Beclometason-ratiopharm 0,05 mg/-0,10 mg/-0,20 mg/-0,25 mg Dosieraerosol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.09.2007
Hersteller: ratiopharm GmbH
Wirkstoff: Beclometason
Darreichnungsform: Dosieraerosol
Rezeptpflichtig

Wirkung

Beclometason-ratiopharm 0,05 mg/-0,10 mg/-0,20 mg/-0,25 mg Dosieraerosol enthält den Wirkstoff Beclometason. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Beclometason-ratiopharm 0,05 mg/-0,10 mg/-0,20 mg/-0,25 mg Dosieraerosol.

Beclometason wird als Aerosol zum Einatmen insbesondere zur Langzeittherapie bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD verwendet, um die Atemwege zu erweitern.

Außerdem wird Beclometason als Aerosol in der akuten Behandlung von Patienten mit Rauchgasvergiftung oder bei Giftgasunfällen eingesetzt, um die Atemnot zu lindern.

Als Nasenspray bewirkt Beclomethason das Abschwellen der Nasenschleimhaut und vermindert die Sekretbildung bei Schnupfen, der durch eine Allergie hervorgerufen ist.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Beclometason sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Beclometason gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Atemwegserkrankungen, wenn die Anwendung von Glukokortikoiden erforderlich ist, wie zum Beispiel bei Asthma bronchiale oder chronischer Bronchitis mit Verengung der Atemwege durch Krämpfe der Bronchialmuskulatur
  • entzündungshemmende Sofortbehandlung nach Einatmen von Rauch aus Bränden und Schwelbränden (0,1 Milligramm, 0,2 Milligramm)
  • entzündungshemmende Sofortbehandlung nach Unfällen, bei denen giftige Dämpfe und Gase freigesetzt werden, die entweder sofort (wie bei Zinknebel, Chlorgas und Ammoniak) oder verzögert (wie bei Giftgasen und Schwermetall-Dämpfen) zu Wasseransammlungen in der Lunge führen (0,1 Milligramm, 0,2 Milligramm)

Dosierung

Bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma und chronischer Bronchitis (COPD) liegt die Tagesdosis an Beclomethasondipropionat für Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren bei 0,4 bis 0,6 Milligramm des Wirkstoffs. Kinder unter zwölf Jahren sollten dagegen täglich nur 0,2 bis 0,3 Milligramm Beclometasondipropionat erhalten.

Von dem 0,05 Milligramm Dosieraerosol sollten Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren zweimal täglich vier bis sechs Sprühstöße anwenden. Kinder unter zwölf Jahren wenden zweimal täglich zwei bis vier Sprühstöße an.

Von dem 0,10 Milligramm Dosieraerosol inhalieren Erwachsene und Jugendliche über zwölf Jahren zweimal täglich zwei bis drei Sprühstöße. Bei Kindern unter zwölf Jahren sollten zweimal täglich ein bis zwei Sprühstöße angewendet werden.

Die Dosierungen 0,20 Milligramm Dosieraerosol sowie 0,25 Milligramm Dosieraerosol sind für einen Bedarf von bis zu einem Milligramm Beclometasondipropionat pro Tag bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren sowie 0,4 bis 0,5 Milligramm bei Kindern unter zwölf Jahren gedacht. Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren nehmen demnach zweimal täglich ein bis zwei Sprühstöße, Kinder unter zwölf Jahren lediglich zweimal täglich einen Sprühstoß.

Zur Sofortbehandlung bei Rauch- und Gasvergiftungen inhalieren Erwachsene gleich nach dem Einatmen des schädlichen Stoffes vier Sprühstöße (0,4 Milligramm Beclometasondipropionat). Auf jeden Fall ist unmittelbar danach ein Arzt aufzusuchen. Bessern sich die Beschwerden nicht, können in zeitlichen Abständen von jeweils zwei Stunden weitere vier Sprühstöße des Medikaments inhaliert werden. Zur Dosierung bei Giftgasunfällen von Kindern werden vom Hersteller keine Hinweise gegeben. Befragen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Ethanol
  • Norfluran (FKW 134a)

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Entzündungen des Mund- und Rachenraums.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektionen; Pilzbefall der Mund- und Rachenschleimhaut (Pilzinfektionen im Mund); Schwindel (Nausea); Verdauungsstörungen (Dyspepsie).

Seltene Nebenwirkungen:
Nasen- oder Rachenschleimhautreizungen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; Nasenbluten; akute Verschlechterung der Atemnot (paradoxe Bronchospasmen); Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Hautausschlag; Nesselsucht (Urtikaria); Juckreiz; Rötungen und Schwellungen am Auge, Gesicht, Lippen und Rachen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Akute Entzündungen der Bronchien (Bronchitis); Entzündungen des Kehlkopfs (Laryngitis); Halsschmerzen; Heiserkeit; Kopfschmerzen; Schädigung der Nasenscheidewand (Nasenseptumperforation); Grüner Star (Glaukom).

Besonderheiten:
Aufgrund der Wirkweise von Glukokortikoiden kann es zu einer verschlechterten Reaktion auf Stress, zu einer Verminderung der Knochendichte sowie zu Wachstumsverzögerungen bei Kindern kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit von Reaktionen am Auge (Glaukom, Katarakt). Beclometason sollte daher in der geringst möglichen Dosierung, die noch einen ausreichenden therapeutischen Nutzen hat, eingesetzt werden.

Kommt es während der Behandlung mit Beclometason akut zu einer Verschlechterung der Atemnot ("paradoxe Bronchospastik"), sollte die Therapie sofort abgesetzt werden.

Wechselwirkungen

Der Wirkstoff Beclometason verstärkt die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie beispielsweise Salbutamol, Fenoterol, Salmeterol oder Formoterol. Auch diese Wirkstoffe weiten die Bronchien und unterstützen damit den Effekt von Beclometason.

Wirkstoffe wie Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir und Nelfinavir hemmen den Abbau von Beclometason im Körper und können daher dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken. Dies ist besonders bei einer Langzeitanwendung zu beachten.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und bei Lungentuberkulose, Pilzerkrankungen (Mykosen) im Bereich der Atemwege sowie bei bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege darf Beclometason nicht angewendet werden.

Beclometason ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.


Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Beclometason sollte während der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Anweisung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Bei Neugeborenen, deren Mütter in der Schwangerschaft Beclometason erhielten, können Schäden der Nebennierenfunktion auftreten.

Ratsam ist es, während einer Therapie mit Beclometason eine Schwangerschaft möglichst auszuschließen, indem geeignete Verhütungsmaßnahmen getroffen werden.

Da Beclometason wie alle Glukokortikoide in die Muttermilch übergehen kann, wird empfohlen, bei einer Langzeitbehandlung oder bei der Anwendung höherer Dosen vorher abzustillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Zur Anwendung von Beclometason als Nasenspray bei Kindern machen die hersteller zum Teil unterschiedliche Angaben. Manche erlauben den Einsatz ab sechs Jahren, manche erst ab zwölf. Es sind also die Herstellerangaben zu beachten oder der Arzt sollte befragt werden.

Beclometason wird als Inhalation zur Langzeittherapie von Asthma bei Kindern ab vier Jahren eingesetzt. Eine Anwendung sollte jedoch nur unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Dabei muss regelmäßig das Wachstum der Kinder vom Arzt kontrolliert werden. Treten Wachstumsverzögerungen auf, muss die Dosis durch den Arzt verringert werden oder eine alternative Behandlung versucht werden.

Warnhinweise

  • Die Anwendung bei Kindern sollte nur unter der Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen.
  • Der Wirkstoff ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts jedoch nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.
  • Bei akuter Verschlechterung der Atemnot muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden.
  • Bei der Umstellung von der Tabletteneinnahme auf Nasensprayanwendung sind allergische Reaktionen möglich.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Aerosolstoß Dosieraerosol)
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
39 Mikrogramm Beclometason
400 Aerosolstoß Dosieraerosol
39 Mikrogramm Beclometason
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
78 Mikrogramm Beclometason
400 Aerosolstoß Dosieraerosol
78 Mikrogramm Beclometason
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
156 Mikrogramm Beclometason
400 Aerosolstoß Dosieraerosol
156 Mikrogramm Beclometason
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
192 Mikrogramm Beclometason
400 Aerosolstoß Dosieraerosol
192 Mikrogramm Beclometason

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Beclometason-ratiopharm 0,05 mg/-0,10 mg/-0,20 mg/-0,25 mg Dosieraerosol sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Beclometason (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.