Kleinkind mit Grasmilben-Bissen
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Grasmilben-Bisse erkennen und behandeln

Von: Miriam Funk (Medizinredakteurin und Redaktionsleitung)
Letzte Aktualisierung: 16.08.2022

Grasmilben sind besonders im Sommer aktiv. Ihre Bisse sind für Menschen und Tiere äußerst unangenehm, denn sie verursachen starken Juckreiz und manchmal auch starke Hautreaktionen. Wie Sie erkennen, dass es sich um einen Grasmilben-Biss handelt und wie er behandelt werden kann, lesen Sie hier.

Was sind Grasmilben?

Grasmilben sind Milben, die auch als Herbstmilben oder Herbstgrasmilben bezeichnet werden und zu den Spinnentieren (wie auch Zecken) zählen. Die Larven der Grasmilben sitzen auf den Spitzen von Grashalmen und warten dort auf potenzielle Opfer wie Menschen – vor allem Kinder –  oder Hunde, die diese dann abstreifen. Sie bevorzugen trockene Wiesen und auch Heu. Saison haben Grasmilben vor allem von Juli bis Oktober. Die Larven der Grasmilbe sind 0,2 bis 0,3 Millimeter klein und sehen orange-rot aus.

Grasmilben-Biss erkennen

Grasmilben beißen in die Haut ihres Opfers, wobei der Biss häufig zunächst unbemerkt bleibt. Bevorzugte Bissstellen sind warme und weiche Hautareale mit eher dünner Haut, wie beispielsweise in der Leiste, in den Kniekehlen, an den Knöcheln, unter den Achseln und in den Ellenbeugen.

Das Aussehen der Bisse ist unterschiedlich: Typisch sind entweder wenige größere oder viele kleinere Bisse, an denen sich rote Quaddeln, manchmal auch Pusteln, bilden. Dazu kommt nach etwa 24 Stunden ein sehr starker Juckreiz, der sich in den ersten drei Tagen noch steigern und bis zu 14 Tage anhalten kann. Da das Jucken durch den Grasmilben-Biss verzögert auftritt, wird er oft auch erst verzögert festgestellt.

Grasmilben-Biss behandeln

Der starke Juckreiz ist das Hauptsymtom, das durch einen Grasmilben-Biss auftritt. Auch wenn es sehr stark juckt, sollte Kratzen und Jucken vermieden werden, um eine Infektion des Stichs zu vermeiden. Folgende Behandlung kann helfen, den Juckreiz zu lindern:

  • desinfizieren der Bisswunde mit 70-prozentigem Alkohol
  • rezeptfreie kortisonhaltige Salben und/oder Salben mit Antihistaminika auftragen
  • Hausmittel wie kühlende Umschläge oder Coolpacks
  • bei sehr starker Hautreaktion und Juckreiz können auch Tabletten mit Antihistaminika eingenommen werden

Entzündet sich die Bissstelle, tritt eine ungewöhnlich heftige Hautreaktion auf oder bleiben die Beschwerden länger als zwei Wochen bestehen, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

 

Grasmilben vorbeugen

Im eigenen Garten können einige Maßnahmen gegen Grasmilben ergriffen werden. Dazu gehören:

  • Rasen kurz halten und regelmäßig wässern
  • Rasenschnitt zeitnah entsorgen und nicht in den eigenen Kompost geben
  • Mäuse im Garten bekämpfen (Überträger von Grasmilben)
  • Handschuhe bei der Gartenarbeit tragen
  • nach der Gartenarbeit duschen und Kleidung waschen

Allgemeine Tipps, um sich vor Grasmilben-Bissen zu schützen, sind:

  • lange Kleidung tragen
  • Bodenkontakt reduzieren, Gummistiefel tragen
  • Insektenschutzmittel auf nackte Hautbereiche auftragen
  • nach dem Liegen auf einer Wiese duschen und Kleidung waschen

Grasmilben können auch mit ins Bett genommen werden. Dort wird man sie nur sehr schwer wieder los. Deshalb ist Duschen nach einem Aufenthalt im Freien mit Rasenkontakt immer sinnvoll.