Nerisona Creme

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.03.2011
Hersteller: Intendis GmbH
Wirkstoff: Diflucortolon
Darreichnungsform: Creme
Rezeptpflichtig

Wirkung

Nerisona Creme enthält den Wirkstoff Diflucortolon. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Nerisona Creme.

Mit dem Wirkstoff Diflucortolon werden zur äußerlichen Behandlung als Salbe, Fettsalbe oder Creme Hauterkrankungen behandelt, die gut auf eine Anwendung mit Glukokortikoiden ansprechen.

Dazu gehören vor allem die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) sowie die Anfangsbehandlung schwerer Ekzeme.

Daneben kann Diflucortolon in Kombination mit Isoconazol zur Anfangsbehandlung von oberflächlichen Pilzerkrankungen (Mykosen) der Haut, bei denen stark entzündliche oder ekzematöse Hautveränderungen bestehen (zum Beispiel Tinea pedum et manuum, Tinea corporis, Tinea inguinalis, Tinea cruris, Tinea capitis, Candidosis, Paronychia candidomycetica, Pityriasis versicolor), eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Diflucortolon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Diflucortolon gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Hauterkrankungen, bei denen stark wirksame örtlich anzuwendende Glukokortikoide notwendig sind, wie zum Beispiel bei Schuppenflechte
  • Anfangsbehandlung schwerer Ekzeme

Dosierung

Die Creme wird zu Beginn der Behandlung zwei- bis dreimal täglich dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen. Später trägt man nur noch einmal am Tag die Creme dünn auf.

Kommt es zu einer Verbesserung der Symptome, wird die Anwendung eines schwächeren Glucocorticoids empfohlen.

Häufig wird die Creme zusammen mit einer wirkstofffreien Hautbehandlung kombiniert (Tandem-Therapie: pro Tag einmal die Anwendung der Creme und nach zwölf Stunden Behandlung der Haut ohne Wirkstoff oder Intervall-Therapie: wöchentlich wechselnde Anwendung der Creme und einer Behandlung der Haut ohne Wirkstoff).

Die Creme sollte möglichst nicht länger als drei Wochen oder auch großflächig (mehr als 20 Prozent der Körperoberfläche) angewendet werden.

Bei Kindern sollte die Fettsalbe höchstens zwei Wochen und höchstens auf zehn Prozent der Körperoberfläche angewendet werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • dickflüssiges Paraffin
  • gereinigtes Wasser
  • Macrogolstearat 2000
  • Methyl- (E 218) u. Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) (Parabene) als Konservierungsmittel
  • Natriumedetat
  • Natriumhydroxid
  • Polyacrylsäure
  • Stearylalkohol
  • weißes Vaselin

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Lokale Reizerscheinungen der Haut wie Rötungen; Brennen; Juckreiz; Hautaustrocknung; Kontaktallergie.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dünnerwerden der Haut (Atrophie); Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien); Ausbildung von Hautstreifen (Striae distensae).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien); Hautveränderungen wie Steroidakne; periorale Dermatitis; vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichose); Entzündungen der Haarfollikel (Follikulitis); flächenhafte Hautblutungen (Ekchymosen); Hautgrießbildung (Milienbildung); Hautaufweichung (Mazeration).

Besonderheiten:
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, steigt mit der Behandlungsdauer, mit der Größe der behandelten Hautstelle sowie bei der Anwendung unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverband).

Bei Behandlung der Schuppenflechte kann es in seltenen Fällen zu einer Verschlechterung der zu behandelnden Krankheitszeichen und zu einer pustulösen Psoriasis kommen.

Bei großflächiger oder langfristiger Anwendung besteht zudem die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper aufgenommen wird und Nebenwirkungen verursacht wie beispielsweise eine Erhöhung der Glukokortikoidmenge im Blut (Cushing-Syndrom) oder Störungen des Hormonhaushalts, die sich in der Regel nach Beendigung der Behandlung schnell wieder normalisieren.

Wechselwirkungen

Es sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen und Diflucortolon bekannt.

Möglich sind dennoch nebenwirkungsverstärkende Wechselwirkungen mit Schleifendiuretika oder blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulanzien) bei ungünstigen Behandlungs- und Aufnahmebedingungen (Resorptionsverhältnisse) bei stark vorgeschädigter Haut.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Diflucortolon, bakteriellen Hauterkrankungen wie Akne, entzündeten Ekzemen, Hautveränderungen aufgrund einer Tuberkulose und Syphilis sowie durch Viren verursachten (viralen) Hauterkrankungen wie Lippenherpes oder Windpocken nicht eingesetzt werden.

Ebenso darf Diflucortolon nicht angewandt werden bei Hautreaktionen infolge von Impfungen, Pilzerkrankungen, durch Parasiten verursachten (parasitären) Erkrankungen, chronischen Hautveränderungen wie Rosazea, Entzündungen im Gesichtsbereich (Dermatitis perioralis), Gürtelrose, ausgedehnten Formen der chronischen Schuppenflechte sowie bei Juckreiz im After- und Genitalbereich.

Im Augenbereich darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da die Gefahr einer Augeninnendruckerhöhung (Grüner Star auch Glaukom genannt) besteht. Auch unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverbänden) darf Diflucortolon nicht aufgetragen werden.

Daneben sollte eine großflächige (mehr als zehn bis 20 Prozent der Körperoberfläche) oder lang andauernde (länger als zwei bis drei Wochen) Behandlung insbesondere bei älteren Menschen vermieden werden. Ist eine großflächige oder lang andauernde Behandlung im Einzelfall erforderlich, muss eine sorgfältige Therapieüberwachung durch den Arzt gewährleistet sein.

Eine besonders sorgfältige Überwachung muss erfolgen bei der Anwendung im Gesicht, am Hals, in Hautfalten, im After- und Genitalbereich, auf nässenden Hautflächen, Schrunden und Geschwürbildungen.

Auch bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und Patienten mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) erfordert die Behandlung eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung.

Bei bakteriellen Hauterkrankungen und Pilzerkrankungen ist zusätzlich eine geeignete Antibiotika-Therapie beziehungsweise eine Behandlung der Pilze mit Mitteln gegen Pilzerkrankungen erforderlich.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff Diflucortolon darf während den ersten drei Schwangerschaftsmonate nicht angewendet werden.

Bei großflächiger, langfristiger Anwendung oder unter dicht verschlossenen Verbänden besteht die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper der Mutter aufgenommen wird. Diflucortolon kann dann über den Mutterkuchen (Plazenta) zum Ungeborenen gelangen und dieses schädigen. Deshalb sollte während der restlichen Schwangerschaftsmonate der Wirkstoff nur in dringenden Fällen nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung, nur kurzfristig und so kleinflächig wie möglich auf die Haut aufgetragen werden. Die Hautbehandlung mit Diflucortolon unter dicht verschlossenen Verbänden ist dabei zu vermeiden.

Ein Übergang des Wirkstoffs in die Muttermilch ist bisher nicht bekannt. Dennoch sollte Diflucortolon während der Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Insbesondere sollten stillende Mütter den Wirkstoff nicht im Brustbereich auftragen, um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern ist die Gefahr einer Aufnahme der Wirkstoffe über die Haut in den Körper (systemische Wirkstoffaufnahme) höher als bei Erwachsenen, da deren Haut wesentlich dünner und empfindlicher ist. Diflucortolon sollte daher bei Kindern nur kurzfristig nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und kleinflächig (maximal zehn Prozent der Körperoberfläche) eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Es wird empfohlen, nach der Anwendung die Hände zu waschen (wenn nicht die Hände behandelt werden).
  • Der Wirkstoff darf nicht im Augenbereich verwendet werden.
  • Hilfsstoffe wie Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
  • Stearylalkohol kann Hautreaktionen auslösen.
  • Die Anwendung der Creme im Genital- oder Analbereich kann zu Verminderung der Reißfestigkeit von Kondomen aus Latex und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit führen.
  • Der Kontakt der Creme mit den Augen muss vermieden werden.
  • Die Anwendung kann zu einem Austrocknen der behandelten Hautstellen führen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Creme)
15 Gramm Creme
824 Mikrogramm Diflucortolon
30 Gramm Creme
824 Mikrogramm Diflucortolon
60 Gramm Creme
824 Mikrogramm Diflucortolon

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Nerisona Creme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Diflucortolon (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.