündung; Migräne.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Abgeschlagenheit; Bauchschmerzen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Atemnot; Übelkeit; Hautschwellung; Schleimhautschwellung; Juckreiz; Hautausschlag; Nesselsucht; Gewichtszunahme.

Wechselwirkungen

Auf die Einnahme von Alkohol sollte vorsichtshalber verzichtet werden. Auch wenn Levocetirizin zu den nicht müde machenden H1-Antihistaminika gehört, ist eine verstärkte Müdigkeit oder Benommenheit nicht auszuschließen. Auch für Arzneimittel, die eine dämpfende Wirkung haben, etwa Schlafmittel und Psychopharmaka, ist dieser Effekt nicht auszuschließen.

Gegenanzeigen

Besteht eine Überempfindlichkeit gegen Levocetirizin oder andere Piperazinderivate, darf die Substanz nicht verwendet werden. Auch bei sehr schweren Nierenschäden ist Levocetirizin nicht anzuwenden.

Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung sollten die Substanz nur unter strenger ärztlicher Kontrolle anwenden. Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol erfordert besondere Vorsicht.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die individuelle Dosis angeglichen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Levocetirizin sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Im Tierversuch ergaben sich bisher keine Hinweise auf Schädigungen des Ungeborenen. Über die Wirkung beim Menschen liegen nur unzureichende Erfahrungen vor.

Levocetirizin kann in die Muttermilch übergehen, daher sollte Levocetirizin in der Stillzeit nicht angewendet werden. Allerdings wurden bisher keine Schädigungen des Säuglings bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder unter zwei Jahren liegen keine Erfahrungen vor. In dieser Altersgruppe sollte Levocetirizin nicht angewendet werden. Kinder ab zwei Jahren können das Arzneimittel in Tropfenform, Kinder ab sechs Jahren auch in Tablettenform einnehmen.

Warnhinweise

  • Benommenheit, Schläfrigkeit oder Abgeschlagenheit kann als Nebenwirkung auftreten. Daher Vorsicht im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament sollte Alkohol gemieden werden.
  • Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Das Medikament ist nicht für Kinder unter sechs Jahren geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
20 Stück Filmtabletten
4,21 Milligramm Levocetirizin
50 Stück Filmtabletten
4,21 Milligramm Levocetirizin
100 Stück Filmtabletten
4,21 Milligramm Levocetirizin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Levocetirizin-ratiopharm 5 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Levocetirizin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.