Kleinkind mit Grasmilben-Bissen
© Getty Images/Marina Demidiuk

Grasmilben-Bisse erkennen und behandeln

Von: Miriam Funk (Medizinredakteurin und Redaktionsleitung), Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 27.05.2025

Grasmilben sind besonders im Sommer aktiv. Ihre Bisse sind für Menschen und Tiere äußerst unangenehm, denn sie verursachen Juckreiz und teils starke Hautreaktionen wie Ausschlag. Wie sehen Grasmilben-Bisse beim Menschen aus und was hilft gegen die Symptome?

FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Grasmilben

Grasmilben beziehungsweise ihre Larven stechen nicht, sondern beißen mithilfe ihres Mundwerkzeugs.

Die Bisse zeigen sich durch wenige große oder viele kleine gerötete und juckende Pusteln oder Quaddeln.

Ja, die Milben und Larven können auch ins Bett gelangen, etwa durch Kleidung oder Haustiere. Dort sind die Parasiten oft besonders schwer zu entfernen, überleben allerdings nur maximal ein paar Tage. 

Was sind Grasmilben?

Grasmilben sind Parasiten, die auch als Herbstmilben oder Herbstgrasmilben bezeichnet werden und zu den Spinnentieren (wie auch Zecken) zählen. Grasmilben bevorzugen trockene Wiesen und Heu. Ihre Larven sitzen auf den Spitzen von Grashalmen und warten dort auf potenzielle Wirte, etwa Menschen oder Haustiere wie Hunde oder Katzen. Die Milbenlarven sind 0,2 bis 0,3 Millimeter groß und haben eine orange-rote Farbe. 

Grasmilben: Bisse und Symptome erkennen

Verantwortlich für Hautreaktionen bei Menschen sind genau genommen nicht die Grasmilben, sondern deren Larven. Sie beißen sich in die Haut ihres Wirts, wobei der Biss zunächst oft unbemerkt bleibt. Bevorzugte Bissstellen sind warme und weiche Hautareale mit eher dünner Haut, wie beispielsweise 

  • in der Leiste,
  • in den Kniekehlen,
  • an den Knöcheln,
  • unter den Achseln und
  • in den Ellenbeugen.

Das Aussehen der Bisse ist unterschiedlich: Typisch sind entweder wenige größere oder viele kleinere Bisse, an denen sich rote Quaddeln, manchmal auch Pusteln bilden. Nach etwa 24 Stunden kommt es meist zu einem sehr starken Juckreiz. Dieser intensiviert sich in der Regel im Verlauf der nächsten drei Tage und hält bis zu 14 Tage an. 

Grasmilben-Biss: Wie behandeln?

Der starke Juckreiz ist das wesentliche Symptom, das durch einen Grasmilben-Biss entstehen kann. Auch wenn die Haut sehr stark juckt, sollten Betroffene nicht kratzen, um eine Infektion zu vermeiden.

Folgende Behandlung kann helfen, die Beschwerden durch Grasmilben-Bisse zu lindern:

  • Desinfektion: 70-prozentigen Alkohol auf ein Tuch oder Wattebausch geben und die Bisse desinfizieren.

  • kortisonhaltige Salben: Rezeptfreie kortisonhaltige Salben können den Juckreiz lindern und wirken entzündungshemmend.

  • Kühlen: Hausmittel wie kühlende Umschläge oder Kühlpacks haben ebenso einen juckreizlindernden Effekt.

  • Antihistaminika: Bei sehr starker Hautreaktion und Juckreiz können Salben oder Tabletten mit Antihistaminika (Antiallergiemittel) helfen.

Wichtig: Entzündet sich die Bissstelle, tritt eine ungewöhnlich heftige Hautreaktion auf oder bleiben die Beschwerden länger als zwei Wochen bestehen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Dann kann beispielsweise eine Infektion mit Bakterien vorliegen, die mit Antibiotika behandelt werden muss.

Grasmilben: Wie lässt sich einem Befall vorbeugen?

Im eigenen Garten können einige Maßnahmen gegen Grasmilben ergriffen werden. Dazu zählt:

  • Gras kurz halten und regelmäßig wässern
  • geschnittenen Rasen zeitnah entsorgen und nicht in den eigenen Kompost geben
  • Mäuse im Garten bekämpfen (Überträger von Grasmilben)
  • Handschuhe bei der Gartenarbeit tragen
  • nach der Gartenarbeit duschen und Kleidung waschen

Allgemeine Tipps, um sich vor Grasmilben-Bissen zu schützen:

  • lange Kleidung tragen
  • Bodenkontakt reduzieren und Schuhe tragen
  • Insektenschutzmittel auf nackte Hautbereiche auftragen
  • nach dem Liegen auf einer Wiese duschen und Kleidung waschen

Wichtig: Grasmilben können auch mit ins Bett gelangen, etwa durch Kleidung oder Haustiere. Dort wird man sie nur sehr schwer wieder los. Deshalb ist Duschen nach einem Aufenthalt im Freien mit Rasenkontakt immer sinnvoll.