Vasomotal Tropfen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.09.2007
Hersteller: Solvay Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Betahistin
Darreichnungsform: Tropfen
Rezeptpflichtig

Wirkung

Vasomotal Tropfen enthalten den Wirkstoff Betahistin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Vasomotal Tropfen.

Betahistin wird eingesetzt zur Behandlung funktioneller Störungen des Gleichgewichtsorgans, die mit Schwindel, Ohrgeräuschen und Übelkeit (Übelkeit und Erbrechen) verbunden sind. Ein Anwendungsbeispiel ist die Menière-Krankheit.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Betahistin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), zu welcher der Wirkstoff Betahistin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schwindel aufgrund von Durchblutungsstörungen im Innenohr

Dosierung

Es werden dreimal täglich 15 bis 30 Tropfen (acht bis 16 Milligramm) Betahistin-2HCl mit mindesten 100 Milliliter Wasser gemischt und während oder nach den Mahlzeiten eingenommen. Die Tagesdosis beträgt 24 bis 48 Milligramm Betahistin-2HCl und sollte nicht überschritten werden.

Die Anwendungsdauer richtet sich nach Krankheitsbild und -verlauf. In der Regel handelt es sich um eine Langzeitbehandlung.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Ethanol 4,6 Vol.-%
  • gereinigtes Wasser
  • Methyl-4-hydroxybenzoat
  • Natriumhydroxid 16%
  • Propyl-4-hydroxybenzoat
  • Saccharin-Natrium
  • Salzsäure 15% (zur pH-Einstellung)
  • Schokoladenaroma

Nebenwirkungen

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Brustbeklemmung.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Kopfdruck; Benommenheit; Magen-Darm-Unverträglichkeiten; Übelkeit und Erbrechen; Brechreiz; Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung; Magendrücken; Blähungen; Durchfall; Herzklopfen; Hitzegefühl; Kopfschmerzen; Missempfindungen; Hautreaktionen; Hautrötung; Juckreiz; Quaddelbildung.

Besonderes:
Durch Betahistin kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Diese Magenunverträglichkeiten lassen sich in der Regel durch die Einnahme zum oder nach dem Essen oder durch Dosisverringerung vermeiden.

Wechselwirkungen

Betahistin sollte nicht gleichzeitig mit Antihistaminika (H1-Antihistaminika, H2-Rezeptorenblocker) eingenommen werden, da eine gegenseitige Abschwächung der Wirkungen möglich ist.

Wird Betahistin im Anschluss an die Behandlung mit Antihistaminika gegeben, sollte die Behandlung mit dem Antihistaminikum zuvor langsam über etwa sechs Tage beendet werden. Diese schrittweise Verringerung der Dosis wird als "Ausschleichen" bezeichnet. Ein plötzliches Absetzen des Antihistaminikums hätte Unruhe und Schlafstörungen zur Folge.

Gegenanzeigen

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Betahistin dürfen betahistinhaltige Medikamente nicht eingenommen werden.

Bei Tumoren des Nebennierenmarks (Phäochromozytom), Asthma oder Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren darf Betahistin nicht eingesetzt werden.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Antihistaminika (H1-Antihistaminika, H2-Rezeptorenblocker) und Betahistin darf nicht stattfinden. Die Arzneimittel heben sich (zumindest teilweise) gegenseitig in ihrer Wirkung auf.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Wegen unzureichender Kenntnisse darf Betahistin während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Zur Anwendung von Betahistin bei Kindern liegen nur unzureichende Erfahrungen vor. Deshalb sollte Betahistin im Kindesalter nicht eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Das Arzneimittel enthält 4,6 Volumenprozent Ethanol.
  • Bei einer versehentlichen Inhalation sind Bronchialkrämpfe mit Atemnot und Blutdruckabfall möglich.
  • Patienten mit Alkoholerkrankungen und Risikopatienten (Lebererkrankungen, Epilepsie) sollten das Medikament nicht einnehmen.
  • Der Alkoholgehalt ist bei der Beurteilung der Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen zu berücksichtigen.
  • Das Medikament darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Alkyl-4-hydroxybenzoaten (Paragruppenallergie).

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Tropfen)
30 Milliliter Tropfen
5,21 Milligramm Betahistin
100 Milliliter Tropfen
5,21 Milligramm Betahistin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vasomotal Tropfen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Betahistin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.