Calcium 500 Hexal

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.06.2018
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoff: Calcium
Darreichnungsform: Brausetablette
Rezeptfrei

Wirkung

Calcium 500 Hexal enthält den Wirkstoff Calcium. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Calcium 500 Hexal.

Calcium dient in Form verschiedener Salze organischer Säuren (beispielsweise in Form von -Gluconat oder -Lactat) und/oder anorganischer Säuren (beispielsweise in Form von -Carbonat) als unterstützendes therapeutisches Mittel bei Osteoporose. Durch Calcium kann dieser Erkrankung vorgebeugt werden.

Calcium wird ebenfalls zur Vorbeugung eines Calciummangels bei erhöhtem Calciumbedarf gegeben. Dies kann beispielsweise während einer Schwangerschaft, in der Stillzeit oder in der Wachstumsphase der Fall sein.

Außerdem kann Calcium zur Symptomlinderung bei Allergien verabreicht werden.

Vereinzelt wird Calcium in Form des Carbonats heute noch zur Neutralisation überschüssiger Magensäure als säurebindendes Mittel eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Calcium sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), Osteoporose-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Calcium gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vorbeugung eines Kalziummangels bei erhöhtem Bedarf zum Beispiel in Schwangerschaft, Stillzeit oder Wachstum
  • unterstützende Behandlung bei Osteoporose.

Dosierung

Ein bis zwei Brausetabletten täglich in einem Glas Wasser auflösen und trinken. Die Dauer der Anwendung ist individuell zu entscheiden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Äpfelsäure
  • Aromastoffe
  • Citronensäure H2O-frei
  • Natriumcarbonat
  • Natriumcyclamat
  • Natriumhydrogencarbonat
  • Saccharin-Natrium

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Juckreiz, Nesselsucht, Hautausschlag.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Bei Nierenschwäche und längerer Einnahme hoher Dosen von Calcium können erhöhte Konzentrationen an Calcium in Blut und Urin auftreten, was die Entstehung calciumhaltiger Nierensteine begünstigt.

Besonderheiten:
Bei Einhaltung der Dosierungsvorschriften sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten.

Wechselwirkungen

Durch die gleichzeitige Gabe von Calcium und Vitamin D-Abkömmlingen wird die Aufnahme von Calcium in den Körper gesteigert.

Calcium kann die Aufnahme von Antibiotika (Tetrazykline, einige Cefalosporine und Gyrasehemmer) oder von Mitteln gegen Pilzerkrankungen wie Ketoconazol in die Blutbahn beeinträchtigen. Außerdem vermindert es die Aufnahme von Eisen, Fluorid, Estramustin (Zytostatikum) und Bisphosponaten (gegen Osteoporose) und von Levothyroxin (Schilddrüsenhormon) in den Körperkreislauf. Dies muss bei den Dosierungen individuell berücksichtigt werden.

Entwässerungsmittel vom Thiazid-Typ wie beispielsweise Hydrochlorothiazid vermindern die Ausscheidung von Calcium. Dadurch erhöht sich das Risiko für einen Calcium-Überschuss im Blut. Bei gleichzeitiger Einnahme sollte deshalb der Arzt dem Calcium-Blutspiegel überwachen.

Bekommt ein Patient Glukokortikoide (Kortison) als Injektion oder zur Einnahme, vermindern diese die Aufnahme von Calcium in den Körper. Bei gleichzeitiger Gabe kann es notwendig werden, dass der Arzt die Calcium-Dosis erhöht.

Die Giftigkeit von Herzglykosiden (gegen Herzmuskelschwäche) kann infolge einer Erhöhung der Calciumkonzentration im Blut zunehmen. Patienten, die Herzglykoside erhalten, müssen ärztlich überwacht werden.

Die Zufuhr großer Mengen Milch zusammen mit Calciumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat (Natron) ist zu vermeiden. In der Vergangenheit ist dadurch die schwere Erkrankung "Milch-Alkali-Syndrom" aufgetreten. Darunter versteht man eine Stoffwechselstörung mit Kalkablagerungen im Gewebe, die unbehandelt zur Nierenschwäche führt.

Ein zeitlicher Abstand von zwei bis vier Stunden zwischen der Einnahme von Calcium und anderen Medikamenten ist in jedem Fall ratsam. So können Wechselwirkungen vermieden werden.

Bei Patienten, die gleichzeitig säurebindende Mittel einnehmen, sollte berücksichtigt werden, dass Calciumcarbonat ebenfalls die Magensäure neutralisiert.

Gegenanzeigen

Calcium darf nicht angewendet werden bei
  • Bei Überempfindlichkeit gegen das Mineral
  • erhöhter Konzentration an Calcium im Blut oder Urin (beispielsweise infolge bösartiger Gewebsneubildung oder Vitamin D-Überdosierung)
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse (primärer Hyperparathyreoidismus)
  • Neigung zu calciumhaltigen Nierensteinen oder Calcium-Einlagerung im Nierengewebe
  • Vergiftung mit Herzglykosiden(Digitalisintoxikation), weil sich diese durch Calciumgaben noch verschlimmern kann
  • Abbau der Knochenmasse durch eine längere Ruhigstellung, meist im Schienen- oder Gipsverband (Immobilisations-Osteoporose).
Nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Calcium gegeben werden bei
  • Entgleisungen des Stoffwechsels: Bei Alkalosen darf kein Calciumcarbonat gegeben werden, bei Azidosen kein Calciumchlorid
  • familiärer Neigung zu calciumhaltigen Nierensteinen
  • Nierenfunktionsstörungen, hier sind die Calcium- und Phosphatkonzentrationen in Blut und Urin ständig zu prüfen
  • Patienten mit Mangel an Magensäure, weil sich beispielsweise Calcium-Carbonat dann nur schwer löst und kaum in den Körper aufgenommen werden kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Calciumhaltige Medikamente sollten in Schwangerschaft und Stillzeit nicht ohne ärztliche Überwachung eingenommen werden. In der Schwangerschaft ist die Konzentration an Calcium im Blut besonders sorgfältig zu kontrollieren. Gerade bei der Selbstmedikation ist zu beachten, dass zu viel Calcium im Blut über einen längeren Zeitraum zu körperlicher Fehlbildung und geistiger Behinderung des Kindes führen kann. Deshalb sollte während der Schwangerschaft sollte die tägliche Einnahme 1500 Milligramm Calcium nicht
überschreiten.

Calcium geht massiv in die Muttermilch über, ist aber für das Kind notwendig und es gibt keine Berichte über schädliche Wirkungen. Weil so viel Calcium abgegeben wird, kann es bei der Mutter zu vorübergehendem Claciummangel kommen. Der behandelnde Arzt sollte immer individuell über eine notwendige Behandlung entscheiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder sollten Calcium nur bei einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle erhalten.

Warnhinweise

  • Patienten mit calciumhaltigen Nierensteinen in der Familie sollten vom Arzt auf eine übermäßige Calciumausscheidung über den Harn untersucht werden.
  • Bei chronischem Nierenversagen sollte die Behandlung mit dem Medikament nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.
  • Bei Langzeitanwendung des Medikaments sind Röntgenkontrollen in regelmäßigen Abständen empfehlenswert.
  • Vorsicht bei Patienten während einer natrium-kontrollierten Diät (1 Brausetablette enthält 56,46 mg Natrium).
  • Vorsicht bei Nierensteinen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Brausetablette)
20 Stück Brausetabletten
1250 Milligramm Calcium
40 Stück Brausetabletten
1250 Milligramm Calcium
100 Stück Brausetabletten
1250 Milligramm Calcium

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Calcium 500 Hexal sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Calcium (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Brausetabletten
Brausetabletten
Filmtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.