Methergin Lösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.10.2007
Hersteller: Novartis Pharma GmbH
Wirkstoff: Methylergometrin
Darreichnungsform: Lösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Methergin Lösung enthält den Wirkstoff Methylergometrin.

Methylergometrin ist ein Mutterkornalkaloid, das sehr stark auf die Muskeln der Gebärmutter wirkt. Es wird eingesetzt, um Blutungen nach einem Schwangerschaftsabbruch oder verstärkte Blutungen nach einer Entbindung zu stoppen. Außerdem kann es bei nicht stillenden Frauen angewendet werden, bei denen sich nach der Geburt die Gebärmutter von allein nicht ausreichend zurückbildet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Methylergometrin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mutterkornalkaloide, zu welcher der Wirkstoff Methylergometrin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Blutungen nach einer Fehlgeburt
  • verstärkte Blutungen nach einer Geburt und mangelnde Rückbildung der Gebärmutter bei nicht-stillenden Frauen.

Dosierung

Es werden einmal bis dreimal täglich 13 bis 25 Tropfen des Mittels eingenommen.

Mit der Pipette kann dosiert werden. Dabei entsprechen 0,5 Milliliter 13 Tropfen und 1 Milliliter 25 Tropfen.

Die Tropfen können mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Ethanol
  • gereiniges Wasser
  • Glycerol
  • Maleinsäure

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen; Hautreaktionen; verminderte Muttermilchbildung; Schmerzen im Unterleib; Blutdrucksteigerung bei Patientinnen, die schon in der Schwangerschaft einen erhöhten Blutdruck aufwiesen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen; Schweißausbruch; Schwindel; Ansteigen der Herzfrequenz (Tachykardie); Krampfanfälle; Blutdruckabfall; Durchblutungsstörung des Herzens und dadurch Schmerzen in der Brust; Antstieg der Herzfrequenz (Tachykardie); Abfall der Herzfrequenz (Bradykardie); Taubheitsgefühl in Fingern und Zehen; Kältegefühl in Händen und Füßen; Muskelschmerzen in Armen und Beinen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergische Schockreaktion (Atemnot, Blutdruckabfall, Kollaps, Schock); Halluzinationen.

Wird Methylergometrin durch die Muttermilch auf den Säugling übertragen, können beim Säugling auch Nebenwirkungen auftreten: erhöhter Blutdruck; Pulsbeschleunigung oder -verlangsamung; Erbrechen; Durchfall; Unruhe; Krampfanfälle.

Wechselwirkungen

In Kombination mit anderen Mutterkornalkaloiden können sich die Wirkungen und Nebenwirkungen gegenseitig verstärken.

Betimmte Narkosemittel, zum Beispiel Halothan und Methoxyfluran vermindern die Wirkung.

Die Wirkung wird durch andere Mittel, die die Gebärmutter stimulieren, verstärkt. Dazu gehört zum Beispiel Oxytocin. In Kombination mit Oxytocin kann es zu einer Hochdruckkrise kommen, einem lebensgefährlichen Bluthochdruck.

Metyhlergometrin kann die Wirkung anderer Medikamente verstärken. Dazu gehören vor allem Medikamente, die an den Alpha- und Beta-Rezeptoren (Andockstellen) des vegetativen Nervensystems andocken.

Gegenanzeigen

Methylergometrin darf nicht bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Mutterkornalkaloide eingenommen werden. Bei folgenden Erkrankungen ist Methylergometrin ebenfalls nicht anzuwenden:
  • bei einer Blutvergiftung (Sepsis)
  • bei Gefäßerkrankungen, die zu Durchblutungsstörungen führen
  • bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, weil fast alle Medikamente über die Leber oder die Niere abgebaut werden
  • bei Bluthochdruck, denn durch Methylergometrin kann es zu einer weiteren Erhöhung des Blutdrucks kommen; auch bei Bluthochdruck während der Schwangerschaft (Präeklampsie) ist die Einnahme von Medikamenten mit dem Wirkstoff Methylergometrin untersagt. Geht die Präeklampsie in eine Eklampsie (schwere und gefährliche Verlaufsform der Präeklampsie) über, darf dieser Wirkstoff ebenfalls nicht verabreicht werden.
Metylergometrin darf weder zur Einleitung einer Geburt verabreicht werden noch zur Unterstützung der Wehentätigkeit. Es darf ausschließlich nach der Geburt verabreicht werden, bei Mehrlingsgeburten nach der Geburt des letzten Kinds.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Methylergometrin darf nicht während der Schwangerschaft und auch nicht während des Geburtsvorgangs verwendet werden. Durch das Zusammenziehen der Gebärmutter kann das ungeborene Kind gefährdet werden.

Auch während der Stillzeit ist Methylergometrin zu meiden, weil es in die Muttermilch übergeht und beim Säugling unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können. In seltenen Fällen, wenn andere Substanzen nicht helfen, wird Methylergometrin während der Stillzeit eingesetzt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Einnahme bei Kindern und Jugendlichen ist nicht vorgesehen.

Warnhinweise

  • Methylergometrin kann das Reaktionsvermögen so stark verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigt wird.
  • Dieses Mittel enthält sechs Volumenprozent Alkohol.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Lösung)
10 Milliliter Lösung
186 Mikrogramm Methylergometrin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Methergin Lösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Methylergometrin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.