Aequamen forte

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.09.2017
Hersteller: TAKEDA PHARMA GmbH
Wirkstoff: Betahistin
Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Aequamen forte enthält den Wirkstoff Betahistin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Aequamen forte.

Betahistin wird eingesetzt zur Behandlung funktioneller Störungen des Gleichgewichtsorgans, die mit Schwindel, Ohrgeräuschen und Übelkeit (Übelkeit und Erbrechen) verbunden sind. Ein Anwendungsbeispiel ist die Menière-Krankheit.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Betahistin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), zu welcher der Wirkstoff Betahistin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Behandlung von Schwindelanfällen bei Funktionsstörungen des Gleichgewichtsapparates im Rahmen der Menière-Krankheit

Dosierung

Zu Beginn der Behandlung werden dreimal täglich 12 Milligramm Betahistindimesilat (entspricht dreimal täglich 1 Tablette Aequamen forte) eingenommen. Die Tagesdosis beträgt 36 Milligramm Betahistindimesilat.

Eine Besserung der Beschwerden tritt im Allgemeinen nach einer bis zwei Wochen ein, sodass meist die Dosis auf dreimal täglich 6 Milligramm Betahistindimesilat (eine Tagesdosis von 18 Milligramm Betahistindimesilat), entspricht dreimal täglich 1/2 Tablette Aequamen forte, reduziert werden kann.

Die Tabletten sollten unzerkaut (mit etwas Wasser) zum oder nach dem Essen eingenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Gelatine
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Lactose
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz

Nebenwirkungen

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Brustbeklemmung.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Kopfdruck; Benommenheit; Magen-Darm-Unverträglichkeiten; Übelkeit und Erbrechen; Brechreiz; Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung; Magendrücken; Blähungen; Durchfall; Herzklopfen; Hitzegefühl; Kopfschmerzen; Missempfindungen; Hautreaktionen; Hautrötung; Juckreiz; Quaddelbildung.

Besonderes:
Durch Betahistin kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Diese Magenunverträglichkeiten lassen sich in der Regel durch die Einnahme zum oder nach dem Essen oder durch Dosisverringerung vermeiden.

Wechselwirkungen

Betahistin sollte nicht gleichzeitig mit Antihistaminika (H1-Antihistaminika, H2-Rezeptorenblocker) eingenommen werden, da eine gegenseitige Abschwächung der Wirkungen möglich ist.

Wird Betahistin im Anschluss an die Behandlung mit Antihistaminika gegeben, sollte die Behandlung mit dem Antihistaminikum zuvor langsam über etwa sechs Tage beendet werden. Diese schrittweise Verringerung der Dosis wird als "Ausschleichen" bezeichnet. Ein plötzliches Absetzen des Antihistaminikums hätte Unruhe und Schlafstörungen zur Folge.

Gegenanzeigen

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Betahistin dürfen betahistinhaltige Medikamente nicht eingenommen werden.

Bei Tumoren des Nebennierenmarks (Phäochromozytom), Asthma oder Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren darf Betahistin nicht eingesetzt werden.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Antihistaminika (H1-Antihistaminika, H2-Rezeptorenblocker) und Betahistin darf nicht stattfinden. Die Arzneimittel heben sich (zumindest teilweise) gegenseitig in ihrer Wirkung auf.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Wegen unzureichender Kenntnisse darf Betahistin während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Zur Anwendung von Betahistin bei Kindern liegen nur unzureichende Erfahrungen vor. Deshalb sollte Betahistin im Kindesalter nicht eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Nicht gleichzeitig mit Antihistaminika (H1-Antihistaminika gegen Allergie und Juckreiz, H2-Rezeptorenblocker gegen erhöhte Magensäureproduktion) einnehmen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Aequamen forte sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Betahistin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.