Hornzipfel: Mann im Gespräch mit einem Arzt
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Wie lassen sich Hornzipfel am Penis entfernen?

Von: Frederike Rausch (Medizinredakteurin)

Hornzipfel sind kleine Knötchen beziehungsweise Hautveränderungen am Eichelrand. Sie sind weder ansteckend noch handelt es sich bei ihnen um einen Geschlechtskrankheit. Für Betroffene stellen sie aber oft ein kosmetisches Problem dar. Wie lassen sich Hornzipfel entfernen?

Was sind Hornzipfel?

Bei Hornzipfeln oder Hornzipfelchen handelt es sich um noppenartige Hautveränderungen am Penis. Dabei entstehen am Rand der Eichel und/oder am Vorhautbändchen kleine Papeln. Die medizinische Bezeichnung für die Knötchen lautet

  • Hirsuties papillaris penis,
  • Hirsuties papillaris coronae glandis oder
  • Papillae coronae glandis.

Hornzipfel sind keine Erkrankung und weder gefährlich, noch ansteckend. Die Pickelchen am Eichelrand können für Betroffene jedoch ein kosmetisches Problem darstellen und einen Leidensdruck erzeugen, der auch das Sexualleben und Selbstbewusstsein beeinträchtigt.

In Deutschland haben geschätzt zehn bis 20 Prozent der Männer Hornzipfel. Sehr selten treten ähnliche Hautveränderungen bei Frauen im Bereich der Vulva auf (Hirsuties papillaris vulvae).

Symptome: Wie sehen Hornzipfel aus?

Die warzenartigen Hornzipfel treten meist reihenförmig auf und können eine weißliche, hautfarbene oder rötliche Färbung haben. Generell sind die Knötchen verschieden stark ausgeprägt: Bei den einen Menschen zeigen sie sich lediglich als kleine, kaum wahrnehmbare Pickelchen, bei anderen treten sie in größerer Form auf. Ist der Penis erigiert, werden auch die Hornzipfel stärker durchblutet und wachsen dementsprechend.

Hornzipfel sind nicht ansteckend und verursachen meist keine Beschwerden. Stark hervorstehende Papeln schmerzen jedoch mitunter, wenn sie großer Reibung ausgesetzt sind, etwa beim Geschlechtsverkehr.

Ursache: Warum hat man Hornzipfel?

Hornzipfel sind weder Warzen, noch entstehen sie durch mangelnde Hygiene oder sind sexuell übertragbar. Es handelt sich bei ihnen um ein harmloses Phänomen, das Fachleute Atavismus nennen. Der Begriff Atavismus bezeichnet anatomische Merkmale, die sich im Laufe der Evolution zurückgebildet haben. Hornzipfel haben beim Menschen keine Funktion mehr, bei vielen Säugetieren dienen sie aber als Haftorganellen beim Geschlechtsverkehr.

Hornzipfelchen bilden sich bei den meisten Personen in der Pubertät aus. Fachleute vermuten, dass der Auslöser genetisch bedingt ist, eine Vererbung ist daher nicht unwahrscheinlich. Welches Gen die Penispapillome genau verursacht, ist aber nicht bekannt. 

Wie lassen sich Hornzipfel entfernen?

Aus medizinischer Sicht müssen Hornzipfel in der Regel nicht entfernt werden. Viele Männer  möchten die Pickelchen jedoch aus ästhetischen Gründen loswerden. Betroffene sollten sich dann in ärztliche Behandlung begeben.

Um die Hornzipfelchen zu entfernen, stehen verschiedene Techniken zur Auswahl. Ziel der Behandlung ist es, die Hautveränderungen an der Oberfläche abzutragen. Zu den  Behandlungsmöglichkeiten zählen:

  •  CO2-Laser: Bei der Laserbehandlung wird die Haut oberflächlich betäubt und die Hornzipfel im Anschluss punktuell bestrahlt, wodurch das zu entfernende Gewebe verdampft.
  • Radiowellen: Die Behandlung mit Radiowellen ist der Lasertherapie sehr ähnlich, gilt aber als schonender. Dadurch ist das Risiko einer anschließenden Narbenbildung geringer. Allerdings entstehen Betroffenen höhere Kosten durch die Radiowellentherapie.
  • Mikroelektrokautur: Bei der Elektrokauterisation werden die Hautknötchen mit Hilfe von Strom punktuell verödet. 

Nach der Behandlung entstehen an der Stelle der Hornzipfel Krusten. Diese lösen sich nach sieben bis 14 Tagen von selbst. Betroffene sollten in dieser Zeit keine sportlichen Aktivitäten betreiben und auch auf Geschlechtsverkehr verzichten. In einzelnen Fällen kommt es nach der Behandlung zu Narbenbildung oder Sensibilitätsstörungen. Es ist außerdem möglich, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt erneut Hornzipfel bilden.

Was kostet es Hornzipfel entfernen zu lassen?

Je nach Behandlungsmethode liegen die Kosten für eine Sitzung etwa zwischen 300 und 900 Euro. Sind die Hornzipfel stark ausgeprägt, können mehrere Therapiesitzungen notwendig sein. Da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt, werden die Kosten in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. 

Hornzipfel selbst entfernen mit Hausmitteln

Generell sollten Betroffene nicht versuchen, die Hornzipfel selber zu entfernen. Vermeintliche Hausmittel wie Teebaumöl, Zahnpasta oder Cremes mit Aloe Vera können die empfindliche Haut der Eichel unangenehm reizen und zu Vernarbungen führen. Auf keinen Fall sollte man die Hornzipfel abschneiden, da Blutungen, Infektionen und Narben die Folge sein können.

So erfolgt die Diagnose bei Hornzipfeln

Betroffene können sich an eine urologische oder hautärztliche Praxis wenden. Ärzt*innen erkennen Hornzipfel aufgrund ihres typischen Erscheinungsbildes in der Regel per Blickdiagnose. Gegebenenfalls verwenden sie dafür ein Dermatoskop (Lupe mit eingebauter Lichtquelle).

Wichtig ist, die Papeln von anderen Veränderungen der Haut oder Krankheiten abzugrenzen, beispielsweise: