KINDERLAX mit Zitrusgeschmack

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.02.2016

Hersteller: INFECTOPHARM Arzneimittel und CONSILIUM GmbH
Wirkstoffkombination: Macrogol 3350 + Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat + Kaliumchlorid
Darreichnungsform: Pulver

Rezeptpflichtig

Wirkung

KINDERLAX mit Zitrusgeschmack enthält die Wirkstoffkombination Macrogol 3350 + Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat + Kaliumchlorid.

 

Die Kombination dient zur Behandlung der chronischen Verstopfung bei Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren. Sie wird auch eingesetzt, um bei Kindern ab fünf Jahren einen Kotstau zu beseitigen. Darunter versteht man eine nicht anders behandelbare Verstopfung mit verhärteten Stuhlansammlungen im Enddarm und/oder Dickdarm.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Macrogol 3350 + Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat + Kaliumchlorid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher die Wirkstoffkombination Macrogol 3350 + Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat + Kaliumchlorid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • chronische Verstopfung bei Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren
  • festsitzende Verstopfung des Dick- oder Enddarmes bei Kindern ab fünf Jahren

Dosierung

Lösen Sie den Inhalt eines Beutels in 62,5 Milliliter Wasser (etwa ein halbes kleines Glas) auf. Die für einen Tag benötigte Anzahl an Beuteln kann im Voraus zubereitet und verschlossen im Kühlschrank für bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden.
Zur Behandlung des Kotstaus können zum Beispiel zwölf Beutel in 750 Milliliter Wasser (einer Flasche kohlensäurefreies Mineralwasser) aufgelöst werden.

Behandlung der chronischen Verstopfung
Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren nehmen zu Behandlungsbeginn als Tagesdosis üblicherweise den Inhalt eines Beutels, Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren den Inhalt von zwei Beuteln ein. Die Tagesdosis sollte je nach Bedarf erhöht oder verringert werden, um einen regelmäßigen weichen Stuhlgang zu gewährleisten. Sollte eine Dosiserhöhung erforderlich sein, sollte diese am besten jeden zweiten Tag erfolgen. Im Normalfall beträgt die maximal erforderliche Tagesdosis nicht mehr als vier Beutel.

Die Behandlung von Kindern mit chronischer Verstopfung erfordert Geduld. Da die Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments in Studien nur über einen Zeitraum von maximal drei Monaten nachgewiesen ist, sollte die Behandlung nach diesem Zeitraum schrittweise beendet und bei Wiederauftreten von Verstopfung in Rücksprache mit dem Arzt fortgesetzt werden.

Behandlung des Kotstaus
Die Behandlung zieht sich über sieben Tage hin. Sie beginnt am ersten Tag mit der Gabe von vier Beuteln des Medikaments, am zweiten Tag sechs Beutel, am dritten acht, am vierten Tag zehn Beutel. Die letzten drei Tage werden jeweils zwölf Beutel verabreicht.

Die Tagesdosis (Anzahl an Beuteln) sollte in Einzeldosen innerhalb von zwölf Stunden eingenommen werden. Die Einnahme ist dann zu beenden, sobald eine Stuhlentleerung stattgefunden hat. Ein Anzeichen für eine erfolgreiche Beseitigung des Kotstaus ist die Ausscheidung einer großen
Stuhlmenge.

Nach erfolgter Stuhlentleerung wird empfohlen, geeignete Maßnahmen zur Darmregulierung zu ergreifen, um das Wiederauftreten des Kotstaus zu verhindern. Man kann dabei wie bei der Behandlung der chronischen Verstopfung vorgehen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Sorbitol
  • Apfelsinen-Aroma
  • Arabisches Gummi
  • D-Glucono-1,5-lacton
  • DL-alpha-Tocopherol
  • Maltodextrin
  • Saccharin-Natrium
  • Zitronen-/Limonenaroma

Nebenwirkungen

 

Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen sind vom Anwendungsgebiet abhängig:

Chronische Verstopfung
Sehr häufige Nebenwirkung:
Bauchschmerzen, Darmgeräusche, Durchfall, weicher Stuhl.

Häufige Nebenwirkung:
Übelkeit, leichtes Erbrechen, Blähbauch, Blähungen, Entzündungen und Reizerscheinungen am After.

Seltene Nebenwirkung:
allergische Reaktionen, einschließlich allergischer Schock.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Juckreiz, Nesselsucht, Atemnot.

Kotstau
Sehr häufige Nebenwirkung:
leichtes Erbrechen, Blähbauch, Schmerzen (auf die Ausdehnung des Darminhaltes zurückzuführen), Entzündungen und Reizerscheinungen am After.

Häufige Nebenwirkung:
Darmgeräusche, Übelkeit, leichter Durchfall.

Seltene Nebenwirkung:
allergische Reaktionen, einschließlich allergischer Schock.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Juckreiz, Nesselsucht, Atemnot.

Besonderheiten:
Die meisten Nebenwirkungen schwächen sich durch eine Verminderung der Dosis ab.

Wechselwirkungen

Die Kombination beschleunigt den Durchgang des Darminhaltes durch den Verdauungskanal. Daher kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe vorübergehend vermindert sein.

Wenn große Mengen der Kombination (beispielsweise zur Behandlung von Kotstau) gegeben werden, ist bei der Einnahme anderer Wirkstoffe in Form von Kapseln, Tabletten oder Dragees auf einen ausreichenden zeitlichen Abstand zu achten. Innerhalb einer Stunde vor oder nach der Anwendung der Kombination eingenommen, können solche festen Arzneiformen aus dem Verdauungskanal ausgeschwemmt werden, sodass sie sich nicht auflösen und wirken können.

Das in der Kombination enthaltene Macrogol erhöht die Löslichkeit von Wirkstoffen, die in Alkohol löslich und in Wasser relativ unlöslich sind. Das kann zu Veränderungen im Wirkungsbeginn oder der Wirkdauer führen.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingesetzt werden bei

  • Überempfindlichkeit gegen einen der Kombinationspartner
  • Durchbrüchen der Darmwand
  • organisch bedingten Darmverengungen oder -verlegungen
  • Darmverschluss
  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und toxischem Megakolon.

Werden große Mengen dieser Kombination zur Behandlung eines Kotstaus benötigt, muss der Arzt bei Patienten mit eingeschränktem Würgereflex, Refluxkrankheit oder herabgesetztem Bewusstsein sehr vorsichtig vorgehen.

Kotstau bei Kindern mit Nierenfunktionsstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte nicht mit der Kombination behandelt werden, da Wirksamkeit und Verträglichkeit in diesen Fällen nicht in klinischen Studien geprüft wurden.
 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Weil keine Studien zur Anwendung der Kombination während der Schwangerschaft und Stillzeit gemacht wurden, sollte es nur dann angewendet werden, wenn es der Arzt ausdrücklich für notwendig hält.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination sollte nicht bei Kindern unter fünf Jahren zur Behandlung von Kotstau und nicht für Kinder unter zwei Jahren gegen Verstopfung eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Ist mit dem Pulver eine gebrauchsfertige Lösung hergestellt, ist diese gekühlt (zwei bis acht Grad) nur 24 Stunden haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
 
30 Beutel Pulver

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über KINDERLAX mit Zitrusgeschmack sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Macrogol 3350 + Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat + Kaliumchlorid (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.