Imigran inject

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.09.2007
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Sumatriptan
Darreichnungsform: Injektionslösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Imigran inject enthält den Wirkstoff Sumatriptan. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Imigran inject.

Sumatriptan wird bei Kopfschmerzen während einer Migräne-Attacke eingesetzt. Als Injektionslösung ist es auch beim Cluster-Kopfschmerz wirksam. Diese Form des Kopfschmerzes ist stark bis sehr stark und tritt typischerweise in eng umschriebenen Gebieten des Schädels auf.

Der Wirkstoff ist in Form von Tabletten, Nasenspray, Zäpfchen und als Injektionslösung im Handel. Die Zäpfchen eignen sich gut für Patienten, die während eines Anfalls an Übelkeit und Erbrechen leiden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sumatriptan sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Triptane, Migränemittel, zu welcher der Wirkstoff Sumatriptan gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Migräneanfälle mit und ohne Aura
  • Cluster-Kopfschmerz

Dosierung

Imigran-Inject wird sowohl bei der Migräne mit und ohne Aura als auch beim so genannten Cluster-Kopfschmerz (Cluster Headaches, Horton-Syndrom) angewendet. Das Medikament sollte aber nicht zur Vorbeugung von Migräne oder zusammen mit Ergotamin oder Ergotaminabkömmlingen angewendet werden. Es sollte so früh wie möglich nach Auftreten der Migränesymptome verabreicht werden; es ist jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt gleichermaßen wirksam.
Es ist eine Kartusche mit einem halben Milliliter (entspricht sechs Milligramm Sumatriptan) Injektionslösung als Einzeldosis unter die Haut (subkutan) zu spritzen; die Anwendung von höheren Dosen durch mehrfache Gabe erzielt keine Wirkungsverbesserung. Nur nach Aufflammen der zuvor abgeklungenen Symptome kann frühestens nach zwei Stunden erneut das Medikament gespritzt werden. Die Tageshöchstdosis beträgt zwei Injektionen von einem halben Milliliter (entspricht zwölf Milligramm Sumatriptan).
Die erste Anwendung darf ausschließlich nur unter Überwachung eines Arztes erfolgen. Das Medikament darf nur unter die Haut und nicht in die Venen gespritzt werden, normalerweise wird hierfür die Außenseite des Oberschenkels gewählt. Es ist möglich, Imigran mithilfe des GlaxoPens zu verabreichen. Imigran sollte nur bei der eindeutigen Diagnose Migräne Anwendung finden.
Die Packung enthält zwei Kartuschen zu je 0,5 Milliliter Lösung und einen Injektionsstift.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Kribbeln, Schmerzen, Hitzegefühl, Schweregefühl, Druckgefühl, Engegefühl.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nackensteifigkeit, Rötung und Hitzegefühl am Kopf, Benommenheit, Schwindel, Schwächegefühl, Müdigkeit, Schläfrigkeit, vorübergehender Blutdruckanstieg.

Seltene Nebenwirkungen:
Blutdruckabfall, verlangsamter Herzschlag, Herzrasen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, EKG-Veränderungen, Krämpfe der Blutgefäße am Herzen, Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen der Finger oder des Darms, Krampfanfälle, Augenflimmern, Doppeltsehen, Augenzittern, Gesichtsfeldeinschränkungen, Überempfindlichkeitsreaktionen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Sehverlust, bleibende Sehstörungen, Veränderung der Leberwerte.

Zusätzliche Nebenwirkungen beim Nasenspray: unangenehmer Geschmack, Reizung, brennendes Gefühl in Nase oder Hals, Nasenbluten.

Besonderheiten:
Bei übermäßiger Anwendung von Sumatriptan besteht die Gefahr täglich auftretender Kopfschmerzen und einer Verstärkung der Kopfschmerzen.

In Einzelfällen ist es bisher bei hochdosierter Dauertherapie (mehrere Monate täglich 200 Milligramm statt einmalig 100 Milligramm) zu einer Fehlbildung des roten Blutfarbstoffes (Sulfhämoglobinbildung) gekommen. Sie äußert sich in einer Blaufärbung von Händen, Zehen und Gesicht. Bei Auftreten solcher Zeichen ist der Arzt zu befragen.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Mutterkornalkaloiden besteht die Gefahr von Krämpfen der Blutgefäße am Herzen.

Sumatriptan soll nicht zusammen mit MAO-Hemmern oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern eingenommen werden. Auch zusammen mit Johanniskraut können Nebenwirkungen verstärkt auftreten.

Gegenanzeigen

Sumatriptan darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Patienten, die in der Vergangenheit einen Herzinfarkt erlitten haben oder an anderen Krankheiten leiden, die mit einer Verengung oder Verstopfung von Blutgefäßen zusammenhängen wie beispielsweise Schlaganfall, die Angina pectoris oder arterielle Durchblutungsstörungen (Schaufensterkrankheit)
  • schweren Leberfunktionsstörungen
  • Formen der Migräne, die von einer Durchblutungsstörung herrühren (Basilarismigräne), die im Zusammenhang mit einer Augenmuskellähmung (Opthalmoplegie) oder einer halbseitigen Lähmung (hemiplegische Migräne) stehen
  • mittelschwerem bis schwerem Bluthochdruck und leichtem unkontrolliertem Bluthochdruck.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung durch einen Arzt darf die Anwendung bei ernsthaften Nervenerkrankungen, bei Patienten, die möglicherweise an einer nicht ärztlich festgestellten Angina pectoris leiden (Raucher, Männer über 40 Jahre, Frauen in und nach den Wechseljahren), bei Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide sowie bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion erfolgen. Weiterhin sollen Patienten, die zu Krampfanfällen neigen, und Personen, bei denen die Aufnahme oder Ausscheidung von Arzneimitteln verändert ist, den Wirkstoff nur nach sorgsamer Abwägung durch den Arzt einsetzen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft darf Sumatriptan nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt eingesetzt werden.

Während der Stillzeit sollte 24 Stunden nach der Einnahme nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter 18 Jahren sollen kein Sumatriptan nehmen.

Eine Ausnahme stellt das Nasenspray dar, das auch von Kindern ab zwölf Jahren unter ärztlicher Kontrolle verwendet werden darf.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch das Medikament beeinträchtigt werden.
  • Bei Blaufärbung von Händen, Zehen und Gesicht während der Behandlung ist der Arzt zu befragen.
  • Wird lediglich unter die Haut gespritzt, nicht direkt in die Blutgefäße.
  • Die empfohlene Dosis sollte nicht überschritten werden.
  • Nach Überdosis sollte der Patient für mindestens zehn Stunden überwacht und eventuell symptomatisch behandelt werden. Es ist nicht bekannt, ob Hämo- oder Peritonealdialyse einen Einfluss auf den Plasmaspiegel von Sumatriptan hat.
  • Die erste Anwendung sollte nur unter ärztlicher Überwachung durchgeführt werden.
  • Nicht anwenden bei Patienten über 65 Jahre, da keine ausreichenden Unbedenklichkeitsuntersuchungen durchgeführt wurden.
  • Die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt sein.
  • Die Lagerung sollte nicht über 30 Grad Celsius erfolgen.
  • Die Lösung ist lichtgeschützt in der Originalverpackung aufzubewahren.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Spritzampulle Injektionslösung)
2 Spritzampulle Injektionslösung
6 Milligramm Sumatriptan
2 Spritzampulle Injektionslösung
6 Milligramm Sumatriptan

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Imigran inject sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Sumatriptan (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.