Infanrix

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.02.2010
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoffkombination: Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid
Darreichnungsform: Injektions­suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

Infanrix enthält die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Infanrix.

Die Wirkstoff-Kombination dient dem dauerhaften Aufbau eines körpereigenen Schutzes (aktive Impfung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Halsbräune (Diphtherie) und Keuchhusten (Pertussis). Die Impfung kann ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr gegeben werden.

Es gibt Medikamente mit diesem Wirkstoff zur erstmaligen Impfung ("Grundimmunisierung") und solche, die einige Jahre nach der Grundimmunisierung verabreicht werden, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten. Letztere Impfstoffe dürfen nicht zur Grundimmunisierung verwendet werden, da sie sich in der Dosierung unterscheiden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Impfstoffe, zu welcher die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • vorbeugende Impfung gegen Wundstarrkrampf, Halsbräune und Keuchhusten ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr

Dosierung

Eine vollständige Impfserie besteht aus vier Impfungen. Es erfolgt zunächst die sogenannte Grundimmunisierung. Sie dient der Erzielung eines wirksamen Impfschutzes und besteht aus drei Impfungen. Die erste Impfung wird ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat gegeben, die zweite und dritte jeweils vier Wochen später. Zuletzt erfolgt eine Auffrischimpfung im zweiten Lebensjahr. Sie vervollständigt die Impfserie zur
Aufrechterhaltung eines langanhaltenden Schutzes.

Der Impfung müssen eine genaue Befragung zur Patientengeschichte und eine gründliche ärztliche Untersuchung vorausgehen. Alle Impfungen sollen vom Impfarzt in den Internationalen Impfausweis eingetragen werden.

Das Medikament darf nicht mit anderen, gleichzeitig zu verabreichenden Impfstoffen gemischt werden. Sollen mehrere Impfstoffe gleichzeitig angewendet werden, so sind vom Arzt getrennte Injektionsstellen zu wählen.

Die Einspritzung erfolgt tief in einen Muskel. Bei erhöhter Blutungsneigung kann das Medikament auch unter die Haut gegeben werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schwellung an der Injektionsstelle (nach Grundimmunisierung)

Häufige Nebenwirkungen:
Schwellung an der Injektionsstelle (nach Auffrischimpfung)

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Husten, Schnupfen, Bronchitis, Infektionen der oberen Luftwege, Virus-Infektionen, Mittelohrentzündung, Hautentzündung.

Seltene Nebenwirkungen (innerhalb zwei bis drei Tage nach Impfung):
Kreislaufzusammenbruch, Schock-ähnlicher Zustand.

Sehr seltene Nebenwirkungen (innerhalb zwei bis drei Tage nach Impfung):
Krampfanfälle, allergische Reaktionen, Schock.

Wechselwirkungen

Wie bei anderen Impfstoffen ist nicht auszuschließen, dass Personen mit verminderter körpereigener Abwehr (bedingt durch Erkrankungen oder andere Medikamente) auf die Impfung hin keine ausreichende Immunantwort entwickeln.

Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich. Der Wirkstoff kann gleichzeitig mit oder in beliebigen Abständen zu anderen Impfstoffen gegeben werden. Auch Impfungen gegen Haemophilus influenzae-Typ B (Hib) und/oder Hepatitis B können gleichzeitig erfolgen, sollten aber an der gegenüberliegenden Körperseite gespritzt werden.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht geimpft werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Wirkstoffs oder bei Patienten, die bei früherer Verabreichung von Diphtherie-, Tetanus- oder Pertussis-Impfstoffen Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion gezeigt haben.

Trat bei einer früheren Keuchhusten-Impfung innerhalb einer Woche eine Gehirnhautentzündung mit unbekannter Ursache auf oder hat der Impfling eine fortschreitende Nervenerkrankung, darf die Kombination ebenfalls nicht angewendet werden. In diesen Fällen soll die Impfung nur mit der Zweier-Kombination aus Diphtherie- und Tetanus-Impfstoff fortgesetzt werden.

Personen mit akuten, schweren und mit Fieber einhergehenden Erkrankungen sollte nicht geimpft werden. Leichte Infektionen stellen im Allgemeinen keinen Hinderungsgrund dar. Auch bei Fieberkrämpfen in der Vorgeschichte oder eine familiäre Häufung von Fieberkrämpfen muss nicht auf eine Impfung verzichtet werden. Gleiches gilt für eine HIV-Infektion.

Der Impfung sollte eine sorgfältige Befragung des Arztes über frühere Impfzwischenfälle und Erkrankungen vorausgehen. Nur nach einer ärztlichen Nutzen-Risiko-Abwägung darf die Kombination verimpft werden bei folgenden Reaktionen auf eine frühere Impfung mit Keuchhusten-Anteil:
  • Temperaturerhöhung auf über 40,5 Grad innerhalb von 48 Stunden ohne andere erkennbare Ursachen
  • Kreislaufzusammenbruch oder Schock-ähnlicher Zustand innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
  • anhaltendes, nicht zu beruhigendes Schreien über drei Stunden und länger innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
  • Krampfanfälle mit oder ohne Fieber innerhalb von drei Tagen nach der Impfung.
Hinweise:
Wie bei allen Impfstoffen zur Einspritzung sollten für den Fall eines allergischen Schocks nach der Gabe des Impfstoffes sofort entsprechende medizinische Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten verfügbar sein.

Bei sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt vor der 28. Schwangerschaftswoche), insbesondere von solchen mit einer Lungenunreife in der Vorgeschichte, kann es durch die Impfung zu Atemstillstand kommen. Nach der Impfung müssen sie daher für Dauer von 48 bis 72 Stunden sorgfältig ärztlich überwacht werden. Da der Nutzen der Impfung für diese Kinder hoch ist, sollte sie ihnen weder vorenthalten noch verschoben werden.

Personen erhöhter Blutungsneigung sollten mit Vorsicht geimpft werden. Nach der Einspritzung in den Muskel besteht nämlich die Möglichkeit einer Nachblutung. In Ausnahmefällen kann der Wirkstoff auch unter die Haut gespritzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt keine ausreichenden Erfahrungen über eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit und keine entsprechenden Tierstudien.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Impfstoff kann ab dem zweiten Lebensmonat angewendet werden.

Warnhinweise

  • Das Medikament darf keinesfalls in Blutgefäße gespritzt werden.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Das Medikament ist im Kühlschrank bei zwei bis acht Grad aufzubewahren, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Das Medikament darf nicht mit anderen Impfstoffen in derselben Spritze gemischt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
0.5 Dosis Injektions­suspension

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Infanrix sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid + Pertussis-Toxoid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Injektions­suspension
Injektions­suspension
Injektions­suspension

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.