Cholkugeletten Senna

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)

Hersteller: Dolorgiet GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Sennesfrüchte
Darreichnungsform: überzogene Tablette

Rezeptfrei

Wirkung

Cholkugeletten Senna enthält den Wirkstoff Sennesfrüchte. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cholkugeletten Senna.

 

Sennesfrüchte werden als Abführmittel bei Verstopfung unterschiedlichster Ursache eingesetzt. Sie bewirken eine Stuhlerweichung und regen die Darmaktivität an.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Darmentleerung vor diagnostischen Untersuchungen, wenn andere Wirkstoffe allein keine ausreichende Reinigung erzielen können oder nicht verwendet werden dürfen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sennesfrüchte sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher der Wirkstoff Sennesfrüchte gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • gelegentlich auftretende Verstopfung bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab zwölf Jahren

Dosierung

Erwachsene und Heranwachsende ab zwölf Jahren nehmen einmal täglich eine bis drei überzogene Tabletten ein. Normalerweise ist eine zwei- bis dreimalige Behandlung pro Woche ausreichend.

Die individuell richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weich geformten Stuhl zu erhalten. So kann mit einer Tablette
begonnen werden; die Dosierung kann dann individuell bis zu einer
Höchstmenge von drei überzogenen Tabletten gesteigert werden.

Nehmen Sie die Tabletten nach der Abendmahlzeit unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (beispielsweise einem Glas Wasser) ein.

Das Medikament darf ohne ärztlichen Rat nicht länger als eine bis zwei Wochen lang eingenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Sucrose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Carmellose-Natrium
  • Carnaubawachs
  • Chinolingelb Aluminiumlack (E 104)
  • Croscarmellose-Natrium
  • gebleichtes Wachs
  • Gelborange S Aluminiumlack (E 110)
  • Maltodextrin
  • Povidon K 30
  • Schellack
  • Stearinsäure

Nebenwirkungen

 

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfartige Magen-Darm-Beschwerden; allergische Reaktionen wie Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria).

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts, insbesondere Kaliumverlust mit Muskelschwäche und Herzfunktionsstörungen, Darmwandpigmentierung (harmlos), Urinrotfärbung (harmlos), Blut im Urin, Eiweiß im Urin.

Wechselwirkungen

Bei Langzeitanwendung von Sennesfrüchten kommt es durch den entstehenden Kaliummangel zu einer Wirkungsverstärkung von Herzglykosiden (Wirkstoffe gegen Herzmuskelschwäche). Auch die Wirkung von Wirkstoffen gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhytmika) wird negativ beeinflusst.

Besteht die Notwendigkeit zur Einnahme von Entwässerungsmitteln oder Glukokortikoiden (Wirkstoffe gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) sollten die Kaliumwerte kontrolliert werden, da Sennesfrüchte die kaliumausscheidende Wirkung der anderen Wirkstoffe erhöhen können. Das gleiche gilt für Süßholzwurzel.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Sennesfrüchte darf dieser Wirkstoff nicht angewendet werden.

Ebenso verbietet sich der Einsatz von Sennesfrüchten bei Darmverschluss. Anzeichen dafür können krampfartige Bauchschmerzen sein, aufgeblähter Bauch, Stuhlverhalt oder fehlender Abgang von Winden und eventuell begleitendes Erbrechen. Bei einem solchen Symptomkomplex ist sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig.

Bei akut entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes darf dieser Wirkstoff ebenfalls nicht verabreicht werden. Akute und stärkste Bauchschmerzen beispielsweise im rechten Unterbauch sowie Fieber können auf eine akute Blinddarmentzündung hinweisen. Das gilt ebenso für starke Bauchschmerzen unklarer Ursache und schwere Austrocknung.

Auch bei Störungen des Wasser- und Mineralsalzgleichgewichtes sollten Sennesfrüchte nicht angewendet werden.

Eine ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung sollte erfolgen bei längerer Anwendung (mehr als ein bis zwei Wochen), da eine Darmträgheit verstärkt werden kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Sennesfrüchte sollten während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht eingenommen werden.

 

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter zwölf Jahren sollten Sennesfrüchte nicht angewendet werden.

 

Warnhinweise

  • Bei stuhlinkontinenten Patienten sollten die Vorlagen häufiger gewechselt werden.
  • Nur anwenden, wenn Ernährungsumstellungen und Quellstoffe keinen Erfolg gezeigt haben.
  • Langer Hautkontakt mit dem Stuhlgang sollte vermieden werden.
  • Das Medikament enthält Saccharose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Das Röhrchen ist nach Gebrauch wieder fest zu verschließen, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück überzogene Tablette)
30 Stück überzogene Tabletten
507 Milligramm Sennesfrüchte

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cholkugeletten Senna sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Sennesfrüchte (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
überzogene Tabletten
Filterbeutel

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.