Sorbitol + Kaliumsorbat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 13.11.2007

Allgemeines

Sorbitol in der Kombination mit Kaliumsorbat wird in Form von Darmeinläufen bei Verstopfung eingesetzt, um den Stuhlgang zu erleichtern. Diese Wirkstoffkombination kann ebenso zur Darmentleerung im Rahmen der Vorbereitung auf eine Darmoperation oder -untersuchung eingesetzt werden.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Stuhlgang bei Verstopfung erleichtern
  • Darm vor Operationen oder Darmspiegelungen leeren.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Sorbitol + Kaliumsorbat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Sorbitol + Kaliumsorbat nicht verwendet werden?

Die Wirkstoffkombination darf nicht angewendet werden, wenn der Wasser- und Salzhaushalt gestört ist oder wenn eine Unverträglichkeit gegen einen der Wirkstoffe vorliegt. Wer Fruchtzucker nicht verträgt, darf auch Sorbitol nicht verwenden, da er eine ähnliche Struktur hat. Sorbitol und Kaliumsorbat sollten außerdem nicht eingenommen werden bei einem Darmverschluss, bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sowie bei einer Blinddarmentzündung und Bauchschmerzen unklarer Herkunft.

Die Kombination sollte innerlich nicht länger als ein bis zwei Wochen eingesetzt werden, da sie den Darm auf lange Sicht immer träger macht und damit die Verstopfung bei langfristiger Anwendung sogar verstärkt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Wirkstoffkombination sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwölf Jahren sollten keine Mittel mit Sorbitol erhalten.

Welche Nebenwirkungen können Sorbitol + Kaliumsorbat haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Sorbitol + Kaliumsorbat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfartige Magenbeschwerden, Darmbeschwerden bei zu hoher Dosierung.

Besonderheiten:
Vor allem bei langfristiger Anwendung kann es durch den erhöhten Salzverlust (vor allem den Kaliumverlust) zu Herzbeschwerden, Muskelschwäche und einer schmutzig-braunen Verfärbung der Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli) kommen. Auch ist es möglich, dass sich vermehrt Eiweiße und rote Blutkörperchen im Urin finden.

Welche Wechselwirkungen zeigen Sorbitol + Kaliumsorbat?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, harntreibenden Wirkstoffen (Thiaziden), Nebennierenrindensteroiden (Hydrocortison und kortisonähnlichen Substanzen) oder Süßholzwurzel können Funktionsstörungen des Herzens und Muskelschwäche entstehen. Zusätzlich kann die Wirkung von Antiarrhythmika gegen Herzrhythmusstörungen beeinflusst werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Ein Gewöhnungseffekt mit erneuter Verstopfung kann bei längerer Einnahme eintreten.
  • Die Wirkstoffkombination ist nicht länger als zwei Wochen anzuwenden.
  • Es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während der Behandlungsdauer zu achten.
  • Bei unklaren Bauchbeschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

So wirkt Sorbitol + Kaliumsorbat

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Sorbitol + Kaliumsorbat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher die Wirkstoffkombination Sorbitol + Kaliumsorbat gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Sorbitol + Kaliumsorbat

Sorbitol in der Kombination mit Kaliumsorbat wird in Form von Darmeinläufen bei Verstopfung eingesetzt, um den Stuhlgang zu erleichtern. Diese Wirkstoffkombination kann ebenso zur Darmentleerung im Rahmen der Vorbereitung auf eine Darmoperation oder -untersuchung eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sorbitol + Kaliumsorbat sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Sorbitol + Kaliumsorbat

    Sorbitol in Kombination mit Kaliumsorbat gehört zur Gruppe der Abführmittel und hier zur Untergruppe der Osmolaxanzien.

    Beim Durchgang durch den Magen-Darm-Trakt werden Nahrung und Flüssigkeit vom Körper verwertet. Letztendlich werden unverdaute Nahrungsreste (Stuhl) und eine bestimte Menge an Flüssigkeit durch den Anus ausgeschieden. Ist diese Ausscheidung selten oder beschwerlich, beispielsweise wenn der Stuhl sehr fest ist, spricht man von Verstopfung. Die Festigkeit des Stuhls ist entscheidend davon abhängig, wie viel Flüssigkeit (Wasser) zusammen mit den festen Stuhlbestandteilen ausgeschieden wird. Im Normalfall wird ein großer Teil der Flüssigkeit, die getrunken wird, im Dickdarm von dem Körper aufgenommen. So wird der Stuhl verfestigt. Ist diese Verfestigung zu stark, können Abführmittel eingesetzt werden.

    Sorbitol ist ein Zuckeralkohol, der stark Wasser anzieht und bindet. Er wird im Magen-Darm-Trakt nicht durch die Darmwand vom Körper aufgenommen, sondern verbleibt innerhalb des Darms zusammen mit dem Stuhl. Dabei bindet er eine bestimmte Menge an Wasser. Dieses Wasser kann so im Dickdarm nicht vom Körper aufgenommen (resorbiert) werden. Es verbleibt also ebenfalls im Darm. Damit behält der Stuhl seine flüssigere Beschaffenheit und kann besser abgeführt werden.

    Kaliumsorbat ist das Salz der Sorbinsäure, die natürlicherweise in der Eberesche vorkommt. Es blockiert bestimmte Enzyme in Hefen und Schimmelpilzen und wirkt dadurch pilzabtötend (fungizid). In der Kombination mit Sorbitol wird es als Konservierungsmittel verwendet, um das hergestellte Arzneimittel haltbar zu machen.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.