Bayotensin mite

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 09.09.2007
Hersteller: Bayer Vital GmbH
Wirkstoff: Nitrendipin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Bayotensin mite enthält den Wirkstoff Nitrendipin.

Nitrendipin wird angewandt zur Senkung des Bluthochdrucks, der keine organischen Ursachen hat (essentieller Bluthochdruck).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nitrendipin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Calciumkanalblocker, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Nitrendipin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • nichtorganbedingter Bluthochdruck

Dosierung

Die Tabletten sind mit 10 Milligramm und mit 20 Milligramm des Wirkstoffs Nitrendipin erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erreichen, können auch mehrere niedriger dosierte Tabletten zusammen eingenommen werden.

Die tägliche Dosis von Nitrendipin beträgt einmal täglich 20 Milligramm (eine Tablette Bayotensin) oder zweimal täglich 10 Milligramm (zwei Tabletten Bayotensin mite). Eine stufenweise Steigerung auf bis zu 40 Milligramm Nitrendipin am Tag (zwei Tabletten Bayotensin) ist möglich.

Nitrendipin wird nach dem Essen eingenommen. Bei einmal täglicher Gabe hat sich die Einnahme nach dem Frühstück bewährt. Die zweimal tägliche Einnahme sollte nach dem Frühstück und nach dem Abendessen erfolgen.

Grapefruitsaft verstärkt die Wirkung von Nitrendipin. Daher sollte Nitrendipin nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Eisenoxid rot (E 172)
  • Natriumdodecylsulfat
  • Povidon 25

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Durchblutungsschübe mit Wärmegefühl (Flush) und Kopfschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Müdigkeit, Empfindungsstörungen (Parästhesien), Herzklopfen (Palpitation), schneller Herzschlag (Tachykardie), Knöchelschwellungen (Ödeme), Angina Pectoris-Anfälle.

Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall, Zunahme des Engegefühls in der Brust (pektanginöse Beschwerden), Blutzuckerwerteanstieg (Hyperglykämie), Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasie).

Nebenwirkungen in Einzelfällen:
Allergische Hautreaktionen wie Rötungen (Erytheme), Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria), Exantheme oder lichtbedingte Hautreaktionen (Photosensibilisierung), lokaler Muskelschmerz (Myalgien), Muskelzittern (Tremor), geringfügige, vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung, Leberfunktionsstörungen (Leberwerteanstieg, intrahepatische Cholestase), Blutdrucksenkungen, Herzinfarkt, anaphylaktischer Schock, Nierenfunktionsminderungen bei vorliegender Nierenschwäche.

Besonderheiten:
In Langzeitbehandlung kann es in seltenen Fällen bei älteren Patienten zu Brustwachstum (Gynäkomastie) kommen.

Wechselwirkungen

Zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung kommt es bei gleichzeitiger Gabe von anderen blutdrucksenkenden Mitteln wie beispielsweise Diltiazem sowie von Betablockern, Nitraten, trizyklischen Antidepressiva, Entwässerungsmitteln (Diuretika) und magensäurehemmenden Mitteln (Antiazida) wie Cimetidin und Ranitidin.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Antiarrhythmika wie beispielsweise Chinidin wird deren Wirkung abgeschwächt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Wirkstoffen gegen Herzschwäche, Theophyllin oder Cyclosporin sowie Cephalosporinen wie zum Beispiel Cefixim erhöhen sich die Plasmaspiegel dieser Wirkstoffe im Blut und damit die ihre schädigenden Nebenwirkungen.

die Konzentration von Theophyllin im Blut können bei gleichzeitiger Gabe von Nitrendipin stark schwanken. So kann es zu einer verstärkten oder abgeschwächten Bronchialerweiterung bei Kombination mit Theophyllin kommen.

Nitrendipin sollte nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden. Grapefruitsaft verhindert den Abbau von Nisoldipinim Körper und verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.

Muskelentspannungsmittel (Muskelrelaxanzien) wirken länger bei gleichzeitiger Einnahme von Nitrendipin.

Mit Prazosin (einem Mittel gegen Bluthochdruck aus der Gruppe der Alpha-1-Rezeptorenblocker) zusammen führt Nitrendipin zu einem starken Blutdruckabfall.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Nitrendipin und Cimetidin kann es zu einer verstärkten Wirkung von Nitrendipin kommen. Daher sollte bei Patienten, denen zusätzlich auch Cimetidin verordnet wird, die Behandlung unter sorgfältiger Beobachtung zunächst mit einer niedrigen Dosierung Nitrendipin begonnen werden.

Bei gleichzeitiger chronischer Anwendung von Carbamazepin, Rifampicin, Phenytoin oder Phenobarbital wird die Wirkung von Nitrendipin abgeschwächt. Diese Wirkstoffe sollten nicht zusammen mit Nitrendipin eingenommen werden.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Nitrendipin beziehungsweise verwandte Kalziumkanalblocker (Dihydropyridine), wenn sich der Patient in einer Schocksituation befindet oder wenn bereits ein erheblich erniedrigter Blutdruck mit einem Systolenwert unter 90 mmHg vorliegt.

Darüber hinaus darf Nitrendipin nicht eingesetzt werden bei einer höhergradigen Verengung der Hauptschlagader (Aortenstenose) oder einer Ruheangina (instabile Angina Pectoris).

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollte der Wirkstoff angewandt werden bei Patienten mit Herzmuskelschwäche. Diese kann sich in Beschwerden bei leichter körperlicher Tätigkeit (Grad NYHA III) oder in Beschwerden bei körperlicher Ruhe (Grad NYHA IV) äußern (Herzinsuffizienz NYHA III und IV).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In Schwangerschaft und Stillzeit darf Nitrendipin nicht angewendet werden. Nitrendipin geht in die Muttermilch über. Deshalb sollte abgestillt werden, wenn während der Stillzeit eine Behandlung mit Nitrendipin notwendig ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung bei Kindern sollte unterbleiben, weil die Wirkungsweisen von Nitrendipin bei dieser Patientengruppe nicht ausreichend erforscht sind.

Warnhinweise

  • Durch den Wirkstoff kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt werden.
  • Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kann gering bis mäßig beeinträchtigt sein. Das ist besonders bei Behandlungsbeginn, bei einer Dosiserhöhung oder im Zusammenwirken mit Alkohol zu beachten.
  • Bei eingeschränkter Leberfunktion kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
42 Stück Tabletten
10 Milligramm Nitrendipin
98 Stück Tabletten
10 Milligramm Nitrendipin
28 Stück Tabletten
10 Milligramm Nitrendipin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bayotensin mite sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Nitrendipin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Tabletten
Filmtabletten
Filmtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.