Movymia 20 Mikrogramm/80 Mikroliter Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.09.2019
Hersteller: STADApharm GmbH
Wirkstoff: Teriparatid
Rezeptpflichtig

Wirkung

Movymia 20 Mikrogramm/80 Mikroliter Injektionslösung enthält den Wirkstoff Teriparatid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Movymia 20 Mikrogramm/80 Mikroliter Injektionslösung.

Teriparatid wird zur Behandlung von Osteoporose bei Frauen nach der letzten Regelblutung (Menopause) und bei Männern mit einem hohen Risiko für Knochenbrüche eingesetzt. Bei den Frauen wurde eine deutliche Verminderung der Brüche von Wirbeln und anderen Knochen, aber nicht von Hüftknochenbrüchen nachgewiesen.

Die langzeitige Einnahme von Glukokortikoiden (Kortison) gegen verschiedene Erkrankungen geht mit einem hohen Risiko für Knochenbrüche einher. Auch gegen diese Form der Osteoporose wird Teriparatid angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Teriparatid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Osteoporose-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Teriparatid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Osteoporose bei Frauen nach der letzten Regelblutung (Menopause), die ein hohes Risiko für Knochenbrüche aufweisen
  • Osteoporose bei Männern, die ein hohes Risiko für Knochenbrüche aufweisen
  • Osteoporose bei Frauen und Männern, die über lange Zeit mit Kortison behandelt werden und ein hohes Risiko für Knochenbrüche aufweisen

Dosierung

Die empfohlene Dosis ist einmal täglich 20 Mikrogramm Teriparatid (80 Mikroliter der Injektionslösung). Nach ausreichender Schulung durch einen Arzt oder dessen Mitarbeiter können sich die Patienten die Spritze selbst geben. Das Medikament wird unter die Haut des Oberschenkels oder des Bauches gespritzt.

Die Patronen dürfen nur mit dem dafür geeigneten und mit keinem anderen Pen verwendet werden. Jede Patrone und jeder Pen dürfen nur von einem Patienten gebraucht werden. In der Bedienungsanleitung des Pens werden die für ihn geeigneten Injektionsnadeln benannt. Für jede Verabreichung muss eine neue, sterile Injektionsnadel benutzt werden. Der Pen mit der Patrone ist bis zur nächsten Injektion im Kühlschrank aufzubewahren.

Der Arzt wird den Patienten zur Nahrungsergänzung Calcium und Vitamin D3 verschreiben, falls die Aufnahme über die Ernährung nicht ausreicht.

Die insgesamt maximale Therapiedauer mit Teriparatid beträgt 24 Monate Diese 24-monatige Therapie mit Teriparatid darf im Laufe des Lebens beim gleichen Patienten nicht wiederholt werden. Nach Beendigung der Teriparatid-Therapie kann der Arzt die Osteoporose-Behandlung mit anderen Osteoporose-Mitteln fortführen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Essigsäure 99 %
  • Mannitol
  • Metacresol
  • Natriumacetat-Trihydrat
  • Natriumhydroxid
  • Salzsäure
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Gliederschmerzen

Häufige Nebenwirkungen:
Blutarmut, Cholesterinüberschuss im Blut, Depressionen, Schwindel, Kopfschmerzen, Hexenschuss, Ohnmacht, Schwindelgefühl, Herzklopfen, niedriger Blutdruck, Übelkeit und Erbrechen, Zwerchfellbruch, säurebedingte Speiseröhrenentzündung, vermehrtes Schwitzen, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Brustschmerzen, Schwäche
An der Injektionsstelle:
leichte und vorübergehende Reaktionen mit Schmerz, Schwellung, Rötung, Bluterguss, Juckreiz und leichter Blutung

Gelegentliche Nebenwirkungen:
mäßiger Calciumüberschuss im Blut, Harnsäureüberschuss im Blut, Herzrasen, Blählunge, Hämorrhoiden, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenkrämpfe, Rückenschmerzen, Harninkontinenz, zu häufiges Wasserlassen, Harndrang, Nierensteine, Gewichtszunahme, Herzgeräusche, Anstieg des Wertes an alkalischer Phosphatase
An der Injektionsstelle:
Rötung, Reaktion

Seltene Nebenwirkungen:
allergischer Schock, starker Calciumüberschuss im Blut, Nierenfunktionsstörung oder Verschlechterung einer solchen, mögliche allergische Ereignisse kurz nach der Injektion (akute Atemnot, Wassereinlagerungen im Mund- oder Gesichtsbereich, allgemeine Nesselsucht, Brustschmerz, allgemeine Wasseransammlungen im Gewebe)

Besonderheiten:
Der Wirkstoff kann einen Anstieg der Calciummenge im Blut verursachen. Daher darf er 16 Stunden vor einer Messung des Blutcalciums nicht angewendet werden.

Vereinzelt kann es innerhalb von vier Stunden nach der Gabe von Teriparatid zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen, der nicht behandlungsbedürftig ist.

In Tierversuchen verursachte die Lagzeitanwendung des Wirkstoffs Knochenwucherungen. Deshalb muss seine Anwendung auf 24 Monate beschränkt werden.

Wechselwirkungen

Teriparatid erhöht vorübergehend den Calciumgehalt des Blutes. Vereinzelte Fallberichte weisen darauf hin, dass ein solcher Calciumüberschuss im Blut die Nebenwirkungen einer Therapie mit Herzglykosiden (Digitalis) verstärkt. Der Arzt wird Teriparatid bei Patienten, die Digitalis einnehmen, nur mit Vorsicht einsetzen.

Gegenanzeigen

Teriparatid darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • vorbestehendem Überschuss von Calcium im Blut
  • schwerer Nierenfunktionsstörung
  • stoffwechselbedingten Knochenkrankheiten (einschließlich Überschuss an Parathormon und Paget-Krankheit) mit Ausnahme der Osteoporose ohne erkennbare körperliche Ursache oder der kortisonbedingten Osteoporose
  • ungeklärter Erhöhung des Enzyms alkalische Phosphatase
  • vorausgegangenen Bestrahlungen mit Strahlenquelle außerhalb des Körpers oder in den Körper eingesetzten Strahlenquellen, bei denen das Skelett im Strahlenfeld lag
  • Patienten mit bösartigen Knochenerkrankungen oder Tochtergeschwulsten von Krebserkrankungen in den Knochen
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Teriparatid angewendet werden bei
  • Patienten mit einer derzeit bestehenden oder kürzlichen Bildung von Harnsteinen
  • mittelschwer eingeschränkter Nierenfunktion
  • jüngeren Erwachsenen einschließlich Frauen vor der Menopause, weil es dazu nur begrenzte Erfahrungen gibt

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Teriparatid eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, weil im Tierversuch Missbildungen an den Nachkommen auftraten.

Es ist nicht bekannt, ob Teriparatid in die Muttermilch übergeht. Daher ist das Stillen während der Behandlung verboten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Sicherheit und Wirksamkeit von Teriparatid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht in klinischen Studien erwiesen. Besonders darf Teriparatid nicht bei Kindern oder Jugendlichen (unter 18 Jahren) oder jungen Erwachsenen angewendet werden, deren Knochenfugen am Schädel (Epiphysen) sich noch nicht geschlossen haben.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann Bestimmungen der Calciummenge im Blut verfälschen und darf daher 16 Stunden vorher nicht mehr angewendet werden.
  • Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit dem Medikament eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
  • Die empfohlene Behandlungsdauer von 24 Monaten darf nicht überschritten werden.
  • Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad Celsius im Kühlschrank gelagert, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Die Patrone ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Movymia 20 Mikrogramm/80 Mikroliter Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Teriparatid (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.