Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.10.2012

Allgemeines

Die Wirkstoffkombination wird bei verschiedenen Formen von Knochenschwund (Osteoporose) angewendet:
  • Osteoporose nach den Wechseljahren
  • altersbedingter Osteoporose
  • Osteoporose ohne erkennbaren Grund

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Knochenmineralisierung fördern
  • Aufbau neuer Knochensubstanz anregen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat nicht verwendet werden?

Die Anwendung der Wirkstoffkombinatiom aus Dinatriumfluorophosphat, Calciumgluconat und Calciumcitrat ist bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum sowie bei Frauen im gebärfähigen Alter nicht erlaubt. Auch Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen und Knochenerweichungen durch Mangel an Vitamin D sind von der Behandlung mit der Wirkstoffkombination ausgeschlossen.

Bei chronischer Nierenunterfunktion dürfen Dinatriumfluorophosphat, Calciumgluconat und Calciumcitrat nur unter ständiger ärztlicher Kontrolle der Calcium- und Phosphatkonzentrationen in Blut und Urin verabreicht werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Behandlung mit Dinatriumfluorophosphat, Calciumgluconat und Calciumcitrat muss eine Schwangerschaft unbedingt ausgeschlossen werden, da die Wirkstoffkombination über die Plazenta in den Säugling gelangen und dort Schädigungen der Knochenstruktur (und möglicherweise des Herzkreislaufsystems) verursachen kann.

Auch während der Stillzeit darf die Wirkstoffkombination nicht angewendet werden. Dinatriumfluorophosphat, Calciumgluconat und Calciumcitrat gelangen über die Muttermilch in den Säugling und können dort zu oben genannten Schädigungen führen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder und Jugendliche im Wachstumsalter dürfen die Wirkstoffkombination aus Dinatriumfluorophosphat, Calciumgluconat und Calciumcitrat nicht einnehmen.

Welche Nebenwirkungen können Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Gelenkschmerzen, Beinschmerzen (während Langzeitanwendung), Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl), Verminderung der Phosphataufnahme aus dem Darm

Besonderheiten:
Durch eine vermehrte Calciumausscheidung mit dem Urin zu Beginn der Behandlung kann es in sehr seltenen Fällen zu Nierensteinen (Nephrolithiasis) kommen.

Bei chronischer Nierenunterfunktion oder einer Langzeitbehandlung in hoher Dosierung besteht die Gefahr einer Entsäuerung (Alkalose) des Blutes und eines erhöhten Calciumspiegels.

Welche Wechselwirkungen zeigen Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Hohe Dosen von gleichzeitig verabreichtem Vitamin D können einen Calciumüberschuss im Blut verursachen.

Die Aufnahme von Wirkstoffen wie Tetrazykline, Gyrasehemmer, Ciprofloxacin und Norfloxacin sowie Estramustin in den Körper wird durch die gleichzeitige Einnahme der Kombination vermindert.

Ebenso kann die Aufnahme von Calcium und Dinatriumfluorophosphat durch gleichzeitig eingenommene säurehemmende Mittel (Antacida) vermindert werden. Zwischen der Einnahme der Kombination und der Einnahme solcher Präparate sollte deshalb ein Abstand von mindestens zwei Stunden eingehalten werden.

Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel können durch Verringerung der Calciumausscheidung über die Niere zu einem Calciumüberschuss im Körper führen. Aus diesem Grunde sollte während einer Langzeittherapie mit der Kombination und und entsprechenden Entwässungsmitteln der Calciumgehalt des Blutes vom Arzt überwacht werden.

Die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden und damit auch das Risiko von Herzrhythmusstörungen werden durch eine Erhöhung der Calciumkonzentration im Blut gesteigert. Bei Patienten, die zusätzlich zu einer Therapie mit Herzglykosiden die Kombination erhalten, sollte der Arzt regelmäßig die Herzfunktion (per EKG) und den Calciumhaushalt überwachen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei schwerer Nierenunterfunktion muss die Dosis der Wirkstoffkombination angepasst werden.
  • Während der Behandlung mit der Wirkstoffkombination sollten empfängnisverhütende Maßnahmen ergriffen werden.
  • Wählend der Therapie sind regelmäßige ärztliche Kontrollen des Calcium- und Phosphatgehalts in Blut und Urin nötig.
  • Säurehemmende Mittel (Antazida) dürfen nur in einem zweistündigen Abstand von dem Medikament eingenommen werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), zu welcher die Wirkstoffkombination Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat gehört.

Anwendungsgebiet der Wirkstoffkombination Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat

Die Wirkstoffkombination wird bei verschiedenen Formen von Knochenschwund (Osteoporose) angewendet:
  • Osteoporose nach den Wechseljahren
  • altersbedingter Osteoporose
  • Osteoporose ohne erkennbaren Grund

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Dinatriumfluorophosphat + Calciumgluconat + Calciumcitrat

Dinatriumfluorophosphat gehört zur Gruppe der Spurenelemente und fördert den Aufbau neuer Knochensubstanz: Es aktiviert Zellen, die für den Knochenaufbau verantwortlich sind (Osteoblasten). Außerdem wird auch die Produktion so genannter Knochengerüst-Substanzen (Matrix) angeregt.

Durch Calciumgluconat und Calciumcitrat, die zur Gruppe der Mineralstoffe gehören, wird dem Körper lösliches Calcium zugeführt. Dieses wird in die Knochen eingelagert und bildet dort zusammen mit Phosphat den sogenannten Knochenzement (Knochenmineralisation). Knochendichte und –stabilität nehmen zu.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.