POSIFORLID COMOD

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.02.2018
Hersteller: URSAPHARM Arzneimittel GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Salicylsäure
Darreichnungsform: Augentropfen
Rezeptfrei

Wirkung

POSIFORLID COMOD enthält den Wirkstoff Salicylsäure.

Meist kommt die Salicylsäure im Anfangsstadium von Hauterkrankungen zum Einsatz, zur Linderung von Beschwerden und zur Abschuppung. Das gilt vor allem für die Schuppenflechte, die Akne, die Rosazea und das seborrhoische Ekzem.

Ferner wird Salicylsäure zum Ablösen von Hornhautschwielen an Händen und Füßen sowie zur Entfernung von Hühneraugen und Warzen angewendet.

Außerdem nutzt man den entzündungshemmenden und antibakteriellen Effekt der Salicylsäure bei Erkrankungen der Augen wie Bindehautentzündungen oder Lidrandentzündungen.

Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Salicylsäure können bei äußerlicher Anwendung auch tiefergelegene Gewebe erreichen. Der Wirkstoff ist daher zusätzlich als Bestandteil von Salben, Lösungen, Pflastern und Einreibungen gegen rheumatische Beschwerden und Sportverletzungen gebräuchlich.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Salicylsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen äußerlich anzuwendende Mittel gegen Schuppenflechte, nicht-steroidale Antirheumatika, Mittel gegen Schuppenflechte und Verhornungsstörungen, antiseptische Mittel, Entzündungshemmer, abschälende Mittel, zu welcher der Wirkstoff Salicylsäure gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Lidrandentzündung
  • Bindehautentzündungen ohne erkennbare Ursache
  • Reizzustände durch Staub, Rauch, Sonne

Dosierung

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, tropfen Sie viermal täglich einen Tropfen in den Bindehautsack ein. Verteilen Sie die Anwendungen gleichmäßig über den Tag.

Wenden Sie das Medikament bis zum Abklingen der Beschwerden an. Die genaue Behandlungsdauer bestimmt der Arzt. Eine Anwendung über 14 Tage sollte in der Regel nicht erfolgen, es sei denn, ein Arzt überwacht den Einsatz.

Vor dem ersten Anwenden halten Sie die geöffnete Augentropfenflasche mit der Spitze nach unten. Der Daumen liegt dabei auf der Flaschenschulter und die anderen Finger auf den Flaschenboden. Drücken so lange auf den Flaschenboden, bis ein erster Tropfen erscheint. Dann stützen Sie die Flasche mit der anderen Hand gegen Abrutschen ab, legen den Kopf etwas zurück und ziehen mit der Hand das Unterlid leicht vom Auge ab. Drücken Sie schnell und kräftig in der Mitte auf den Flaschenboden. Dadurch wird der Mechanismus zur Entnahme eines Tropfens betätigt. Aufgrund der besonderen Ventiltechnik des Systems ist die Größe und Geschwindigkeit des Tropfens auch bei sehr kräftigem Druck auf den Flaschenboden immer gleich. Vermeiden Sie beim Tropfen einen Kontakt der Tropferspitze mit Auge oder Gesichtshaut.

Schließen Sie langsam die Augen, damit sich die Flüssigkeit gleichmäßig auf der Oberfläche des Auges verteilen kann. Lassen Sie das untere Augenlid wieder los und pressen Sie vom Augenwinkel aus leicht gegen die Nase. Während Sie Ihren Finger gegen Ihre Nase halten, blinzeln Sie mehrmals langsam, um den Tropfen über den Augapfel zu verteilen.
Entfernen Sie anschließend überschüssige Augentropfen.

Verschließen Sie die Flasche wieder mit ihrer Kappe.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Sorbitol
  • Citronensäure
  • gereinigtes Wasser
  • Natriumcitrat
  • Natronlauge

Nebenwirkungen

Anwendung auf der Haut
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Hautbrennen, Hautjucken, Hautstechen.

Häufige Nebenwirkungen:
Hautspannungsgefühl, trockene Haut.

Seltene Nebenwirkungen: Hautreizungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allgemeine allergische Reaktion.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen am Ort des Kontakts mit der Salicylsäure

Anwendung am Auge
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Augenbrennen (leicht).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktion.

Besonderheiten:
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Augentropfen mit Salicylsäure ist erforderlich, wenn die Augenrötung akut oder einseitig auftritt, Augen- oder Kopfschmerzen hinzukommen, eine Sehverschlechterung oder fliegende Punkte vor den Augen zu bemerken sind.

Wechselwirkungen

Salicylsäure kann bei Auftragung auf die Haut das Eindringen anderer Wirkstoffe verstärken.

Gelangt Salicylsäure durch großflächige Auftragung durch die Haut in den Körper, kann sie die Giftigkeit des Krebs- und Rheumamittels Methotrexat erhöhen und die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen verstärken.

Bei der Verarbeitung in Salben kann es zwischen Salicylsäure und einer Reihe von Wirk- und Hilfsstoffen, wie beispielsweise Campher, Ethacridin, Gelatine, Iod und seinen Salzen, 2-Naphthol, Polyethylenglykol, Resorcin und Zinkoxid zu Wechselwirkungen kommen, die Einfluss auf die Wirkung der Salicylsäure haben.

Gegenanzeigen

Salicylsäure darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und seine Salze (Salicylate)
  • Nierenfunktionsstörungen (Anwendung nur in Ausnahmefällen auf einer Körperoberfläche von höchstens zehn Quadratzentimetern und maximal drei Tage)
  • Leberfunktionsstörungen.
Salicylsäure darf in Augenpräparaten nicht zum Einsatz kommen, wenn das Auge verletzt ist.

Während entzündlichen sowie akuten Phasen der Schuppenflechte, in denen die Haut sehr berührungsempfindlich ist, sollte Salicylsäure nicht zum Einsatz kommen. Gleiches gilt für nässende Hauterkrankungen.

Der Kontakt hochkonzentrierter Salicylsäure-Zubereitungen wie zum Beispiel in Mitteln gegen Verhornungsstörungen mit gesunder Haut, den Augen, der Nase und den Schleimhäuten sollte vermieden werden.

Besonders bei älteren Personen sollte Salicylsäure wegen der Gefahr der Aufnahme in den Körper nicht großflächig angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Sicherheit der Anwendung von Salicylsäure bei Schwangeren ist nicht ausreichend untersucht. Deshalb sollte der Einsatz des Wirkstoffes, auch äußerlich, während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels vermieden werden.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel können alle Substanzen, die die körpereigene Produktion von Prostaglandinen hemmen, Herz und Nieren des Ungeborenen schädigen. Dazu gehört auch Salicylsäure, die über die Haut aufgenommen, zum Kind gelangt. Daher muss dem Gebrauch eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt vorausgehen. Wenn überhaupt, darf Salicylsäure in der Schwangerschaft nur kleinflächig (auf weniger als fünf Quadratzentimetern) angewendet werden.

Bei der äußerlichen Anwendung von Salicylsäure während der Stillzeit sind keine schädigenden Wirkungen für Mutter oder Kind nachgewiesen. Trotzdem sollte der Wirkstoff nicht im Brustbereich aufgetragen werden, um einen direkten Kontakt mit dem Säugling zu vermeiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Altersgruppen, für die Salicylsäure zugelassen ist, sind unterschiedlich und von der Konzentration des Wirkstoffes im jeweiligen Medikament abhängig. So dürfen einige Salicylsäure-haltige Medikamente bereits im Kleinkindalter angewendet werden, andere erst bei Kindern ab zwölf Jahren.

Warnhinweise

  • Die Tageshöchstdosis von zwei Gramm Salicylsäure für Erwachsene sollte nicht überschritten werden. Merkmale einer Überdosierung sind: Ohrenklingeln, Ohrensausen, Taubheit, Nasenbluten, Übelkeit und Erbrechen, Reizungen und Trockenheit der Schleimhäute.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad Celsius gelagert werden.
  • Das Medikament ist nach Anbruch noch drei Monate haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Augentropfen)
10 Milliliter Augentropfen
1 Milligramm Salicylsäure

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über POSIFORLID COMOD sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Salicylsäure (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.