Penispilz: Symptome und Behandlung bei Pilz am Penis
Ein Penispilz (Candida-Balanitis) kann Betroffene stark verunsichern und unangenehme körperliche Beschwerden hervorrufen. Die gute Nachricht: Wird er früh erkannt, lässt er sich unkompliziert behandeln. Doch wie entsteht ein Pilz am Penis und was hilft dagegen?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Penispilz
Eichelpilz kann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder eine gestörte Hautbarriere entstehen. Eine Infektion tritt jedoch meist erst auf, wenn zusätzliche Faktoren hinzukommen. Ein geschwächtes Immunsystem sowie übermäßige oder mangelhafte Intimhygiene begünstigen das Pilzwachstum.
Ein Pilz am Penis kann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Zu einer Ansteckung kommt es aber meist nur, wenn bestimmte Risikofaktoren wie ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes oder mangelnde Hygiene vorliegen.
Nein, ein Pilzbefall der Genitalien ist nichts, wofür man sich schämen muss. Denn Pilzinfektionen sind weit verbreitet und kommen in jeder Altersgruppe vor. Zwischen drei und elf Prozent der männlichen Bevölkerung erleben im Verlauf ihres Lebens eine Eichelentzündung.
Eine Candida-Balanitis heilt in der Regel innerhalb von drei bis 14 Tagen ab. Bei Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus kann die Heilung länger dauern.
Pilz am Penis und Scheidenpilz werden meist durch den gleichen Erreger (Candida albicans) verursacht und können beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Frauen sind von einer Pilzerkrankung jedoch häufiger betroffen, da das feuchtwarme Milieu der Scheide für die Pilze günstiger ist als das trockene Milieu der Eichel.
Was ist Penispilz?
Ein Pilz am Penis, auch als Candida-Balanitis bezeichnet, ist eine entzündliche Erkrankung der Eichel. Sie wird durch eine Infektion mit Hefepilzen der Gattung Candida, vor allem Candida albicans, verursacht.
Candida-Balanitis ist eine spezielle Form der Eichelentzündung (Balanitis). Sie kann durch verschiedene Ursachen, etwa Infektionen mit Bakterien oder Pilzen, entstehen.
Geht eine Infektion der Eichel auf die Vorhaut über, spricht man von einer sogenannten Balanoposthitis. Dabei betrifft die Entzündung sowohl die Eichel als auch die Vorhaut des Penis.
Spezifische Symptome beim Penispilz
Der Hauptunterschied zwischen einer Candida-Balanitis und anderen Formen der Balanitis liegt in den Symptomen. So äußert sich ein Pilz am Penis:
- Weiße, abwischbare Beläge oder Flecken auf der Eichel
- Geröteter Rand der Eichel
Darüber hinaus können entzündungstypische Symptome bei einem Penispilz auftreten, wie:
- Rötung und Schwellung der Eichel
- Schmerzen und Brennen, vor allem beim Wasserlassen
- Juckreiz
Wichtig: Bei Erregern wie beispielsweise Herpes genitalis (Genitalherpes) können schmerzhafte Bläschen auftreten, die leicht mit einer Pilzinfektion verwechselt werden können. Eine genaue ärztliche Diagnose ist daher unerlässlich.
Penispilz: Ursachen und Risikofaktoren
Ein Pilzbefall am Penis entsteht oft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, wenn dabei Pilzerreger übertragen werden. Häufiger sind unbeschnittene Männer betroffen, weil sich unter ihrer Vorhaut Feuchtigkeit und Wärme stauen kann. Das begünstigt das Pilzwachstum.
Auch beschnittene Männer ohne Vorhaut können eine Pilzinfektion bekommen. Bei ihnen bleibt die Infektion jedoch meist auf die Eichel begrenzt, während sie bei unbeschnittenen Männern auch die Vorhaut betreffen kann.
Weitere Risikofaktoren, welche die Entstehung von Eichelpilz begünstigen, sind:
Diabetes mellitus: Ein zu hoher Blutzucker schwächt die Abwehrkräfte des Körpers und stört die Hautbarriere. Das macht die Haut anfälliger für Infektionen. Zu viel Zucker im Schweiß und Hauttalg unter der Vorhaut des Penis (Smegma) bietet Hefepilzen zudem einen optimalen Nährboden.
geschwächtes Immunsystem: Erkrankungen wie HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) und Aids schwächen das Immunsystem. Auch Medikamente oder Chemotherapien verringern manchmal die Abwehrkräfte gegen Pilze.
Antibiotika: Medikamente gegen Bakterien können das natürliche Gleichgewicht der Haut stören und schützende Bakterien reduzieren, was wiederum das Wachstum von Pilzen fördert.
Kortisonpräparate: Kortison kann das Immunsystem schwächen, wodurch sich Pilze leichter vermehren können.
übertriebene Hygiene: Zu häufiges Waschen schädigt die Hautbarriere und macht die Haut anfälliger für Pilzinfektionen. Nicht für den Intimbereich geeignete Waschlotionen oder Seifen greifen zusätzlich den Säureschutzmantel der Haut an.
mangelnde Hygiene: Eine unzureichende Intimhygiene führt insbesondere bei unbeschnittenen Männern zur Ansammlung von Smegma (Vorhautsekret), das einen idealen Nährboden für Pilzwachstum bietet.
Pilz am Penis: Wie wird Eichelpilz behandelt?
Die Therapie bei Pilz am Penis richtet sich nach der Ursache. Häufig werden Antipilzmittel (Antimykotika) eingesetzt. Sie enthalten Wirkstoffe wie Clotrimazol oder Miconazol, die den Pilz abtöten.
Diese Mittel gibt es als Salben oder Cremes und sind in Apotheken erhältlich. Sie werden direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen, um das Pilzwachstum zu stoppen. Meist mehrmals täglich.
In schwereren oder wiederkehrenden Fällen kann auch eine orale Therapie mit Medikamenten mit Wirkstoffen wie Fluconazol nötig sein. Diese haben eine systemische Wirkung und tragen zur Reduktion von Pilzerregern im ganzen Körper bei.
Wann ärztliche Hilfe bei Penispilz einholen?
Treten Beschwerden am Penis auf, sollte umgehend ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Bei frühzeitiger Behandlung heilt eine Candida-Balanitis meist innerhalb weniger Tage. Die Diagnose erfolgt in der Regel anhand der typischen Symptome.
Neben einem hausärztlichen Erstgespräch sind urologische oder dermatologische Praxen oft erste Anlaufstellen. Dort werden die betroffenen Hautareale auf Anzeichen wie weißen Belag überprüft.
Andere Krankheiten im Genitalbereich, die vor der Hefepilz-Behandlung ausgeschlossen werden müssen, sind:
bakterielle Balanitis (Infektion der Eichel durch Bakterien)
Lichen sclerosus (eine Hautkrankheit der Genitalien)
Herpes genitalis (Herpesinfektion im Intimbereich)
Allergien oder Reizungen (z. B. Latex, Duftstoffe oder enge Kleidung)
Besteht der Verdacht auf eine Pilzinfektion, wird oft eine Flüssigkeit zur Untersuchung von Hautproben (KOH-Präparat) aus einem Hautabstrich untersucht. Dabei können Pilzfäden, die der Pilz zum Wachstum benötigt (Hyphen) unter dem Mikroskop gesehen werden.
Bei unklaren Ergebnissen wird der Abstrich in einer sogenannten Kultur angelegt, um den genauen Pilztyp zu bestimmen. So lässt sich auch herauszufinden, welches Medikament zur Behandlung infrage kommt.
Penispilz: Verlauf und Prognose
Mit der richtigen Behandlung heilt eine Pilzerkrankung der Genitalien meist vollständig. Antimykotische Mittel lassen die Symptome oft in drei bis 14 Tagen verschwinden. Wichtig ist, alle Risikofaktoren zu minimieren. Dazu zählt, dass auch Partner*innen mitbehandelt werden, um eine erneute Infektion zu vermeiden.
Unbehandelt oder bei wiederholten Infektionen kann die Candida-Balanitis chronisch werden. Das kann Vernarbungen und Verklebungen unter der Vorhaut verursachen, die eine Vorhautverengung (Phimose) begünstigen.
Intimhygiene: Wie lässt sich Penispilz vorbeugen?
Eine gesunde und regelmäßige Intimhygiene kann einem Genitalpilz vorbeugen. Besonders bei Männern mit unbeschnittenem Penis kann sich so weniger Feuchtigkeit oder Smegma unter der Vorhaut ansammeln. Das wiederum begünstigt das Pilzwachstum. Hilfreich dagegen ist beispielsweise:
regelmäßige Reinigung: Männer sollten ihren Penis täglich reinigen. Dafür ist in der Regel klares Wasser ausreichend. Die Vorhaut sollte vorsichtig zurückgezogen und die Eichel damit gründlich gesäubert werden. Dies sollte auch nach dem Geschlechtsverkehr geschehen.
Intimpflegeprodukte: Wer dennoch Reinigungsmittel verwenden möchte, sollte auf spezielle Intimpflegeprodukte zurückgreifen. Aggressive, alkoholhaltige oder parfümierte Seifen oder Duschgels sind nicht empfehlenswert.
Feuchtigkeit vermeiden: Nach dem Waschen sollten der Intimbereich und der Penis sanft, aber gründlich abgetrocknet werden. So lässt sich die Bildung eines feuchten Milieus verhindern, in dem Pilze besonders gut gedeihen.
Kondome verwenden: Um das Risiko einer Pilzinfektion zu minimieren, sollte beim Geschlechtsverkehr immer ein Kondom verwendet werden. Während einer akuten Infektion sollte kein Geschlechtsverkehr stattfinden.
Diabetes im Blick behalten: Männer mit Diabetes sollten ihre Blutzuckerwerte gut kontrollieren, da hohe Zuckerwerte Pilzerkrankungen begünstigen können. Eine Blutzuckerregulation kann so helfen, das Infektionsrisiko zu verringern.