Myditin 3 mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.05.2019
Hersteller: Trommsdorff GmbH & Co. KG Arzneimittel
Wirkstoff: Pridinol
Rezeptpflichtig

Wirkung

Myditin 3 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Pridinol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Myditin 3 mg Tabletten.

Der Wirkstoff Pridinol kommt bei Muskelkrämpfen unterschiedlichster Ursache (auch bei nächtlichen Wadenkrämpfen) zur Anwendung, um diese Krämpfe zu beenden oder ihnen vorzubeugen.

Außerdem kann der Wirkstoff eingesetzt werden, um bei rheumatischen Erkrankungen und Muskelverkürzungen eine erhöhte Muskelspannung herabzusetzen.

Pridinol steht zur Verabreichung als Tablette oder als Injektionslösung für die Gabe in die Venen (intravenös) zur Verfügung. Der Wirkstoff ist sowohl für die Behandlung im Akutfall wie die Dauertherapie zur Vorbeugung geeignet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pridinol sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Muskelrelaxanzien, zu welcher der Wirkstoff Pridinol gehört.

    Dosierung

    Die empfohlene Dosis beträgt dreimal täglich eine halbe bis eine Tablette.
    Bei nächtlichen Beinkrämpfen werden eine bis zwei Tabletten vor dem Zubettgehen eingenommen.

    Über die Dauer der Einnahme entscheidet der behandelnde Arzt.

    Die Einnahme erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten; die Tabletten sind unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (beispielsweise einem Glas Wasser) einzunehmen. Die Wirkung tritt schneller ein, wenn das Medikament vor den Mahlzeiten eingenommen wird.

    Für einige Patienten (mit Verdacht auf Kreislaufschwäche, oder schwankendem Blutdruck) kann es sinnvoll sein, die Tabletten nach den Mahlzeiten einzunehmen, da das Risiko eines Blutdruckabfalls erhöht sein kann. Besondere Vorsicht ist am ersten Behandlungstag geboten.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • hochdisperses Siliciumdioxid
    • mikrokristalline Cellulose
    • Povidon K30
    • Talkum
    • hydriertes Rizinusöl
    • Lactose-Monohydrat
    • pflanzliches Magnesiumstearat

    Nebenwirkungen

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Unruhe, Schwindel, Kopfschmerzen, Sprachstörung, Herzrasen, Kreislaufreaktion, niedriger Blutdruck, Übelkeit, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schwäche.

    Seltene Nebenwirkungen:
    Überempfindlichkeit (mit Juckreiz, Hautrötung, Schwellung oder Luftnot), Angstgefühl, Depression, Störung der Aufmerksamkeit, Störung der Bewegungssteuerung, Geschmacksstörung, Störung der Sehschärfeeinstellung, Sehstörungen, Durchfall, Erbrechen.

    Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
    Wahnvorstellungen, Händezittern, nervliche Missempfindungen, Auslösung eines Glaukom-Anfalls bei vorbestehendem Engwinkelglaukom, Herrhythmusstörungen, verlangsamter Herzschlag, Muskelschwäche, Wasserlassbeschwerden, Harnverhalt bei gutartiger Prostatavergrößerung.

    Hinweis:
    Das Auftreten von Gesichtsrötung, Schleimhauttrockenheit, Herzrasen und Pupillenweitstellung kann Ausdruck einer Überdosierung und damit Vergiftung mit Pridinol sein. In solchen Fällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

    Wechselwirkungen

    Pridinol verstärkt die Wirkung von Muscarinrezeptor-Antagonisten wie beispielsweise Atropin und manche Parkinson-Mittel.

    Gegenanzeigen

    Der Wirkstoff Pridinol darf nicht angewendet werden bei
    • Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff
    • behandlungsbedürftigem zu niedrigen Blutdruck
    • Blasenentleerungsstörungen
    • Herzrhythmusstörungen mit Herzjagen
    • Wasser in der Lunge (Lungenödem)
    • schwerer Hirnverkalkung
    • Darmerweiterung (Riesendarm, Morbus Hirschsprung)
    • Darmverengung
    • Engwinkelglaukom (Form des grünen Stars).

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Der Wirkstoff darf im ersten Drittel der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Während des weiteren Schwangerschaftsverlaufs wird ihn der Arzt nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko, unter seiner Kontrolle und nur sofern es unbedingt erforderlich ist, anwenden.

    Auch in der Stillzeit sollte der Wirkstoff nicht verabreicht werden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Kinder unter zwölf Jahren sollten Pridinol nicht verabreicht bekommen.

    Warnhinweise

    • Das Sehvermögen kann durch das Medikament so weit vermindert sein, dass Autofahren sowie das Bedienen von Maschinen gefährlich werden.
    • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
    • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Myditin 3 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pridinol (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.