Omnic Ocas 0,4 Retardtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.09.2007
Hersteller: Astellas Pharma
Wirkstoff: Tamsulosin
Darreichnungsform: Retardtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Omnic Ocas 0,4 Retardtabletten enthalten den Wirkstoff Tamsulosin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Omnic Ocas 0,4 Retardtabletten.

Tamsulosin wird bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt, um die Beschwerden einer Harnabflussstörung zu lindern. Dazu gehören erschwertes sowie häufiges nächtliches Wasserlassen. Ist die Vorsteherdrüse bereits stark vergrößert, kann es sogar zur Harninkontinenz kommen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tamsulosin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympatholytika, zu welcher der Wirkstoff Tamsulosin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • gutartige Prostatavergrößerung

Dosierung

Nehmen Sie täglich eine Retardtablette nach dem Frühstück oder nach der ersten Mahlzeit des Tages unzerkaut mit viel Flüssigkeit ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Butylhydroxytoluol
  • Eisenoxidhydrat
  • Macrogol 7000000
  • Macrogol 8000

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzklopfen, schnelle Ermüdbarkeit, Kopfschmerzen, rückwärtiger Samenerguss in die Blase, Blutdruckabfall mit Kreislaufschwäche, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Hautausschlag, Juckreiz, Nesselfieber, Schnupfen, niedriger Blutdruck.

Seltene Nebenwirkungen:
Ohnmacht, Wassereinlagerungen im Gewebe.

Sehr seltene Nebenwirkung:
Schmerzhafte Dauererektion.

Besonderheiten:
Tamsulosin kann in seltenen Fällen Atemnot auslösen, indem es zu einer Anschwellung der Schleimhäute im Bereich der oberen Luftwege, beziehungsweise des Kehlkopfes führt.

Während Operationen zur Entfernung des grauen Stars (Katarakt) trat bei einigen Patienten, die Tamsulosin einnahmen, das "Intraoperative Floppy Iris Syndrom" (IFIS) (führt zur Verengung der Pupille) auf. Diese Pupillenverengung kann bei der zu vermehrten operationstechnischen Schwierigkeiten während der Katarakt-Operation führen. Patienten, die für eine Katarakt-Operation vorgesehen sind, sollten keine Behandlung mit Tamsulosin beginnen.

Wechselwirkungen

Wird Tamsulosin gemeinsam mit anderen Alpha-Sympatholytika eingenommen, kann es zu einer starken Blutdrucksenkung kommen.

Die mit Tamsulosin gleichzeitige Einnahme von Diclofenac oder Warfarin kann die Wirkung von Tamsulosin verkürzen.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit, Kreislaufproblemen mit niedrigem Blutdruck sowie schweren Leberfunktionsstörungen. Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung sollte Tamsulosin bei Nierenfunktionsstörungen eingesetzt werden.

Patienten, bei denen eine Augenoperation wegen Linsentrübung oder Grünem Star geplant ist, sollten keine Tamsulosin-Behandlung erhalten. Der Wirkstoff kann nämlich eine gefährliche Pupillenverengung hervorrufen. Bei den Untersuchungen vor der Operation sollten Chirurgen und Augenärzte abklären, ob die für die Operation vorgesehenen Patienten gegenwärtig oder früher Tamsulosin einnahmen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff wird bei Frauen prinzipiell nicht angewendet.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Der Wirkstoff kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Bei Einnahme ist ein plötzlicher Blutdruckabfall möglich. In diesem Fall sollten Patienten liegen bleiben, bis die Symptome verschwunden sind.
  • Vor der Anwendung sollte vom Arzt eine andere Ursache für die Harnabflussstörung ausgeschlossen werden.
  • In seltenen Fällen kann die Einnahme des Medikaments zu Atemproblemen führen.
  • Patienten, die einen grauen Star operieren lassen wollen, sollten ihren Operateur davon informieren, wenn sie das Medikament einnehmen.
  • Bei Patienten mit einer eingeschränkten Leberfunktion muss die Dosierung angepasst werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Retardtablette Retardtabletten)
18 Retardtablette Retardtabletten
0,367 Tamsulosin
45 Retardtablette Retardtabletten
0,367 Tamsulosin
90 Retardtablette Retardtabletten
0,367 Tamsulosin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Omnic Ocas 0,4 Retardtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tamsulosin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.