Eperzan 30 mg/ -50mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.08.2017
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Albiglutid
Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Eperzan 30 mg/ -50mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält den Wirkstoff Albiglutid.

Albiglutid kommt bei erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 zum Einsatz, um die Blutzuckereinstellung zu verbessern.

Wenn Diät und Bewegung allein zur Senkung des Blutzuckers nicht ausreichen, wird Albiglutid als Einzelmedikament bei Patienten angewendet, für die das orale AntidiabetikumMetformin aufgrund von Anwendungsbeschränkungen oder Unverträglichkeit nicht geeignet ist.

Wenn andere blutzuckersenkende Wirkstoffe einschließlich Basalinsulin zusammen mit Diät und Bewegung den Blutzucker nicht ausreichend senken, kann der Arzt auch zusätzlich Albiglutid verschreiben.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Albiglutid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antidiabetika, zu welcher der Wirkstoff Albiglutid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Zuckerkrankheit vom Typ 2 bei Erwachsenen, die Metformin nicht vertragen und bei denen Diät und Bewegung zur Blutzuckersenkung nicht ausreichen - als alleiniges Medikament
  • Zuckerkrankheit vom Typ 2 bei Erwachsenen, bei denen Diät und Bewegung sowie andere blutzuckersenkende Arzneimittel einschließlich Insulin nicht zur Blutzuckersenkung ausreichen - in Kombination

Dosierung

In der Regel spritzt der Arzt einmal wöchentlich 30 Milligramm des Medikaments unter die Haut. Die Dosis kann abhängig vom individuellen Verlauf der Blutzuckerkonzentration vom Arzt auf eine 50mg-Injektion einmal wöchentlich erhöht werden.

Wird ein Patient bereits mit Metformin behandelt und soll zusätzlich Eperzan bekommen, muss die Metformin-Dosis nicht verändert werden. Möglicherweise muss der Arzt zu Beginn der Therapie die Dosis von gleichzeitig angewendeten Sulfonylharnstoffen und Abkömmlingen oder von Insulin verringern. So kann das Risiko der Unterzuckerung vermieden werden.

Das Medikament erfordert im Allgemeinen keine spezielle Blutzuckerkontrolle durch den Patienten. Allerdings kann eine Blutzuckerkontrolle bei Anwendung in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder Basalinsulin erforderlich werden, um die Dosis des Sulfonylharnstoffs oder des Basalinsulins anzupassen.

Wenden Sie das Medikament zu einer beliebigen Tageszeit und unabhängig von den Mahlzeiten an. Allerdings sollten Sie es sich immer einmal wöchentlich jeweils am gleichen Wochentag spritzen. Der Wochentag kann, falls erforderlich, geändert werden, sofern die letzte Injektion vier oder mehr Tage zurück liegt.

Wurde eine Injektion versäumt, sollten Sie sie so bald wie möglich innerhalb von drei Tagen nachholen. Anschließend können Sie die Behandlung am üblichen für die Injektion gewählten Wochentag fortsetzen. Sind seit der versäumten Injektion mehr als drei Tage vergangen, sollten Sie diese Injektion ganz auslassen und die Behandlung mit der nächsten regulären Dosis am üblichen Wochentag fortsetzen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Dinatriumhydrogenphosphat
  • Mannitol
  • Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat
  • Polysorbat 80
  • Trehalose-Dihydrat
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung (bei Anwendung in Kombination mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen), Durchfall, Übelkeit, Reaktionen an der Injektionsstelle.

Häufige Nebenwirkungen:
Lungenentzündung, Unterzuckerung (bei alleiniger Anwendung oder in Kombination mit Metformin oder Pioglitazon), Vorhofflimmern, Vorhofflattern, Erbrechen, Verstopfung, Verdauungsstörung, Säure-Rückflusserkrankung (GERD).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Bauchspeicheldrüsenentzündung, Darmverschluss.

Besonderheiten:
Kommt es zu heftigem Schmerz im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Fieber, Gelbsucht oder Bauchwassersucht, besteht Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Dann muss die Behandlung mit Albiglutid sofort beendet werden; falls sich der Verdacht bestätigt, darf die Therapie auch nicht wieder aufgenommen werden.

Patienten, deren Nierenfunktion stark eingeschränkt ist, leiden häufiger an Durchfall sowie Übelkeit und Erbrechen als Patienten mit leichter oder mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion. Derartige Nebenwirkungen können jedoch eine Austrocknung und weitere Verschlechterung der Nierenfunktion nach sich ziehen.

Wechselwirkungen

Albiglutid verzögert die Magenentleerung und kann somit möglicherweise die Aufnahme von gleichzeitig eingenommenen festen wie flüssigen Wirkstoffen in den Körper beeinflussen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Medikamenten, die genau dosiert werden müssen oder solchen, die eine sorgfältige Überwachung erfordern, wird der Arzt daher besonders vorsichtig vorgehen.

Das orale AntidiabetikumAcarbose dürfen Patienten mit Darmverschluss nicht einehmen. Auch bei Kombination mit Albiglutid ist Vorsicht geboten.

Gegenanzeigen

Albiglutid darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff eingesetzt werden. Weil es keine Erfahrungen bei Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 1 gibt, soll der Wirkstoff nur bei Typ-2-Diabetes angewendet werden. Auch ist der Wirkstoff nicht zur Behandlung einer Diabetes-verursachten Übersäuerung des Körpers (Ketoazidose) geeignet. Bei schwerer Erkrankung des Verdauungskanals (einschließlich schwerer Magenlähmung) wird Albiglutid nicht empfohlen, weil hierzu nicht ausreichend Studien vorliegen.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Albiglutid eingesetzt werden bei Patienten mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung in der Vorgeschichte und Herzmuskelschwäche der NYHA-Klasse III-IV.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher gibt es keine oder nur wenige Erfahrungen mit der Anwendung von Albiglutid während der Schwangerschaft. Tierexperimente haben Schäden an den Nachkommen gezeigt. Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Daher soll Albiglutid während der Schwangerschaft nicht zum Einsatz kommen. Die Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, wird nicht empfohlen. Da Albiglutid relativ lange im Körper verbleibt, sollte die Behandlung mit dem Wirkstoff mindestens einen Monat vor einer geplanten Schwangerschaft beendet werden.

Auch die Wirkung von Albiglutid während der Stillzeit wurde bisher nicht ausreichend untersucht. Bei den Nachkommen von Mäusen, die in der Trage- und Säugezeit mit Albiglutid behandelt wurden, wurde ein verringertes Körpergewicht beobachtet. Es ist nicht bekannt, ob Albiglutid beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Da Albiglutid dem menschlichen Bluteiweiß ähnelt, ist aber ein Übergang in die Muttermilch wahrscheinlich. Der Arzt wird eine Entscheidunq darüber treffen, ob das Stillen oder die Behandlung mit Albiglutid zu unterbrechen ist. Dabei wird er sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Mutter berücksichtigen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Albiglutid ist bei Kindern und Jugendlichen im Alter unter 18 Jahren ist nicht durch Studien erwiesen. Die Anwendung in dieser Altersgruppe liegt im Ermessen des Arztes.

Warnhinweise

  • Besonders in Kombination mit anderen Antidiabetika kann das Autofahren und das Führen von Maschinen durch Unterzuckerung gefährlich sein.
  • Bei Kombination mit anderen Antidiabetika wird der Arzt möglicherweise deren Dosis verringern.
  • Lagern Sie das Medikament bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank. Das Medikament darf aber nicht eingefroren werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Eperzan 30 mg/ -50mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Albiglutid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.