Jutapress 10mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.09.2007
Hersteller: Juta Pharma GmbH
Wirkstoff: Nitrendipin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Jutapress 10mg enthält den Wirkstoff Nitrendipin.

Nitrendipin wird angewandt zur Senkung des Bluthochdrucks, der keine organischen Ursachen hat (essentieller Bluthochdruck).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nitrendipin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Calciumkanalblocker, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Nitrendipin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • nicht-organbedingter Bluthochdruck.

Dosierung

Die Tabletten sind mit 10 Milligramm und mit 20 Milligramm des Wirkstoffs Nifedipin erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erreichen, können auch mehrere niedriger dosierte Tabletten zusammen eingenommen werden. Die Tabletten sind teilbar.
Die Dosierung des Medikaments sollte einschleichend, das heißt langsam begonnen und je nach Bedarf aufgebaut werden. Auch das Absetzen des Medikaments ist nicht abrupt, sondern ausschleichend vorzunehmen.

Die durchschnittliche empfohlene Dosis liegt bei zweimal täglich 10 Milligramm oder einmal täglich 20 Milligramm Wirkstoff. Bei Bedarf kann die maximale Tagesdosis auf viermal 10 Milligramm Wirkstoff beziehungsweise auf zweimal 20 Milligramm erhöht werden.

Die Tabletten werden morgens und abends beziehungsweise nur morgens unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach dem Essen geschluckt.

Eine vorsichtige Dosierung ist bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung sowie älteren Patienten geboten. Regelmäßige Blutdruckkontrollen sind notwendig.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Titandioxid (E 171)
  • Eisen(III)-oxid rot (E 172)
  • Glycerol 85%
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Mannitol
  • mikrokristalline Cellulose
  • Polysorbat 80
  • Povidon K 25
  • Saccharose

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Durchblutungsschübe mit Wärmegefühl (Flush) und Kopfschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Müdigkeit, Empfindungsstörungen (Parästhesien), Herzklopfen (Palpitation), schneller Herzschlag (Tachykardie), Knöchelschwellungen (Ödeme), Angina Pectoris-Anfälle.

Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall, Zunahme des Engegefühls in der Brust (pektanginöse Beschwerden), Blutzuckerwerteanstieg (Hyperglykämie), Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasie).

Nebenwirkungen in Einzelfällen:
Allergische Hautreaktionen wie Rötungen (Erytheme), Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria), Exantheme oder lichtbedingte Hautreaktionen (Photosensibilisierung), lokaler Muskelschmerz (Myalgien), Muskelzittern (Tremor), geringfügige, vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung, Leberfunktionsstörungen (Leberwerteanstieg, intrahepatische Cholestase), Blutdrucksenkungen, Herzinfarkt, anaphylaktischer Schock, Nierenfunktionsminderungen bei vorliegender Nierenschwäche.

Besonderheiten:
In Langzeitbehandlung kann es in seltenen Fällen bei älteren Patienten zu Brustwachstum (Gynäkomastie) kommen.

Wechselwirkungen

Zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung kommt es bei gleichzeitiger Gabe von anderen blutdrucksenkenden Mitteln wie beispielsweise Diltiazem sowie von Betablockern, Nitraten, trizyklischen Antidepressiva, Entwässerungsmitteln (Diuretika) und magensäurehemmenden Mitteln (Antiazida) wie Cimetidin und Ranitidin.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Antiarrhythmika wie beispielsweise Chinidin wird deren Wirkung abgeschwächt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Wirkstoffen gegen Herzschwäche, Theophyllin oder Cyclosporin sowie Cephalosporinen wie zum Beispiel Cefixim erhöhen sich die Plasmaspiegel dieser Wirkstoffe im Blut und damit die ihre schädigenden Nebenwirkungen.

die Konzentration von Theophyllin im Blut können bei gleichzeitiger Gabe von Nitrendipin stark schwanken. So kann es zu einer verstärkten oder abgeschwächten Bronchialerweiterung bei Kombination mit Theophyllin kommen.

Nitrendipin sollte nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden. Grapefruitsaft verhindert den Abbau von Nisoldipinim Körper und verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.

Muskelentspannungsmittel (Muskelrelaxanzien) wirken länger bei gleichzeitiger Einnahme von Nitrendipin.

Mit Prazosin (einem Mittel gegen Bluthochdruck aus der Gruppe der Alpha-1-Rezeptorenblocker) zusammen führt Nitrendipin zu einem starken Blutdruckabfall.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Nitrendipin und Cimetidin kann es zu einer verstärkten Wirkung von Nitrendipin kommen. Daher sollte bei Patienten, denen zusätzlich auch Cimetidin verordnet wird, die Behandlung unter sorgfältiger Beobachtung zunächst mit einer niedrigen Dosierung Nitrendipin begonnen werden.

Bei gleichzeitiger chronischer Anwendung von Carbamazepin, Rifampicin, Phenytoin oder Phenobarbital wird die Wirkung von Nitrendipin abgeschwächt. Diese Wirkstoffe sollten nicht zusammen mit Nitrendipin eingenommen werden.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Nitrendipin beziehungsweise verwandte Kalziumkanalblocker (Dihydropyridine), wenn sich der Patient in einer Schocksituation befindet oder wenn bereits ein erheblich erniedrigter Blutdruck mit einem Systolenwert unter 90 mmHg vorliegt.

Darüber hinaus darf Nitrendipin nicht eingesetzt werden bei einer höhergradigen Verengung der Hauptschlagader (Aortenstenose) oder einer Ruheangina (instabile Angina Pectoris).

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollte der Wirkstoff angewandt werden bei Patienten mit Herzmuskelschwäche. Diese kann sich in Beschwerden bei leichter körperlicher Tätigkeit (Grad NYHA III) oder in Beschwerden bei körperlicher Ruhe (Grad NYHA IV) äußern (Herzinsuffizienz NYHA III und IV).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In Schwangerschaft und Stillzeit darf Nitrendipin nicht angewendet werden. Nitrendipin geht in die Muttermilch über. Deshalb sollte abgestillt werden, wenn während der Stillzeit eine Behandlung mit Nitrendipin notwendig ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung bei Kindern sollte unterbleiben, weil die Wirkungsweisen von Nitrendipin bei dieser Patientengruppe nicht ausreichend erforscht sind.

Warnhinweise

  • Durch den Wirkstoff kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt werden.
  • Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kann gering bis mäßig beeinträchtigt sein. Das ist besonders bei Behandlungsbeginn, bei einer Dosiserhöhung oder im Zusammenwirken mit Alkohol zu beachten.
  • Bei eingeschränkter Leberfunktion kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen.
  • Lagerungshinweise beachten
  • Eine Filmtablette entspricht 0,01 BE.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
20 Stück Filmtabletten
10 Milligramm Nitrendipin
50 Stück Filmtabletten
10 Milligramm Nitrendipin
100 Stück Filmtabletten
10 Milligramm Nitrendipin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Jutapress 10mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Nitrendipin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Tabletten
Filmtabletten
Filmtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.