Bromocriptin-CT 2,5 Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.10.2007
Hersteller: CT-Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Bromocriptin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Bromocriptin-CT 2,5 Tabletten enthalten den Wirkstoff Bromocriptin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Bromocriptin-CT 2,5 Tabletten.

Bromocriptin wird vor allem bei Erkrankungen eingesetzt, die durch eine zu hohe Prolactin-Konzentration im Blut (Prolactinspiegel) hervorgerufen werden. Das Hormon Prolactin regt das Wachstum der Brustdrüse und die Muttermilchproduktion an. Bromocriptin nun hemmt die Wirkung des Prolactins. Allerdings darf Bromocriptin nicht routinemäßig angewendet werden, um Schmerzen und Schwellungen der Brust nach der Geburt zu behandeln oder den Milchfluss zu beenden. Ausnahme sind zwingende Gründe wie eine HIV-Infektion der Mutter oder aber der Tod des Kindes während oder kurz nach der Geburt, um die seelische Belastung der Mutter zu vermindern.

Bromocriptin wird auch verwendet, um Fruchtbarkeitsstörungen (die durch zu hohe Prolactinspiegel bedingt sind) zu behandeln.

Bestimmte Medikamente (wie Psychopharmaka) erhöhen den Prolactinspiegel. Dadurch kann es zum Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhoe) sowie zur Produktion und zum Ausfließen von Muttermilch (Galaktorrhöe) kommen. In diesen Fällen normalisiert Bromocriptin den Prolactinspiegel und beseitigt so diese Symptome.

Bromocriptin wird außerdem zur Behandlung der Symptome der Parkinson-Krankheit eingesetzt.

In manchen Fällen wird Bromocriptin zur Behandlung der Akromegalie angewendet. Die Akromegalie ist eine Erkrankung, die sich dadurch zeigt, dass sich Körperteile wie Hände, Finger, Füße und im Gesicht Nase, Kinn, Augenbrauen und Jochbögen vergrößern. Hier wird Bromocriptin nur selten alleine eingesetzt, meist wird es mit einem zusätzlichen chirurgischen Eingriff oder einer Strahlentherapie kombiniert.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bromocriptin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Mutterkornalkaloide, Parkinson-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Bromocriptin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Zustände und Erkrankungen, bei denen eine Senkung des Prolaktinspiegels (des Hormons, das bei der Frau indirekt den Zyklus und den Milcheinschuss in die Brust steuert) angezeigt ist
  • Abstillen aus medizinischen Gründen
  • Milchstauung nach der Entbindung, wenn andere Maßnahmen nicht zur Entleerung der Brüste geführt haben
  • beginnende Entzündung der Brustdrüse in der Stillperiode
  • Hemmung des Milchflusses nach einer Abtreibung
  • Auftreten von gleichzeitigem krankhaften Milchausfluss und Ausbleiben der Menstruation
  • Ausbleiben der Periode und Milchausfluss als Folge der Anwendung bestimmter Medikamente, die eine Prolaktinerhöhung verursachen (zum Beispiel Psychopharmaka)
  • Akromegalie (Erkrankung, bei der ein vermehrtes Vorhandensein von Wachstumshormonen zu einer Vergrößerung der Körperendglieder oder vorspringenden Teile des Körpers führt, zum Beispiel der Hände, Füße und Nase), normalerweise ist die Gabe zusätzlich zur chirurgischen Therapie oder Strahlentherapie angezeigt
  • Parkinson-Krankheit ohne erkennbare Ursache und Parkinson-Krankheit nach Gehirnentzündung

Dosierung

Die Dosierung und Dauer der Anwendung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung.

Dosissteigerungen beziehungsweise -verringerungen sollten nur langsam (einschleichend und ausschleichend) vorgenommen werden.

Die Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt und sollten nicht auf nüchternen Magen, sondern zu oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

Folgende Dosierungsempfehlungen gelten je nach Erkrankung:
Ist das Abstillen aus medizinischen Gründen notwendig, sollten am ersten Tag morgens und abends je eine halbe Tablette eingenommen werden. In den nächsten zwei Wochen werden anschließend morgens und abends je eine Tablette geschluckt.

Bei einem Milchstau nach der Geburt ist zunächst eine Tablette einzunehmen. Diese Behandlung kann bei Bedarf nach sechs bis zwölf Stunden wiederholt werden.

Mastitis puerperalis, eine Entzündung der weiblichen Brustdrüse, wird anfangs (erster bis dritter Tag) dreimal täglich mit je einer Tablette behandelt. Die weitere Therapie (vierter bis 14. Tag) erfolgt mit zweimal täglich je einer Tablette.

Beim Galaktorrhoe-Amenorrhoe-Syndrom, einer krankhaften Erhöhung der Prolaktin-Serum-Konzentration, medikamentös bedingten Zyklusstörungen (Amenorrhoe) sowie Störungen des Milchflusses (Galaktorrhoe) sollte am ersten Tag abends eine halbe Tablette eingenommen werden. Die anschließende Behandlung wird mit dreimal täglich je einer halben Tablette fortgeführt. Falls erforderlich, kann die Dosis langsam auf zwei- bis dreimal täglich je eine Tablette erhöht werden.

Akromegalie (eine Erkrankung, bei der ein vermehrtes Vorhandensein von Wachstumshormonen zu einer Vergrößerung der Körperendglieder oder vorspringenden Teile des Körpers führt) wird anfangs mit einer Tablette am Tag behandelt. Die Dosis wird im Verlauf der nächsten ein bis zwei Wochen langsam auf vier bis acht Tabletten täglich erhöht. Die Einnahme sollte dabei über den Tag verteilt mit vier Einzelgaben erfolgen.

Die Parkinson-Krankheit ist in der ersten Woche mit einer halben Tablette am Tag (abends) zu behandeln. Anschließend kann die Dosis langsam auf bis zu dreimal täglich je eine Tablette gesteigert werden. Höhere Dosen sind individuell vorzunehmen. Dabei sollte die Tagshöchstdosis 30 Milligramm Wirkstoff nicht überschreiten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Lactose 1H2O
  • Maisstärke
  • Magnesiumstearat
  • Maleinsäure
  • Povidon (K 25)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Depressionen, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsschwäche, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Herzstolpern.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen, Wassereinlagerungen (Ödeme), schmerzhafte Bein-und Fußschwellung (Erythromelalgie), Haarausfall, Muskelkrämpfe, Unruhe, Schlafstörungen, Sehstörungen, Seh-Halluzinationen, Psychosen, Verwirrtheit, Benommenheit, Angst, Nervosität, verstopfte Nase, Mundtrockenheit, Bewegungskoordinationsstörungen, Durchblutungsstörungen, Harnverhaltung, Inkontinenz, häufiges Wasserlassen, nach Absetzen des Arzneimittels: Milchfluss.

Seltene Nebenwirkungen:
Gesichtsblässe, Angina Pectoris-Anfallauslösung, Blutdruckabfall, Kollaps, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Kurzatmigkeit, bei Anwendung im Wochenbett: Krampfanfälle.

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Blutungen, Sprechstörungen, Herzrhythmusstörungen, Schwitzen, bei hochdosierter Langzeittherapie: Bindegewebsvermehrung zwischen Becken und Nieren (retroperitoneale Fibrose), Bindegewebsvermehrung zwischen Brustfell und Lunge (pleuropulmonale Fibrosen).

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Laborwertveränderungen (Harnstoff, Harnsäure, alkalische Phosphatase, SGOT, SGPT, Gamma-GT, CPK).

Besonderheiten:
Nebenwirkungen treten verstärkt zu Beginn der Behandlung auf. Sie sind häufiger bei hohen Dosierungen sowie bei gleichzeitiger Anwendung von Blutdruckmitteln oder Levodopa (gegen Parkinson-Krankheit).

Nach Absetzen der Behandlung können über einige Wochen hinweg selten Halluzinationen auftreten. Zur Früherkennung der Bindegewebsvermehrung zwischen Becken und Nieren muss auf Symptome wie Rückenschmerzen in der Nierengegend, Nierenfunktionsstörungen und Wassereinlagerungen in den Beinen geachtet werden. Auch auf Hustenreiz und Atemnot sollte aufgrund möglicher Bindegewebsvermehrung zwischen Brustfell und Lunge geachtet werden. Der Zusammenhang zwischen starken Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Herzinfarkten und der Einnahme von Bromocriptin ist nicht gesichert.

Die Patienten sollten vom Arzt und ihren Angehörigen regelmäßig hinsichtlich Verhaltensauffälligkeiten wie krankhafte Spielsucht, krankhaft gesteigerter Geschlechtsdrang, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang beobachtet werden. Wenn solche Symptome auftreten, sollte die Behandlung möglicherweise geändert werden.

Wechselwirkungen

Während der Behandlung mit Bromocriptin ist die Alkoholverträglichkeit vermindert. Auf Alkoholgenuss sollte daher verzichtet werden.

Medikamente, die den Blutdruck beeinflussen, wie Methyldopa (bei Bluthochdruck) oder Glycerolnitrat (gegen Angina Pectoris), können in ihrer Wirkung verstärkt werden.

Bestimmte Medikamente zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (zum Beispiel Neuroleptika) hemmen den Botenstoff Dopamin, sind so genannte Dopamin-Antagonisten. Daher schwächen sie die Bromocriptin-Wirkung, denn Bromocriptin verstärkt Dopamin-Effekte.

Griseofulvin, ein Wirkstoff zur Bekämpfung von Pilzinfektionen, kann die Wirkung von Bromocriptin aufheben.

Bestimmte Antibiotika (Makrolid-Antibiotika) können die Wirkung von Bromocriptin verstärken. Gleiches gilt für Octreotid, einen Wirkstoff, der bei bestimmten Tumoren verwendet wird.

Wird Bromocriptin mit Levodopa-Präparaten (gegen die Parkinson-Krankheit) kombiniert, sollte nach der Dosissteigerung von Bromocriptin die Levodopa-Dosis verringert werden. So können die Levodopa-typischen Nebenwirkungen abgeschwächt werden.

Gegenanzeigen

Ist eine Überempfindlichkeit gegen Mutterkornalkaloide bekannt, darf Bromocriptin nicht eingesetzt werden. Auch bei Schwangerschafts-Gestose darf Bromocription nicht verabreicht werden. Zudem darf der Wirkstoff bei unkontrolliertem Bluthochdruck, bei Durchblutungsstörungen durch Gefäßverengungen der Arterien und bei schweren psychischen Störungen nicht eingesetzt werden.

Die Anwendung darf nur unter besonderer Vorsicht und strenger ärztlicher Kontrolle erfolgen bei Patienten mit psychischen Störungen in der Vorgeschichte oder schweren hirnorganischen psychischen Erkrankungen. Dasselbe gilt für Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (besonders, wenn sie andere den Blutdruck beeinflussende Arzneimittel einnehmen), mit Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüren sowie Blutungen im Magen-Darm-Trakt (auch wenn diese Beschwerden in der Vorgeschichte auftraten). Hohe Dosierungen von Bromocriptin sind für diese Patientengruppen nicht geeignet.

Vorsicht bei der Verordnung ist auch bei Leber- und Nierenerkrankungen geboten. Bei diesen Patienten sind Wirksamkeit und Sicherheit von Bromocriptin nicht belegt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die bisherigen Erfahrungen weisen darauf hin, dass die Einnahme von Bromocriptin während der Schwangerschaft nicht nachteilig für das ungeborene Kind ist. Dennoch sollte sicherheitshalber Bromocriptin abgesetzt werden, wenn eine Schwangerschaft festgestellt wurde - es sei denn, zwingende medizinische Gründe erfordern die Weiterbehandlung.

Frauen, die stillen möchten, sollten Medikamente mit dem Wirkstoff Bromocriptin nicht anwenden, weil dadurch die Muttermilchbildung gehemmt wird.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Über die Anwendung von Bromocriptin bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erkenntnisse vor. Deshalb wird der Wirkstoff bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet.

Warnhinweise

  • Die Reaktionsfähigkeit wird beeinträchtigt.
  • Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wird beeinträchtigt.
  • Auf Alkoholgenuss sollte verzichtet werden, da die Alkoholverträglichkeit vermindert ist.
  • Bei Auftreten von Hustenreiz und Atemnot den Arzt aufzusuchen.
  • Der Blutdruck sollte besonders in den ersten Behandlungstagen regelmäßig kontrolliert werden.
  • Bei Rückenschmerzen, insbesondere im Bereich der Nieren, Nierenfunktionsstörungen oder Wassereinlagerungen in den Beinen den Arzt aufsuchen.
  • Bei Langzeitbehandlung sind regelmäßige Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion empfehlenswert.
  • Bei Bluthochdruck oder schweren, lang anhaltenden Kopfschmerzen den Arzt aufsuchen.
  • Bei Auftreten von krankhafter Spielsucht, gesteigertem Geschlechtsdrang, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang sollte die Behandlung möglicherweise geändert werden.
  • Patienten mit bekannter Galaktose-Unverträglichkeit, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Aufnahmestörungen sollten das Medikament nicht einnehmen.
  • Die Dosis sollte nur langsam (einschleichend) gesteigert und langsam (ausschleichend) verringert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
30 Stück Tabletten
2,5 Milligramm Bromocriptin
100 Stück Tabletten
2,5 Milligramm Bromocriptin
10 Stück Tabletten
2,5 Milligramm Bromocriptin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bromocriptin-CT 2,5 Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bromocriptin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.