Das Bild zeigt einen jungen Arzt, der auf eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs schaut.
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Rippenprellung: Dauer, Symptome und Hausmittel

Von: Till von Bracht (Medizinredakteur, M.A. Sportwissenschaften), Romina Enz (Medizinredakteurin und Biologin)
Letzte Aktualisierung: 21.06.2022

Eine Rippenprellung entsteht durch einen Sturz oder einen Schlag auf die Rippen und ist äußerst schmerzhaft. Um festzustellen, ob es sich um eine Rippenprellung oder einen -bruch handelt, sollten Sie nach dem Trauma ärztlichen Rat einholen. Mehr zu Symptomen, Behandlung und Hausmitteln bei Rippenprellung.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ Rippenprellung

Eine Prellung der Rippen verheilt meist nach zwei bis drei Wochen. Schmerzen können bis zu acht Wochen auftreten.

Eine Rippenprellung ist zwar sehr schmerzhaft, in der Regel jedoch harmlos. Durch die flache Atmung und das Vermeiden von Husten kann sich aber vor allem bei älteren Menschen eine Lungenentzündung entwickeln.

Die Symptome ähneln sich stark, weshalb es schwer ist, einen Bruch der Rippen von einer Prellung zu unterscheiden. Ein Rippenbruch lässt sich manchmal von außen ertasten, unter Umständen sind Knirschgeräusche hörbar. Eine eindeutige Diagnose kann nur durch Fachpersonal gestellt werden. 

Was passiert bei einer Rippenprellung?

Die Prellung der Rippen ist eine stumpfe, geschlossene Verletzung, die infolge eines Sturzes oder Schlages auf den Rippenbogen auftritt. Dabei kann eine oder mehrere Rippen betroffen sein. Prinzipiell kann eine Rippenprellung an jeder Rippe auftreten. Da die erste und zweite Rippe jedoch gut geschützt unter dem Schultergürtel liegen, sind sie eher selten von einer Prellung betroffen. Besonders häufig tritt die Verletzung im Sport auf, etwa bei:

  • Kampfsportarten
  • Mannschaftssportarten wie Fußball oder Handball
  • Stürzen beim Fahrradfahren oder Skifahren

Die gute Nachricht: Eine Rippenprellung ist in der Regel harmlos und verheilt von selbst. Eine Operation ist nicht notwendig.

Symptome einer Rippenprellung

Die typischen Symptome einer Rippenprellung sind Schmerzen im Rippenbereich. Wie lange diese andauern, hängt von der Schwere der Verletzung ab. Bei einer leichten Prellung verschwinden die Schmerzen oft schon nach zwei bis drei Wochen – eine schwere Rippenprellung kann bis zu acht Wochen andauern.

Die Symptome treten vor allem dann auf, wenn man

  • tief einatmet,
  • hustet, niest oder lacht,
  • den Oberkörper verdreht
  • oder auf der geprellten Körperseite liegt.

Die Gewalteinwirkung bei einer Rippenprellung kann die unter der Haut liegenden Blutgefäße verletzen. Reißen ein oder mehrere Blutgefäße, fließt das Blut in das umgebende Gewebe – ein Hämatom (Bluterguss) entsteht. Bei einem Hämatom verfärbt sich die Haut über der betroffenen Stelle blau und schwillt unter Umständen an.

Was tun bei Rippenprellung? Hausmittel und Behandlung

Direkt nach dem Trauma sollte man die betroffene Stelle kühlen. Dies lindert die Schmerzen und die Schwellung. Im weiteren Verlauf ist es wichtig, auftretenden Beschwerden effektiv durch Schmerzmittel entgegenzuwirken. Andernfalls kann es passieren, dass Betroffene in eine Schonatmung verfallen, die wiederum das Risiko einer Lungenentzündung (Pneumonie) erhöht.

Damit eine Rippenprellung möglichst schnell verheilt, sollte man den Rumpf ruhig halten und so lange auf Sport verzichten, bis die Schmerzen vollständig verschwunden sind.

Hausmittel, die bei einer Rippenprellung helfen können:

  • Quarkwickel: Kühle Quarkwickel wirken wohltuend auf der schmerzenden Stelle. Dafür Quark circa 0,5 Zentimeter dick in ein Baumwolltuch streichen und mit Mullbinden oder einem zweiten Baumwolltuch bedecken. Auf die geprellte Rippe legen und solange liegen lassen, bis der Quark getrocknet ist.

  • Pfefferminzöl: Es lässt die betroffenen Hautstellen kühl anfühlen. Pfefferminzöl ist in der Apotheke oder Drogerie erhältlich. Zehn Tropfen des Öls mit zehn Milliliter 40-prozentigem Ethanol vermischen und die geprellte Rippe zwei- bis viermal am Tag damit einreiben. Achtung: Ätherische Öle dürfen nicht bei Babys angewendet werden, da sie einen gefährlichen Bronchospasmus auslösen können. 

  • Arnika-Umschläge: Arnika wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Für einen Umschlag vier Teelöffel Arnikablüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. Nach zehn Minuten das Wasser abseihen und abkühlen lassen. Ein Tuch darin tränken und auf die Prellung legen. Der Wickel kann drei- bis viermal täglich für je 30 Minuten angewendet werden. 

Diagnose: Rippenprellung oder Rippenbruch?

Eine Rippenprellung und ein Rippenbruch lassen sich auf den ersten Blick nicht immer voneinander unterscheiden – denn die Symptome einer Rippenprellung und eines -bruchs ähneln sich.

Manchmal kann der*die Arzt*Ärztin bereits ertasten, ob es sich bei der Verletzung des Oberkörpers um eine Rippenprellung oder einen -bruch handelt. Bei einer Prellung bleiben die Knochen intakt, bei einem Rippenbruch hingegen können die Bruchstücke verschoben sein.

Um eine sichere Diagnose zu stellen, führen Ärzt*innen häufig eine Röntgenuntersuchung durch.

Lässt sich mithilfe der Röntgenaufnahmen die Verletzung noch nicht genau diagnostizieren, können weitere Untersuchungen folgen, wie zum Beispiel:

Rippen haben die Form eines Hufeisens – dadurch sind sie sehr stabil. Ein Schlag auf den Brustkorb führt deshalb häufig "nur" zu einer Rippenprellung und nicht direkt zu einem Rippenbruch. Wenn die Knochenstruktur jedoch geschwächt ist (z. B. durch Osteoporose), können Rippen auch durch leichtere, aber sich wiederholende Belastungen brechen – etwa durch Husten.

Zur Abklärung und auch, wenn die Schmerzen stärker werden, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei einem Rippenbruch können beispielsweise auch Weichteile verletzt werden.