Linoladiol-H N

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.01.2015
Hersteller: Wolff (Dr. August Wolff Arzneimittel GmbH & Co.)
Wirkstoffkombination: Estradiol + Prednisolon
Darreichnungsform: Creme
Rezeptpflichtig

Wirkung

Linoladiol-H N enthält die Wirkstoffkombination Estradiol + Prednisolon.

Die Kombination der Wirkstoffe Estradiol + Prednisolon wird nur äußerlich in Form von Cremes auf der Haut und der Schleimhaut angewendet.

Sie dient der Behandlung von Schrumpfungen und Missempfindungen der Scheidenhaut aufgrund von Mangel an dem weiblichen Geschlechtshormon Estrogen bei Frauen nach den Wechseljahren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estradiol + Prednisolon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Estradiol + Prednisolon gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schrumpfung der Scheidenschleimhaut bei Frauen nach den Wechseljahren

Dosierung

Sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung von Wechseljahresbeschwerden der Scheide ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzestmögliche Therapiedauer anzuwenden.

Die Behandlung kann an einem beliebigen Tag begonnen werden. Das Medikament wird mit einem Applikator verwendet; führen Sie eine Applikatorfüllung (etwa zwei Gramm Creme) vor dem Schlafengehen ein. Während der ersten Woche sollte die Creme jeden zweiten Tag, das heißt in Abständen von 48 Stunden, und danach zweimal wöchentlich angewendet werden. Haben Sie eine Dosis vergessen, sollten Sie sie nachholen, sobald Sie sich daran erinnern. Eine doppelte Dosis sollte allerdings vermieden werden. Reinigen Sie den Applikator nach jedem Gebrauch mit warmem Wasser.

Die maximale Behandlungsdauer beträgt vier Wochen. Die Auswirkungen der Behandlung auf die Gebärmutterschleimhaut bei längerer sowie wiederholter
Behandlung ist nicht erwiesen. Daher sollten Sie den Arzt nach einer anderen Therapie fragen, Wenn die Beschwerden länger als vier Wochen anhalten.

Treten unerwartet Blutungen auf, muss die Behandlung unterbrochen werden, bis der Arzt die Ursache der Blutungen abgeklärt hat.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Benzylalkohol
  • Cetylpalmitat
  • Cetylstearylalkohol (pflanzlich)
  • gereinigtes Wasser
  • Natriumcitrat 2H2O (E 331)
  • Octyldodecanol
  • Polysorbat 60
  • Sorbitanstearat (E 491)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Depression, Haarausfall, Gelenkschmerzen, Beinkrämpfe, Durchbruchblutung, Schmierblutung, Brustschmerzen, Brustschmerzempfindlichkeit, Brustvergrößerung, Brustdrüsenabsonderung, weißer Ausfluss, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, erhöhter Triglycerid-Wert im Blut.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Vorübergehende, leichte örtliche Reizungen (Jucken, Brennen), leichter Ausfluss, Scheidenentzündung (auch durch Hefepilzinfektion), Überempfindlichkeit, Veränderungen der Libido, Störung des Gemütszustands, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Migräne, Angst, Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, Venenverstopfung, Lungenembolie, Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, Gallenblasenerkrankung, gelbliche oder dunkle Hautverfärbung, Überbehaarung, Juckreiz, Ausschlag, Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktion der Haut (allergisches Kontaktekzem).

Besonderheiten:
Bei folgende Nebenwirkungen muss die Behandlung sofort abgebrochen werden:
  • Gelbsucht oder Verschlechterung der Leberfunktion
  • deutlicher Erhöhung des Blutdrucks
  • Einsetzen migräneartiger Kopfschmerzen
  • Schwangerschaft.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen der Kombination mit anderen Substanzen wurden nicht untersucht. Der Abbau von Estradiol kann jedoch durch die gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen verstärkt werden, die das abbauende Enzymsystem aktivieren. Zu diesen Substanzen gehören Antiepileptika wie Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin, die Tuberkulose-MittelRifampicin und Rifabutin sowie die virenhemmenden MittelNevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir, das AntidepressivumJohanniskraut. Eine Einflussnahme kann zu einer verminderten Wirkung von Estradiol und zu Veränderungen der Monatsblutung führen.

Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe
  • bestehendem oder früherem Brustkrebs oder einem entsprechenden Verdacht
  • Krebsformen, deren Wachstum durch das Hormon Estrogen gefördert wird (beispielsweise Gebärmutterkrebs) oder einem entsprechenden Verdacht darauf
  • nicht ärztlich abgeklärter Blutung aus den Geschlechtsteilen
  • unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut
  • Patientinnen, die schon Hormone gegen ihre Wechseljahresbeschwerden einnehmen
  • früheren oder bestehenden Erkrankungen mit Venenverstopfung (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)
  • Erkrankungen, die zu einer beschleunigten Blutgerinnugn führen
  • bestehenden oder erst kurze Zeit zurückliegenden Verstopfungen von Arterien (Angina pectoris, Herzinfarkt)
  • akuter Lebererkrankung oder zurückliegenden Lebererkrankungen, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben
  • der Stoffwechselkrankheit Porphyrie.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
  • gutartigen Wucherungen in der Gebärmuttermuskulatur und bei Endometriose
  • Risikofaktoren für Blutgefäßverstopfungen wie Fettstoffwechselstörungen, Rauchen
  • Risikofaktoren für hormonabhängige Krebsformen wie beispielsweise dem Auftreten von Brustkrebs bei Müttern oder Schwestern
  • Bluthochdruck
  • Lebererkrankungen wie beispielsweise Lebergeschwulsten
  • Zuckerkrankheit mit oder ohne Beteiligung der Gefäße
  • Gallensteinen
  • Migräne oder (schweren) Kopfschmerzen
  • Autoimmunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes
  • Schleimhautwucherungen der Gebärmutter in der Vorgeschichte
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Erkrankung der Innenohrknochen (Otosklerose).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Kombination ist in der Schwangerschaft nicht anzuwenden. Wenn es während der Behandlung zur Schwangerschaft kommt, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Auch während der Stillzeit darf die Kombination nicht eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination darf nicht bei Kindern eingesetzt werden.

Warnhinweise

  • Eine ärztliche Abklärung beim Auftreten unerwarteter Vaginalblutungen ist erforderlich.
  • Treten Anzeichen einer Blutgefäßverstopfung auf (schmerzhafte Schwellung eines Beins, plötzlicher Schmerz im Brustkorb, Atemnot) ist sofort ein Arzt zu befragen.
  • Es können Hautreizungen auf Cetylstearylalkohol auftreten.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
  • Um Verletzungen durch den Applikator zu vermeiden, müssen besonders Frauen mit schweren Schäden der Scheidenhaut vorsichtig vorgehen.
  • Das Medikament darf nicht unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr und nicht als Gleitmittel verwendet werden, um mögliche unerwünschte Wirkungen beim Partner zu vermeiden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
25 Gramm Creme
50 Gramm Creme

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Linoladiol-H N sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Estradiol + Prednisolon (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.