Ein Mann hält sich vor Schmerzen beide Hände vor den Genitalbereich.
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Penisthrombose: Symptome & Behandlung bei Morbus Mondor

Von: Charlotte Herhold (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 12.06.2025

Eine Penisthrombose macht sich oft plötzlich in Form eines harten, schmerzhaften Strangs am Penis bemerkbar. Was zunächst beunruhigend klingt, ist in den meisten Fällen harmlos. Welche weiteren Symptome können auftreten und wie wird ein peniler Morbus Mondor behandelt?

FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Penisthrombose

Nein, in den meisten Fällen bleibt die Erektionsfähigkeit vollständig erhalten. Es kann jedoch gelegentlich zu Schmerzen während einer Erektion kommen. 

Eine Penisthrombose ist in der Regel harmlos und verursacht keine bleibenden Schäden. Da sie jedoch als oberflächliche Venenthrombose unter der Haut am Penisrücken sichtbar wird, verunsichert sie viele Betroffene.

Die Beschwerden beim penilen Morbus Mondor bilden sich meist innerhalb weniger Wochen von selbst zurück. Der tastbare, verhärtete Strang entlang des Penis wird dabei nach und nach kleiner, bis er schließlich ganz verschwindet. 

Nein, nicht alle Thrombosen am Penis sind sichtbar. Die partielle Schwellkörperthrombose liegt tiefer im Schwellkörper und ist nicht von außen erkennbar. Sie zeigt sich durch eine einseitige, schmerzhafte Verhärtung und sollte immer ärztlich abgeklärt werden.

Was ist eine Penisthrombose?

Eine Penisthrombose ist eine in der Regel harmlose Venenentzündung mit Blutgerinnsel (Thrombophlebitis). Fachleute sprechen bei dieser Erkrankung von dem sogenannten penilen Morbus Mondor. Die Thrombose entsteht, wenn sich ein kleines Gerinnsel in einer Vene direkt unter der Haut bildet. Diese lässt sich dann als verhärtete, tastbare Linie wahrnehmen, meist an der oberflächlichen Penisrückenvene (Vena dorsalis penis superficialis). Sie kann bei Männern jeden Alters auftreten, ist aber bei sexuell aktiven Männern häufiger.

Morbus Mondor: Auch an anderen Körperstellen möglich

Ein Morbus Mondor kann jedoch nicht nur am Penis auftreten. Auch an anderen Körperstellen kann sich eine oberflächliche Venenentzündung mit Thrombose bilden. Während die penile Form nur Männer betrifft, können andere Varianten der sogenannten Mondor-Krankheit bei allen Geschlechtern vorkommen. Möglich sind: 

  • Brustwand
  • Bauchwand
  • Achselregion
  • Leistengegend
  • Innenseite der Oberschenkel

Symptome der Penisthrombose erkennen

Tritt eine Thrombose am Penis auf, kann sie sich durch verschiedene Symptome zeigen. Typisch sind:

  • verhärtete und/oder empfindliche Vene am Penis 
  • meist plötzliche, ziehende und/oder dumpfe Schmerzen entlang der Oberseite des Penis (vor allem bei Erektionen oder nach dem Geschlechtsverkehr)
  • Schwellung (Ödem) und/oder Rötungen an der betroffenen Stelle
  • erschwertes Wasserlassen 

Thrombose am Penis: Ursachen und Risikofaktoren

Die häufigste Ursache für eine Penisthrombose ist eine mechanische Reizung der Vene durch Bewegung oder Druck. Mögliche Auslöser sind:

  • langer oder intensiver Geschlechtsverkehr

  • häufige Selbstbefriedigung

  • Anwendung einer Vakuumpumpe
  • langes Fahrradfahren oder Reitsport

  • enge Hosen oder Unterwäsche

  • Verletzungen der Blutgefäße

Seltener können auch andere Ursachen zu einer Penisthrombose führen. Zum Beispiel:

Penisthrombose: Wann ist ärztlicher Rat sinnvoll?

Kommt es zu anhaltenden Beschwerden, sollte bei Verdacht auf eine Penisthrombose ärztlicher Rat eingeholt werden. Erste Anlaufstellen können sowohl hausärztliche Praxen als auch Urolog*innen sein.

Zunächst erfolgt ein ausführliches Gespräch zum Krankheitsverlauf und zur allgemeinen Gesundheit (Anamnese). Zusätzlich kommt es zu einer körperlichen Untersuchung des Penis. Dabei tastet die*der Ärztin*Arzt die betroffene Vene ab und prüft, ob eine Verhärtung, Rötung oder Schwellung vorliegt.

Bei unklarer Diagnose oder langem Verlauf kann ein kontrastmittelverstärkter Ultraschall (Sonographie) durchgeführt werden, um das Blutgerinnsel sichtbar zu machen. Gleichzeitig lassen sich so auch andere Ursachen wie Tumoren, Verletzungen oder Entzündungen im Bereich des Schwellkörpers (Corpus cavernosum) ausschließen.

So wird eine Penisthrombose behandelt

In den meisten Fällen heilt eine Penisthrombose innerhalb weniger Wochen ohne spezielle Therapie ab. Bei Schmerzen können nach ärztlicher Empfehlung kurzzeitig leichte Schmerzmittel wie Paracetamol oder entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen) eingenommen werden.

Zusätzlich kann das Auftragen von Salben mit dem Wirkstoff Heparin dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern. Diese können die Blutgerinnung hemmen und die Durchblutung an der betroffenen Stelle verbessern. Häufig empfiehlt es sich außerdem, für einige Wochen auf sexuelle Aktivitäten zu verzichten, um den Heilungsprozess zu unterstützen. 

Bleibt eine Verhärtung bestehen oder treten starke Schmerzen auf, kann in seltenen Fällen ein operativer Eingriff (Thrombektomie) notwendig werden. Dabei wird das Gerinnsel aufgelöst oder seltener die betroffene Vene entfernt. In Einzelfällen kommt außerdem eine gerinnungshemmende Therapie (Antikoagulation) infrage – etwa bei erhöhtem Risiko für weitere Thrombosen.

Lässt sich einer Penisthrombose vorbeugen?

Eine Penisthrombose lässt sich nicht immer vermeiden. Da sie jedoch häufig durch Reibung oder Druck auf die Venen verursacht wird, lässt sich das Erkrankungsrisiko meist durch einfache Maßnahmen senken. Dazu zählen:

  • Ruhephasen nach intensiver Masturbation und Geschlechtsverkehr 
  • enge, scheuernde Kleidung gegen weite, atmungsaktive Wäsche tauschen
  • bei belastenden Sportarten wie Radfahren oder Reiten regelmäßige Pausen einlegen, um Druck auf den Genitalbereich zu reduzieren
  • kühlende Auflagen zur Linderung von Schwellungen nach starker Belastung