Pocken: Vorbeugen
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Sich gegen Pocken impfen zu lassen, ist die einzig wirksame Maßnahme zum Vorbeugen dieser Erkrankung. Die Pockenimpfung ist jedoch heute in Deutschland keine Pflichtimpfung mehr, da es keine Pocken mehr gibt: Dank der konsequenten Durchimpfung der Bevölkerung gelang die weltweite Ausrottung der Pocken.
In Deutschland fanden die letzten größeren Pockenimpf-Aktionen im Jahr 1977 statt, ihre weltweite Aussetzung erfolgte im Jahr 1980. Bei den zu dieser Zeit gegen Pocken geimpften Menschen besteht inzwischen wahrscheinlich kein Impfschutz mehr, da man die Schutzimpfung alle fünf bis zehn Jahre auffrischen muss. Es ist jedoch möglich, dass eine Pockenerkrankung bei einmal geimpften Personen milder verläuft als bei ungeimpften Menschen.
Pockenimpfung
Die Pockenimpfung erfolgt mit dem Erreger der Kuhpocken. Drei bis vier Tage nach der Impfung zeigt sich an der Impfstelle eine Hautreaktion: Es bildet sich eine juckende rote beziehungsweise rötliche Beule, die bei direktem Kontakt ansteckend ist. Das gilt nicht nur für andere Menschen, sondern auch für die Geimpften selbst: Wer die Beule zum Beispiel mit den Händen berührt, riskiert womöglich eine durchaus folgenschwere Infektion an anderen Körperstellen wie den Augen (ggf. mit nachfolgender Erblindung). Daher sind nach einem derartigen Kontakt die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen, sofern kein geeignetes Desinfektionsmittel zur Verfügung steht.
Die Beule an der Impfstelle geht in eine eitrige Pustel oder Blase über und bildet nach zwei bis drei Wochen einen Schorf, der dann abheilt. Von der Pockenimpfung bleibt typischerweise eine kleine Narbe zurück: Die meisten der Personen, die gegen Pocken geimpft sind, haben eine solche Narbe am rechten oder linken Oberarm. Die Pockenimpfung erfolgte einmal vor Vollendung des zweiten Lebensjahrs und ein zweites Mal im zwölften Lebensjahr.
Nachdem die Welt als pockenfrei galt und keine Impfpflicht mehr bestand, gab es in Deutschland zeitweise keinen zugelassenen Impfstoff mehr. Mittlerweile ist der Impfstoff gegen Pocken in Deutschland wieder vorrätig, um die Bevölkerung bei einem Terroranschlag mit Biowaffen so gut wie möglich durch eine Impfung schützen zu können. Darüber hinaus hat man auch einen neuen Impfstoff gegen Pocken entwickelt, der erheblich weniger Nebenwirkungen hat als der alte. Seine Wirksamkeit im Falle einer Pockenepidemie ist jedoch noch nicht hinreichend getestet.